Ältester Sohn des Grafen
Heribert im Kinziggau und der Irmentrud,
Tochter von Graf Megingoz; Bruder des
Grafen
Otto von Hammerstein
Brandenburg Erich: Tafel 3
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
VIII. Generation
14.
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Gebhard, Graf 997
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+ 1016
Anmerkungen: Seite 125
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VIII. 14. Gebhard
Abkunft und Todesjahr Thietmar 7, 34. [VIII 18]
Ergänzung (Wolf): Gebhard, + 1016 XI. 8.
VIII. Generation
18-20
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Zu den Söhnen Heriberts vgl. auch Renn 114f.,
u. ö.
Zu Gebhard kann dem
Todesjahr 1016 (Druckfehler "1916" auf der Tafel Brandenburg VIII,
14, in der Neuauflage 1964 berichtigt) der Todestag XI 8 aus dem
Merseburger Nekrolog hinzugefügt werden, vgl. W. Trillmich in seiner
Ausgabe der Chronik Thietmars, 1957, 407, Anmerkung 174 ("Ausgewählte
Quellen zur deutschen Geschichte").
Zu Otto
"von Hammerstein", berühmt durch den Streit um seine Ehe mit
der ihm naheverwandten Ermengard/Irmgard
(die bei Brandenburg IX, 87 zu Unrecht unter den wahrscheinlichen Nachkommen
steht), ist gegenüber Brandenburg nachzutragen, daß Otto
1035 als Graf in der Wetterau nachweisbar ist, vgl. Gensicke, Landesgeschichte
des Westerwaldes 1958, 49 (Hinweis meines Assistenten Hartmut Atsma)
Zur Ehe einer Tochter Heriberts
mit Friedrich von Lützelburg siehe Renn 44ff.
Mit Fragezeichen bringt Brandenburg VIII, 17 eine Tochter
Gerberga,
deren Nachkommen aus der Ehe mit Heinrich, Markgraf von Schweinfurt, bei
Brandenburg unter den wahrscheinlichen Nachkommen Karls des Großen
erscheinen (Brandenburg IX, 74-76; X, 91-106, Seite 65, vgl. ferner Seite
72 bis 77). Zu dieser Nachkommenschaft Heinrichs von Schweinfurt, des Gegners
Kaiser
HEINRICHS II., und seiner namentlich beglaubigten Gattin Gerberga
(Thietmar V, 34) gehören unter anderem die Herzöge von Sachsen,
die Herzöge von Böhmen und Mähren, die Herzöge und
Könige von Polen. Die Hypothese, der Brandenburg sich, wenn auch mit
dem erwähnten Vorbehalt, angeschlossen hat, beruht auf der Identifizierung
eines bei Thietmar V, 35 genannten Bruders der Gerberga,
Gattin Heinrichs von Schweinfurt, mit Namen Otto, mit Otto
"von Hammerstein".
Das Namensgut der Nachkommenschaft, von Brandenburg zur
Klärung der Frage nicht herangezogen, ist außerordentlich aufschlußreich.
Auf der einen Seite scheint es die Hypothese zu bestätigen, auf der
anderen Seite führt es zu anderen Annahmen. Neben eindeutig
konradinischen
Namen (Hermann, Ida, Otto und Konrad) und KAROLINGER-Frauennamen
(Judith, Gisela), vor allem aber dem HERIBERTINER-Frauennamen
Beatrix, Namengut also, das sämtlich genau der von Brandenburg vermuteten
Abkunft entspräche - begegnet der eindeutig bestimmbare Name Alberada,
der auf eine andere Verbindung der Namengruppe Otto-Gerberga mit HERIBERTINERN
hinweist! Denn Gerberga, die Schwester
OTTOS
DES GROSSEN, heiratete in erster Ehe Giselbert von Lothringen,
dessen Mutter Alberada hieß. Eine von
Gerbergas
Töchtern hieß wiederum Alberada, eine andere Gerberga,
und diese letztere heiratete den HERIBERTINER
Albert von Vermandois. Aus einer Verbindung dieses Hauses mit KONRADINERN
müßte
das Geschwisterpaar Otto-Gerberga, Schwager und Gattin also Heinrichs
von Schweinfurt, hervorgegangen sein. An der Abkunft aus dem Kreise der
fränkischen Hochadelsfamilien, die zur karolingischen
Deszendenz in weiblicher (und im Falle des Hauses der HERIBERTINER
in männlicher) Linie gehören, kann kein Zweifel bestehen. Da
uns die Aszendenz von Otto und Gerberga
im einzelnen unbekannt ist, führe ich sie am Ende der 8. Generation
auf.
G 156
Me: 8.11. Geueherdus com + 1016 KONRADINER
(Es.) Thietmar von Merseburg VII, 49 berichtet vom
Tod des Grafen im Gefolge HEINRICHS II. und
von seinem persönlichen Vertrauensverhältnis zum Kaiser. Gebhard
stammt aus der konradinischen Familie
und war der Bruder Ottos
von Hammerstein; vgl. BG Nr. 1895a.
