Heinrich II. von Laach                    Pfalzgraf von Lothringen (1085-1095)
----------------------------                   Graf im Mayen- und Engersgau
um 1040/50-12.4.1095
                   (23.10.1095 Wegeler, J., 'Kalendarium defunctorum monasterii beatae Mariae in Lacu', Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 26/27 (1874) S. 299.)
 

Sohn des Grafen Hermann I. von Gleiberg
 

Brandenburg Erich: Tafel 26 Seite 52
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XI. 145 a. ADELHEID
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* ca. 1055, + 1100 28. III.

Gemahl:
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a) 1070/75
Albrecht von Ballenstedt
         + nach 1074 26. X. (ca. 1080)

b) Hermann Pfalzgraf von Lothringen
          + 1088

c) 1089
Heinrich von Laach, Pfalzgraf von Lothringen
       + 1095 12. IV.

Anmerkungen: Seite 139
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XI. 145 Adelheid
Ann. Saxo, S. S. 6, 693. Acta Acad. Theodora Palatina 3,80.

Ergänzung: (Rösch): Albrecht von Ballenstedt, siehe XI 207



Thiele Andreas: Tafel 25
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

HEINRICH II. "VON LAACH"
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    + 1095

Graf im Mayengau und Engersgau (Abstammung gilt für manche als unsicher), unterstützte auch Kaiser HEINRICH IV., machte 1080 die entscheidende Schlacht bei Hohenmölsen gegen den Gegen-König RUDOLF VON RHEINFELDEN mit, stand 1081 gegen seinen Onkel HERMANN VON SALM und wurde 1085 Pfalzgraf von Lothringen, womit die Verschiebung der Pfalzgrafschaft nach Süden hin begann. Er gründete die berühmte Abtei Maria-Laach und nannte sich zuerst "Pfalzgraf bei Rhein". Er trat 1090 mehrmals als Reichsverweser für den Italien weilenden Kaiser auf. Adoptiert seinen Stiefsohn.

 1089
  oo ADELHEID VON ORLAMÜNDE
                + 1100

 Tochter des Markgrafen Otto I. von Weimar-Meißen, Witwe des Grafen Adalbert II. von Askanien-Ballenstedt und danach von Pfalzgraf Hermann II. von Lothringen (Vorgänger von Heinrich II.)



Annalista Saxo:
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"Reichschronik"

Das Jahr 1062.

Der königliche Knabe wird auf Anstiften einiger Fürsten, nämlich des Mainzer Erzbischof Sigefrid, des Herzogs Otto von Northeim und des Grafen Ekbert von Bruneswik, der ein Vetter des Königs selbst war, der Kaiserin-Mutter geraubt.

[Markgraf Willehelm .... starb. Seine Braut Sophia nahm Odalrich, der Markgraf der Carentiner, sein Verwandter. Seine Mark aber erhielt sein Bruder Otto von Orlagemünde]. Ihr, nämlich der Markgrafen Willehelm und Otto, Bruder war Poppo, der einen Sohn Odalrich hatte, welcher die Schwester des Königs Ladizlaus von Ungarn Sophia zur Frau nahm, und sie gebar ihm den jüngern Odalrich, der des Grafen Lodowich von Thüringen Tochter heirathete. - Markgraf Otto aber hatte eine Frau Namens Adela von Brabant, von dem Schlosse, das Lovene heißt, welche ihm drei Töchter Oda, Kunigunde und Adelheid gebar, Oda bekam der Markgraf Ekbert der Jüngere von Bruneswik, und sie starb kinderlos. Kunigunde heirathete den König der Ruzen und gebar eine Tochter, welche ein Edler aus Thüringen Namens Gunter empfing, und er zeugte mit ihr den Grafen Sizzo. Nach dem Tode ihres Mannes kehrte Kunigunde in die Heimat zurück und verband sich mit dem Grafen Cono von Bichlingge, dem Sohne des Herzogs Otto von Northeim, und sie gebar ihm vier Töchter. Als jener ebenfalls starb, wurde ihr dritter Mann Wipert der Aeltere. Adelheid aber wurde mit dem Grafen Adalbert von Ballenstide verehelicht, welchen Egeno der Jüngere von Konradesburg, Burchards Sohn, Egeno's des Aeltern Enkel tödtete, indem er den durch den Klang der Glocke Verrathenen überfiel. Dieser Adalbert zeugte mit ihr den Grafen Otto und den Pfalzgrafen Sigefrid.

Posse, Otto: Seite 152,154
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"Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen."

Die dritte Tochter des Markgrafen Otto, Adelheid, vermählte sich ebenfalls erst nach ihres Vaters Tode, mit dem Grafen Albert von Ballenstädt, und nach dessen Ableben mit dem Pfalzgrafen Heinrich von Laach [94 Ann. Saxo a. 1062. SS 6,693. - 1093. v. Reitzenstein, Reg. der Gr. von Orlamünde 18: Henricus dei gracia comes palatinus Rheni et dominus de Lacu absque liberis annuente et cooperante uxore sua Adleide.]. Auf einer Reise nach Rom verschied sie.

