Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 1427
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Vatatzes
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Byzantinische Magnatenfamilie, erscheint bereits Ende
des 10. Jh. als etablierte Familie der thrakischen Militäraristokratie
mit Hauptsitz in Adrianopel. Im 11. Jh. wurden viele VATATZES
bedeutende Generäle, besonders an der Spitze der 'westlichen Tagmata'
(Thrakes, Makedones), oft auch in Usurpationen verwickelt. Verbündet
und verschwägert mit den TORNIKIOI, vor allem aber mit den
BRYENNIOI.
Jener Bryennios, dessen Usurpation
1057 im Keim erstickt wurde, könnte mit Bryennios Vatatzes
identisch sein, dessen Bulleterion in Bulgarien gefunden wurde. Zu Beginn
der KOMNENEN-Zeit
wurde die bereits verzweigte Familie von der Macht entfernt, bis um 1131
Theodoros Vatatzes eine Tochter
Johannes'
II. Komnenos heiratete und als ... wieder in die Spitzen
der Gesellschaft vorstieß. Erneut zeichneten sich VATATZAI
besonders als tüchtige Militärs aus (zum Beispiel Ioannes,
Rebell von Philedelphia 1182; Basileios fiel 1194 als ...
Ob Kaiser Johannes
III. Dukas Vatatzes, der 1221 die Macht ergriff, einem Verhältnis
der Kaiserin Euphrosyne
Dukaina Kamatera (oo Alexios
III. Angelos) entsproß, ist unsicher.
Auch sein Sohn Theodor
II. Laskaris und dessen Sohn Johannes
IV. Laskaris entstammen der VATATZES-Familie.
In der PALAIOLOGEN-Zeit
war ein Ioannes Vatatzes ... (†
1345), der prominenteste Vertreter, sonst kennen wir einige Grundbesitzer.
Im 13. Jh. entstand durch die Vereinigung zweier Zweige der VATATZAI
der Name DIPLOVATATZES. Eine Geliebte
Kaiser Michaels
VIII. Palaiologos hieß so (Mutter der Maria
Palaiologina, Herscherin der Mongolen), aber auch
ein ... (1350) und ein Hetaireiarches Alexios (1310).