Sohn des N.N. und der Lalis († nach 493)
Lexikon des Mittelalters: Band IX Spalte 530
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Zenon, byzantinischer Kaiser 474/75, 476-491
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† 9. April 491
Ursprünglich Tarasis (eher als Tarasicodissa) genannter isaurischer Häuptling, war von Kaiser Leon I. mit seinem Kontingent nach Konstantinopel gerufen worden, um hier den germanischen Einfluß des Alanen Aspar und der Ostgoten entgegenzuwirken. Zenon heiratete 466 Ariadne, die älteste Tochter Leons, und wurde zum comes domesticorum berufen. Nach Leons Tod 474 wurde Zenon unter seinem Sohn Leon II. Mit-Kaiser, als dieser im Kindesalter noch im selben Jahr starb, alleiniger Kaiser. Zenon schloß einen Vertrag mit den Vandalen, dem ein beinahe 60 Jahre dauernder Waffenstillstand folgte, war aber gleichwohl nicht populär: ein Komplott seiner Schwiegermutter Verina machte deren Bruder Basiliskos 475 zum Kaiser; Zenon floh nach Isaurien, konnte den Thron aber im folgenden Jahr mit Hilfe von Illos und Theoderich Strabo zurückerobern und bis zu seinem Tod behaupten. Unter seiner Herrschaft fiel das Weströmische Reich, doch anerkannte dessen Bezwinger Odoaker die byzantinische Oberhoheit und regierte unter dem Titel magister militum per Italiam als Vertreter des Kaisers. Die fortdauernden christologischen Auseinandersetzungen versuchte Zenon 482 durch die Proklamation des Henotikon zu lösen, das aber erfolglos blieb und zum Akakianischen Schisma mit Rom führte.
A. Külzer
Isaurischer Fürst, Offizier in Konstantinopel,
466 Schwiegersohn und 474 Nachfolger Kaiser
Leons I., 475/76 vertrieben, erkannte Odoakers
Herrschaft über Italien an, lenkte 488 die Ostgoten unter Theoderich
nach Italien und befreite so den Osten des Reiches vom Druck der Germanen.
Oströmischer Kaiser (474/75 und 476-491)
Isaurier; Schwiegersohn Leons
I., Vater Leons II.
und Februar-November 474 dessen Mit-Kaiser, 475/76 durch Basiliskos
(Bruder seiner Schwiegermutter) verdängt. Während das
Weströmische Reich 476 unter germanische Herrschaft kam (Zenon
erkannte weder Romulus Augustulus noch
Odoaker
an, unterstützte aber auch nicht die Rückkehr des Iulius
Nepos auf den Thron), mußte sich Zenon
auf der Balkanhalbinsel hart mit den Ostgoten auseinandersetzen,
bis sich Theoderich der Große
488 nach Italien wandte.
ARIADNE
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† 515
469
oo ZENON
† 491
Zenon hieß als
Häuptling der ursprünglich schroff reichsfeindlichen Isaurier
Tarasicodissa,
wurde 469 Konsul und 471 Magister militum per Thracias et orientem.
Er hatte 468 den Feldzug gegen die Vandalen mit veranlaßt, wurde
am 9.2.474 Mitregent seines Sohnes Leon
II., den er Ende November 474 beseitigte, und wurde anschließend
Kaiser.
Bis 484 war eine Zeit etlicher Rebellionen und Gegen-Kaiser, gegen die
er sich letztlich voll durchsetzte. Er war vom Januar 475 bis Ende August
476 aus Byzanz vertrieben worden. Er anerkannte de facto die Herrschaft
des Königs Ododaker
in Italien, betrachtete jedoch nach der Absetzung des Kaisers
Romulus Augustulus 476 das Reich als wiedervereinigt und gab
den Alleinherrschaftsanspruch nie auf. Er versuchte in vielen kirchlichen
Streitigkeiten zu vermitteln und verfocht den Monophysitismus. Er blieb
weitestgehend vom persischen Druck durch Persiens innenpolitische Zerrissenheit
verschont und fand bei den herrschenden Kreisen keine Hilfe, die ihn als
krassen Außenseiter betrachteten. Er ernannte 488 den König
Theoderich den Großen,
der 487 vor Konstantinopel stand, zum Magister militum und lenkte ihn nach
Italien, womit endgültig der Germanendruck auf Byzanz aufhörte.
Zeno.
Oströmischer Kaiser 474/75 und 476-491)
Trug als Häuptling aus Isaurien ursprünglich
den Namen Tarasicodissa und wurde, um ein Ggengewicht gegen Aspar
und
seine Germanen zu schaffen, von Leo I.
in den Dienst genommen und mit seiner Tochter Ariadne
verheiratet. Neben seinem kleinen Sohne Leo II.
ließ sich Zeno am 9. Februar
474 zum Augustus erhebn und wurde im Herbst 474 Alleinherrscher,
mußte aber im Januar 475 vor Basiliskos
nach Isaurien entfliehen, von wo er Ende 476 in die Herrschaft zurückkehrte
und diese trotz vieler Widerstände geschickt behauptete. Er wurde
nach Absetzung des Romulus Augustulus
auch von Odoaker anerkannt. Das von
ihm erlassene sogenannte Henotikon (482) suchte einen Ausgleich zwischen
Katholiken und Monophysiten, führten jedoch nur zu einem Schisma mit
Rom. Er starb kinderlos am 9. April 491 in Konstantinopel.
RE X A 149, KP V 1498.
1. oo Arcadia
† um 466
466
2. oo 1. Ariadne, Tochter des Kaisers Leon I.
um 450 † 515
Kinder:
Leon II. Kaiser von Byzanz (473-474)
467 † Ende November 474
Zenon
um 470 † vor 491
Literatur:
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John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches. Econ
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