Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 1621
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Lakapenoi
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Byzantinische Familie wohl armenischer Abstammung
Herkunft aus Lakape, auf halbem Weg zwischen Melitene
und Samosata, das wohl im späteren 9. Jh. kolonisierten. Theophylaktos
Abastaktos, der noch nicht den Beinamen LAKAPENOI
führte, rettete Basileios
I. 871 das Leben beim Feldzug gegen Tephrike. Sein Sohn
Romanos
I. nach dem Tod Leons
VI. Oberbefehlshaber der kaiserlichen Flotte, griff 919
nach der Macht. Er vermählte seine Tochter Helene
mit dem unmündigen
Kaiser
Konstantin
VII. und stieg zum
Kaiser auf, bis am 17. Dezember
920 seine Krönung zum Kaiser erfolgte. Ab 921 Haupt-Kaiser,
ließ Romanos auch drei Söhne
zu Mit-Kaisern krönen (Christophoros
921 [† 931]),
Stephanos
und Konstantinos
924). Seine Tochter Maria
heiratete den bulgarischen Zaren Peter,
drei weitere Töchter byzantinische Adllige. Der jüngste Sohn,
Theophylaktos,
war 933-956 Patriarch von Konstantinopel. Am 20. Dezember 944 wurde
Romanos
von seinen Söhnen Stephanos
und
Konstantinos gestürzt, am
27. Januar 945 wurden aber auch diese vertrieben, so daß
Konstantin VII. als alleiniger Kaiser verblieb.
Nach dem Sturz der LAKAPENOI
wurde Michael,
ein Sohn des Mit-Kaisers
Christophoros, Kleriker (später Magistros
und
Rhaiktot),
Romanos,
ein Sohn des Mit-Kaisers
Konstaninos Lakapenos, der Eunuch war, wurde später
Patrikios und Eparchos, ein weiterer Romanos,
Sohn des Mit-Kaisers
Stephanos, später (als Eunuch) Sebastophoros.
Basileios
Parakoimomenos, der natürliche Sohn Romanos'
I., ebenfalls Eunuch, erlangte großen Einfluß.
Einen Eunuchen Leon I. belegen unpublizistische Siegel als Spatharokubikularios
und Logariastes für das frühere 11. Jh. Aus der 1. Hälfte
des 12. Jh. stammen zwei Siegeltypen eines Konstantinos Lakapenos.
Im früheren 14. Jh.lebte der Schriftsteller Georgios Lakapenos,
der besonders als Briefschreiber hervortrat.