Tochter des Markgrafen
Eberhard von Friaul aus dem Hause dere UNRUOCHINGER
und der Gisela,
Tochter von Kaiser
LUDWIG I. DER FROMME
Brandenburg Erich: Tafel 1 Seite 2
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"Die Nachkommen Karls des Großen."
IV. 30. HEILWICH
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+ nach 863/64
eine von ihnen (Judith oder Heilwich) war mit Hucbald verheiratet.
Anmerkungen: Seite 113
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IV. 30. - 31.
im Testament des Vaters 862/63. Judith
erhielt dort Balingen. Über ihr Schicksal ist nichts bekannt.
Der Versuch von E. Krüger (Die Abstammung König Heinrichs I.
von den Karolingern, D. Z. f. Gw. 9, 28f.), Heilwig mit Hathui,
der Mutter König
HEINRICHS I. zu identifizieren scheitert an der Verschiedenheit
der Namensform, dem Fehlen aller Verwandtschaftsbezeichnungen zwischen
HEINRICH
resp.
seinen Nachkommen und den KAROLINGERN
und dem völligen Schweigen der sächsischen Quellen, obwohl diese
vornehme Abstammung, die nach der Ansicht mancher sogar HEINRICHS
Anspruch auf die Königskrone begründet haben soll, damals unmöglich
vergessen sein konnte. Jeder positive Stützpunkt für diese Hyothese
fehlt; vgl. E. Dümmler,a.a.O. 319f. Judith soll nach einer
Vermutung von Wüstenfeld, Forschungen zur deutschen Geschichte 3,
406, vor 873 vermählt gewesen sein mit dem Grafen Guido von Camerino.
Auch das ist unhaltbar; siehe Hofmeister, Markgrafschaften 326. Dagegen
soll sie nach von Dungern, Thronfolgerecht 69, die Gattin des Grafen
Adalbert von Rhätien (+ 903/06), die Mutter des Grafen Burchard
(+ 911) und damit die Stammutter des burchardingischen Hauses in Schwaben
gewesen sein. Dafür fehlt jede positive Grundlage. Dagegen muß
eine dieser Töchter mit einem gewissen Huchald vermählt
gewesen sein, da nach Flod., Hist. Rem. S. Seite 13, 558, Hucboldus
quidam, sororis hujus Rudolphi maritus nach dem Tode von Nr.28
Cysoiong beanspruchte.
Ergänzungen (Werner):
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Heilwig, + nach ca. 895
Gemahl:
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I. Graf Hugbald, + nach 890
II. Rotgarius I. Graf von Laon, 921/25 Laienabt von St.
Amand [IV 30]
Ergänzung (Werner):
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Judith, + nach 863 IV. [IV 32]
IV. 30.
Brandenburg weist in Anmerkungen zu B. IV., 30-31 mit
Recht bloße Vermutungen über etwaige Eheverbindungen von Töchtern
Eberhards
zurück.
Zu ihnen zählen auch die Hypothesen von Decker-Hauff, Die Ottonen
und Schwaben, Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte
14 (1955), bei dem sich Angaben über Reihenfolge, Alter und Eheverbindungen
von UNRUOCHINGERN finden, die der Quellengrundlage entbehren vgl.
kritisch auch G. Tellenbach (in Verbindung mit J. Fleckenstein und K. Schmid),
Kritische Studien zur großfränkischen und alemannischen Adelsgeschichte,
ebd. 15, 1956). Brandenburg läßt nur gelten, daß "eine
dieser Töchter (Judith oder Heilwig) mit einem gewissen
Hucbald
vermählt gewesen sei", wegen eines Belegs bei Flodoard, SS 13, 558.
Nun hat der leider von B. nicht herangezogene Hirsch, Berengar 80-84 schon
1910 dargetan, daß Heilwig/Heiliwich/Heilwidis in erster Ehe
den Grafen Hucbold, in zweiter Ehe den Grafen Roger I. von Laon
geheiratet hat. Vgl. dazu weiterführend Grierson im zitierten Aufsatz
Rev. du Nord 24 (1938), 258f., sowie in der Studie L'origine des comtes
d'Amiens, de Valois et de Vexin, le Moyen Age 49 (1939) 108-125.
Graf
Hucbald/Hucbold war einer der wichtigsten Parteigänger
König
Odos, in dessen Urkunden er bis etwa 890 als Intervenient erscheint
(HF 9, 450f. von 889 XII 30, Chartres; Favre; la familie d'Evrard, a.a.O.
