Ewig Eugen:
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"Die Merowinger"

Chlothar residierte nach der Reichsteilung von 511 in Soissons. Bekannt ist auch der Anteil Chlothars an der Francia mit Soissons, Noyon, Laon und dem nördlich anschließenden salfränkischen Gebiet zwischen der Somme und dem Kohlewald. Die aquitanischen Gebiete südlich des Poitou und des Limousin teilten sich Childebert und Chlothar.
Chlothar beteiligte sich gemeinsam mit seinen Brüdern Chlodomer und Childebert an der Eroberung des Burgunder-Reiches. Nach Anfangserfolgen gaben die Brüder nach der Schlacht bei Vezeronce, in der Chlodomer fiel, den Kampf auf. Nach dem Tod des Ostgoten-Königs Theoderich unterstützte er 531 seinen Stiefbruder Theuderich gegen die Thüringer, die an der Unstrut besiegt wurden. Chlothar heiratete Berthachars Tochter Radegunde, konnte aber den damit implizit oder explizit verbundenen Anspruch auf Teile des Thüringer-Reichs nicht durchsetzen und mußte sich mit einem entsprechenden Anteil an der Beute abfinden.
Nach der Rückkehr aus dem Westgoten-Krieg 531 nahm Childebert Verbindung mit seinem Bruder Chlothar auf, um mit ihm das Erbe Chlodomers von Orleans zu teilen. Die zwei älteren unmündigen Söhne Chlodomers tötete Chlothar eigenhändig, während der jüngste, Chlodoald im Kloster verschwand. Die Oheime teilten sich - wohl im Frühjahr 532 - das Erbe Chlodomers. Chlothar gewann Tours und Poitiers mit den Sanktuarien der Frankenpatrone Martin und Hilarius und legte die Hand auf den Schatz.
Nach der Teilung des Chlodomer-Reiches nahmen die beiden Brüder noch im Jahre 532 den Krieg gegen die Burgunder wieder auf. Ihr Sieg über König Godomar bei Autun besiegelte den Untergang des Burgunder-Reiches, wenn auch die letzten Kämpfe noch andauerten.
Nach dem Tode Theuderichs versuchten Childebert und Chlothar die Hand auch auf den Reichsteil von Reims zu legen. Aber Theudebert zeigte sich ihnen gewachsen und behauptete das Erbe mit Hilfe der Großen seines Vaters. Bei der Teilung des Burgunder-Reiches wurde der König von Soissons Chlothar offenbar benachteiligt. Spannungen zwischen ihm und den beiden anderen MEROWINGERN führten bald darauf zum offenen Konflikt. Chlothar zog sich gegen die Übermacht Childeberts und Theudeberts in die Foret de la Brotonne bei Rouen zurück. Zu seiner Ausschaltung kam es jedoch nicht. Vermutlich trug die Krise des Ostgoten-Reiches, die den Franken neue Möglichkeiten der Expansion eröffnete, zur Wiederherstellung des Friedens im merowingischen Königshaus bei. Gemeinsam griffen die MEROWINGER-Könige nun in Italien ein und gewannen die Provence, die schließlich an Childebert fiel. Chlothar von Soissons war an einer weiteren gemeinsamen Politik ohnehin wenig interessiert. Am Landgewinn hatte man ihn nicht beteiligt, allenfalls an den von den kriegsführenden Parteien in Italien gezahlten Subsidien, die nach 539/40 versiegten.
Das Erbe Theudowalds († 555) fiel Chlothar von Soissons zu, der 558 auch die Nachfolge Childeberts von Paris antrat. Narses schritt nun zur Rückeroberung der von den Franken besetzten italischen civitates, die er 562 oder 565 erfolgreich beendete. Chlothar schloß ein neues Bündnis mit dem Langobarden-König Auduin, dessen Sohn Alboin um 560 seine Tochter Chlodoswinth heiratete. An einer Intervention in Italien hinderten ihn jedoch die Rebellion seines Sohnes Chramm (556-560) und Aufstände der Sachsen und Thüringer. Nur die in den Alpen und im Alpenvorland gewonnenen Gebiete waren den Franken verblieben, als Chlothar I. im Dezember 561 starb.
Chlothar I. hinterließ wie Chlodwig vier Söhne - drei von der Königin Ingund, einen von Ingunds Schwester Arnegund - die sich das Reich teilten.