Lexikon Alte Kulturen: Band III Seite 212
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PTOLEMÄER (LAGIDEN)
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Hellenistische (seit 305 v.Chr. königliche) Herrscherdynastie in Ägypten
Nach dem Tod Alexanders des Großen (323 v. Chr.) und der Teilung des Alexander-Reiches von dem späteren Ptolemaios I. Soter begründet, der ein Gegner der Erhaltung der Reichseinheit war. Die Dynastie der PTOLEMÄER, die nach dem Vater des Ptolemaios Lagosauch LAGIDEN genannt wird, endete i. e. S. 30 v. Chr. mit dem Tod Kleopatras VII. und ihres Sohnes Kaisarion nach der Schlacht bei Actium, i. e. S. mit den Kindern der Kleopatra Selene (Tochter Kleopatras VII. und des Triumvirn Marcus Antonius) aus der Ehe mit König Iuba II. von Mauretanien im 1. Jh. n. Chr. Das aus dem kleinen makedonischen Adel stammende Geschlecht leitete sich über Ptolemaios' Mutter Arsinoe von einer Seitenlinie der ARGEADEN ab und damit von Zeus und Herakles. Die Politik der PTOLEMÄER war im großen und ganzen eine Fortführung des ägyptischen Erbes. Religionspolitisch wahrten die PTOLEMÄER durch gute Beziehungen zur Priesterschaft, Respektierung des einheimischen Kultes und Synkretismus (Sarapis) die Kontinuität. Ebenso diente die Errichtung großartiger Kulturinstitutionen in Alexandreia der Verbindung griechischer und einheimischer Elemente, wobei das griechische Element jedoch das schwächere blieb. Zur Innen- und Außenpolitik siehe Ägypten (hellenistische und römische Zeit).
Literatur: Otto W./Bengtson H.: Zur Geschichte
des Niedergangs des P.reiches. München 1938. Nachdruck Hildesheim
1978. - Preaux, C.: L'economie royale des Lagides. Brüssel 1939. -
Peremans, W./Dack, E. Van'Ä'T: Prosopographia Ptolemaica. Leiden 1950-1956
4 Bände. - Samuel, A.E.: Ptolemaic chronology. München
1962. - Skeat, Th. C.: The reigns of Ptolemies. München ²1969.