Tochter des Grafen Eppo von Nellenburg und der Hedwig von
Egisheim
(Nach meiner Meinung war Irmgard eine
Tochter des Grafen Manegold I. und Schwester des Grafen Eppo
von Nellenburg)
Roland Rappmann/Alfons Zettler: Seite 476
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"Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft"
IRMENGARD
Necr. B 14. (15.?)3. "Irmengart laica caritate[m] c[onstituit]", von ?Nellenburg, Gemahlin Werners II. von Winterthur (+ 1053), + nach 1053
Weitere Necrologbelege: Einsiedeln, Jahrzeitbuch, zum März: "D. Irmengardis mater domini Hermanni abbatis dedit prsedium in Richenbach e molendinum in Ilnowe" (Seite 365).
Literatur:
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GISI, Papst Leo's IX. Familienbeziehungen Seite 8; BRUN, Geschichte
Seite 23f.; KLÄUI, Adelsherrschaften Seite 39ff.: MAY, Verwandtschaftliche
Voraussetzungen Seite 17; KELLER, Einsiedeln Seite 134f., Seite 155, Seite
157; HILS, Die Grafen von Nellenburg Seite 21f., Seite 49 Anm. 25, Seite
100; SCHMID, Zum Stifterbild (mit Tafel IV und V).
Erst KELLERs Rekonstruktion des Jahrzeitbuches des Einsiedler Liber
Heremi (Seite 154ff.) ermöglichte die Bestimmung Irmengards.
Dort ist zum März eine "domina Irmengardis"
genannt, die zwischen dem 12. und 15.3. gestorben sein muß,
was sich mit dem Reichenauer Necrologbeleg zum 14. oder 15.3. deckt, wie
auch KELLER Seite 155 und Seite 157 feststellt. Nach dem Einsiedler Eintrag
und einer weiteren Notiz in der "Recitatio donationum" des Liber Heremi
(Quellenwerk 2,3 Seite 375) war Irmengard die
Mutter des Einsiedler Abtes
Hermann (1051-+ 8.4.1065) und der WINTERTHURER
Adalbert (der
Beiname im Liber Heremi ist wohl eine spätere Zutat von Tschudi) und
Liutfrid; zu Hermann
vgl. RINGHOLZ, Einsiedeln Seite 60ff. Da Irmengard
und ihr am 18.6.1053 bei Civitate gefallener Sohn Adalbert
eine Stiftung an Einsiedeln im Gedenken an den - wie es heißt
- gegen die Böhmen im Jahre 1040 (23.8.) gefallenen Liutfrid machten,
muß Irmengard zwischen 1040 und
1053 gelebt haben; zum Tod der beiden Brüder vgl. KLÄUI Seite
39 mit Anm. 2 und KELLER Seite 134. Nach KLÄUI ist die Schenkung zwischen
1051, dem Amtsantritt Hermanns,
und 1053 anzusetzen, vgl. Quellenwerk 2,3 Seite 375 Anm.16. Irmengard
wurde bereits von der älteren Forschung dem Geschlecht
der NELLENBURGER zugeordnet. Während GISI und BRUN in ihr eine
Tochter Eppos und Hadewigs, also eine Schwester Eberhards
des Seligen sahen, bezeichnete KLÄUI sie als Schwester des genannten
Eppo; MAY ordnet sie ohne nähere Angaben der NELLENBURGER-Sippe
zu. Zwar wird die Zugehörigkeit Irmengards
zu dieser Familie von HILS bestritten, doch hält neuerdings MAURER,
Eberhard Seite 291 diese wieder für wahrscheinlich. Die Verbindung
zu den WINTERTHURERN stellt
KLÄUI über den Grafen
Werner I. her, der in der sogenannten Schlacht gegen die Böhmen
am 23.8.1040 fiel und Irmengards Gemahl
gwesens ein soll. Dagegen reiht sie MAY in die folgende Generation ein
und sieht in ihr die Gattin WERNERS
II., der 1053 bei Civitate fiel, während GISI Seite 352f.
sie als Gemahlin Liutfrids
I. bezeichnet, den er somit zum Vater der drei Brüder Adalbert,
Liutfrid II. und Abt
Hermann erweisen möchte. Auch das Widmungsbild eines wohl
in Reichenau gefertigten Evangelistars, das eine Irmengard
und ihren Gemahl Werner zeigt, kann offensichtlich keibne Klärung
bringen, auch wenn SCHMID Seite 155 und MAURER Seite 291 eher an den 1040
gefallenen Werner
denken; zum Widmungsbild vgl. auch SCHNEIDER, Ruhm, Heilsgeschehen, Dialektik
Seite 267. Zu möglichen Beziehungen zur Reichenau vgl. unten Seite
488f.
