Liudolf                                        
Herzog von Schwaben (950-954)
----------
um 930 † 6.9.957
Magdeburg Pombia
Begraben: St. Albans bei Mainz  
Einziger Sohn des Römischen Kaisers OTTO
I. DES GROSSEN († 7.5.973) aus dem Hause
der LIUDOLFINGER-OTTONEN
aus seiner 1. Ehe mit der Edgitha
von England, Tochter von König
Eduard I. dem Älteren von
England (†
17.7.924)
und der Aelflede 
Stief-Sohn der Römischen
Kaiserin Adelheid von Burgund († 16./17.12.999)
Bruder von Herzogin Liutgard von Lothringen († 18.11.953),
Stief-Bruder vom Römischen
Kaiser OTTO
II. DEM ROTEN († 7.12. 983), Prinz Brun († 8.9.957),
Prinz Heinrich († 7.4.
ca 954),
Äbtissin Mathilde
von Quedlinburg († 7.2.999), Erzbischof Wilhelm von Mainz († 2.3.968) 
Neffe von König Edmund I. dem Prächtigen
von England (†
26.5.946), König Edred von England (†
23.11.955),  Kron-Prinz Aethelward von England († 924), Prinz Edwin von England († 933), Königin Edgife (Aethgiva) von Frankreich († 26.12.956),
Herzog Heinrich I. von Bayern († 1.11.955),
Erzbischof Brun von Köln († 10.10.965), Königin Gerberga von Frankreich († 5.5. nach 968/84?), Herzogin Hadwig von Franzien († 9.1. nach 958),
Herzogin
Eadhild von Franzien
(†
937),
Herzogin
Elgive
von Aquitanien, Gräfin Elgive im Thurgau,
Nonne Edflede, Nonne  Aethelhilde zu Wilton,
Nonne Edburgh zu Winchester 
Cousin
von Herzog Heinrich
II. dem Zänker von Bayern
(†
28.8.995), Herzogin Hadwig von Schwaben († 26.8.994),
Äbtissin Gerberga von
Gandersheim
(† 13./14.11.1001), König Lothar III. von
Frankreich (†
2.3.986),
König Hugo Capet von
Frankreich († 24.10.996), Herzog Karl von
Nieder-Lothringen (†
nach
991), Herzog Odo von
Burgund († 23.2.965), Herzog Otto-Heinrich
von Burgund († 15.10. 1002) 
Enkel vom Ostfränkisch-Deutschen
König HEINRICH I.
(†
2.7.936) und der Mathilde
von Ringelheim
Ur-Enkel
von König Alfred dem Großen von England († 26.10.899)    
Lexikon des Mittelalters: Band V Seite
2039
********************
Liudolf, Herzog von Schwaben
----------
* ca. 930 wohl in Magdeburg, †
6. September 957 in Piomba südlich Lago Maggiore 
Begraben: in St. Alban bei Mainz
Eltern: Otto I., Edgith 
  oo 947 Ita,
Tochter Herzog
Hermanns I. von
Schwaben 
Sohn: 
Otto († 982)
Liudolf
wurde schon früh für hohe politische Aufgaben vorgesehen.
Nach der Niederschlagung des Aufstands von 939 verlobte OTTO I. Liudolf  mit Ita
und
gründete mit der liudolfingisch-konradinischen Allianz Liudolfs Anwartschaft auf die Nachfolge
im schwäbischen Herzogtum, das dieser dann von 950 bis 954
bekleidete. 
Nach dem Tod Edgiths 946
bestimmte OTTO Liudolf  zum Thronfolger.
In der Folgezeit nahm Liudolf daher
einen hohen Rang bei Hofe ein, und Ita figurierte offenbar als
Königin. 
Als schwäbischer Herzog verwaltete
Liudolf mehrere Grafschaften, ließ in Zürich,
Breisach
sowie in Esslingen Münzen schlagen und pflegte enge Beziehungen zu
den Klöstern St. Gallen, Reichenau, Pfäfers und
Einsiedeln. 
Zwistigkeiten zwischen OTTOS
Bruder, Herzog Heinrich I. von
Bayern, und Liudolf wegen italienischer
Ansprüche spitzten sich 951 zu, als Heinrich dem seinem Vater nach
Italien vorauseilenden Liudolf militärische
Erfolge vereitelte. Diese Kränkung und wohl auch Liudolfs Sorge, infolge der Heirat OTTOS mit Adelheid in seinem
Thronfolgeanspruch gefährdet zu sein, bewogen Liudolf dazu, in Saalfeld 951 das Weihnachtsfest mit
königlichem Pomp zu feiern und so seinen Anspruch auf die Krone zu
bekräftigen. 
Zusammen mit seinem Schwager Herzog
Konrad dem Roten
rebellierte Liudolf seit 953 gegen
OTTO I.;
auch Erzbischof Friedrich von
Mainz und
zahlreiche Adlige (Pfalzgraf Arnulf
von Bayern, LUITPOLDINGER; BILLUNGER) schlossen sich dem
Aufstand an, dessen Ausweitung ihren Grund vor allem im Unmut über
Heinrichs Stellung am
Königshof hatte. 
