Jutta von Thüringen                      Markgräfin von Meißen
-------------------------                     Gräfin von Henneberg
1184
6.8.1235
        Schleusingen  

Älteste Tochter des Landgrafen Hermann I. von Thüringen (25.4.1217) aus dem Hause der LUDOWINGER aus seiner 1. Ehe mit der Sophie von Sommerschenburg, Tochter von Pfalzgraf Friedrich II. ( 19.5.1162) und der Liutgard von Stade
Schwester von Gräfin Hedwig von Weimar-Orlamünde (
1247)
Stief-Schwester von Landgraf Ludwig IV. von Thüringen (
11.9.1227), vom späteren Gegen-König HEINRICH RASPE VON THÜRINGEN ( 16.2.1247), vom Hochmeister des Deutschen Ritterordens Konrad von Thüringen ( 24.7.1240), Hermann von Thüringen (31.12.1216), Gräfin Irmgard von Anhalt ( um 1244), Markgräfin Agnes von Österreich ( vor 1247)
Nichte von Landgraf
Ludwig III. dem Milden von Thüringen (16.10.1190), Graf Heinrich Raspe III. zu Gudensberg ( 18.7.1180), Graf Friedrich von Ziegenhain ( 1229), Gräfin Jutta von Ravensberg, Pfalzgraf Adalbert von Sommerschenburg (15.1./17.3.1179), Äbtissin Adelheid III. von Quedlinburg und Gandersheim ( 1.5.1184)
Groß-Nichte vom Römischen Kaiser
FRIEDRICH I. BARBAROSSA (10.6.1190 ertrunken), Gräfin Adelheid von Heinsberg ( um 1178), Herzogin Bertha von Ober-Lothringen (1179/95), Pfalzgraf Konrad bei Rhein (26.7.1195), Graf Lothar Udo IV. Graf von Freckleben (-15.3.1130), Markgraf Rudolf II. von der sächsischen Nordmark (-10.3.1144), Erzbischof Hartwig Erzbischof von Bremen (-12.10.1168), Nonne Richardis Nonne zu Rupertsberg (-29.10.um 1154)  
Enkelin von Landgraf Ludwig II. dem Eisernen von Thüringen ( 14.10.1172) und der Judith von Schwaben 

Schwennicke Detlev: Tafel 145
*****************
"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

JUTTA, zu BURG BEICHLINGEN
---------------------------------------------
     
Schleusingen 6.VIII.1235

  1194
  I. oo DIETRICH VON WETTIN, HERR zu WEISSENFELS, 1197 MARKGRAF von MEISSEN
              
17.II.1221

 Leipzig 3.I.1223
  II. oo POPPO VII., Graf von Henneberg
                
21.VIII.1245

Begraben: Vesara


Schwennicke Detlev: Tafel 152
*****************
"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

DIETRICH VON WEISSENFELS genannt DER BEDRÄNGTE
--------------------------------------------------------------------------------
   
17.II.1221

Begraben: Altzelle

1190 in WEISSENFELS
1197 Markgraf von MEISSEN
1210 Markgraf der NIEDER-LAUSITZ, Graf von GROITZSCH unnd EILENBURG

 1194
  oo JUTTA VON THÜRINGEN, zu BURG BEICHLINGEN
           
Schleusingen 8.VIII.1235

Tochter von Landgraf Hermann I., Pfalzgraf von Sachsen

(II. oo Leipzig 3.I.1223 Poppo VII. Graf von Henneberg, 21.VIII.1245)


Schwennicke Detlev: Tafel 144
******************

"Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XVI"

POPPO VII.
----------------
  
21.VIII.1245

Begraben: Kloster Vessra

1212/40 BURGGRAF von WÜRZBURG
1216 GRAF von HENNEBERG
1212 VOGT von KLOSTER BILDHAUSEN

  I. oo ELISABETH VON WILDBERG
              
1220

 Leipzig 3.I.1223
  II. oo JUTTA VON THÜRINGEN
              
Schleusingen 6.VII.1235

Witwe von Dietrich dem Bedrängten von Wettin Herr von Weißenfels
Tochter von Landgraf Hermann I.