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Paul Kläui: Seite 13
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"Die schwäbische Herkunft der Grafen Werner"
in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde
69 1958
Ihre bisher nie angezweifelte Zugehörigkeit zu diesem Haus ergibt
sich aus der Besitzgeschichte. Sowohl sie als auch die Nellenburger
hatten Besitz im züricherischen Dorf Illnau. Auch der Name Irmgard
findet sich später wieder bei den Nellenburgern. Sie kann aus
zeitlichen Gründen allerdings nicht die Schwester Eberhards des Seligen
gewesen sein, wie angenommen wurde, sondern muß die Schwester seines
Vaters Ebbo gewesen sein. Irmgard war
verwandt mit Papst Leo IX., für den die Winterthurer
Grafen nach Apulien zogen.
Übrigens ist eine Heirat
Werners I. mit einer NELLENBURGERIN schon dadurch sehr naheliegend
gewesen, als Irmengard aus der Familie
der Zürichgaugrafen stammte, die im weiteren Umkreis von Winterthur
seit alters begütert waren.
Kurt Hils: Seite 21
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"Grafen von Nellenburg"
P. Kläui ordnet Eppo eine Schwester namens
Irmgard zu, die K. Schib als Tochter Eppos deutet und
zur Großmutter Adalberts
von Mörsberg macht. Irmgard,
die Mutter Adalberts,
Liutfrids und des Abtes Hermann von Einsiedeln, wäre nach Kläui
die Schwester Eppos. Adalbert
macht mit seiner Mutter Irmgard eine
Schenkung für das Kloster Einsiedeln zum Gedenken an den im Böhmenkrieg
gefallenen Bruder Liutfried. Irmgard
war selber mit dem 1040 im Böhmenkrieg gefallenen Werner
von Winterthur verheiratet; der Onkel Werners
dürfte der Rebell und Verbündete Herzog Ernsts, Werner
von Kyburg, und ein Sohn des 950 geborenen Liutfried
gewesen sein. Am 18.6.1053 fällt bei Civitate ein Werner
im Kampf gegen die Normannen, zusammen mit seinem Bruder Adalbert.
Den 1053 gefallenen Werner
und den 1046 bezeugten Grafen Werner im Neckargau bringt Kläui in
Verwandtschaftsbeziehungen mit den Herren
von Winterthur und erklärt ihn als einen Bruder Adalberts,
Liutfrieds und des Abtes Hermann von Einsiedeln. Damit wäre Irmgard
auch die Mutter dieses Grafen
Werner, der die Verbindung zu der Familie Werner
von Grüningen herstellt, und dessen Nachfolger der NELLENBURGER
Eberhard als Neckargaugraf wird, indem er Kläuis Vorstellung als
Vormund des unmündigen Werner
auftritt, dessen Vater Werner
1053 bei Civitate gefallen ist. Als Gründe für die Zugehörigkeit
Irmgards zu den NELLENBURGERN
führt Kläui an:
1. die Nachbarschaftslage des NELLENBURGER und Winterthurer
Besitzes
2. der Name Irmgard taucht später
- im 12. Jahrhundert - bei den NELLENBURGERN auf.
Die Lage des Besitzes allein kann aber keine Verwandtschaftsbeziehung
erklären, für die Existenz einer Irmgard
im Geschlecht der NELLENBURGER, die im 11. Jahrhundert aussterben,
gibt es überhaupt keine Anhaltspunkte.
oo Werner I. Graf von Winterthur
-22.8.1040
Kinder:
Adalbert II. Graf von Winterthur
-18.6.1053
Liutfrid
-22.8.1040
Hermann Abt von Kloster Einsiedeln (1051-1065)
-
1065
Werner II. Graf von Maden und im Neckargau
-18.6.1053