Nach kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Schwerpunkten Mainz und
Regensburg, die für OTTO
erfolglos blieben, schwenkte 954 die Stimmung im Reich zugunsten des
Königs um, als Liudolf beschuldigt
wurde, mit den eindringenden Ungarn kooperiert zu haben.
Im Herbst 954 unterwarf sich Liudolf
schließlich dem Vater und wurde ebenso wie Herzog Konrad Ende 954 seines Dukats
entkleidet, aber wieder in Gnaden aufgenommen. 
956 sandte OTTO Liudolf zur Sicherung der Reichsposition nach Italien. Liudolf erlag jedoch bereits 957 einem Fieberanfall.
Th. Zotz
Literatur:
------------
NDB XIV, 717f. 
G. Althoff, Zur Frage nach der Organisation sächs.
coniurationes in der Ottonenzeit, FMASt 16, 1982, 129-142 
W. Glocker, Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der
Politik, 1989 
H. Beumann, Die Ottonen, 19912.
Bosl’s Bayerische
Biographie:
Seite
485
************************
LIUDOLF,
HERZOG
--------------
* 930, † 6.9.957
          
Piombia
Vater:
--------
OTTO I.,
seit 936 deutscher König
Mutter:
---------
Edgitha,
Tochter Eduards
von England
  oo IDA
VON SCHWABEN
946 Bestimmung zum Nachfolger
OTTOS
I.
936 Verlobung, 
947 Vermählung mit Ida,
Tochter Herzog Hermanns von
Schwaben.
949 Belehnung mit Schwaben und Churrhätien.
951 mißglückter Versuch
eigenständiger
Italienpolitik.
953/54 Aufstand gegen OTTO
I.
zusammen
mit Herzog Konrad dem Roten von
Lothringen,
Erzbischof Friedrich von Mainz
und Pfalzgraf Arnulf von Bayern.
Nach Aussöhnung mit OTTO
I. (Reichstag zu Arnstadt) Begnadigung, aber Entzug des
Herzogtums.
955 Mitwirkung im Slavenkrieg, 
956 bei einem Italienzug.
Gilt als Gründer des Stifts St. Peter und
Alexander-Aschaffenburg.
Beisetzung in St. Alban-Mainz.
Literatur:
------------
ADB 19; BWB 2.
www.wikipedia.de
****************
LIUDOLF (Schwaben)
-----------------------------
Liudolf
(* 930 oder 931; † 6. September 957 in Pombia,
Lago Maggiore)
aus dem Geschlecht der LIUDOLFINGER war
von Dezember 949 bis 954 Herzog
von Schwaben.
Der nach ihm bezeichnete Liudolfinische
Aufstand zwischen 951 und 954 stürzte das Ost-Franken-Reich
in eine existenzbedrohende Krise.
Leben:
---------
Liudolf war der
älteste Sohn des sächsischen
Herzogs und ostfränkischen
Königs OTTO DER GROSSE und entstammte
der 929 geschlossenen ersten Ehe OTTOS
mit Edgitha von England.
Als ältester Sohn Ottos war Liudolf erster Anwärter auf
dessen Nachfolge und
erhielt eine sorgfältige Erziehung: Roswitha von Gandersheim
beschrieb ihn als
„sanftmütig, milde und demütig, klug und überaus weise“,
wobei dies allerdings zeittypische Attribute für Herrschertugenden
sind.
In den politischen Planungen OTTOS
spielte Liudolf schon
früh
eine Rolle: 
Bereits 939 verlobte er ihn mit Ida
(Ita), dem einzigen Kind des Schwaben-Herzogs und treuem Gefolgsmann
OTTOS Hermann und
dessen Gemahlin
Regelinda. Aufgrund
ihrer familiären Situation war Ida die Erbin Hermanns, der nicht
nur in Schwaben, sondern auch im Wesergebiet
und im Lahngau
begütert war. Über diesen reichen Besitz würde Liudolf
als Ehemann Idas nach
Hermanns Tod
verfügen. Schwaben, in dem die
Herrschaft der ostfränkischen
Könige weniger gefestigt war
als in Franken oder Sachsen, sollte damit zu den Kernlanden des Reiches
gehören.
Die Ehe Liudolfs mit Ida wurde um die Jahreswende
947/948
geschlossen und auf einem Umritt durch das Reich
bekanntgemacht. Wenig später, am 10. Dezember 949, starb Hermann
von Schwaben, und Liudolf trat
als Erbe in dessen Herzogtum, Besitz und
politische Beziehungen ein. Liudolf
war nun Herzog und designierter
Erbe seines Vaters. Da Königin
Editha 946 verstorben war
und OTTO
noch nicht wieder geheiratet hatte, war Ida die vornehmste Frau im
Reich.