Brandenburg Erich: Tafel 36 Seite 73
****************
"Die Nachkommen Karls des Großen."

XIV. 822. POPPO VII.
------------------------------
* ...,
1245 21.III.

GRAF von HENNEBERG

Gemahlin:
-------------
a)
ELISABETH VON WILDBERG
   


b) nach 1221
JUTTA, Tochter des Landgrafen Hermann I. von Thüringen
    
1235 6.VIII.

Thiele Andreas: Tafel 179
*************
"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

JUTTA, EVENTUALERBIN
-----------
   
1235

war sehr häßlich, aber klug

 1194
  1. oo DIETRICH III., MARKGRAF von MEISSEN
              
1221

 1223
  2. oo POPPO VII., GRAF von HENNEBERG
              
1245


Schwarz, Hilmar: Seite 91
**************
"Die Ludowinger. Aufstieg und Fall des ersten thüringischen Landgrafengeschlechts"

VI. Generation

(40) JUTTA
----------------
* frühestens 1182,
6. August 1235
                              Schleusingen

Begraben: Kloster Veßra

 1194
  1. oo DIETRICH DER BEDRÄNGTE, MARKGRAF von MEISSEN
          * um 1164,
17.2.1221

Begraben: Altzella

 3.1.1223 zu Leipzig
  2. oo POPPO VII., Graf von Henneberg
              
21.3.1245

Begraben: Veßra


Jutta, EVENTUAL-ERBIN der LANDGRAFSCHAFT TJÜRINGEN, war häßlich, aber sehr klug. Bei ihrer Vermählung erhielt sie als Morgengabe die BURG BEICHLINGEN.

CHRONIK VOM PETERSBERG: Seite 76
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Er hatte aber eine Tochter <Jutta>, die bereits im heiratsfähigen Alter stand. Als der Graf nun seine Bitte bereits mehrfach wiederholt hatte, gab ihm der Landgraf gemäß dem Ratschlag seiner Leute zur Antwort: Wenn er sein Schwiegersohn werden wolle, werde er ihm unter allen Umständen zu Hilfe eilen. Weil das Mädchen wegen seiner Häßlichkeit den Augen <des Grafen> mißfiel, lehnte er das zunächst ab, aber unter dem Druck seiner Notlage stimmte er schließlich zu; und nachdem die Ehe geschlossen war, begann er mit Hilfe des Landgrafen seinem Bruder überlegen zu scheinen.

GENEALOGIE DER WETTINER: Seite 237
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Als nach dem Tode des Kaisers <1196> Graf Dietrich <der Bedrängte>, ein Sohn Markgraf Ottos <des Reichen>, der sich damals in Übersee <das heißt im Heiligen Lande> aufhielt, im Jahre 1197 von dessen Tod erfuhr, kehrte er eilends heim und nahm dank der Unterstützung derjenigen, die die Burgen befehligten, die Mark in Besitz und erhielt sie später <1199> von König PHILIPP <VON SCHWABEN>, dessen Wahl er unterstützt hatte, zum Lehen. Er heiratete die Tochter des Landgrafen Hermann <I.,
1217> von Thüringen namens Jutta [Iudita] und zeugte mit ihr eine Tochter Hedwig und einen Sohn Otto, der noch als Knabe starb, weiterhin Sophie und einen Sohn Konrad, der ebenfalls als Knabe starb, und als dritten Dietrich <Bischof von Naumburg 1242-1272>. <Die Genealogie kennt nicht die Tochter Jutta sowie die Söhne Heinrich, Dompropst zu Meißen, und Heinrich den Erlauchten, den Stammhalter der WETTINER, geboren nach dem 30. August 1215 und vor dem 20. Juli 1216>.

Schwarz, Hilmar: Seite 50
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"Die Ludowinger. Aufstieg und Fall des ersten thüringischen Landgrafengeschlechts"

Aus der ersten Ehe gingen zwei Töchter hervor:
Jutta und Hedwig. Jutta wurde Dietrich von Weißenfels angetraut, der gerade mit seinem Bruder Albrecht um die Nachfolge in der Mark Meißen herumschlug. Dietrich geriet in Bedrängnis; er wurde später Dietrich der Bedrängte genannt. Hermann griff wiederholt zugunsten seines Schwieger-Sohnes in die Kämpfe ein.