161, Anm. 5 Diplomfragment mit Intervention Hucboldo comite,
undatiert, wohl 888/c892). Der Kanzer Odos,
der spätere Erzbischof Heriveus von Reims, war ein Neffe Hucbalds
(Flodoard SS 13, 575). Der zweite Gemahl, Rotger (Roger)
I.,
Graf
von Laon, war außerdem seit 921-925 Laienabt von S.-Amand und
starb im Winter 926, Flodoard, Ann. 926, ed. Lauer 36, der ihn ausdrücklich
Stiefvater des kurz zuvor verstorbenen Radulf,
filius Heilvidis
(aus deren erster Ehe mit Hucbold) nennt.
HEILWIG
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+
oo HUCBALD, GRAF VON DILLINGEN
+ nach 890
Sohn des ETICHONEN Herzog Liutfried
Deshalb folgte er auch nach dem Tode Eberhards (864 oder 866) in der Verwaltung von Friaul nach und steht im Testament seines Vaters in bevorzugter Stellung [1 Folgende Söhne und Töchter erwähnt Markgraf Eberhard in seinem Testament (Coussemaker, Cartulaire de l'abbaye de Cysoing Seite 1, nr. 1): Unroch, Berengarius, Adalardus, Rodulphus, Engeldrud, Judith, Heilvinch. - Unroch wird dabei als primogennitus bezeichnet. Der Name des in zartem Kindesalter verstorbenen Sohnes Eberhard ergibt sich aus einem Trostgedicht des Sedulius (MG Poet. Lat. III Seite 102, nr. 37); die Übergabe einer Tochter Gisela an das S. Juliakloster in Brescia ist der Eintragung Domnus Eberrardus dux tradidit filiam suam Gisla im Codece necrol.-liturg., ed. Valentini Seite 80 (= f. 43v. des Orig.) zu entnehmen; diese wird auch erwähnt in der Urkunde ihrer Mutter Gisela (Coussemaker, Cartulaire de l'abbaye de Cysoing Seite 11, nr. 6 - ohne Datum).].
Bühler, Heinz: Seite 761
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"Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum
Schwaben. Gesammelte Aufsätze."
Zunächst freilich gilt es die Lücke zu schließen
zwischen LUDWIG DES FROMMEN Tochter
Gisela
(+ nach 874) und jener Gisela
(911), die wir als Mutter der Herzogin
Reginlind kennen. Eines der sieben Kinder Giselas
und Eberhards von Friaul hat diese Lücke zu füllen. Es
kommen in Betracht die Söhne Unruoch, BERENGAR,
Adalhard
und Rudolf
sowie die Töchter Engeltrud,
Judith
und Heilwig. Auf sie wurde laut Testament von 863/64 das reiche
Erbe der Eltern verteilt, jedoch so, daß fünf der sieben Geschwister
ausschließlich mit Gütern in Westfranken und Flandern ausgestattet
wurden [94 Paul Hirsch: Die Erhebung Berengars I. von Friaul zum
König in Italien. Inaugural-Dissertation, Straßburg 1910 Seite
61f.]. Wir dürfen sie wohl ohne Bedenken ausschließen, da sie
als Eltern der jüngeren Gisela und letztlich als Vorfahren
der Kaiserin
Gisela wie der ACHALMER kaum in Frage kommen.]
853
1. oo Hucbald Graf von Dillingen, Sohn des ETICHONEN
Herzog Liutfrid
- 890
Cousin von LUDWIG II.
890
2. oo Roger I. Graf von Laon
- 926
Kinder:
1. Ehe
Eberhard Graf von Dillingen
-
Wohl Stammvater der Häuser DAGSBURG und HASBBURG
Hucbald Graf von Dillingen
-
oo Dietbirg von Schwaben
-
Radulf de Gouy-en-Arrouaise
-
926
Graf von Ostervant, de Valois, du Vexin und d'Amiens Stammvater dieser Linie, später auch der Grafen von Mantes.
2. Ehe
Roger II. Graf von Laon
-
942
Radulfus Graf von Amiens
-
926
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen.
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 1 Seite 2,113
- Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten
Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997
Seite 761,798 - Hlawitschka, Eduard: Franken, Alemannen, Bayern
und Burgunder in Oberitalien (774-962), in Forschungen zur Oberrheinischen
Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau
1960 Seite 171,276 - Hlawitschka
Eduard: Stirps Regia. Forschungen zum Königtum und Führungsschichten
im frühen Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze. Festgabe
zu seinem 60. Geburtstag. Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Bern -
New York - Paris Seite 233,350 -
Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband
2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II
Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 391 -
Werner
Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000
(1.-8. Generation) in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk
und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band IV Seite 453 - Zettler,
Alfons: Geschichte des Herzogtums Schwaben. Verlag W. Kohlhammer GmbH
Stuttgart 2003 Seite 112 -