Im November 950 starb überraschend König Lothar
II. von Italien. Berengar
von Ivrea bemächtigte sich der Krone und inhaftierte die
Witwe
Lothars, Adelheid, eine
entfernte Verwandte der LIUDOLFINGER
und Schwester des mit OTTO
I.
befreundeten Königs von Burgund.
Berengar wollte
verhindern, dass Adelheid
durch eine neue Heirat ihren
neuen Gemahl zum Erben Lothars
machte. Liudolfs Vater OTTO, seit Jahren
Witwer, hatte genug Gründe, Adelheid
zu Hilfe zu eilen, und plante
für den Herbst 951 einen Italienzug.
Im Frühjahr oder Sommer 951, also noch vor seinem Vater, zog
Liudolf, anscheinend gegen
den Willen OTTOS I., mit
einem Heer von
Schwaben nach Ober-Italien.
Als Grund dieses eigenmächtigen Heerzugs
wurde schon bald Abenteuerlust angenommen: 
tatsächlich hatte
Liudolf jedoch dynastische
Gründe: Adelheids
Mutter Bertha und Liudolfs Gemahlin Ida waren
Halb-Schwestern, beide stammten über ihre Mutter Regelinda von den
italienischen KAROLINGERN
ab; damit hoffte Liudolf,
eigene Rechte auf den italienischen Thron
geltend machen zu können, die er durch die Heirat mit Ida erworben
hatte. Liudolfs Italienzug
scheiterte jedoch am politischen Widerstand
aus seiner eigenen Verwandtschaft. Nord-Italien war seit
Jahrzehnten Interessengebiet der bayerischen
Herzöge, und Liudolfs
Onkel, Herzog Heinrich
von Bayern, behinderte Liudolfs
Fortkommen, so dass dieser seinen
Heerzug erfolglos abbrechen musste. Diese Vorkommnisse bereiteten den
Boden für Liudolfs
späteren Aufstand.
Herzog Heinrich hatte erst nach
mehreren Aufständen gegen OTTO
I. von diesem einen eigenen Anteil an der Macht erhalten, war
inzwischen jedoch zu einem der engsten Ratgeber OTTOS aufgestiegen.
Liudolf befürchtete,
von Heinrich aus der
Nähe des
Königs verdrängt zu werden. Er nutzte das Weihnachtsfest 951
zu einer provokanten Zurschaustellung seines Anspruchs auf das
Mitregententum, indem er es mit königlichem Prunk in der Pfalz
Saalfeld
feierte. Königliches Zeremoniell stand jedoch allein König
OTTO zu, und Saalfeld war der Ort, an dem die letzte Rebellion Herzog
Heinrichs begonnen
hatte. Liudolfs wichtigster
Vertrauter und
späterer Mitverschworener wurde sein Schwager Konrad der Rote,
den OTTO mit der Ablehnung
eines von Konrad als
königlichen
Beauftragten ausgehandelten Vertrags brüskiert hatte, was auf
Heinrichs Einfluss
zurückgeführt wurde. Ein wichtiges Motiv
Liudolfs war auch, dass
sein Vater inzwischen Adelheid
von Italien
geheiratet hatte, die 952/953 einen Sohn zur Welt brachte, der
ein
potenzieller Rivale Liudolfs
in der Erbfolge werden könnte.
Liudolfinischer Aufstand:
-------------------------------
Militärisch brach der Aufstand erst im Herbst 952 aus. Zuvor
versuchten Liudolf und Konrad Ostern 952 in Mainz,
durch Verhandlungen mit OTTO
zum Erfolg
zu kommen, auch wenn sie erklärten, dass sie Heinrich festgesetzt
hätten, wenn er zum Fest erschienen wäre. Den ausgehandelten
Pakt widerrief OTTO jedoch
wenig später in Dortmund, da er nach seinem
Herrschaftsverständnis aus der Schar der Fürsten herausragte,
und diese daher keine Verträge mit ihm als Gleichrangige
schließen konnten. Anschließend belagerte OTTO Liudolf und
Konrad zwei Monate in
Mainz. Der Aufstand weitete sich während
dieser Zeit aus: 
Die Bayern, an der Spitze die luitpoldingischen
Verwandten von
Heinrichs Frau unter der Führung ihres Bruders, des bayerischen
Pfalzgrafen Arnulf II., rebellierten
gegen den als Landfremden unbeliebten Heinrich. Diese
veränderte
Lage führte zu neuen Verhandlungen, in denen Liudolf und Konrad
betonten, nicht gegen den König zu stehen, sondern nur gegen den
Einfluss Heinrichs,
während OTTO zwar
bereit war, seinem Sohn und
seinem Schwieger-Sohn zu verzeihen, aber die Herausgabe der
Mitverschworenen verlangte. An diesem Verlangen OTTOS scheiterten die
Verhandlungen.