 
Weller Tobias: Seite 620-623,675,718
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"Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert"

Die älteste Tochter Landgraf Hermanns hieß ebenfalls Jutta. Wie ihre gleichnamige Cousine heiratete auch sie in das wettinische Fürsten-Geschlecht ein und wurde die Gemahlin Graf Dietrichs von Weißenfels, des zweitgeborenen Sohnes Markgraf Ottos von Meißen ( 1190). Als Albrecht Dietrichs Burg Weißenfels belagerte, wandte sich dieser, in die Enge getrieben, an Landgraf Hermann um Unterstützung und wurde mit diesem bald handelseinig. Wie die Reinhardsbrunner Chronik berichtet, trafen die beiden Bündnispartner zugleich die Absprache, daß Dietrich eine Tochter des Landgrafen heiraten solle, sobald diese ein ehefähiges Alter erreicht habe, damit er nicht als Fremder die ludowingische Hilfeleistung beanspruche. Als Morgengabe habe Dietrich seiner Braut die Burg Beichlingen übertragen und sich durch die Eheabsprache untrennbar mit dem Landgrafen verbunden. Hermann gewährte seinem zukünftigen Schwieger-Sohn denn auch den versprochenen Beistand.
Wenige Jahre später barch der weiterhin latente wettinische Bruderzwist, der anscheinend nur durch die zwischenzeitliche Anwesenheit des Kaisers in Deutschland einigermaßen entschärft worden war, erneut in offenen Kampf aus. Wieder belagerte Albrecht Dietrichs Burg Weißenfels, und wieder suchte dieser bei Landgraf Hermann Hilfe. Der Chronist des Lauterberger Petersklosters meldet die Verlobung zwischen Dietrich und Hermanns Tochter zu 1194:  Seinen Ausführungen zufolge habe sich der Thüringer zunächst zögerlich gezeigt, dann aber doch seine umfassende Hilfestellung zugesichert, falls Dietrich seine Tochter zur Frau nehmen werde. Dietrich habe diese Bedingung zunächst ausgeschlagen, weil ihm die Braut wegen ihrer deformitas mißfallen habe, doch sei er schließlich unter dem Zwang der Umstände zur Einwilligung genötigt gewesen. Über den Wahrheitsgehalt dieses Berichts läßt sich selbstredend kein Urteil mehr fällen. Selbst wenn die Nachricht über die Mißgestalt Juttas zutreffen sollte, war dieser Umstand für den Fortgang der Ereignisse belanglos.
Wann Dietrich von Weißenfels sein Heiratsversprechen einlöste, ist nicht überliefert, wenngleich die Lauterberger Chronik insinuiert, das coniugium sei schon vor den Kampfhandlungen eingegangen worden. Da Landgraf Hermann seine erste Gemahlin frühestens 1181 geheiratet hat, kann Jutta nicht vor 1182 geboren worden sein. Man wird also ihre Hochzeit mit Dietrich in Jahre 1195 bis 1197 datieren dürfen.
Diese Vorgänge bedeuteten auch für  die ludowingische Landgrafen-Tochter eine Rangerhöhung, gehörte ihr Gemahl doch nunmehr dem Reichsfürstenstand an.
Knapp elf Jahre später starb Markgraf Dietrich am 17. Februar 1221. Für sein Seelenheil gewährte seine Witwe Jutta zusammen mit  ihrem noch minderjährigen Sohn Heinrich sowie ihrem Bruder Ludwig IV. von Thüringen dem Kloster Altzelle weitgehende Zoll- und Abgabenfreiheiten. In dem hierüber ausgestellten Privileg führte sie den stolzen Titel Iutta dei gratia Misnensis et Orientalis marchionissa. 1223 ging sie dann eine zweite Ehe mit Poppo VII. von Henneberg (
1241) ein, worauf hier nicht weiter eingegangen werden soll. Jutta ist noch zum Juli 1235 bezeugt, als sie mit Zustimmung Poppos dem Kloster Veßra ihr Seelgerät stiftet. Wohl kurze Zeit später ist sie gestorben [288 Das Altzeller Nekrolog gibt ihren Todestag mit dem 6. August an; vgl. POSSE, Wettiner, Tafel 4, No. 3,49].
Dietrich starb am 17. Februar 1221. Seine Witwe Jutta heiratete zwei Jahre später in zweiter Ehe den Würzburger Burggrafen Poppo VII. von Henneberg (
1241), mit den sie einen Sohn Hermann hatte [294 Vgl. Ann.Pegav. zu 1215, MGH SS 16, 296f. Die Cron. Reinh. zu 1200, MGH SS 30/1, 563f., weist darauf hin, daß Markgraf Heinrich der Erlauchte und Graf Hermann von Hennberg uterini fratres, also Halb-Brüder von der Mutterseite her, gewesen seien. Siehe auch PATZE, Landesherrschaft 264f.; WAGNER, Entwurf, No. VI/3, 60ff.]. Sie starb wohl nicht lange, nachdem sie Mitte Juli 1235 ihr Seelgerät bestellt hatte.
[85 So nennt Herzog Otto VII. von Andechs-Meranien (
1234) anläßlich einer Güterschenkung an das Kloster Banz im Mai 1218 Markgraf Diepold VI. von Vohburg-Hohenburg ( 1225) und Graf Poppo VII. von Henneberg ( 1241) seine consanguinei. Diepolds VI. Sohn Markgraf Berthold III. von Hohenburg ( 1256/57) wird 1242 von Poppo II. von Andechs ( 1245) während dessen Amtszeit als Elekt von Bamberg sein dilectus consanguineus geheißen. Vgl. DOEBERL, Regesten, No. 164 und No. 229.]


