Begraben: St-Pierre-le-Vif vor Sens
Tochter des Franken-Königs
Theuderich
I. aus seiner 2. Ehe mit der
Suavegotta
Schwennicke Detlev: Tafel 1
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
THEUDECHILD
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†
579
Begraben: St-Pierre-le-Vif vor Sens
I. oo HERMEGISELUS, König der Warnen
†
II. oo RADIGIS
†
Stiefsohn von Hermegiselus
Daher scheint es sinnvoll, Agiulfs Mutter unter
den Enkelinnen
Chlodwigs
zu suchen. Unter diesen käme lediglich die Tochter Theuderichs
I., Theudechild, in Frage,
denn seine einzige sonst noch bekannte Enkelin, Chlodeswinda,
wurde dem Langobarden-König
Alboin
vermählt. Über diese Theudechild
sind
wir recht gut informiert. Nach 507 als Tochter König
Theuderichs
und seiner zweiten Gemahlin, der Burgunder-Prinzessin
Suavegotta, geboren, wurde sie dem Warnen-König
Hermegisclus
verheiratet. Als dieser sein Ende nahen fühlte, empfahl er seinem
Sohn aus erster Ehe, Radegis, aus politischen
Gründen seine Stiefmutter zur Frau zu nehmen, sobald er selbst
verstorben war. Dies geschah. Aber unter dem Druck seiner verstoßenen
Verlobten, einer englischen Königs-Tochter, die einen Krieg gegen
ihn entfesselte, mußte der junge Herrscher seine Ehe bald wieder
auflösen und
Theudechild in das
Franken-Reich zurückschicken.
Dort lebte sie hochangesehen noch viele Jahre.
Zu unserer Annahme gehört auch, daß ein Verwandter
Deoterias
die Bindungen ihrer Familie an die MEROWINGER
durch seine Ehe mit Theudeberts
Schwester
Theudechild
stärkte. Dieser Ehe könnte jedenfalls nach 533/34 der Sohn
Agiulf entsprossen sein, der am Ende des Jahrhunderts als reifer
Mann Bischof von Metz wurde.
Von dieser Chlodwig-Tochter
ist die durch Flodoard bezeugte gleichnamige Reimser
MEROWINGERIN zu unterscheiden, deren Eltern Theudebert
I. und Suavegotta waren
und die erst nach 507 geboren wurde. Wie bereits festgestellt, war
die Reimser Königin nach dem Scheitern ihrer zweiten Ehe mit
dem jungen Warnen-König
Radegis
in
das Franken-Reich, wo sie sich offensichtlich, was nicht gerade überraschend
ist, in der Hauptstadt bei ihrer Mutter, der Königs-Witwe, niedergelassen
hatte. Dort spielte sie offensichtlich weiterhin eine nicht unbedeutende
öffentliche Rolle, wie nicht nur das Zeugnis Flodoards, sondern auch
ein Gedicht des Venantius Fotunatus auf sie beweist.
Zöllner Erich: Seite 76,107,122,188
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"Geschichte der Franken bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts."
Reims ist als Hauptstadt Theuderichs, abgesehen von den Hinweis bei Gregor, IV, 22 wohl auch durch die Erwähnung einer Schenkung seiner Gemahlin Suavegotho und einer Prekarie seiner Tochter Theudechilde für die Reimser Kirche einigermaßen gesichert [7 Hierzu, jedenfalls auf Grund urkundlicher Überlieferung, Flodoard, Gesta epp. Remens. II 1.].
Theuderich 511-534
Gemahlin:
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Suavegotho
Sohn:
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Theudebert
Töchter:
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1. Theudechilde, Greg. glor. conf. 40. Ven. Fort. carm.
IV 25. Le Blant Inscr. I 216
2. Nicht namentlich bekannt, Gemahlin der Könige
der Warnen Hermegisclus und Radiger. Prokop, bell. Goth. IV 20 (Seite 92)
Eher ist auf (gelegentliche) Bezeichnung der Königs-Töchter
als "reginae" hinzuweisen, so der Tochter Theuderichs
Theudechilde und der Tochter Chlothachars
Chlodoswintha [3 Greg. gloria conf. 40; Ven. Fort. carm.
IV 25 (Theudechilde); Ven. Fort. vita
Germ. 61 (Chlodoswintha).].
Dem Nonnenkloster war eine Grabeskirche zugeordnet, in
deren Bereich eine Gemeinschaft von Mönchen lebte und wirkte. "Theudechildis
regina", wohl eine Tochter Theuderichs
und Schwester Theudeberts, ist die
Gründerin
von Saint-Pierre-le-Vif in Sens.
1. oo Hermegisclus Warnen-König
†
2. oo Radegis Warnen-König
†
3. oo N.N. (AGILOLFINGER), Bruder Deoterias
†
Kinder:
3. Ehe
Ansbert
†
Gamardus
†
Agiulf Bischof von Metz
†
602
Goda
†
Maria
†
Literatur:
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Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899
- Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart
1986 Seite 29,39,96 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln
Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998
Tafel 1 - Zöllner Erich: Geschichte der Franken bis zur Mitte
des 6. Jahrhunderts. Verlag C. H. Beck München 1970, Seite 76, 107,122,188
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