Lexikon des Mittelalters:
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Teschen (poln. Cieszyn),
Stadt und Kastellaneiburg in Oberschlesien am Fluß Olsa, heute zum Teil in Polen (miittelalterliches Siedlungszentrum am rechten Ufer der Olsa), zum Teil in Böhmen (neues Stadtviertel Ceský Tesin am linken Ufer) gelegen. Die 1155 erstmals erwähnte Burg Teschen sicherte den Olsaübergang an der Kreuzung der wichtigen Handelsstraßen von der Mährischen Pforte und dem Flußtal der Waag nach Schlesien und Kleinpolen. Sie wurde im Verlauf der 2. Hälfte des 10. Jh. auf dem Schloßberg errichtet (archäologischer Befund), die einfache romanische Nikolaus-Kapelle in der Burg wahrscheinlich in der 11. Hälfte des 11. Jh. Am Ende des 13. Jh. wurde Teschen Hauptstadt des Fürstentums der Teschener Piasten. Anstelle der Holz-Erde-Burg erbauten sie im 14. Jh. ein steinernes Schloß. Die Siedlung vor der Burg wird 1223 erwähnt, die Stadt Teschen um 1260 zu deutschem Recht gegründet. Damals entstand auch das neue, Ende des 15. Jh. ummauerte Siedlungszentrum im SO der Burg. Das Dominikanerkloster ist herzogliche Gründung (vor 1263). Nach dem Aussterben der Piasten fiel Teschen 1653 an die Habsburger.
A. Wedzki