Begraben: Bamberg, Dom
Tochter des Grafen Siegfried
I. von Luxemburg und der Hadwig
Lexikon des Mittelalters: Band V Seite 1570
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Kunigunde, heilige Kaiserin
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+ 3. März 1033
Kaufungen
Begraben: Bamberg Dom
Tochter Graf Siegfrieds I. von Luxemburg (+ 998)
oo 998/1000 Herzog Heinrich IV. von Bayern (Kaiser HEINRICH II.)
1002 wurde sie in Paderborn von Erzbischof Willigis von Mainz zur Königin, 1004 in Rom an der Seite HEINRICHS zur Kaiserin gekrönt. Zugunsten des neuen Bistums Bamberg verzichtete sie auf ihre Morgengabe, was zu Spannungen mit ihren Brüdern führte, da diese die Hoffnung auf Kunigundes Erbe aufgeben mußten. Offener Konflikt mit ihren Brüdern, dem Metzer Bischof, Dietrich II. von Luxemburg und Herzog Heinrich V. von Luxemburg, dem Herzog von Bayern, brach aus, als HEINRICH II. ihrem Bruder Adalbero, Propst von St. Paulin in Trier, 1008 das Erzbistum Trier verweigerte. Kunigunde von Luxemburg hatte insgesamt einen bedeutenderen Anteil an der Regierung als ihre Vorgängerinnen. Etwa ein Drittel der Diplome HEINRICHS II. nennt sie als Intervenientin. 1008 erhielt sie den Königshof Kassel, in dessen Nähe sie 1017 das Kloster Kaufungen gründete, in das sie sich nach Übergabe der Reichsinsignien an den neugewählten KONRAD II. zurückzog. Die Kinderlosigkeit ihrer Ehe gab im 12. Jh. Anlaß zur Legendenbildung von der Josephsehe und dem Gottesurteil, nach welchem sie zum Beweis ihrer Jungfräulichkeit unversehrt über glühende Pflugscharen schritt. Ihre Vita von geringem Quellenwert verfaßte ein Anonymus für ihre Kanonisation, die Papst Innozenz III. am 29. März 1200 aussprach. Ihr legendenreicher Kult intensivierte sich im späten Mittelalter, übertraf den HEINRICHS II. und nahm Züge der Marienverehrung an.
Bibliographie:
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Literatur:
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Begraben: Dom, Bamberg
Vater:
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Graf Siegfried von Luxemburg (um 915-998)
Mutter:
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Hadewig (+ 992)
oo um 1000 Heinrich IV., später König und Kaiser HEINRICH II. (973-1024)
1002 vom Mainzer Erzbischof in Paderborn zur Königin
gekrönt.
1014 in Rom Krönung zur Kaiserin.
Regierte öfter in Abwesenheit ihres Gatten.
1017 Gründung des Benediktinerklosters Kaufungen,
in das sie 1025 als Witwe eintrat.
Heiliggesprochen am 29.3.1200.
Literatur:
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1941; R. Reinhardt, Ks. Heinrich II. d. Hl. U. s. Gem. Ksin. K., in Bavaria
Sancta I.
VIII. 50. KUNIGUNDE
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* ca. 979, + 1033 3 III.
Gemahlin ca. 999 Herzog Heinrich III. von Bayern (später
Kaiser HEINRICH II.)
+ 1024 13. VII.
Anmerkungen: Seite 127
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VIII. 50. Kunigunde
Siehe Hirsch, Heinrich II. passim.
Heiratszeit zwischen 998 und 1010, a.a.O. 184, Anm. 4.
