EUROPÄISCHE STAMMTAFELN NEUE FOLGE BAND XII Tafel 25
Lexikon des Mittelalters: Band IX Spalte 241
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Winterthur
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Stadt in der nordöstlichen Schweiz (Kanton Zürich)
Der gallorömische vicus Vitudurum (heute Ober-Winterthur) lag an der Straßenverbindung durch das schweizerische Mittelland zum Bodensee; er wurde 294 unter Diokletian mit einem Kastell befestigt. Winterthur selbst ist seit dem 6. Jh. kontinuierlich besiedelt, es erhielt im 7./8. Jh. eine Holz- und im 9./10. Jh. eine Steinkirche. Der Ausbau der Stadt erfolgte unter den Grafen von Kiburg, die sich 1180 die Kontrolle über die Kirche sicherten. Ihr Erbe, Graf Rudolf von Habsburg, gewährte Winterthur 1264 ein Stadtrecht, das in zahlreichen habsburgischen Landstätten übernommen wurde. Im Spätmittelalter zählte Winterthur 300-400 Haushalte. Parallel zur schrittweisen Entmachtung der habsburgisch-österreichischen Herrschaft im 15. Jh. baute während und nach der kurzen reichsunmittelbaren Periode (1415/17-1442) der städtische Rat seine Macht aus. Die Selbstverwaltung blieb erhalten, als die Stadt Zürich Winterthur 1467 als Pfand erwarb. Die regierende Oberschicht pflegte die engen Beziehungen zum Haus HABSBURG-Österreich bis in die frühe Neuzeit.
Literatur:
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W. Ganz, W. Einf. in sein Gesch. von den Anfängen bis 1798, 1960
- C. Jäggi u.a., Die Stadtkirche St. Laurentius in W., 1993 - Gesch.
des Kt.s Zürich, I, 1995, 78-100 - P. Niederhäuser, zweien gnädigen
Herren unterten. Zürcher Taschenbuch 1996, 135-175.
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