In der folgenden Nacht verließ Liudolf Mainz, wobei sich ihm
die Bayern in OTTOS
Aufgebot anschlossen, und zog in die wichtige
bayerische Residenz
Regensburg. Die Lage
wurde für OTTO kritisch,
da von den fünf Herzogtümern
des Reiches nur noch Franken geschlossen hinter ihm stand. Ende 953
musste OTTO
schließlich die Belagerung Liudolfs
in Regensburg
abbrechen.
954 begann der Liudolfinische Aufstand zu scheitern. Konrad der Rote
traf mit OTTOS Bruder Brun in Lotharingien zusammen,
der ihn davon
überzeugen konnte, dass sich der Aufstand gegen den König
(„contra regem“) gerichtet
war, da der Verlust Lotharingiens drohte.
Zudem errang Bischof Ulrich
von Augsburg, der auf Seiten OTTOS stand, einen
militärischen
Sieg über die LUITPOLDINGER.
Endgültig scheiterte der Aufstand durch den Einfall der Ungarn.
Beide Seiten des
Aufstandes beschuldigten sich gegenseitig, die plündernden und
brandschatzenden Feinde ins Land gerufen zu haben. Dass Liudolf Bayern
durch Geschenke von Plünderungen freikaufte und Konrad den Ungarn
Führer stellte, die diese durch Lotharingien ins
West-Franken-Reich
leiteten, ließ ihre Anhänger von ihnen abrücken und
brachte sie in den Verdacht, mit den Feinden paktiert zu haben. Welche
Partei des Aufstandes die Ungarn tatsächlich gerufen hatte, oder
ob diese die Schwäche des Reiches von selbst zum Einfall
veranlasst hat, ist umstritten und wohl nicht mehr zu klären. In
Verdacht geraten sind in erster Linie die LUITPOLDINGER, die in der
Vergangenheit freundschaftliche Kontakte zu den Ungarn gehabt hatten.
Das Abfallen ihrer Anhänger zwang Liudolf und Konrad an den
Verhandlungstisch. Die Beteiligten, Liudolf, nun ohne Rückhalt,
der schwankende Konrad
und Erzbischof Friedrich
von Mainz, der sich beim Ausbruch von Kämpfen aus dem Lager
der Aufständischen zurückgezogen hatte, trafen am 16. Juni
954 in Langenzenn
auf König Otto I. und
Herzog Heinrich von Bayern.
Diesmal verzichtete OTTO
auf die Forderung, dass die
Aufständischen ihre Mitverschworenen ausliefern sollten; damit
löste er Konrad und
Friedrich aus Liudolfs Lager. Liudolf und
Heinrich warfen sich
gegenseitig vor, die Ungarn gerufen zu haben.
Liudolf brach die
Verhandlungen ab. Er flüchtete, politisch jetzt
völlig isoliert, zurück nach Regensburg, wo ihn Heinrich
mehrere Monate belagerte und ihm schließlich die Stadt über
dem Kopf anzündete. Am 22. Juli 954 fiel Pfalzgraf Arnulf im Kampf
mit einem von Markgraf Gero von Sachsen befehligten
Heer
vor Regensburg. Liudolf gelang
es zu entkommen und nach Suveldun
(heutiger Ortsteil Thangelstedt der Stadt Blankenhain) zu gelangen, wo
OTTO zur
Jagd weilte. Dort warf sich Liudolf,
um Verzeihung bittend, seinem
Vater zu Füßen; OTTO
nahm seinen Sohn wieder in Gnaden auf.
Damit war der Liudolfinische Aufstand beendet. Als politische Folge
verloren Liudolf und Konrad der Rote ihre
Herzogtümer, durften
aber ihre Allodien behalten.
Liudolf erscheint nach dem
Ende seines Aufstands eine Zeit lang
nicht mehr in den Quellen. An der Schlacht auf dem Lechfeld
nahm er nicht teil; wahrscheinlich kämpfte er in Sachsen gegen
zeitgleich mit den Ungarn einfallende Slawen. Den Ausgleich zwischen
Liudolf und seinem Vater
führte vermutlich Brun herbei. Liudolf
war als erwachsener Sohn
OTTOS, der selbst bereits Nachkommen hatte,
für den Fortbestand der Dynastie
wichtig, da die Söhne OTTOS
mit Adelheid noch nicht in
einem Alter
waren, in dem man davon ausgehen konnte, dass sie erwachsen werden
würden. Den Ausgleich förderte auch, dass Liudolfs
Widersacher Heinrich von Bayern
955 gestorben war. 956 erhielt Liudolf
von OTTO den
Auftrag, die Interessen OTTOS in
Italien zu wahren, wo
Berengar von Ivrea vertragsbrüchig
geworden war. Liudolf zog
mit
einem Heer über die Alpen und erhielt schnell lokale
Unterstützung, Berengar wich
nach Süden aus. Welche
Pläne OTTO mit der
Entsendung Liudolfs
verfolgte, bleibt unklar,
da Liudolf nach etwa einem
Jahr in Italien überraschend an einem
Fieber starb. Möglich ist, dass Liudolf der Politik im Kern des
Ost-Franken-Reiches fern gehalten werden sollte, aber auch, dass OTTO,
ähnlich wie bei Heinrich
von Bayern, nach dessen Aufständen
dem in Gnade wieder aufgenommenen Familienmitglied einen eigenen
Machtbereich einräumen wollte. Aufgrund der familiären
Ansprüche Liudolfs
auf die italienische Krone wird sogar erwogen,
dass für Liudolf ein
Teilkönigtum geplant war.
