PHOKAS
 

Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 2108
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Phokas
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Byzantinisches Adelsgeschlecht kappadokischer Herkunft

Verdankte den Aufstieg zunächst den Paulikianerkriegen unter Basileios I., dann wichtigen militärischen Posten im Osten des Reiches. Die Familie war eine typische Vertreterin der sogenannten Mächtige, deren Aufstieg (besonders im 10. Jh.) langfristig die Stärke der Zentralgewalt untergrub. Ein erster Vertreter der PHOKADEN wurde 872 erwähnt (Turmarch im Thema Kappadokien); sein Sohn Nikephoros der Ältere († nach 900/01), hatte wichtige militärische Komamndos im Osten und in S-Italien inne. Dessen älterer Sohn Leon, Domesticus der Scholen, unterlag am 20. August 917 in der Schlacht bei Acheloos den Bulgaren und wurde nach einem Usurpationsversuch gegen Romanos I. Lakapenos geblendet; der jüngere Sohn Bardas jedoch starb Anfang 969 als Kaisar. Den Titel verlieh ihm sein Sohn Nikephoros II., der 963 den Thron usurpierte und seinen Bruder Leon zum Kuropalates machte. Nach Ermordung Nikephoros' II. kämpften die PHOKADEN um die Macht. Sein Neffe Bardas, dux von Antiocheia, revoltierte 987 und fiel am 13. April 989 bei Abydos, dessen Sohn Nikephoros fiel 1022 bei einer Erhebung. Bardas' gleichnamigen Enkel ließ Konstantin VIII. blenden. Die durch Heiraten seit dem 10. Jh. mit den meisten wichtigen kleinasiatischen Magnatenfamilien verwandten PHOKADEN erlebten noch im 13. Jh. einen erneuten Machtanstieg in enger Verbindung mit den LASKARDIDEN.