Eurydike                                        Königin von Ägypten
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um 345 v.u.Z. nach 280 v.u.Z.
 

Tochter des Reichsregenten Antipatros
 

Illustriertes Lexikon des Altertums: Seite 156
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Eurydike
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Tochter des Antipatros; kurz nach 322 v. Chr. heiratete sie Ptolemaios I., verlor aber ihren Einfluß an Berenike I. und wurde 287 v. Chr. geschieden. Sie war die Mutter des Ptolemaios Keraunos.



Lexikon Alte Kulturen: Band I Seite 664
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Eurydike
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Tochter Antipaters, die zwischen 322 und 319 mit dem späteren König von Ägypten, Ptolemaios I. Soter, vermählt und seit 317 von dessen weiterer Frau Berenike verdrängt wurde; 286 ging sie nach Milet, wo die Hochzeit ihrer Tochter Ptolemais mit Demetrios I. Poliorketes stattfand.



Thiele, Andreas: Tafel 245
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

PTOLEMÄUS I. "SOTER"
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* um 367 v.u.Z.283 v.u.Z.

  1. oo 324 v.u.Z.-321 v.u.Z.
         APAME VON PERSIEN
                

Tochter des Edelmannes Artabazos

  2. oo EURIDIKE I. VON MAKEDONIEN
                  nach 287 v.u.Z.

Tochter des Reichsverwesers Antipatros I.

  3. oo BERENIKE I.
                 † nach 279 v.u.Z.



KLEINES LEXIKON DES HELLENISMUS.: Seite 620,629
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321 heiratete er AntipatersTochter Eurydikde, 317 Berenike I.
Ptolemaios Keraunos, ältester Sohn des Ptolemios I. und der Eurydike, Antipatros'  Tochter.

Eurydike verließ 288 v.u.Z. Alexandria, als Ptolemaios I. Berenike I. zur Hauptfrau erhoben hatte. Sie lebte 280 v.u.Z. noch unter dem Schutz ihres Sohnes in Kassandra.

Bengtson Hermann: Seite 32,141
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"Herrschergestalten des Hellenismus."

Eurydike, eine Tochter Antipaters, war die zweite Frau des Diadochen Ptolemaios. Dieser Ehe entstammte Ptolemaios Keraunos und auch Meleagros. Dazu kamen noch zwei weitere Söhne und mehrere Töchter, Lysandra, Ptolemais und Theoxene. Eurydike wurde in der Folgezeit durch Berenike, ihre "Hofdame", von der ersten Stelle verdrängt und ihre Söhne von der Thronfolge ausgeschlossen.

Bengtson Hermann: Seite 76-78,115
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"Die Diadochen. Die Nachfolger Alexanders des Großen."

Kurze Zeit danach folgte die Hochzeit der Eurydike. Sie wurde die Frau des Satrapen Ptolemaios I. von Ägypten, wahrscheinlich im Jahre 321 v.u.Z. oder 320 v.u.Z. Sie hat ihm den Sohn Ptolemaios Keraunos, den "Wetterstrahl", geboren, der als Mörder von Seleukos I. in die Geschichte eingegangen ist. Dazu kamen noch drei Söhne und drei Töchter.
Eurydike wurde von der Geliebten ihres Mannes, ihrer Nichte Berenike I., die mit ihr nach Ägypten gekommen war, später verdrängt. Offenbar hatte Ptolemaiosseine Gattin Eurydike nicht verstoßen wollen, obwohl sich die Gatten nichts mehr zu sagen hatten. Ein entscheidendes Ereignis war ohne Zweifel die Enterbung des Ptolemaios Keraunos zugunsten des Ptolemaios, des späteren Philadelphos, der von nun an als Thronerbe betrachtet wurde. Eurydike wird dies als eine Beleidigung aufgefaßt haben, und von ihrem Standpunkt hatte sie recht, denn Berenike war nicht die legitime Gattin von Ptolemaios I. Die Bevorzugung ihres Sohnes vor Ptolemaios Keraunos beruhte auf einer persönlichen Entscheidung des Vaters, der sich von Berenike hatte umstimmen lassen. Von da an war der Friede im Hause der PTOLEMÄER gestört.
In Milet erschien vor Demetrios I. Poliorketes seine Schwägerin Eurydike, eine Schwester der Phila, die Ägypten verlassen hatte, um in Milet Wohnung zu nehmen. Sie brachte ihre Tochter Ptolemais mit, die mit Demetrios verlobt war. Jetzt wurde die Hochzeit gefeiert, die man jahrelang verschoben hatte.

Hölbl Günther: Seite 26
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"Geschichte des Ptolemäerreiches. Politik, Ideologie und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen Eroberung."

Zwischen 322 v.u.Z. und 319 v.u.Z. heiratete der Satrap Ptolemaios Eurydike, eine Tochter des Reichsverwesers Antipatros. Der Ehe entsprangen Ptolemaios Keraunos ("Blitz") und Meleagros, die beide später für kurze Zeit Könige von Makedonien werden sollten, ein weiterer Sohn sowie die Töchter Lysandra und Ptolemais, vielleicht auch Theoxene. Im Gefolge der Eurydike war die bereits verwitwete Makedonin Berenike an den lagidischen Hof gekommen; sie wurde bald die Geliebte des Ptolemaios und nach Verdrängung der Eurydike dessen dritte Gemahlin. Berenike erreichte es schließlich, dass Ptolemaios Keraunos zugunsten ihres eigenen Sohnes von der Thronfolge ausgeschlossen wurde. Vielleicht kurz vor 287 v.u.Z. verließen Eurydike und Ptolemaios Keraunos Ägypten.