Liudolfs Leichnam wurde in
den deutschen Reichsteil
überführt. Bestattet wurde er vermutlich im Stift St. Alban
vor Mainz,
möglicherweise aber auch im Stift St. Peter und
Alexander in Aschaffenburg,
welches er gegründet hatte.
Ehe und Nachkommen:
-----------------------------
 
Liudolfs Kinder Otto und Tochter
Mathilde,
Email auf dem Essener Otto-Mathilden-Kreuz
 
Liudolf war seit
947 mit Ida
(Ita), Tochter Herzogs
Hermann I. von Schwaben,
verheiratet [1
Regesta Imperii II 1,
1, Seite 157a], die ihm zwei Kinder gebar:
   - Otto
I. von Schwaben und Bayern (* 954;
    † 31. Oktober 982),
973 Herzog
von Schwaben, 980 Herzog von
Bayern 
- Mathilde
(* 949; † 5.
November 1011), ab 971 Äbtissin
des Stiftes Essen, erbte
dadurch die Allodialgüter Liudolfs
    wie auch Idas,
mit denen sie
ihr Frauenstift
prächtig ausstatten ließ. Mit ihrem Tod im Jahre 1011 starb
die schwäbische Linie der LIUDOLFINGER aus. 
Ida
überlebte ihren Mann um 30 Jahre und starb am 17. Mai
986.
Nachleben:
--------------
Der vergebliche und tragische Aufstand Liudolfs gegen seinen Vater
blieb in Erinnerung und fand, vermischt mit dem Geschehen um Ernst
II. von Schwaben, in Form des Herzog
Ernst Einzug in die
mittelalterliche Spielmannsdichtung.
Quellen:
----------
   - Widukind
von Corvey: Die Sachsengeschichte des Widukind von Corvey.,
in: Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit,
übersetzt von Albert Bauer, Reinhold Rau (Freiherr vom Stein-
Gedächtnisausgabe 8), Darmstadt 1971, Seite 1–183. 
- Johann Friedrich Böhmer, Emil
von Ottenthal, Hans
Heinrich Kaminsky: Regesta Imperii II. Sächsisches
Haus 919–1024. 1: Die Regesten des Kaiserreichs unter Heinrich I. und
Otto I. 919–973. Innsbruck, 1893 [1Regesta Imperii II 1,
1, Seite 157a].  
- Thietmar von Merseburg: Chronik,
übersetzt von Werner Trillmich (Freiherr vom
Stein-Gedächtnisausgabe), Darmstadt 1957.
Literatur:
------------
   - Helmut
Beumann: Die Ottonen. 5. Aufl., Verlag W. Kohlhammer,
Stuttgart u.a. 2000, ISBN 3-17-016473-2. 
- Winfrid Glocker: Die Verwandten der Ottonen und
ihre
Bedeutung in der Politik, Böhlau Verlag Köln 1989, ISBN
3-412-12788-4. 
- Ludger
Körntgen: Ottonen und Salier. Wissenschaftliche
Buchgesellschaft, Darmstadt 2002, ISBN 3-534-15186-0. 
- Paul Friedrich von Stälin: Liudolf
(Herzog von Schwaben). In: Allgemeine Deutsche
Biographie (ADB). Band 19. Duncker & Humblot, Leipzig
1884, S. 6–8. 
- Karl Schnith: Liudolf. In: Neue
Deutsche Biographie (NDB). Band 14. Duncker & Humblot,
Berlin 1985, Seite 717–719.
 
 
Glocker Winfrid:
Seite 278
**************
"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung
in der
Politik"
IV.
4. LIUDOLF
----------------------
* 930, † 957 IX.6.
  947/48
   oo IDA,
Tochter des Herzogs Hermann I. von
Schwaben
      * 932/34, † 986 V.17
950 HERZOG
von
SCHWABEN (954 abgesetzt), zugleich Graf
mehrerer Grafschaften
Als Sohn König
OTTOS I.
und
dessen erster Gemahlin Edgitha
ist
Liudolf
bezeugt
durch Widukind III c. 1, Seite 104, in Liutprands Antapodosis IV c. 17,
Seite
114 und durch D O I. 3.
Das Geburtsjahr ergibt sich aus der Angabe bei
Widukind
a. a. O., Liudolf sei im Jahre 946
beim Tod seiner Mutter Edgitha 16 Jahre
alt gewesen; vgl. dazu Köpke-Dümmler Seite 12 mit Anm. 2.
Den Todestag nennt uns der Nekrolog von
Merseburg (vgl.
