Benedikt VI.                                   Papst (19.I.973-VII.974)
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    - VII.974
 

Sohn des N.N.
 

Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 1858
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Benedikt VI., Papst seit 19. Januar 973 (Weihe)
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     + Juli 974

Römer, zuvor (Kardinal-)Diakon von S. Teodor, anscheinend erst nach kaiserlicher Bestätigung geweiht. Er sanktionierte in einem verlorenen Privileg die Gründung des Bistums Prag, während seine angeblichen Urkunden für Passau und Salzburg Fälschungen sind. Nach dem Tod OTTOS I. wurde Benedikt VI. bei einem römischen Aufstand unter Führung des Crescentius de Theodora in der Engelsburg gefangengesetzt und beim Erscheinen eines kaiserlichen Missus auf Betreiben des kurz vorher erhobenen Gegen-Papstes Bonifatius VII. erdrosselt.

Quellen:
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LP II, 255f. - Jaffe I, 477-479; II, 707 - RI II/5, 203-212

Literatur:
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DBI VIII, 344-346 - DHGE VIII, 38-43 - HKG III/1 238 - Haller II, 159f. - Seppelt II, 377f. - H. Zimmermann, Das dunkle Jh., 1971, 202-213.


Kühner Hans: Seite 123
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"Lexikon der Päpste"

Mit Crescentius de Theodora, dem Sohne Theodoras der Jüngeren und des Johannes Crescentius, also dem Bruder Johannes' XIII., schwang sich der Familienzweig der CRESCENTIER aus dem Hause TUSCULUM zum Haupt aller kaiserfeindlichen Kräfte auf. Crescentius de Theodora ließ den Papst einkerkern und erhob Gegen-Papst Bonifatius VII., der Benedikt VI. erwürgen ließ. Als OTTO II., Nachfolger OTTOS I., anrückte, floh der Gegen-Papst nach Byzanz. Ein von manchen Papstlisten zwischen Benedikt VI. und Benedikt VII. eingeschobener 'Donus II.' hat nie existiert.
 
 
 
 

Literatur:
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Cawthorne Nigel: Das Sexleben der Päpste. Die Skandalchronik des Vatikans. Benedikt Taschen Verlag 1999 Seite 87 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 646,648 - Herrmann, Klaus-Jürgen: Das Tuskulanerpapsttum (1012-1046), Anton Hiersemann Stuttgart 1973 Seite 10,130 -