Burchards
Schwiegermutter Gisela
ist nun nicht unter den erwähnten KAROLINGERINNEN
zu suchen, sondern stammt fraglos aus dem Umkreis der UNROCHINGER.
Eine genaue genealogische Einordnung gelingt zwar nicht, denn weder die
Schwester Kaiser
BERENGARS, die im Kindesalter ins Kloster Santa Giulia nach
Brescia gegeben wurde, noch die Tochter BERENGARS,
vermählt mit dem Markgrafen Adelbert von Ivrea, kommen in Frage. Zu
berücksichtigen ist, daß die unruochingische Sippschaft
weit verzweigt und über weite Teile des Frankenreiches verteilt war.
So kommen Töchter von BERENGARS
Brüdern Unruoch,
Adalhart
und Rudolf
oder von seinen Schwestern Engeldrud,
Judith
und Heilwinch als Eltern in Frage [119 Zu den Nachkommen
Eberhards
von Friaul vgl. E. Hlawitschka, Franken, Alemannen, Bayern und
Burgunder in Oberitalien, 774-962 (Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte
8), Freiburg i. Br. 1960, Seite 276 Anm. 1. - A. Wolf, Über die Hintergründe
der Erhebung Liudolfs von Schwaben, in: Zeitschrift für Rechtsgeschichte,
Germanist. Abt. 80, 1963, Seite 315-325, hier 319 (wiederabgedr. in: Otto
der Große, hg. von H. Zimmermann, Darmstadt 1976, Seite 56-69, hier
Seite 61), hält (im Anschluß an E. Kimpen, Zur Königsgenealogie
der Karolinger- und Stauferzeit, in: Zeitschrift für die Geschichte
des Oberrheins 103, 1955, Seite 35-115) Reginlind
für eine Tochter Graf Unruochs II., des Bruders von König
BERENGAR I.]. In diesem Zusammenhang ist auch die bekannte Geschichte
von der Entführung einer der Töchter Graf Unruochs, des
Bruders von BERENGAR, wahrscheinlich
mit dem Namen Gisela,
aus dem königlichen Nonnenkloster Santa Giulia in Brescia zu erinnern.
Kaiser KARLS III. Erzkapellan Liutward,
Bischof von Vercelli (+ 901), soll 886/87 gewaltsam in das Kloster eingedrungen
sein und mit Hilfe von Freunden
Unruochs Tochter, "die Verwandte
des Kaisers", geraubt und seinem Neffen in die Ehe gegeben haben [120
Fuldaer Annalen ad a. 887 und Regensburger Fortsetzung ad a. 886; vgl.
K. Schmid, Liutbert von Mainz und Liutward von Vercelli im Winter 879/80
in Italien, in: Geschichte, Wirtschaft, Gesellschaft. Festschrift für
Clemens Bauer zum 75. Geburtstag, hg. von E. Hassinger/J. H. Müller/H.
Ott, Berlin 1974, Seite 41-60; J.F. Böhmer/H. Zielinski, Regesta Imperii
I/3,2, Köln/Weimar/Wien 1998, Nr. 853-854.].