Nach H. Ludat Tochter des Grafen Rikbert II. aus der Sippe der Harzgaugrafen; Schwester von Markgraf Rikdag von Meißen
Posse, Otto: Tafel 1
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"DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin."
EILSUIT
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Äbtissin von Gerbstedt
Neben der Markgrafschaft Meißen verwaltete Rikdag nach dem Grafen Thietmar auch eine der beiden Grafschaften im Schwabengau. Daß er hier großen Grundbesitz hatte, erhellt aus der Gründung des in jenem Gau gelegenen Klosters Gerbstedt [50 Ann. Saxo 985, SS. 6, 633.], durch ihn und seine Schwester Eilsuit, denn meist nur mächtigen Grundbesitzern des Gaues wurde das Amt der Grafschaft über denselben verliehen und die Verwandtschaft mit dem Hause WETTIN, welches nachweisbar aus dem Schwabengau stammt [51 Vgl. Abschnitt IV.], läßt jene Gegenden als die Heimat Rikdags erkennen.
Pätzold, Stefan: Seite 122,181
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"Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung
bis 1221"
In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts ist wettinischer
Besitz zunächst auch noch links der Saale in der Umgebung des Klosters
Gerbstedt nachweisbar [8 Gesta Archiep. Magdeb. zu 1064, Seite 400:
"Unde nobis callide violenterque subtractus (sc. Bischof
Friedrich) Monasteriensi ecclesie est prelatus, cui et predia
proprietatis sue in Gerbizstede, que nostre secum permansissent, concessit".],
das von Markgraf Rikdag und seiner Schwester Eilsuit um 985
gestiftet worden war [9 Annalista
Saxo zu 985, Seite 633. - Zu Kloster Gerbstedt vgl. unten Seite 181.].
Diese Güter, die wahrscheinlich aus Rikdags Erbe stammten [10
Vgl. Lübke, Regesten 3, 428a.], sind wohl im nördlichen Hassegau
zu vermuten, in dem Dedo
I. vor 1009 Grafenrechte ausübte.
Das in Gerbstedt nordwestlich von Halle gelegene geistliche
Institut war die erste Stiftung, über welche die WETTINERnach
Eigenkirchenrecht verfügten [15 Über die Anfänge
und frühe Geschichte des Konvents berichten nur wenige Quellen; vgl.
dazu F. Buttenberg, Seite 1-4. Die frühesten echten Urkunden für
Gerbstedt stammen aus den dreißiger Jahren des 12. Jahrhunderts:
F. Buttenberg, Gerbstedt, Seite 29 Nr. 3 und Jaffe/Löwenfeld 7855
(= UB Klöster Mansfeld I 7). Über die Entwicklung des Klosters
in ottonischer und salischer
Zeit unterrichten der Annalista Saxo zu 985, Seite 633 und die Gesta Archiep.
Magdeb. zu 1064, Seite 400. Hinzu kommen noch die beiden angeblich 1118
beziehungsweise 1135 im Namen des Markgrafen
Konrad von Wettin ausgefertigten Urkunden UB Klöster Mansfeld
I 8 (= CDSR I 2, 55) (1118) und UB Klöster Mansfeld I 6 (= CDSR I
2, 263) (1135). Sie werden jedoch aufgrund mehrerer äußerer
und innerer Unstimmigkeiten zu Recht von W. Holtzmann, Seite 167-190 als
Fälschungen erwiesen; vgl. zu ihnen auch weiter unten Seite 182 A.
23, Seite 183 A. 28, Seite 185 A. 38 und Seite 187 A. 53.]. Der Frauenkonvent
wurde durch Markgraf Rikdag und seiner Schwester Eilsuit vor
dem Jahre 985 gegründet. Eilsuit stand der Gemeinschaft von
"sanctimomiales" anfänglich selbst vor [16 Annalista
Saxo zu 985, Seite 633.], bei denen es sich allem Anschein nach bis in
das dritte Viertel des 11. Jahrhundert um Kanonissen handelte. Das Stift
war Johannes dem Täuder geweiht. Weitergehende Nachrichten, beispielsweise
über seine Ausstattung oder die Verfassung, liegen für die frühe
Zeit nicht vor. Rikdag dürfte es wohl in erster Linie gegründet
haben, um seine Schwester in angemessener Weise zu versorgen sowie sich
und seinen Verwandten eine Grablege zu schaffen [19 Diese Vermutung
legt der bereits oben A. 16. zitierte Passus des Annalista Saxo nahe, wo
es heißt, daß neben Markgraf Rikdag auch sein Sohn Karl
und mehrere Verwandte in Gerbstedt beerdigt wurden. - Damenstifte entstanden
gerade in Sachsen während der OTTONEN-Zeit
in großer Zahl; vgl. zu ihnen K.J. Leyser, Seite 105-115 sowie M.
Parisse, Seite 471-474.]. Wann und auf welche Weise es an seine wettinischen
Agnaten
überging, ist unbekannt. Wahrscheinlich befand sich Gerbstedt zunächst
im Besitz von Rikdags Sohn Karl, der 1014 ohne männliche
Erben starb [20 Thietmari Chronicon VII 3, Seite 400; vgl. dazu
Lübke, Regesten 3, 428a sowie M. Gerstenberg, Seite 17f. und F. Buttenberg,
Seite 6.]. In diesem Jahr fiel das Stift dann möglicherweise an den
Grafen
Friedrich I. oder seinen Neffen Dietrich
II. Dessen Sohn Bischof Friedrich von Münster jedenfalls,
dem in Gerbstedt auch mehrere Güter gehörten, verfügte nach
1064 gemeinsam mit seinen Brüdern Dedo
II.,Thiemo,
Geround
Konradüber
das geistliche Institut [22 UB Klöster Mansfeld I 8 (= CDSR I 2, 55).].
Literatur:
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Annalista Saxo:
Reichschronik ad a. 985 Seite 33 - Eckhardt
Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher
Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 64-90 - Pätzold, Stefan:
Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221,
Böhlau Verlag Köln 1997 Seite 122,181 - Posse, Otto: Die
Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke&
Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 26 - Posse, Otto: DIE WETTINER.
Genealogie des Gesamthauses Wettin. Zentralantiquariat Leipzig GmbH 1994
Tafel 1 - Schölkopf
Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten
zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 -