Nach Eduard Hlawitschka Tochter eines Egisheimer Grafen
und
der
Brigida
von Bayern, Tochter von
Herzog
Heinrich dem Zänker
Nach W. Gisi Tochter des Grafen Gerhard (von
Metz) und der Eva
von Luxemburg, Tochter von Graf
Siegfried
Nach K.A. Eckhardt Tochter des Herzogs
Burchard III. von Schwaben und der Hadwig
von Bayern, Tochter von Herzog
Heinrich I.
Lex. des MA wahrscheinlich Tochter des lothringischen
Grafen Gerhard
GENEALOGISCHES HANDBUCH DER SCHWEIZER GESCHICHTE Band
IV Seite 187
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13. EBERHARD V. (EPPO)
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* um 980/90, + 1030/34
Zum Jahre 1009 meldet sodann Bernold die Verheiratung:
"Temporibus his, comes de Nellenburc, sonsobrinam Heinrici
regis, Hedewig nomine, de curia regis duxir uxorem"
[67 Bernold von St. Blasien, Chronicon (MGH SS V, Seite 385-467),
Seite 388 (Auszug bei Baumann, Allerheiligen, Seite 158.] Die Frau, deren
große Frömmigkeit schließlich auch ihren Gatten bezähmt
haben soll, war verwandt mit Kaiser
HEINRICH II.,
KONRAD
II. und Papst
Leo IX. aus dem Geschlecht der Grafen von Egisheim. Sie brachte
ihrem Gatten reiche Güter im Nahegau, besonders in Kreuznach,
und die Burg Dill im Hunsrück in die Ehe und stiftete nach
dessen Tod das Kloster Pfaffen-Schwabenheim bei Kreuznach.
S 19) Hadwig, "consobrina Heinrici regis"
oo Eberhard (Eppo), Graf von Nellenburg, Graf im
Zürichgau und Vogt von Einsiedeln
+ c 1030/34
Die Schaffhauser Annalen
a. 1009, SS V 388, berichten uns von der Heirat Graf Eppos von
Nellenburg mit
Hadwig,
einer Verwandten HEINRICHS II. Zu dieser
Hadwig
weiß
die
Tradition des Nellenburger
Hausklosters Allerheiligen sogar weitergehend, sie sei "des hohen
kaiser
Heinriches swester tochter" gewesen (Buch der Stifter Seite
2). Dieses Problem hat die
Genealogen mehrfach beschäftigt,
ohne daß ihnen freilich - wie Hirsch Band 1 Seite 339ff., nach
dem Referat der einzelnen
Erklärungsmodelle resümiert - eine überzeugende Lösung
gelang. Nach
Hirsch hat sich noch Gisi,
Haduwig passim, mit der Frage beschäftigt: er sieht Hadwigs
Vater in
Graf Gerhard vom Elsaß
und macht somit Hadwig zur Tochter der Eva, einer Tochter
Graf
Siegfrieds von Luxemburg;
auf diese Weise wäre Hadwig, wenn auch keine "swester tochter",
so
doch die Tochter einer
Schwägerin Kaiser HEINRICHS II.
gewesen. Eckhardt, Eschwege Seite
89-93, machte hingegen
die Eppo-Gemahlin Hadwig zu einer Tochter Herzog Burchards
II. von
Schwaben und dessen
Gemahlin Hadwig, die ja eine Schwester
Heinrichs
des Zänkers gewesen
ist. Gegen die These Eckhardts
konnte Zotz, Breisgau Seite 143f., vorbringen, daß Ekkehard IV.
von St. Gallen c. 90,
Seite 184, berichtete, die Ehe zwischen Burchard II. und Hadwig
wegen des
Altersunterschiedes der
Ehegatten gar nicht vollzogen worden. Dennoch, so Zotz weiter, bringe
die Identifizierung Eckhardts
wenn auch keinen gesicherten Nachweis, so doch "einen
gebündelten Hinweis
auf die enge Verwandtschaft zwischen BURCHARDINGERN und
NELLENBURGERN.
Hils, Grafen Seite 18, wies in seiner Studie zu den NELLENBURGERN
auf die Thesen Gisis hin,
die "auch ... nur eine Hypothese, wenn auch eine sehr wahrscheinliche"
seien.