Althoff, Adelsfamilien Kommentar H 32); Liudolfs
Todestag
überliefert der Continuator Reginonis a. 957, Seite 169.
Die Belege für die Grafenstellung Liudolfs
sind zusammengefaßt bei Maurer, Herzog Seite 80 (Breisgau), ebd.
Seite
144 (Rätien), Demandt, Hessen Seite 148 (Hessengau), und Dietrich,
Haus
Seite 268 (mittlerer Niederrhein).
Die Verlobung des Königs-Sohnes
mit der schwäbischen
Herzogs-Tochter Ida überliefert
Liutprand
in seiner Antapodosis V c. 1, Seite 130.
Zur Hochzeit und deren Zeitpunkt vergleiche
Keller,
Einsiedeln
Seite 38ff., der einen längeren Umritt im Reich zur Feier der
Hochzeit
und zur Vorstellung des Brautpaares annimmt.
Der Todestag Idas
ist im Merseburger Nekrolog genannt (vgl. Althoff, Adelsfamilien
Kommentar
H 13), das Todesjahr überliefern die Annales Quedlinburgenses a.
986,
SS III 67; vgl. dazu Köpke-Dümmler Seite 290, Anm. 2.
Die lange Zeit, während der Ida
im
Witwenstand gelebt hat, regte die Genealogen dazu an, eine zweite
Vermählung
Idas
zu
vermuten. So nimmt Dietrich, Grenzraum Seite 78f., und dieser folgend
Wenskus,
Stammesadel Seite 144, eine zweite Vermählung der Witwe
Liudolfs
mit
einem sächsischen Pfalzgrafen
Bernhard an. 
Faußner, Kuno Seite
35ff., sah sie als zweite Gemahlin Herzog
Konrads von Schwaben an
(zurückgewiesen
von Hlawitschka, Richeza Seite 231ff.: Ida
blieb nach dem Tode Liudolfs
unvermählt).
Nach Wolf, Kuno Seite 61-66, soll Ida
dagegen die Mutter der mysteriösen Richlind
gewesen sein, jener Dame, die nach der Historia Welforum c. 6, S. 12,
die
Gemahlin Kunos, Graf von
Öhningen, und
zugleich eine Tochter OTTOS
DES GROSSEN gewesen sein soll (diese Angabe veranlaßte
Klebel, Aufstieg Seite 3, die Gattin Kunos von Öhningen der
ersten Verbindung
OTTOS
DES GROSSEN mit der vornehmen Slawin, die Mutter Wilhelms
von Mainz wurde, zuzuordnen).
Die Überlegungen Wolfs wurden von
Hlawitschka,
Kuno
passim, besonders Seite 49, Anmerkung 91 zu Ida,
zurückgewiesen, wiewohl der Gedanke, daß Kuno von Öhningen
mit Herzog Konrad von Schwaben
gleichzusetzen, zu akzeptieren ist.
Vgl. zum Fragenkomplex "Kuno von Öhningen"
unten
bei VI,77.
Althoff Gerd:
Seite 383 H 32
***********
"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer
Memorialüberlieferung.
Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen."
                                                    
H  32
Lü:    
6.9.  Luidolfus
regis filius   
† 957 Liudolf von
Schwaben
Me:    6.9.
Liudulfus
dux
(Es.) Am
Aufstand Liudolfs
gegen seinen Vater (vgl. Köpke-Dümmler, Otto der Große,
Seite 211f.) beteiligten sich auch die BILLUNGER Wichmann der Jüngere
(G 127) und Ekbert der
Einäugige (G 33); vgl. Bork, Billunger, Seite
66f.; Widukind III, 19,23,25. 
Siehe dazu ausführlich oben Seite 77ff.
Allgemein vgl.
Biographischer
Wörterbuch
2, Spalte 1670ff. und FW H 21; zuletzt Maurer, Herzog von Schwaben,
passim.
Zum Todesdatum
Köpke-Dümmler,
Seite 289 mit Anmerkung 3.
Schwennicke
Detlev: Tafel 10
*****************
"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I.
1"
LIUDOLF
--------------
* 930, † Pombia 6.IX.957
Begraben: St. Albans vor Mainz
GRAF,
950/54 HERZOG VON SCHWABEN,
abgesetzt
   Ende 947/Anfang 948
  oo IDA
VON SCHWABEN
(KONRADINER)
            
† 17. V
986
Tochter von Herzog
Hermann I. und Reginlint
Hlawitschka;
Eduard: Seite
142
*****************
"Kaiser Otto I." in: Schnith
Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den
Karolingern
zu den Staufern.
DIE NACHKOMMEN KAISER OTTOS I.
AUS DER EHE MIT EDGITH VON ENGLAND
2.
LIUDOLF,
Herzog von Schwaben (950-954,
abgesetzt)
------------------
* 930
† 6.9.957 in Pombia/Ober-Italien
Grabnstätte: St. Albans in Mainz
   ca. 947/48
  oo IDA
           
†
17.5.986
Grabstätte: möglicherweise
in Aschaffenburg
Tochter Herzog
Hermanns I. von Schwaben
(KONRADINER) und
Reginlinds
Rappmann Roland/Zettler
Alfons: Seite 447-448
***************************
"Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft und ihr
Totengedenken
im frühen Mittelalter."