 
 
 

    1194
  1. oo Dietrich III. der Bedrängte Markgraf von Meißen
          1162
17.2.1221

   3.1.1223
  2. oo Poppo VII. Graf von Henneberg
          um 1185/90
21.5.1245
 
 
 
 

Kinder:
1. Ehe

  Hedwig von Meißen
      
1249

  oo 2. Dietrich V. Graf von Kleve
             
13.5./26.6.1260

  Otto Erbe von Meißen
  um 1200
9.8.1214

  Sophia von Meißen
      
17.3.1280

  oo Heinrich III. Graf von Henneberg-Schleusingen
          
9.4.1262

  Konrad Mönch im Kloster Petersberg zu Erfurt
      
 

  Heinrich der Erlauchte Markgraf von Meißen
  1215/16
15.2.1288

  Jutta von Meißen
     
11.1.

2. Ehe

  Hermann I. Graf von Henneberg-Coburg
  um 1225
1290

  Berthold (IV.) Bischof von Würzburg (1266-1274)
      
1312
 
 
 
 

Literatur:
-----------
CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 76,237 - DEUTSCHE FÜRSTEN DES MITTELALTERS. Fünfundzwanzig Lebensbilder. Edition Leipzig 1995 Seite 280,287 - Lechner, Karl: Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 - 1246, Böhlau Verlag Köln 1985 Seite 411 A. 3 - Lutz, Wolf Rudolf: Heinrich der Erlauchte (1218-1288) Markgraf von Meißen und der Ostmark (1221-1288) Landgraf von Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen (1247-1263), Verlag Palm & Enke Erlangen - Pätzold Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997, Seite 57,70,82,103,145,202,213,288,290,292,344 - Posse, Otto: DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin. Zentralantiquariat Leipzig GmbH 1994 Tafel 4 Seite 48 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 246 - Schwarz, Hilmar: Die Ludowinger Aufstieg und Fall des ersten thüringischen Landgrafengeschlechts, Wartburg-Stiftung 1993 Seite 50,91 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 145,152 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 179 - Toeche, Theodor: Kaiser Heinrich VI. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965, Seite 237,414,461 -
Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert Seite 618,620-623,626,672,674-676,696,799,804,814,821,829 - Wies, Ernst W.: Elisabeth von Thüringen. Die Provokation der Heiligkeit, Bechtle Esslingen 1993 - Winkelmann Eduard: Kaiser Friedrich II. 1. Band, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963, Seite 378,380,381 - www.wikipedia.de -