Oben VI, 34 hatten wir
bereits auf die weiterführenden Überlegungen Hlawitschkas,
Untersuchungen Kapitel
III bei Anm. 227, aufmerksam gemacht, wo dieser die Aussage in "Buch
der Stifter" wörtlich
zu nehmen sucht und so die Verwandtschaft Hadwigs als einer "swester
tochter" Kaiser
HEINRICHS II. erklären kann: dieser Kaiser hatte ja tatsächlich
eine Schwester
Brigida
(VI, 34) und wahrscheinlich auch eine Schwester Gerberga
(? VI, 36). Die beiden
Damen sind uns zwar
lediglich als Äbtissinen bezeugt, doch kennen wir sie andererseits
mehr
schlecht als recht. Daher,
so Hlawitschka weiter, dürfe man wohl der Annahme Raum geben, eine
der beiden Frauen könnnte
vor ihrer Amtszeit als Äbtissin verheiratet gewesen sein und während
dieser Zeit die Mutter
der Hadwig geworden sein. Besonders gut vorstellbar sei die bei
Brigida,
da
sie später als Äbtissin
in dem elsässischen Kloster Andlau bezeugt ist.
In den Quellen des Klosters Allerheiligen werden auch
die Eltern des Stifters, Eppo und Hedwig
genannt.
Nach dem Stifterbuch war Eppo "ain hoher grave im Swaben lant".
Um 1009 heiratete er Hedwig, eine nahe
Verwandte Kaiser HEINRICHS II., "Ebbo,
comes de Nellenburc, consobrinam
Heinrici
regis, Hadewigam nomine,
de curia regis duxit uxorem"; diese Ehe wird durch den Bericht des
Stifterbuches bestätigt. Über die genealogische Einordnung
Hedwigs
ist viel gerätselt worden; in der späteren Forschung wurden die
betreffenden Ergebnisse Gisi übernommen. Doch sind auch sie nur eine
Hypothese, wenn auch eine sehr wahrscheinliche. Danach ist Hedwig
eine Tochter des lothringischen Grafen Gerhard, eines Bruders der
Mutter Kaiser KONRADS, Adelheid,
und der Eva von Lützelburg, der Schwester der Kaiserin
Kunigunde. Die Erklärung einer so vornehmen Eheverbindung
dürfte darin zu suchen sein, dass man verwandtschaftliche Beziehungen
der Vorfahren der
Nellenburger Familie zum Geschlecht Herzog
Burkhards annimmt. Schließlich wird sich Eppo selber eine
bedeutende Stellung unter HEINRICH II.
erworben haben, vielleicht in den Wirren von 1002/03. Hedwig
brachte als Mitgift Güter im Nahegau und sicher auch im
Elsaß mit. Im Nahegau errichtete
Hedwig
nach
Eppos frühem Tod ein Kloster. Durch sie dürften die
NELLENBURGER
auch
mit der kirchlichen Erneuerungsbewegung, die von Burgund ihren Ausgang
nahm, in Berührung gekommen sein, vor allem aber mit Papst Leo
IX., der 1052 einen Altar in Schaffhausen weihte.
Das Einsiedler Nekrolog berichtet außerdem, dass
nach Eppos Tod sich seine Gattin Hedwig
auf ihre Erbgüter im Nahegau zurückgezogen und dort mit ihrem
Sohn Eberhard das Kloster in Pfaffenschwabenheim (Kreis Bingen)
gegründet hat. Eine Datierung ist in den Quellen nicht zu finden,
sicher aber ist sie einige Jahre vor der Gründung des Klosters Allerheiligen
in Schaffhausen anzusetzen.
um 1009
oo Eberhard (Eppo) Graf von Nellenburg
980/90- ca. 1030/34
Kinder:
Manegold II.
-17.8.1030
Eberhard I. der Selige
-26.3
ca. 1078
Burkhard II.
-21.8.1040
Literatur:
-----------
Bühler,
Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte
Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 1077-1080,1089,1091,1096/97,1104/1105,1108-1112,1113,1136
-
Eckhardt Karl August: Eschwege als Brennpunkt
thüringisch-hessicher Geschichte. Verlag Trautvetter & Fischer
Nachfolger. Marburg/Lahn 1964 Seite 89-93 - Ekkehard IV.: St. Galler
Klostergeschichten. Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des
Mittelalters Band X c. 90 - Gisi, W.: Haduwig, Gemahlin Eppo´s
von Nellenburg, Mutter Eberhards des Seligen, des Stifters von Allerheiligen,
Haus Winterthur, in: Anzeiger für schweizerische Geschichte und Altertumskunde
N. F. 4, 1882-1885 Seite 347-353 - Glocker Winfrid: Die Verwandten
der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln
Wien 1989 Seite 358 - Hils, Kurt: Die Grafen von Nellenburg im 11.
Jahrhundert. Ihre Stellung zum Adel, zum Reich und zur Kirche, Eberhard
Albert Verlag Freiburg 1967, Seite 15,18,21, 25,46,49,51,58-60,67,75 -
Hlawitschka,
Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische
Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput.
Hahnsche Buchhandlung Hannover 2003 Seite 92,96-99,105,108,113,173,176,178
- Hlawitschka,
Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des
11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan
Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 164 -