Einziger Sohn des Königs Ptolemaios
VIII. Euergetes II. von Ägypten aus dem Hause der
PTOLEMÄER aus seiner 1. Ehe mit seiner
Schwester-Gemahlin
Kleopatra
II. Kokke
Thiele, Andreas: Tafel 247
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
Ergänzungsband"
PTOLEMÄUS "MEMPHITES"
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* 144 v.u.Z. † 131
v.u.Z. ermordet
Ptolemaios Memphites
war Thronfolger und wurde enterbt. Er wurde von seinem Vater aus
Haß gegen die Mutter, die Schwester des Vaters, ermordet und
der Mutter zerhackt zu ihrem Geburtstag gebracht.
Im Jahre 144 v.u.Z. kam ein Sohn des Königspaares
etwa zur Zeit des Krönungsfestes in Memphis zur Welt; deshalb wird
er in der Literatur als "Memphites"
bezeichnet. Ende der 40-er Jahre wurde er in zwei Reliefs an den Außenwänden
des Naos von Edfu mit seinen Eltern als "Ptolemaios,
Sohn
des Ptolemaios" dargestellt; in einem
Fall ist er konkret als Kronprinz ("Erbe des Königs") bezeichnet
und trägt den Kultnamen seines Vaters ("Gott Euergetes").
Im Jahre 131 v.u.Z. wurde sein Vater aus Alexandria vertrieben
und floh heimlich mit seiner zweiten Gattin Kleopatra
III. nach Zypern. Es war ihm auch klar, dass die Hauptgefahr
darin bestand, dass nun sein ältester Sohn, den er mit Kleopatra
II. hatte, Ptolemaios Memphites,
zum König ausgerufen würde. Dieser war in Kyrene, und
Ptolemaios VIII. ließ ihn nach Zypern bringen. Daraufhin
wurde in Alexandria Kleopatra II. zur
alleinigen Königin ausgerufen und dem Euergetes
die
Königswürde aberkannt. Euergetes II.
rächte sich in seinem zyprischen Exil für diese Vorgangsweise
auf das furchtbarste: den etwa 14-jährigen Ptolemaios
Memphites, der ihm, seinem Vater, offenbar völlig vertraut
hatte, ließ er vor seinen Augen umbringen und ihm Kopf, Beine und
Hände abhauen. Die Überreste seines Sohnes schickte er nach Alexandria
und ließ sie Kleopatra II. in
der Nacht vor der Feier ihres Geburtstages zustellen. Sie aber stellte
nun die Körperteile des ermordeten Kronprinzen aus, um die Wut der
Massen zu steigern.
Die Römer mischten such diesmal nicht ein, obgleich
130 v.u.Z. eine Debatte im Senat über Ägypten stattfand, in der
auch über die Ermordung des Memphites referiert
wurde.
Literatur:
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Hölbl Günther: Geschichte des Ptolemäerreiches.
Politik, Ideologie und religiöse Kultur von Alexander dem Großen
bis zur römischen Eroberung. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt
1994 Seite 173,175,178 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 247 -