Todeszeit Breßlau: Konrad
II. 2,79 [VIII 76]
HEINRICH (IV.) II. DER HEILIGE 1046 kanonisiert
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* 6. V 973, + Pfalz Grona 13. VII 1024
Begraben: Bamberg Dom
995/1002 HERZOG VON BAYERN, gewählt Mainz 7. VI, gekrönt Aachen 8. IX 1002, Rom 14. II 1014
oo Frühsommer 1000
KUNIGUNDE VON
LUXEMBURG (WIGERICHE)
+ Bamberg 3. III 1033
Tochter von Graf Siegfried
Begraben: Bamberg Dom
gründet 1017 Stift Kaufungen
KUNIGUNDE "DIE HEILIGE"
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+ 1033
Einflußreich, stiftet Kaufungen, Mitregentin
oo HEINRICH II. DER HEILIGE Kaiser
+ 1024
Seit über 150 Jahren zählt die Schatzkammer
der ehemals königlichen Residenz zu München ein besonders kostbares
Kleinod zu ihren Besitztümern: die früher zum Bamberger Domschatz
gehörende Krone der Kaiserin Kunigunde, der Gemahlin Kaiser
HEINRICHS II. Die Krone ist wahrscheinlich eine Arbeit der Goldschmiedewerkstatt
von Metz, wo Kunigundes Bruder Bischof
war. Die Legende hat aus Kunigunde,
einer Tochter aus dem gräflichen Hause der LÜTZELBURGER,
die sich später LUXEMBURGER nannten,
ein höher geartetes Wesen gemacht, das den Teufel gezwungen habe,
eine gewaltige marmorne Säule zum Bamberger Dombau herbeizuschleppen;
aus Rache habe der Satan die fromme Frau bei ihrem Gemahl verleumdet; eine
Handschrift aus dem 13. Jahrhundert stellt in kostbaren Miniaturen dar,
wie Kunigunde, unversehrt über
sieben glühende Pflugscharen schreitend, sich durch diese "Feuerprobe"
vom Verdacht der Untreue reinigt. Im Jahre 1014 wurde Kunigunde
an
der Seite ihres Gemahls in der Basilika von St. Peter in Rom zur Kaiserin
gekrönt. Von ihrer Kunstfertigkeit kündet noch heute ein von
ihr gefertigter edelsteinbesetzter Gürtel im Bamberger Domschatz.
Ihr frommes Wirken im Dienst des christlichen Abendlandes fand seinen unvergänglichen
Ausdruck in der Stiftung des Bistums Bamberg und zahlreicher Klöster.
Eine zeitgenössische Buchmalerei zeigt die heilige "Chunigunt imperatrix"
kniened mit HEINRICH II., in den anbetenden
Händen hält das kaiserliche Ehepaar das Modell des von ihm gestifteten
Bamberger Domes. Aus Kunigundes Händen empfing nach HEINRICHS
Tod der SALIERKONRAD Krone und Insignien
des Kaisertums. Sie selbst starb als Nonne des von ihr begründeten
Benediktinerinnen-Klosters in Kaufungen.
KAISERIN KUNIGUNDE
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* ca. 975/80, + 3.3.1033
Kaufungen
Grabstätte: Dom zu Bamberg (neben ihrem Gemahl)
Eltern: Graf Siegfried (von Luxemburg) und Hadwig (ungeklärter Abstammung)
Geschwister: (Reihenfolge nicht völlig gesichert)
1. Herzog Heinrich V. von Bayern (1004-1009)(1017-1026)
2. Graf Siegfried (von Luxemburg, + nach 985)
3. Liutgard, Gemahlin Graf Arnulfs (von Westfriesland,
+ nach 1005)
4. Graf Friedrich (vom Moselgau und Gleiberg,+ 1019)
5. NN , Gemahlin eines Grafen Dietmar und Mutter der
Äbtissin Uda von Kaufungen
6. Graf Giselbert (vom Ardennergau, + 1004)
7. Bischof Dietrich von Metz (1006-1047)
8. Propst Adalbero von St. Paulin zu Trier, als Erzbischof
von Trier (1008-1015) nicht anerkannt, + nach 1036)
9. Eva, Gemahlin des Grafen gerhard (von Ober-Lothringen,
+ nach 1040)
10. Ermentrud, Äbtissin (von?)
oo um 998/1000
HERZOG HEINRICH IV. von
BAYERN, ab 1002 König, ab 1014 Kaiser
* 6.5.973 (oder 978),
+ 13.7.1024 in Grone
Grabstätte: Dom zu Bamberg
Dessen Eltern: Herzog Heinrich (II. der Zänker) von
Bayern (* 951, + 27./28.8.995) und Gisela, Tochter König Konrads von
Burgund (* ca. 952, + 21.7.1007)
1000
oo HEINRICH II. König des Deutschen Reiches
x 6.5.973-13.7.1024
Literatur: FREIE
PRESSE
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