STAMMTAFEL HAUS WEIMAR-ORLAMÜNDE

ADELHEID
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       + 1100 März 28

Gemahl:
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  1. Adalbert Graf von Ballenstädt
             + um 1080

  2. oo Hermann Pfalzgraf bei Rhein
                  + 1088

  3. Heinrich von Laach, Pfalzgraf bei Rhein
             + 1095 April 12.



Fenske Lutz: Seite 341
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"Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen"

Siegfrieds Mutter Adelheid war nach der Ermordung ihres ersten Gatten, Graf Adalberts von Ballenstedt, eine zweite Ehe mit dem rheinischen Pfalzgrafen Hermann eingegangen und hatte nach dessen Tod 1085 oder 1086 Heinrich von Laach, der gleichzeitig Amtsnachfolger ihres Gatten Hermann als comes palatinus wurde, in dritter Ehe geheiratet. Hermann wie auch Heinrich von Laach gehörten zu den Anhängern HEINRICHS IV. Vor allem Pfalzgraf Heinrichs Parteinahme findet in den Quellen ihren Niederschlag. Heinrich von Laach, der Stifter von Kloster Maria Laach, dessen Gründung später von Siegfried fortgeführt wurde, nahm an der Seite HEINRICHS IV. 1080 an der Schlacht an der Elster teil. Später übertrug ihm der Kaiser nicht nur die lothringische Pfalzgrafschaft, sondern er betraute ihn auch mit einer Stellvertretung während seiner durch den Italienzug von 1090 bedingten Abwesenheit im Reich. Nach dem Tode Pfalzgraf Heinrichs wurde Siegfried, den sein Stiefvater adoptiert hatte, dessen Besitz- und Amtsnachfolger.

Twellenkamp Mark: Band I Seite 489
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"Das Haus der Luxemburger" in: Die Salier und das Reich

Wie oben bereits erwähnt, sind dem Grafen Konrad keine engeren Verbindungen zum Königtum nachzuweisen. Zwei seiner Verwandten dagegen, sein Oheim Hermann von Gleiberg und Pfalzgraf Heinrich von Laach, errangen einige Verdienste im Kampf auf der Seite von HEINRICH IV. Die Abstammung Heinrichs von Laach, der 1085 von HEINRICH IV. die Pfalzgrafenwürde erhielt [101 Vgl. Renn, Luxemburger in der lothringischen Pfalzgrafschaft (wie Anmerkung 45), Seite 104, 114. Für die Beziehung Heinrichs nach Laach gibt es mehrere Belege, unter anderem bei Marianus Scotus, MGH SS 5, Seite 562, Zeile 8: Heinricus de Lacha, die übrigen Belege bei Renn, Luxemburger in der lothringischen Pfalzgrafschaft (wie Anmerkung 45) Seite 108,111. Zu Heinrich von Laach vgl. auch E. Kimpen, Ezzonen und Hezeliniden in der rheinischen Pfalzgrafschaft, in: MIÖG Erg.-Band 12, 1933, Seite 21-25.], konnte bisher nicht völlig geklärt werden. Er stammte aber wohl ebenfalls aus der Gleiberger Linie des luxemburgischen Hauses [102 Den Nachweis der luxemburgischen Abstammung Heinrichs von Laach hat H. Renn geführt (Renn, Luxemburger in der lothringischen Pfalzgrafschaft (wie Anmerkung 45), Seite 109-113.]. Renn hat vermutet, dass er ein Sohn Hermanns von Gleiberg war [103 Renn, Luxemburger in der lothringischen Pfalzgrafschaft (wie Anmerkung 45), Seite 112-113, und Renn, Luxemburger (wie Anmerkung 1), Seite 135.]. Im Jahr 1080 hat er HEINRICH IV. in der Schlacht an der Elster gegen RUDOLF VON RHEINFELDEN unterstützt [104 Gerold Meyer von Knonau, Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Band 3, Leipzig 1900, Seite 337-338.], die bekanntlich mit dem Tod des Gegen-Königs endete.
 
 
 
 

 1089
  oo 3. Adelheid von Weimar-Orlamünde, Tochter des Grafen Otto I.
  x       um 1060-28.3.1100
 
 
 
 

Literatur:
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Annalista Saxo: Reichschronik a. 1062 - Boshof Egon: Die Salier, Verlag W. Kohlhammer Suttgart Berlin Köln 1987 Seite 282 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 26 Seite 52 - Bruno: Das Buch vom Sächsischen Krieg. Phaidon Verlag, Essen und Stuttgart 1986 Seite 122 - Droogenbroeck Van Frans J.: GESCHIED - EN OUDHEIDKUNDIG GENOOTSCHAP VAN VLAAMS-BRABENT EN BRUSSEL. De betekenis van paltsgraaf Herman II (1064-1085) voor het graafschap Brabant. Overdruk uit Eigen Schonn en De Brabander Brussel 2004 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 80,89 A. 348 - Gerstner, Ruth: Die Geschichte der lothringischen und rheinischen Pfalzgrafschaft von ihren Anfängen bis zur Ausbildung des Kurterritoriums Pfalz, Ludwig Röhrscheid Verlag Bonn 1941 (Rheinisches Archiv 40) - Kimpen, Emil: Ezzonen und Hezeliniden in der rheinischen Pfalzgrafschaft, in: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, XII. Ergänzungsband, Innsbruck 1933 Seite 21-25 - Kimpen, Emil: Zur Herkunft Heinrichs von Laach, in: Eifelkalender für das Jahr 1953 Seite 89-94 - Leo Heinrich Dr.: Zwölf Bücher niederländischer Geschichten. Eduard Anton Verlag Halle 1832 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 Band III Seite 337-338, Band IV Seite 288 - Posse, Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 152,154 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 25 - Renn, Heinz: Das erste Luxemburger Grafenhaus. Seite 133-135 - Schaab Meinrad: Geschichte der Kurpfalz. Verlag W. Kohlhammer 1988 Seite 21,29, 33,42,47,49,51,64,221 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 25 - Twellenkamp, Markus: Das Haus der Luxemburger, in Die Salier und das Reich, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992 Band 1 Seite 489,497 -