2. Sohn des Herzogs
Boleslaw III. Schiefmund von Polen aus dem Hause der PIASTEN
aus
seiner 2. Ehe mit der Salome
von Berg-Schelklingen, Tochter von Graf Heinrich I.
Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 618
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Mieszko III. Stary (der Alte), Fürst von Polen
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* um 1126, + 13. März 1202
5. Sohn von Boleslaw III. Krzywousty und Salome von Berg
1. oo um 1140
Elisabeth,
Tochter des Almos, Fürst von Ungarn
2. oo 1151/54
Eudoksja
(+ 2. April 1209), Tochter Izjaslavs Mstislavic, Fürst von Kiev
Kinder:
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Von 1.:
Odo (* 1151/45, + 20. April 1194)
Stephan (* um 1150, + 1166/67)
3 Töchter
Von 2.:
Bolaslaw (* 1159, + 1195)
Mieszko (* 1160/65, + 2. August 1193)
Wladyslaw Laskonogi (* 1161/66, + 3. November 1231)
2 Töchter
Nach dem Tod Boleslaws III. Krzywousty (1138) gerieten Mieszko III. und seine Brüder als ‚Junioren‘ 1142-1146 in Konflikt mit dem ‚Senior‘ Wladyslaw II., der zu seinem Schwager, König Konnrad III., floh. Konrads Heereszug zu Wladyslaws Unterstützung scheiterte aber. Die Oberherrschaft fiel an Boleslaw IV. Kedzierzawy, mit dem Mieszko III. Stary eng zusammenarbeitete, vor allem während der Intervention Kaiser Friedrichs I. zugunsten Wladyslaws II. (1157) und seiner Söhne (1163,1173; Boleslaw I. Wysoki). 1147 nahm Mieszko III. am Wendenkreuzzug teil. 1173 wurde Mieszko III. Großfürst (‚Senior‘), und als ‚duxtocius Polonie‘ war er bestrebt, seine Oberherrschaft zu sichern. Die zu seiner Zeit gefestigten Regalien nutzte Mieszko III. im Kampf mit dem Hochadel und im Interesse fürstlicher Einnahmen. Die Münzprägung übergab er an Juden. Er förderte den Kult des hl. Adalbert (15.A.) als Patron Polens. In Krakau setzten 1177 revoltierende Magnaten Mieszkos jüngsten Bruder Kasimir II. auf den Thron, wenig später wurde Mieszko III. durch einen Aufstand seines Sohnes Odo aus Großpolen vertrieben. Er suchte zuerst Hilfe in Böhmen, dann bei Kaiser Friedrich I. 1181 gewann Mieszko III. mit Unterstützung seines Schwiegersohnes Bogislaw I. von Pommern Gnesen. Die Oberherrschaft Kasimirs II. erkannte er nicht an. 1191 konnte Mieszko III. vorübergehend Krakau wiedererlangen. Nach dem Tod Kasimirs II. 1194 strebten die Magnaten nach der Umwandlung des Senioratsteilfürstentums in ein Erbfürstentum für den minderjährigen Leszek Bialy. Da es Mieszko III. am 13. Sept. 1195 in der Schlacht an der Mozgawa nicht gelang, eine Entscheidung herbeizuführen, zog er sich zurück. Erst als Mieszko III. in Verhandlungen 1198 und erneut 1199 den Magnaten Einfluß auf die Regierung eingeräumt hatte, konnte er Krakau für sich gewinnen.
S. Gawlas
XIII. 545 b. MIESZKO III. DER ALTE, Herzog von
Polen 1173
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* 1126727, + 1202 13.IIII.
Gemahlinnen:
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a)
1140
ELISABETH, Tochter des Prinzen Almus von Ungarn (siehe
XII. 276.)
+ nach
1151, vor 1154
b)
1151/54
EUDOXIA, Tochter des Großfürsten Mstislaw
I. von Kiew
+ ...
Anmerkungen:
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XIII. 534. - 5550
Balzer, Geneal. Piastov.