VII. Generation
101
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Gebhard, Graf
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* 970, + 1016 XI 8
Vgl. Werner VIII, 18 und Hlawitschka, Anfänge Seite
46 Anmerkung 4.
Hlawitschka, Eduard: Seite 46 Anm. 4,48,49
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"Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische
Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert."
Zum 1016 verstorbenen Gevehardus,
Heriberti
comitis filius, nepos meus vgl. lib. VII c. 49 (Seite 458);
zu
Conradus Suevorum ductor egreius ac eiusdem frater Heribertus
comes lib. IV c. 60 (Seite 200), zu
Heribert
comitis folio Ottone
vgl. lib. V c. 24 (Seite 249); in lib. V c. 35 (Seite 260) wird Gerberga
als Schwester Ottos von
Hammerstein und im Kapitel vorher (Seite 258) als Gemahlin des
Markgrafen Heinrich von Schweinfurt genannt (R. Holtzmann hält indes
in einer Fußnote seiner Edition die Identifizierung des hier genannten
Otto mit Otto von Hammerstein
für fraglich); zu Udo
II. als matris meae avunculus vgl. lib. III c. 20 (Seite
124) und zu
Herzog Hermann II. von Schwaben, den matris meae
avunculis filius, lib. V c. 22 (Seite 247); Herzog Hermann II.
war nach den Einsiedler Annalen (MG SS III Seite 144) ein Sohn seines Amtsvorgängers
Konrad
von Schwaben, der oben schon einmal als Bruder Heribertsangeführt
worden ist.
Das Filiationsverhältnis Gebhards
zu Udo I. ist bezeugt
von Widukind von Corvey, Sachsengeschichte lib. II c. 11, ed. Lohmann-Hirsch,
MG SS rer. Germ. (1935) Seite 75: Interfectus est atem (938) ibi Gevehardus
Udonis filius,
fratris Herimanni ducis; indessen ist die Filiation von Udo
I. zu Konrad,
Udo
II., Heribert
und Judith
nicht ausdrücklich überliefert. Bekannt ist immerhin, daß
Udo
I. - wie der Contin. Reginonis ad 949, ed. F. Kurze, MG SS rer.
Germ. Seite 164 bezeugt - bei seinem Tode permissu regis, quicquid beneficii
aut prefecturarum habuit, quasi heredidatem inter filios divisit, daß
er also mehrere Söhne hatte. Wenn nun Konrad und Heribert
in Udos I. rheinfränkischem
Bereich nachfolgen, sieht, so darf man sie doch wohl als jene filii Udos
ansprechen.
Außerdem dürfte die Ausbreitung des Namens Udo bei den Grafen
von Stade nach der Ehe Heinrichs I. von Stade und Judiths
für Judiths
Herleitung von
Udo I. von
der Wetterau und dem Rheingau sprechen. Eine letzte Sicherung erhält
die Voranstellung
Udos I.
letztlich noch durch die erst auf den nächsten Seiten zu besprechende
genealogische Notiz aus dem Zusammenhang des Hammersteinischen Eheprozesses.
Gegen dieses System hat jüngst K. Schmid, Probleme
um den "Grafen Kuno von Öhningen", in Dorf und Stift Öhningen,
hg. von H. Berner (1966) Seite 87f., geweisse Bedenken angemeldet. Er weist
darauf hin, daß Udos
I. bezeugter Sohn Gebhard
bereits 938 im Kampfe fiel, er also schon kurz vor 920 geboren sein dürfte,
während Konrad, der als sein Bruder anzusetzen ist, doch erst
982 Herzog von Schwaben geworden ist und 997 starb. Nach den gleichen Beobachtungen
hatte schon E. Kimpen, Zur Königsgenealogie der Karolinger- bis zur
Stauferzeit, in: ZGO NF 64 (1955) Seite 65, vorgeschlagen, Udo
II. als den Vater Heriberts
und Herzog Konrads von Schwaben anzusehen. Eine solche Erwägung
scheitert aber an Thietmars oben zitierten Angabe über Udo
II. als matris meae avunculus - er müßte
matris
meae avus genannt worden sein, wenn man nicht auch Judith
mit Udo II. eine
Generation über Konrad und
Heribert
stellen will - bzw., wenn man Judith
als Schwester
Udos II.
auffaßt, daran, daß Herzog Hermann II. von Schwaben
bei Thietmar als matris meae avunculi filius - nicht nepos! - erscheint.
