Theudechild                                    Franken-Prinzessin
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um 507 579
 

Begraben: St-Pierre-le-Vif vor Sens
 

Tochter des Franken-Königs Theuderich I. aus seiner 2. Ehe mit der Suavegotta
 

Schwennicke Detlev: Tafel 1
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

THEUDECHILD
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    579

Begraben: St-Pierre-le-Vif vor Sens

  I. oo HERMEGISELUS, König der Warnen
                

  II. oo RADIGIS
               

Stiefsohn von Hermegiselus



Jarnut Jörg: Seite 29,39,96
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„Agilolfingerstudien“

Daher scheint es sinnvoll, Agiulfs Mutter unter den Enkelinnen Chlodwigs zu suchen. Unter diesen käme lediglich die Tochter Theuderichs I., Theudechild, in Frage, denn seine einzige sonst noch bekannte Enkelin, Chlodeswinda, wurde dem Langobarden-König Alboin vermählt. Über diese Theudechild sind wir recht gut informiert. Nach 507 als Tochter König Theuderichs und seiner zweiten Gemahlin, der Burgunder-Prinzessin Suavegotta, geboren, wurde sie dem Warnen-König Hermegisclus verheiratet. Als dieser sein Ende nahen fühlte, empfahl er seinem Sohn aus erster Ehe, Radegis, aus politischen Gründen seine Stiefmutter zur Frau zu nehmen, sobald er selbst verstorben war. Dies geschah. Aber unter dem Druck seiner verstoßenen Verlobten, einer englischen Königs-Tochter, die einen Krieg gegen ihn entfesselte, mußte der junge Herrscher seine Ehe bald wieder auflösen und Theudechild in das Franken-Reich zurückschicken. Dort lebte sie hochangesehen noch viele Jahre.
Zu unserer Annahme gehört auch, daß ein Verwandter Deoterias die Bindungen ihrer Familie an die MEROWINGER durch seine Ehe mit Theudeberts Schwester Theudechild stärkte. Dieser Ehe könnte jedenfalls nach 533/34 der Sohn Agiulf entsprossen sein, der am Ende des Jahrhunderts als reifer Mann Bischof von Metz wurde.
Von dieser Chlodwig-Tochter ist die durch Flodoard bezeugte gleichnamige Reimser MEROWINGERIN zu unterscheiden, deren Eltern Theudebert I. und Suavegotta waren und die erst nach 507 geboren wurde. Wie bereits festgestellt, war die Reimser Königin nach dem Scheitern ihrer zweiten Ehe mit dem jungen Warnen-König Radegis in das Franken-Reich, wo sie sich offensichtlich, was nicht gerade überraschend ist, in der Hauptstadt bei ihrer Mutter, der Königs-Witwe, niedergelassen hatte. Dort spielte sie offensichtlich weiterhin eine nicht unbedeutende öffentliche Rolle, wie nicht nur das Zeugnis Flodoards, sondern auch ein Gedicht des Venantius Fotunatus auf sie beweist.

Zöllner Erich: Seite 76,107,122,188
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"Geschichte der Franken bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts."

Reims ist als Hauptstadt Theuderichs, abgesehen von den Hinweis bei Gregor, IV, 22  wohl auch durch die Erwähnung einer Schenkung seiner Gemahlin Suavegotho und einer Prekarie seiner Tochter Theudechilde für die Reimser Kirche einigermaßen gesichert [7 Hierzu, jedenfalls auf Grund urkundlicher Überlieferung, Flodoard, Gesta epp. Remens. II 1.].

Theuderich 511-534

Gemahlin:
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Suavegotho

Sohn:
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Theudebert

Töchter:
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1. Theudechilde, Greg. glor. conf. 40. Ven. Fort. carm. IV 25. Le Blant Inscr. I 216
2. Nicht namentlich bekannt, Gemahlin der Könige der Warnen Hermegisclus und Radiger. Prokop, bell. Goth. IV 20 (Seite 92)

Eher ist auf (gelegentliche) Bezeichnung der Königs-Töchter als "reginae" hinzuweisen, so der Tochter Theuderichs Theudechilde und der Tochter Chlothachars Chlodoswintha [3 Greg. gloria conf. 40; Ven. Fort. carm. IV 25 (Theudechilde); Ven. Fort. vita Germ. 61 (Chlodoswintha).].
Dem Nonnenkloster war eine Grabeskirche zugeordnet, in deren Bereich eine Gemeinschaft von Mönchen lebte und wirkte. "Theudechildis regina", wohl eine Tochter Theuderichs und Schwester Theudeberts, ist die Gründerin von Saint-Pierre-le-Vif in Sens.
 
 
 
 

  1. oo Hermegisclus Warnen-König
                 

  2. oo Radegis Warnen-König
                 

  3. oo N.N. (AGILOLFINGER), Bruder Deoterias
              
 
 
 

Kinder:
3. Ehe

  Ansbert
       

  Gamardus
      

  Agiulf Bischof von Metz
        602

  Goda
      

  Maria
      
 
 
 
 

Literatur:
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Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 - Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 29,39,96 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 1 - Zöllner Erich: Geschichte der Franken bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts. Verlag C. H. Beck München 1970, Seite 76, 107,122,188 -