Werner IV.                                              Graf von Gröningen
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um 1060-22.2.1121
 

Einziger Sohn des Grafen Werner III. von Maden und der Willibirg von Achalm, Tochter von Graf Rudolf
 

Paul Kläui: Seite 13-14
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"Die schwäbische Herkunft der Grafen Werner"
in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde 69 1958

Als er 1065 in Ingelheim in einem Handgemenge allzufrüh umkam, hinterließ er nur ein kleines Söhnchen als letzten Vertreter der Familie. Wieder dürfte, wie May mit Recht annimmt, Eberhard von Nellenburg nicht nur als Ratgeber des Königs, sondern auch als Vormund des Kindes eingetreten sein.
Gattin Werners III. war Willebirg von Achalm, Tochter Rudolfs und der Adelheid und Enkelin Lütols von Mömpelgard und Willebirgs von Wülfingen (bei Winterthur), einer Tochter des Grafen Ulrich von Ebersberg. Letztere aber hat - wie ich in der oben erwähnten Arbeit näher ausführen werde - einen Teil der konfiszierten Güter des Rebellen Werner erhalten, und davon dürfte ein Teil, und zwar die vorwiegend unmittelbar südlich der Kyburg gelegenen Güter, an ihre Enkelin gegangen sein, die sie dann an Werner III. gebracht hat. Wenn dann Werner IV. offensichtlich nicht über sie verfügt, so dürfte das auf eine Maßnahme des Vormundes zurückzuführen sein.
Er war der Inhaber der hessischen Grafschaft Maden, Vogt zu Kaufungen, Burggraf von Worms und starb am 22. Februar 1121.

Hans Patze: Seite 194
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"Die Entstehung der Landesherrschaft in Thüringen"

Sein Sohn Werner IV. nannte sich einmal nach Neckargau, sonst nach Grüningen. Diesen Ort hat K.H. May als Markgröningen identifiziert und bemerkt, dass mit dem Ort, einem Reichslehen, das Reichsbanneramt verbunden war. Da Werner I. schon als Vorstreiter und Bannerträger HEINRICHS III. fiel, nimmt May ein altes Lehensverhältnis des Geschlechts zu Markgröningen an.
Auch Werner IV. hatte eine Anzahl uns bereits bekannter Vogteien inne; er war Vogt des Stiftes Worms, der Klöster Kaufungen, Hasungen und Breitenau, der Stifte Fritzlar und Weilburg. In Weilburg trat er in die Rechte der KONRADINER ein. Das Stift Weilburg hatte grundherrschaftliche Rechte in Oberweimar. Es ist möglich, dass die Werner auf Grund ihrer Vogteigewalt von Oberweimar her Marburg gegründet haben, das bis 1122 im Pfarrverband mit Oberweimar stand. 1103 finden wir Werner IV. als Vogt des Hochstifts Worms im Breitenbacher Grund. Den Platz des Klosters Breitenau soll ihm nach einer Angabe des Trithemius 1113 Kaiser HEINRICH V. geschenkt haben. Am 22. Februar 1121 stirbt Werner IV. ohne Kinder und Erben. Mit ihm soll ein Graf Giso IV. (+ 12.3.1122) verwandt gewesen sein und sein Erbe angetreten haben.
 
 
 
 

Literatur:
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Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 338,340-342,346-348,350,355, 361-365 - Kläui Paul: Die schwäbische Herkunft des Grafen Werner, in Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde Band 69, 1958, Seite 9-18