Ptolemais                                      Antigoniden-Königin
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um 318 v.u.Z. nach 286 v.u.Z.
 

2. Tochter des Königs Ptolemaios I. Soter von Ägypten aus dem Hause der PTOLEMÄER aus seiner 2. Ehe mit der Eurydike, Tochter von Reichsverweser Antipatros
 

Thiele, Andreas: Tafel 245
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

PTOLEMAIS
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  oo DEMETRIUS I., König von Makedonien
              283 v.u.Z.



Bengtson Hermann: Seite 32,66,82
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"Herrschergestalten des Hellenismus."

Der zweiten Ehe des Ptolemaios entstammt Ptolemaios Keraunos (der "Wetterstrahl"). Auch Meleagros ist ein Kind dieser zweiten Ehe. Dazu kommen noch zwei weitere Söhne und mehrere Töchter, Lysandra, Ptolemais und Theoxene. Sie haben eine bedeutende Roolle in den Ehebündnissen der Diadochen gespielt. Die zweite Tochter, Ptolemais, heiratete Demetrios Poliorketes, die dritte namens Theoxene den Tyrannen Agathokles von Syrakus.
Und schließlich ist noch die Verbindung des Demetrios mit Ptolemais, der Tochter des Ptolemaios I. und der Eurydike, zu erwähnen. Schon im Jahre 298 v.u.Z. war sie mit dem Makedonen verlobt worden, aber erst viele Jahre später, im Jahre 287 v.u.Z., wurde die Ehe in Milet vollzogen. Warum Demetrios diese Ehe - es war immerhin seine 5. - geschlossen hat, bleibt ein Geheimnis, denn Demetrios war damals wenig mehr als ein Flüchtling, und Ptolemais, die sich aus Alexandria entfernt hatte, konnte ihm wenig helfen. Übrigens ist aus dieser Ehe ein Sohn hervorgegangen namens Demetrios mit dem Beinamen "der Schöne", der später über Kyrene geherrscht hat.
Kaum hatte Demetrios nach seiner Vertreibung aus Makedonien in Kleinasien Fuß gefaßt, vermählte er sich mit Ptolemais, Tochter von Ptolemaios I. und der Eurydike. Was mag er damit beabsichtigt haben?

Bengtson Hermann: Seite 77,104,115
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"Die Diadochen. Die Nachfolger Alexanders des Großen."

Die zweite Tochter Ptolemaios' I. und der Eurydike, Ptolemais, wurde dem Demetrios zur Frau gegeben.
Doch es ging mit Demetrios weiter aufwärts, denn Seleukos brachte sogar ein Bündnis zwischen Ptolemaios und Demetrios zustande. Als Unterpfand gab es eine Verlobung zwischen Demetrios und der Tochter des ersten PTOLEMÄERS mit Namen Ptolemais.
Nach der Vertreibung des Demetrios aus Makedonien (287 v.u.Z.) erschien in Milet vor ihm seine Schwägerin Eurydike, eine Schwester der Phila. Sie brachte ihre Tochter Ptolemais mit, die mit Demetrios verlobt war. Jetzt wurde die Hochzeit gefeiert, die man jahrelang aufgeschoben hatte.

Droysen Johann Gustav: Band II Seite 372,408
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"Geschichte des Hellenismus."

Es wird bezeugt, dass durch Seleukos Frieden und Freundschaft zwischen den beiden Königen gestiftet, dass sie zu besiegeln des Ptolemaios Tochter Ptolemais dem Demetrios verlobt wurde.
Demetrios ging mit seiner Flotte und einer nicht unbedeutenden Kriegsmacht von Hellas hinweg, wo er seinen tapferen Sohn Antigonos zurückließ. Er kam nach Milet; dort fand er Eurydike, Philas Schwester; sie hatte den Hof von Alexandreia verlassen, wo sie lange genug von dem König, ihrem Gemahl, und nicht bloß von ihm zurückgesetzt zu werden ertragen hatte; sie lebte mit ihrer Tochter Ptolemais, die im Jahre 300 an Demetrios verlobt worden war, in Milet; die Stadt mochte ihr nach damaliger Sitte zum Eigentum geschenkt worden sein. Demetrios, der ja des ägyptischen Königs Feind war, fand die beste Aufnahme; er feierte mit Ptolemais sein Beilager .

