2. Sohn des Fürsten
Wladyslaw II. der Vertriebene von Krakau und Schlesien aus
dem Hause der PIASTEN
und der
Agnes von Österreich, Tochter
von Markgraf Leopold III.
Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 619
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Mieszko I., Herzog von Ratibor und Oppeln
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* 1132-1146, + 16. Mai 1211
Zweitältester Sohn Wladyslaws II. (Stammvater des schlesischen PIASTEN-Hauses) und der Kaiserenkelin Agnes von Babenberg
oo Ludmilla (peremyslidischer Herkunft?)
Mieszko I. ging 1146 mit seinen Eltern ins Exil
nach Deutschland und kehrte 1163 mit seinem älteren Bruder Boleslaw
I. Wysoki (dem Langen) dank Intervention des kaiserlichen
Vetters
Friedrich
Barbarossa nach Schlesien zurück. Nach anfänglicher
gemeinsamer Regierung der beiden Brüder
erfolgte eine Herrschaftsteilung: Boleslaw erhielt
Mittel- und Niederschlesien und Mieszko I. die kleinen Gebiete von
Ratibor und Teschen
an der oberen Oder. 1177/78 konnte Mieszko I. jedoch von Kleinpolen
die Gebiete von Beuthen, Auschwitz, Sator, Sewerien und Pleß, die
kirchlich weiterhin bei der Diözese Krakau blieben, dazugewinnen,
1201 das Oppelner Land von Mittelschlesien erobern und dauerhaft behaupten
sowie 1210/11 auch Krakau als ältester lebender Piast
in
Besitz nehmen. Während Krakau bei seinem Tode wieder verlorenging,
blieben die übrigen Gebiete als Herzogtum
Oppeln, wohin
Mieszkos I. Sohn Kasimir
den Regierungssitz verlegte, zusammen.
Mieszko I. wurde so zum
Begründer des Herzogtums Oppeln, des späteren Ober-Schlesien,
und des Oppelner (oberschlesische)
Seitenzweiges der
schlesischen Piasten. Er stiftete auch
mit seiner Gemahlin das erste oberschlesische Kloster in Rybnik, das später
nach Czarnowanz bei Oppeln verlegt wurde.
J.J. Menzel
MIESZKO I. "SCHLENKERBEIN"
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+ 1211
Sohn des Herzogs Wladislaw II. von Polen und Schlesien
Mieszko I. Schlenkerbein wurde mit den Brüdern und dem Vater 1146 aus Polen verjagt, erhielt 1163 durch das Eingreifen Kaiser FRIEDRICHS I. BARBAROSSA das Erbteil Schlesien als polnisches Lehen zurück und teilte mit seinem Bruder Boleslaw I. dem Langen und bekam den kleineren Teil Ober-Schlesien mit der Residenz Teschen. Er bekriegte ständig den Bruder, besonders wegen Oppeln, das er beanspruchte. Verknüpft sind diese Bruderkriege mit Bruderkriegen in Polen zwischen Mieszko III. und Kasimir II. Mieszko I. unterstützte dort Mieszko III., bekam dafür Auschwitz, Beuthen und Zator, die dadurch Teile Ober-Schlesiens wurden. Er hielt 1173-1177 seinen Bruder, der Kasimir unterstützte, gefangen, gab 1177 seinem vertriebenen Onkel Mieszko Asyl und versuchte 1194 Nachfolger Kasimirs II. als polnischer Seniorchef und Herzog von Kleinpolen-Krakau zu werden. Er scheiterte am niederschlesischen Bruder, der jetzt Herzog Mieszko III. unterstützte und gewann 1201 das Herzogtum Oppeln mit Kreuzburg und Pitschen dazu. Mieszko I. erreichte außerdem, dass der niederschlesische Neffe auf alle Erbansprüche in Ober-Schlesien und Oppeln verzichtete. Seitdem war Oppeln Teil von Ober-Schlesien und beide Schlesien gingen Jahrhunderte verschiedene Wege. Er beanspruchte ab 1202 das polnische Seniorat, zumal er wirklich ältester aller PIASTEN war, erschien 1210 tatsächlich im Besitz von Kleinpolen-Krakau, woran das Seniorat geknüpft war. Ob er es durch Krieg oder Verträge gewann, ist nach den Quellen nicht auszumachen. Er förderte die deutsche Besiedlung im Wettstreit mit Mähren und stritt mit den Städten.
(Insgesamt 5 Kinder)
Kinder:
Kasimir I. Herzog von Oppeln
1176/79-13.5.1229/30
Ludmilla
-14.1.12
Agnes
-9.5.12
Euphrosine
-25.5.12
Literatur:
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Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 92 -
Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen
Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln
Weimar Wien 2004 Seite 368,735 -