537. Korrektur (Wolf): Adelheid ist zu streichen
540. Berichtigung (Rösch) Konrad von Plötzkau,
siehe XIII. 168.
548. Berichtigung (Rösch) Otto I. Markgraf
von Brandenburg, siehe XIV. 616.
MIESZKO III. "DER ALTE"
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* 1126/27, + 1202
Mieszko III. der Alte erhielt 1138 bei der Teilung des Reiches Großpolen und Pommern. 1143 wurde zu Lekno das erste polnische Zisterzienserkloster gegründet. Er unterwarf sich 1145 dem älteren Bruder und rettete sich damit im Gegensatz zu den anderen Brüdern. Er half ihn 1146 mit zu vertreiben und schlug den deutschen König KONRAD III. mit zurück, bekriegte mehrmals die Preußen und stand gegen Kiew. Er stritt daneben häufig mit den Brüdern und Neffen um Gebiete und das Seniorat, das er schließlich 1173 samt Kleinpolen-Krakau errang. Er bekriegte besonders die schlesischen Neffen Boleslaw I. und Mieszko I. und verdrängte sie zeitweise. 1177 wurde er vom jüngsten Bruder Kasimir II. gegen das Erbrecht aus dem Seniorat verdrängt, dem bis 1194 eine Zeit erbitterter Bruderkriege folgte. Nach dessen Tode wurde er wieder Senior und war seit 1200 ganz unangefochten letzter kraftvoller Vertreter des Seniorats. Klammern für Gesamtpolen waren Kirche und Adel mit ihrem riesigen Streubesitz in allen Teilen Polens.
1. oo um 1140
ELISABETH
VON UNGARN
+
Tochter des Königs Bela II. des Blinden und der Helene von Serbien
2. oo um 1154
EUDOXIA
VON KIEW
+
Tochter des Großfürsten Isjaslaw II. von Smolensk-Kiew
(Insgesamt 11 Kinder)
um 1154
2. oo Eudoxia von Kiew, Tochter des Großfürsten
Isjaslaws II.
um 1140-2.4.1209
Kinder:
1. Ehe
Otto Herzog von Posen und Kalisch
um 1145-20.11.1194
Stefan
um 1150- vor 1180
Ludmilla
um 1150- 1223
um 1167
oo Friedrich I. Herzog von Lothringen
vor 1152-7.4.1207
Judith
um 1152- nach 1201
1170
oo Bernhard III. Herzog von Sachsen
1140-9.2.1212
Elisabeth
um 1153-2.4.1209
1. oo Sobieslav II. Herzog von Böhmen
1128-29.1.1180
1181
2. oo Konrad II. Markgraf von Meißen-Lausitz
13.9.1159-6.5.1210
2. Ehe
Boleslaw Herzog von Kujawien
1159-3.11.1195 gefallen
Salome
um 1160-11.5.
1177
oo Ratibor II. Herzog von Pommern
1160-14./15.1.1185
Anastasia
- nach
31.5.1240
oo Bogislaw I. Herzog von Pommern
-18.3.1187
Wladyslaw III. Dünnbein
1161/74-3.11.1231
Mieszko Herzog von Polen-Kalisch
1160/65-2.8.1193
Swinislawa
-4.9.1240
um 1181
oo Mestwin I. Herzog von Pomerellen
-1.5.1212
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen.
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 37 Seite 75 -
Opll
Ferdinand: Friedrich Barbarossa. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt
1998 Seite 109,140,281 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär.
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Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 100,107,285, 349 -
Pätzold,
Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung
bis 1221, Böhlau Verlag Köln 1997 Seite 290,299 - Rhode
Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Darmstadt 1965 Seite 32,41-45,54,88 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband
2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II
Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 334,335
- Toeche, Theodor: Kaiser Heinrich VI. Wissenschaftliche Buchgesellschaft
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des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau
Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 86,216,366,558-559,650,736,804
- Wies, Ernst W.: Kaiser Friedrich Barbarossa. Mythos und Wirklichkeit,
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