Errington Malcolm: Seite 136
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"Geschichte Makedoniens."

Auch nach Ipsos stellte Demetrios mit seiner unbesiegten Flotte und seinem unsteten Temperament eine Gefahr für die Stabilität der Machtverhältnisse dar. Deswegen versuchten Seleukos und Ptolemaios ihn durch Heiratsverbindungen zu neutralisieren: Seine Tochter Stratonike wurde mit Seleukos selbst vermählt, während Demetrios Ptolemais, eine Tochter des Ptolemaios, bekommen sollte.

Hölbl Günther: Seite 26,290 A 68
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"Geschichte des Ptolemäerreiches. Politik, Ideologie und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen Eroberung."

Zwischen 322 v.u.Z. und 319 v.u.Z. heiratete der Satrap Ptolemaios Eurydike, eine Tochter des Reichsverwesers Antipatros. Der Ehe entsprangen Ptolemaios Keraunos ("Blitz") und Meleagros, die beide später für kurze Zeit Könige von Makedonien werden sollten, ein weiterer Sohn sowie die Töchter Lysandra und Ptolemais [67 Heinen (1972, 2), 8, Anm. 21; H. Volkmann: RE XXIII, 2, 1959, 1867 (s. v. Ptolemais, 2).], vielleicht auch Theoxene. Im Gefolge der Eurydike war die bereits verwitwete Makedonin Berenike an den lagidischen Hof gekommen; sie wurde bald die Geliebte des Ptolemaios und nach Verdrängung der Eurydike dessen dritte Gemahlin. Berenike erreichte es schließlich, dass Ptolemaios Keraunos zugunsten ihres eigenen Sohnes von der Thronfolge ausgeschlossen wurde. Vielleicht kurz vor 287 v.u.Z. verließen Eurydike und Ptolemaios Keraunos Ägypten.
Apame löste die Verlobung und rief Demetrios den Schönen aus der seleukiden-freundlichen ANTIGONIDEN-Dynastie [68 Demetrios der Schöne war Halbbruder des Antigonos Gonatas und Sohn des Demetrios Poliorketes und der Ptolemais, Tochter Ptolemaios' I.] von Makedonien herbei und bot diesen die Hand ihrer Tochter.
 
 
 
 

  287 v.u.Z.
   oo 5. Demetrios I. Poliorketes König von Makedonien
            337 v.u.Z. 283 v.u.Z.
 
 
 
 

Kinder:

  Demetrios der Schöne
  um 286 v.u.Z. um 258/46 v.u.Z.
 
 
 
 

Literatur:
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Bengtson Hermann: Die Diadochen. Die Nachfolger Alexanders des Großen. C.  H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München 1987 Seite 77,104,115,204 - Bengtson Hermann: Herrschergestalten des Hellenismus. Verlag C.H. Beck München 1975 Seite 32,66,82,85  - Droysen Johann Gustav: Geschichte des Hellenismus. Primus Verlag 1998 Band II Seite 372,408/Band III Seite 154 - Errington Malcolm: Geschichte Makedoniens. C.H. Beck Verlag München 1986 Seite 136 - FISCHER WELTGESCHICHTE. Band 6 Der Hellenismus und der Aufstieg Roms. Die Mittelmeerwelt im Altertum II. Fischer Bücherei KG, Frankfurt am Main 1965 Seite 152 - Hölbl Günther: Geschichte des Ptolemäerreiches. Politik, Ideologie und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen Eroberung. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1994 Seite 26,290 A 68 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 245 -