Ptolemaios Memphites                   Kronprinz von Ägypten
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144 v.u.Z. 131 v.u.Z. ermordet
 

Einziger Sohn des Königs Ptolemaios VIII. Euergetes II. von Ägypten aus dem Hause der PTOLEMÄER aus seiner 1. Ehe mit seiner Schwester-Gemahlin Kleopatra II. Kokke
 

Thiele, Andreas: Tafel 247
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

PTOLEMÄUS "MEMPHITES"
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* 144 v.u.Z. 131 v.u.Z. ermordet

Ptolemaios Memphites war Thronfolger und wurde enterbt. Er wurde von seinem Vater aus Haß gegen die Mutter, die Schwester des Vaters, ermordet und der Mutter zerhackt zu ihrem Geburtstag gebracht.



Hölbl Günther: Seite 173,175,178
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"Geschichte des Ptolemäerreiches. Politik, Ideologie und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen Eroberung."

Im Jahre 144 v.u.Z. kam ein Sohn des Königspaares etwa zur Zeit des Krönungsfestes in Memphis zur Welt; deshalb wird er in der Literatur als "Memphites" bezeichnet. Ende der 40-er Jahre wurde er in zwei Reliefs an den Außenwänden des Naos von Edfu mit seinen Eltern als "Ptolemaios, Sohn des Ptolemaios" dargestellt; in einem Fall ist er konkret als Kronprinz ("Erbe des Königs") bezeichnet und trägt den Kultnamen seines Vaters ("Gott Euergetes").
Im Jahre 131 v.u.Z. wurde sein Vater aus Alexandria vertrieben und floh heimlich mit seiner zweiten Gattin Kleopatra III. nach Zypern. Es war ihm auch klar, dass die Hauptgefahr darin bestand, dass nun sein ältester Sohn, den er mit Kleopatra II. hatte, Ptolemaios Memphites, zum König ausgerufen würde. Dieser war in Kyrene, und Ptolemaios VIII. ließ ihn nach Zypern bringen. Daraufhin wurde in Alexandria Kleopatra II. zur alleinigen Königin ausgerufen und dem Euergetes die Königswürde aberkannt. Euergetes II. rächte sich in seinem zyprischen Exil für diese Vorgangsweise auf das furchtbarste: den etwa 14-jährigen Ptolemaios Memphites, der ihm, seinem Vater, offenbar völlig vertraut hatte, ließ er vor seinen Augen umbringen und ihm Kopf, Beine und Hände abhauen. Die Überreste seines Sohnes schickte er nach Alexandria und ließ sie Kleopatra II. in der Nacht vor der Feier ihres Geburtstages zustellen. Sie aber stellte nun die Körperteile des ermordeten Kronprinzen aus, um die Wut der Massen zu steigern.
Die Römer mischten such diesmal nicht ein, obgleich 130 v.u.Z. eine Debatte im Senat über Ägypten stattfand, in der auch über die Ermordung des Memphites referiert wurde.
 
 
 
 

Literatur:
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Hölbl Günther: Geschichte des Ptolemäerreiches. Politik, Ideologie und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen Eroberung. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1994 Seite 173,175,178 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 247 -