Droysen Johann Gustav: Band II Seite 90,367,372,408
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"Geschichte des Hellenismus."

Zur Bekräftigung des neuen Standes der Dinge wurden wie es scheint, eben jetzt die Vermählung des Ptolemaios mit Antipatros Tochter Eurydike beschlossen.
Lysimachos vermählte sich mit Ptolemaios Tochter Arsinoe.
Es wird bezeugt, dass durch Seleukos Frieden und Freundschaft zwischen den beiden Königen gestiftet, dass sie zu besiegeln des Ptolemaios Tochter Ptolemais dem Demetrios verlobt wurde.
Demetrios kam nach Milet; dort fand er Eurydike, Philas Schwester; sie hatte den Hof von Alexandria verlassen, wo sie lange genug von dem König, ihrem Gemahl, und nicht bloß von ihm zurückgesetzt zu werden ertragen hatte; sie lebte mit ihrer Tochter Ptolemais, die im Jahre 300 an Demetrios verlobt war in Milet; die Stadt mochte ihr nach damaliger Sitte zum Eigentum geschenkt worden sein. Demetrios, der ja des ägyptischen Königs Feind war, fand die beste Aufnahme; er feierte mit Ptolemais sein Beilager.

Brambach Joachim: Seite 20,23
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"Kleopatra. Herrscherin und Geliebte."

Ptolemäus heiratete wenig später Eurydike, eine Tochter Antipaters, die als erste ptolemäische Königin den ägyptischen Thron besteigen sollte.
Kurz vor seinem Tod machte sich Ptolemäus I. an die Regelung der Thronfolge. Er überging dabei seinen ältesten Sohn Ptolemäus Keraunos aus der Ehe mit Eurydike, der Tochter von Antipater. Die Ehe mit Eurydike war in die Brüche gegangen, und Ptolemäus hatte Berenike geheiratet, die möglicherweise im Gefolge von Eurydike nach Ägypten gekommen war.

Errington Malcolm: Seite 113,144
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"Geschichte Makedoniens."

Als dann im Jahre 321 deutlich wurde, daß Perdikkas zuerst gegen Ptolemaios vorgehen wollte, schlossen Krateros und Antipatros ein Zweckbündnis mit ihm für den Kampf gegen Perdikkas, das Antipatros mit einer weiteren Tochter Eurydike besiegeln konnte.
Der Täter, Ptolemaios genannt Keraunos (Wetterstrahl), war Frucht der Heiratspolitik des alten Antipatros: seine Tochter Eurydike, die Ptolemaios I. bekam, gebar eine Anzahl von Kindern, darunter Keraunos.

 
 
 
 

 322 v.u.Z.
  oo 2. Ptolemaios I. Soter König von Ägypten
           367/66 v.u.Z. 283/82 v.u.Z.
 
 
 
 

Kinder:

  Ptolemaios Keraunos
  320/15 v.u.Z. 279 v.u.Z.

  Meleagros König von Makedonien
  um 315 v.u.Z. 279 v.u.Z. ermordet

  Amyntas
       

  Sohn
      

  Lysandra
      

  Ptolemais
  um 310 v.u.Z. nach 286 v.u.Z.

  Theoxene?
      
 
 
 
 

Literatur:
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Bengtson Hermann: Die Diadochen. Die Nachfolger Alexanders des Großen. C.  H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München 1987 Seite 76-78,95,115,148 - Bengtson Hermann: Herrschergestalten des Hellenismus. Verlag C.H. Beck München 1975 Seite 32,141 - Brambach Joachim: Kleopatra. Herrscherin und Geliebte. Eugen Diederichs Verlag München 1995 Seite 20,23 - Droysen Johann Gustav: Geschichte des Hellenismus. Primus Verlag 1998 Band II Seite 90,367,372,408 - Errington Malcolm: Geschichte Makedoniens. C.H. Beck Verlag München 1986 Seite 113,144 - FISCHER WELTGESCHICHTE. Band 6 Der Hellenismus und der Aufstieg Roms. Die Mittelmeerwelt im Altertum II. Fischer Bücherei KG, Frankfurt am Main 1965 Seite 42,65 - Herm Gerhard: Die Welt der Diadochen. Alexanders Erben kämpfen um die Herrschaft. C. Bertelmann Verlages GmbH, München 1978 Seite 85,132,134 - Hölbl Günther: Geschichte des Ptolemäerreiches. Politik, Ideologie und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen Eroberung. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1994 Seite 26 - KLEINES LEXIKON DES HELLENISMUS. Harrassowitz Verlag Wiesbaden 1993 Seite 620,629 - Kreißig Heinz: Geschichte des Hellenismus. Akademie-Verlag Berlin 1982 Seite 92 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 245 -