Bardas Phokas                                byzantinischer Feldherr
------------------                                Caesar von Byzanz
889 †  Anfang 969
 

Sohn des Feldherrn Nikephoros Phokas
 

Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 2108
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Phokas
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Byzantinisches Adelsgeschlecht kappadokischer Herkunft

Sein Sohn Nikephoros der Ältere (nach 900/01), hatte wichtige militärische Kommandos im Osten und in Süd-Italien inne. Dessen älterer Sohn Leon, Domesticus der Scholen, unterlag am 20. August 917 in der Schlacht bei Acheloos den Bulgaren und wurde nach einem Usurpationsversuch gegen Romanos I. Lakapenos geblendet; der jüngere Sohn Bardas jedoch starb Anfang 969 als Kaisar. Den Titel verlieh ihm sein Sohn Nikephoros II., der 963 den Thron usurpierte und seinen Bruder Leon zum Kuropalates machte.



Collenberg, Weyprecht Hugo Graf Rüdt von: Seite 52 Tafel B 1
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"Wer war Theophano?"

Bardas, Mit-Kaiser 963
* 880, 970

Kinder:

  Tochter
      

  oo Theodor der Einäugige Statthalter von Tsamandia und Lokanda 955
            

  Nikephor, Kaiser
  * 912, 969

  Konstantin
       956 jung

   Leo, Curopalat 963-970
        

  Tochter
      † 

  oo N.N. Curcuas
           † 



Tinnefeld Franz: Seite 261
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"Die Braut aus Byzanz - Fragen zu Thephanos Umfeld und gesellschaftlicher Stellung vor ihrer abendländischen Heirat."

Bardas Phokas der Ältere, General, von Liutprand erwähnt
* ca. 879, Anfang 969

Sohn des Generals Niokephoros Bardas des Älteren

Kinder:

  Leon Bardas, General
  * ca. 915,

  Nikephoros II. Phokas; Kaiser
  * 912, 969

  Gregoria
      

  oo Photeinos Skleros
            †   



Norwich John Julius:  Band II Seite 192,211,222,236,240,259
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"Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches.

Der Terror der russischen Truppen im Jahre 942 hielt mehrere Wochen lang an. Bardas Phokas, Militärgouverneur des Thema Armeniakon, eilte mit einem lokalen Truppenaufgebot herbei und hielt die Plünderer in Schach so gut es ging, bis die Hauptstreitmacht unter Kurkuas anrückte.
Angesichts der erwähnten Gefühle seinen Schwiegervater gegenüber wird verständlich, warum Konstantin VII. instinktiv die Familie PKOKAS' begünstigte. Sie gehörte seit Romanos Lakapenos' Staatsstreich zu den unversöhnlichen Feinden des Hauses LAKAPENOS und war nicht gewillt, die Behandlung ihres Verwandten Leon - es sei daran erinnert, dass Romanos ihn zum öffentlichen Gespött machte, indem er ihn auf einem Maultier um das Forum führen ließ - zu vergessen. Sie hatte seither aus ihrer Sympathie für Konstantin kein Geheimnis gemacht, und Konstantin vergalt ihr diese Loyalität nur zu gern. Er ernannte Leons Bruder Bardas Phokas zum Nachfolger von Johannes Kurkuas als Oberbefehlshaber des Ost-Heeres und dessen Söhne Nikephoros und Leon
zu Militärgouverneuren der Themen Anatolien und Kappadokien.
Es zeigte sich allerdings schon bald, dass Bardas kein Kurkuas war. Doch nach einer schweren Niederlage im Jahre 953 wurde er ohnehin von seinem Sohn Nikephoros abgelöst.
Bardas Phokas war unter Konstantin Porphyrogennetos zum Domestikos ernannt worden und hatte die Streitkräfte des Reiches gegen die Sarazenen im Osten befehligt, bis 953 eine tückische Wunde im Gesicht zur Beendigung seiner Laufbahn führte.
Als einer der ersten traf sein Bruder Leon ein, Sieger der Schlacht am Kylindros-Paß. Aber Leon brachte unerfreuliche Nachrichten: ihr Vater, der alte Feldherr Bardas Phokas - inzwischen weit über 80 Jahre alt -, befand sich als Geisel in Bringas Hand. Sollte sich Nikephoros nur einen Schritt weiter vorwagen, würden seine Überlebenschancen schwinden. Die Ereignisse spitzten sich jedoch schneller zu, als Leon ahnen konnte. Bardas hatte sich die zunehmende Verwirrung in der Stadt zunutze machen, höchstwahrscheinlich mit stillschweigender Duldung seiner Wächter entkommen und Asyl in der Hagia Sophia finden können. Als Bringas davon erfuhr, sandte er ihm sogleich einen Trupp Soldaten mit dem Befehl, ihn mit Gewalt aus seinem Refugium zu holen. Dies war ein folgenschwerer Fehler, denn man schrieb den 9. August, einen Sonntag, so dass eine große Menschenmenge die Kirche füllte. Da Bardas ein berühmter Veteran der Sarazenenkriege und Vater von Nikephoros eine beliebte Persönlichkeit war, sahen sich die Soldaten augenblicklich von einer feindgeligen Menge umzingelt, die ihnen den Gefangenen wegschnappte, sie aus dem Gebäude hinauswarf und darauf den Alten auf seinen Sitz im Sanktuarium zurückgeleitete. Als Bringas später mit den zwei Kindkaisern erschien, ließ sich Bardas abführen, vermutlich weil sie jeden weiteren Widerstand Bardas' mit dem Leben zahlen würden.
Der durch einen Volksaufruhr aufs äußerste beunruhigte Patriarch Polyeuktos eilte in den Palast, wo er Bardas in traurigem Zustand in einem Vorraum sitzend vorfand. Er kehrte mit ihm in die Hagia Sophia zurück. Der darauffolgende Aufstand ermöglichte dem in Hieria wartenden Nikephoros Phokas am 16. August 963 den Einzug in die Stadt und die Kaiserkrönung. Seinen greisen Vater Bardas verlieh Nikephoros den Titel eines Cäsaren in Anerkennung des Mutes, den er während seiner Leidenszeit bewiesen hatte.
 
 
 

  oo N.N.
          † 
 
 
 
 

Kinder:

  Nikephoros II. Kaiser des Byzantinischen Reiches
  912 10.12.969

  Leon Phokas
       † 
 
 
 
 

Literatur:
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Collenberg, Weyprecht Hugo Graf Rüdt von: Wer war Theophano? Seite 52 - Eickhoff Ekkehard: Theophanu und der König. Otto III. und seine Welt. Klett-Cotta Stuttgart 1996 Seite 32 - Norwich John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf und München 1993  Band II Seite 192,211,222,236,240,259 - Tinnefeld Franz: Die Braut aus Byzanz - Fragen zu Thephanos Umfeld und gesellschaftlicher Stellung vor ihrer abendländischen Heirat. in: Wolf, Gunther: Kaiserin Theophanu. Prinzessin aus der Fremde - des Westreichs Große Kaiserin, Böhlau Verlag Köln/Weimar/Wien 1991 Seite 261 -