Theudigota                                     Königin der Westgoten
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um 475/80 nach 500
 

Tochter des Ostgoten-Königs Theoderich der Große aus seiner 1. Ehe
 

Thiele, Andreas: Tafel 220
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

THIUDOGOTA
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  oo ALARICH II., König der Westgoten
              507



Jordanis: Seite 146
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"Gotengeschichte."

                                            LVIII.

Bevor er mit Audefleda Nachkommenschaft erzielte, bekam er von einer Beischläferin zwei natürliche Töchter, die er noch in Mösien erzeugt hatte, eine mit Namen Thiudigoto, die andere Ostrogoto. Diese verheiratete er, als er nach Italien gekommen war, an benachbarte Könige, die eine an Alarich II., den König der Westgoten, die andere an Sigismund, den Burgundonen-König.

Dahn Felix: Seite 55
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"Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas."

Außer Geschenken und Gesandtschaften bediente er sich zu diesem Zweck zumal des Mittels der Verschwägerung, indem er die Frauen seines Hauses mit benachbarten Fürsten vermählte. Er selbst hatte nach dem Tod seiner ersten Gemahlin Chlodovechs Schwester Audafleda zur Ehe genommen. Von seinen Töchtern, Theodegoto und Ostrogoto, vermählte er die erste mit Alarich II., dem König der Westgoten, die zweite mit Sigismund, dem König der Burgunder.

Ensslin Wilhelm: Seite 84
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"Theoderich der Große."

Wichtiger aber als dieses Zeichen des Entgegenkommens war, daß Gundobad nicht nur einen Frieden, sondern einen Freundschaftsvertrag zu schließen bereit war, dessen Festigung durch die Vermählung einer Tochter Theoderichs aus erster Ehe mit Sigismund, dem burgundischen Thronfolger, gewährleistet werden sollte. Die Braut hieß nach Ariadne, des Kaisers Zenon Gemahlin, Ariagne und wurde zum Unterschied auch einfach als Ostrogotin, Ostrogotha, bezeichnet [5 Ennodius a.a.O. 163, Seite 104, 37f.: iam tibi Italiae dominus etiam necessitudinis adfinitate coniungitur, sit filii tui sponsalicia largitas absolutio captivorum. Jord. Get. 297, der sie und ihre Schwester Thiudigotha als "natürliche Töchter von einer Konkubine" bezeichnet, während diesmal der Anon. Vales. 63 sagt: uxorem habuit ante regnum und also dasselbe Wort verwendet wie für die Ehe mit Audefleda (accepta uxore de Francis), aber versehentlich die Thiudigotha zur Gemahlin des Sigismund, die Ariagne zu der des Alarich II. macht.].

Schreiber Hermann: Seite 242
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"Auf den Spuren der Goten."

Weniger Bedeutung erlangten zwei andere dieser diplomatischen Ehen, seien aber der Ordnung halber angeführt: Theoderich hatte aus erster Ehe oder von einer Konkubine zwei wohlgeratene Töchter. Die eine hieß Theodicoda, mit einem zweiten, vielleicht Taufnamen, Aravagnis. Ihr Gemahl wurde Alarich II., König der Westgoten. Für die andere sind die Namen Ostrogotha und Theodegotha überliefert; sie wurde dem Burgunder-König Siegmund zur Frau gegeben.

Offergeld Thilo: Seite 95
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"Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter."

Doch die Niederlage gegen die Franken bei Vouille 507 beendete die Stärkephase des tolosanischen Königtums und eröffnete den Großen wieder Handlungsmöglichkeiten in der Herrschaftsnachfolge. Denn der in der Schlacht gefallene Alarich II. hinterließ zwei potentielle Thronerben, den erwachsenen Bastard-Sohn Gesalech sowie den vermutlich etwa fünfjährigen Amalarich, einen legitimen Sohn aus der Ehe mit Theoderichs des Großen Tochter Thiudigoto [162 Das Geburtsjahr Amalarichs ist nicht bekannt, doch gilt 502 als wahrscheinlichste Annahme; vgl. Claude, Westgoten Seite 55; Wolfram, Goten Seite 466 Anm. 12.].
 
 
 
 

  oo Alarich II. König der Westgoten
       um 460 507
 
 
 
 

Kinder:

  Amalarich
  502 531
 
 
 
 

Literatur:
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Dahn Felix: Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas. Verlag Hans Kaiser Klagenfurt 1977 Seite 32,55,175 - Ensslin Wilhelm: Theoderich der Große. F. Bruckmann KG München 1959 Seite 85 - Jordanis: Gotengeschichte. Phaidon Verlag GmbH Essen Seite 146 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 95 - Riehl Hans: Die Völkerwanderung. Der längste Marsch der Weltgeschichte. W. Ludwig Verlag 1988 Seite 262 - Schreiber Hermann: Auf den Spuren der Goten. List Verlag München 1977 Seite 242 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 217,220 -