LIUDOLF
VON SCHWABEN
---------------------------------------
Necr. B 6.9. "LIUTOLFUS DUX bone memorie obiit",
Herzog
von Schwaben 948/49-953
† 6.9.957
Literatur:
------------
Köpke-Dümmler, Otto der Große,
besonders
Seite 211ff und Seite 286ff.; Keller, Einsiedeln Seite 37ff.; Zotz, Der
Breisgau, besonders Seite 94ff.; Biographischer Wörterbuch 2
Spalte
1670f.; Die Klostergemeinschaft von Fulda 2,1 Seite 401 H 21; Maurer,
Der
Herzog von Schwaben, passim; Althoff, Adelsfamilien und
Königsfamilien
H 32; Krah, Absetzungsverfahren Seite 276f., Seite 291f.; Glocker, Die
Verwandten Seite 101 ff.
Zum Todestag: Stälin, Wirtembergische
Geschichte
1 Seite 452 Anm. 4f.; Köpke-Dümmler, ebd. Seite 289 mit Anm.
3; BO 254c; Keller, ebd. Seite 162 Anm. 78.
Liudolf,
Sohn OTTOS
DES GROSSEN und dessen erster Gemahlin
Edgith, war mit Ida, der
Tochter Herzog Hermanns I. von Schwaben und Reginlinds vermählt.
Über
die Beziehungen des Herzogs, der auch Grafenrechte
im Breisgau und in
Unter-Rätien ausübte (vgl. Zotz Seite 35f., Seite 134
Anm.
117 und Kloss, Grafschaftsgerüst Seite 127 und Seite 136), zur
Reichenau
sind wir nur vage unterrichtet. Wir kennen beispielsweise nicht die
Haltung
des Klosters zu Liudolf während
dessen Aufstand im Jahre 953/54, in welchem das Nachbar-Kloster St.
Gallen
jedenfalls "im festen Zugriff des aufständischen Herzogs" (Zotz
Seite
41) stand, wurde doch dessen königstreuer Abt Craloh seines Amtes
enthoben und durch Anno ersetzt;
vgl. Herkommer, Untersuchungen Seite 94ff.
Im Gegensatz zu Beyerle, Von der Gründung Seite 112/14, der eine
ähnliche
Königstreue des Reichenauer
Abtes Alawich I.
feststellt, schließt
Zotz Seite 41f. mit Anm. 212 aber nicht aus, daß die Reichenauer
"die Sache Liudolfs" unterstützten.
Bestätigt wird diese Haltung möglicherweise dadurch,
daß
einer der wichtigsten Parteigänger Liudolfs,
der Mainzer Erzbischof Friedrich, ebenfalls in das
Totengedenken der Reichenauer
Mönche aufgenommen wurde. Für ein nahes Verhältnis zum
Inselkloster
scheint auch durchaus die Tatsache zu sprechen, daß Liudolf
die konradinische Tradition seines
Vorgängers und Schwieger-Vaters, Herzog
Hermanns I., fortsetzte,
der
in engster Beziehung zur Reichenau stand. Die bekannte
Memoirienstiftung
Liudolfs
und Idas
für die Reichenau (D
OI 116), die für den auf der Insel bestatteten Herzog Hermann gedacht
war, fände so eine Erklärung; vgl. dazu auch die kontroverse
Diskussion von Decker-Hauff, Die Ottonen Seite 233ff. und Tellenbach,
Kritische
Studien Seite 170 ff. sowie Zotz Seite 94 ff. und neuerdings Zettler,
Die
frühen Klosterbauten Seite 114f. 
Liudolf
wurde bereits vorher zusammen mit seinen Eltern und anderen in das
Gedenken
der Reichenau aufgenommen, vgl. oben Seite 427f. 
Auf ein besonders intensives
Totengedächtnis weist weiterhin nicht nur die Hervorhebung seines
Eintrags im Nekrolog durch Uncialschrift, sondern auch der sonst nur
noch
bei König
HEINRICH I. zum 2.7.
vorkommenden Zusatz "bone memorie" hin. 
Liudolfs
Tod
957
in Italien wird in den Quellen übereinstimmend zum 6.9.
angegeben;
vgl. die wohl vollständige Auflistung der Belege bei
Köpke-Dümmler.
Nach Stälin soll ein St. Galler Necrolog den 4.9. als Todestag
angeben, doch bleibt unklar, auf welche Quelle er sich genau bezieht.
Liudolf
wurde
946
von seinem Vater zum Nachfolger im
Reich designiert. Nach dem Tode seines
Schwieger-Vaters wurde ihm das Herzogtum
Schwaben übertragen.