Die angeführten chronologischen Erwägungwen
machen indessen die obige Zusammenfügung der Einzelteile nicht unmöglich;
und deshalb haben sich jüngst sowohl K. F. Werner, Die Nachkommen
Karls des Großen, in: Karl der Große IV (1967) Seite 463, als
auch H. Jakobs, Der Adel in der Klostererform von St. Blasien (1968) Seite
176ff., weiter zur herkömmlichen Anordnung bekannt. Man hat für
die im Stemma genan0nten Personen etwa folgende Lebensdaten anzunehmen,
wobei ich mich an die von K. F. Werner aus den weiteren Zusammenhängen
gewonnenen Daten anlehne:
Udo I. * ca. 895/900 (beim Tode des Vaters 910 nach Contin.
Regin. ad 910 noch puer), + 949
Gebhard * ca. 918/20, + 938
Konrad von Schwaben * ca. 920/25, + 997
Udo II. * ca. 925/30, + 982
Heribert * ca. 930, + 992
Judith * 925, + wohl vor 973
Heinrich I. von Stade * 925/30, + wohl 975/76
Hermann II.von Schwaben * 945/50, + 1003
Gerberga * 970
Heinrich von Schweinfurt * ca. 970, + 1017
Gebhard * ca. 970, + 1016
Otto von Hammerstein * ca. 975, + ca. 1036
Siegfried von Walbeck * ca. 950/55, oo 972/73, + 991
Kunigunde + 955, + 997
Thietmar von Merseburg + 975, +1018
Die Frage, ob Hermann II. von Schwaben ein Sohn
Herzog
Konrads von Schwaben (Beleg siehe oben) oder Udos
II. war - dieses meint der erst in der Mitte des 12. Jahrhunderts
tätige Annalista Saxo ad 1002 (MG SS VI Seite 650): Erat hic Herimannus
filius
Udonis ducis,
qui aput Calabriam cum multis occubuit -, darf wohl im Sinne der zeitgenössischen
und ortsnäheren Ann. Einsidlenses ad 997 beantwortet werden. Gestützt
wird die Aussage der Einsiedler Annalen indessen noch durch einen Reichenauer
Gedenkeintrag; zu diesem und seiner Interpretation vgl. H. Schwarmaier,
Reichenauer Gedenkeinträge aus der Zeit König Konrads II., in:
Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 22 (1963) Seite
18ff.
Nachdem der Wetteraugraf und Bruder Ottos
von Hammerstein,
Gebhard,
Anfang
1016 verstorben war, trat Otto
von Hammerstein am 18. Mai 1016 bei einer Schenkung
HEINRICHS II.
als Graf der Wetterau auf. Am 8. Mai 1017 sehen
wir aber Bruning in der gleichen Gegend als Graf.
Thietmar von Merseburg: Seite 406
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"Chronik"
Währenddessen verließ der Kaiser Burgund; sobald er vom Verlauf der ganzen Angelegenheit erfuhr, trat er schleunigst zu Schiff die Reise dorthin an. Auf dieser Fahrt verstarb mein Vetter Gebhard, Graf Heriberts Sohn [Vgl. IV, 60, Bruder Ottos von Hammerstein - Necr. Mers.: 8. November], der bei des Königs Majestät damals viel galt und sich durch große Rechtschaffenheit auszeichnete; er ließ den Kaiser und alle seine Landsleute in großer Trauer zurück.
Weinfurter, Stefan: Seite 199
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"Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten."
Ähnliches gilt für die mächtige rhein-
und mainfränkische Adelsfamilie der KONRADINER.
In weiblicher Linie gehörte ihr Erzbischof
Heribert von Köln an, der große Gegner HEINRICHS
II., mit dem er sich erst zu Ende seines Lebens 1021 aussöhnte.
Eine Kernzone konradinischer Interessen
bildete das Herzogtum von Schwaben: Auch über den Tod des jungen Herzogs
Hermann III. (1012), des letzten männlichen Vertreters der schwäbischen
Linie, hinaus blieb dort die Gegnerschaft zu HEINRICH
II. bestehen. Die Führung im KONRADINER-Clan
aber hatte, bis zu seinem Tod 992, vor allem bei Heribert
gelegen, dem Grafen im hessischen Kinziggau, im Engersgau und in der Wetterau.
Von seinen Söhnen starb der eine Gebhard,
1016.
Über ihn berichtet Thietmar, er habe bei der "Majestät des Königs"
großes Ansehen genossen. Der andere war Otto,
der nach dem Tod seines Bruders alle Besitzungen und Grafschaften dieser
Linie in seiner Hand vereinigte.
Literatur:
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Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im
Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München
1984 Seite 422 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Seite 7,125 - Glocker
Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik.
Böhlau Verlag Köln Wien 1989 VII,101Seite 333 - Hlawitschka,
Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische
Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert,
Saarbrücken 1969, Seite 46,48 - Thietmar von Merseburg: Chronik
Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 406 - Weinfurter,
Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich
Puset Regensburg 1999, Seite 199 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen
Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV
in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben.
Verlag L. Schwann Düsseldorf