Im Sommer 951 zog er ohne Wissen seines Vaters mit einem kleinen Heer
nach
Italien, um die Langobarden-Krone
zu erwerben. Der Erfolg blieb ihm indes
versagt, wozu zu nicht geringem Teil sein herrschsüchtiger Onkel,
Heinrich
I. von Bayern, beitrug, der ihn sogar in Italien verleumden
ließ. Dieser ging auf dem Reichstag von Augsburg als der
eigentliche
Nutznießer des Italien-Feldzuges hervor, während
Liudolf
leer
ausging. Als Adelheid Ende des Jahres
einen Sohn gebar und das Gerücht auftauchte, OTTO
I. wolle ihn statt Liudolf designieren,
mag dies der letzte Anstoß zum Aufstand des unglücklichen
Jünglings
gewesen sein. Im März 953 brach der Liudolfingische Aufstand aus.
Er richtete sich vor allem gegen den Einfluß, den der
verhaßte
Bayern-Herzog und Adelheid
bei OTTO
I. auf die Reichsangelegenheiten hatten und den die
Verschwörer,
Liudolf,
sein Schwager Konrad der Rote
und Erzbischof Friedrich von
Mainz, durch
den eigenen ersetzen wollten. In Schwaben und Franken hatten die
Aufständischen
festen Rückenhalt. Als OTTO I.
den durch den Mainzer
Erzbischof vermittelten Vertrag
widerrief,
breitete
sich der Aufstand weiter aus. Als OTTO I. Mainz
belagerte, scheiterten Verhandlungen erneut, weil Liudolf
und
Konrad der Rote auch
Straffreiheit für ihre Gefährten forderten.
Die Nachricht vom Scheitern der Verhandlungen übte im
königlichen
Heer eine katastrophale Wirkung aus. Die Bayern fielen restlos zu Liudolf
ab,
dieser konnte Mainz verlassen und nach Bayern ziehen, wo er alle
wichtigen
Plätze besetzte, Heinrichs Gattin,
Kinder und Anhänger aus dem Lande jagte und den Schatz des
verhaßten
Onkels plünderte. Als OTTO I.
nach der erfolglosen Belagerung von Mainz auch Bayern nicht
zurückzuerobern
vermochte, waren damit Franken, Schwaben und Bayern fest in der Hand
der
Aufständischen. Als Liudolf und
Konrad jedoch mit den 954
eingefallenen Ungarn paktierten, gingen ihnen
viele Sympathien verloren, so daß sich die Empörer zu einem
Waffenstillstand entschließen mußten. Sie unterwarfen sich,
doch Liudolf,
den Heinrich
durch die Beschuldigung,
die Ungarn ins Land gerufen zu haben, wieder persönlich
beleidigte,
blieb hartnäckig. Er verließ die Versammlung und warf sich
in
das feste Regensburg, das er nach einer Hungersnot nicht mehr halten
konnte.
Darauf unterwarf er sich dem Vater in Saufelden (südöstlich
von
Tannenrode in Thüringen) und erhielt durch Verwendung seines
Onkels
Brun
Verzeihung.
Auf dem Reichstag zu Arnstadt 954 wurde ihm das Herzogtum Schwaben
abgesprochen.
Seitdem lebte er zurückgezogen und nahm erst 955 wieder am
Slawen-Krieg
teil. Im Herbst 956 zog Liudolf
mit
einem ansehnlichen Heer nach Italien und nahm mit großem Erfolg
den
Kampf gegen Berengar II. und dessen
Sohn Adalbert auf. Er hielt in Pavia
Einzug, Berengar wurde in einer Schlacht
in der Nähe von Carpinetti, südlich von Reggio geschlagen,
ganz
Ober-Italien unterworfen. OTTO I. übertrug
dem Sohn die Leitung des Landes, scheint ihm Italien als
Unter-Königtum
zugedacht haben. Liudolf hatte sich
rehabilitiert und Länder und Schätze erobert und konnte nun
seinen
Freunden treu sein, das heißt sie belohnen für ihre Treue,
für
das Festhalten an der einst begründeten Schwurgemeinschaft. Schon
rüstete Liudolf zur Heimreise,
da überfiel ihn ein Fieber, dem er zu Pombia südlich des Lago
Maggiore erlag. Seine Getreuen trugen ihn zurück über die
Alpen
und begruben ihn in St. Alban in Mainz neben seiner Schwester Liutgard.
Liudolf verkörperte
die alte germanische Stammesauffassung, das große Akkordement der
Freien und Edlen unter einer selbstgewählten Herrschaft, wie sie
sich
unter dem Königtum seines Großvaters, HEINRICH
I., herausgebildet hatte.
 
 
 
 
  947
  oo Ida von Schwaben, Tochter des Herzogs
Hermann
I.
       ca. 932/34 † 17.5.986
 
 
 
 
Kinder:
  Otto I. Herzog von Bayern und
Schwaben
  954 † 31.10.982
  Mathilde Äbtissin von
Essen (965-1011)
  949 † 6.11.1011
  Richlinde
       †
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