Begraben: Krakau, Kathedralkirche
Jüngere Tochter des Königs
Ludwig I. von Ungarn-Polen aus dem Hause
ANJOU aus seiner 2. Ehe mit der Elisabeth
von Bosnien, Tochter von Fürst
Stefan II.
Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1986
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Hedwig (polnisch Jadwiga), Königin von Polen
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* wahrscheinlich 15. Februar 1374, + 17. Juli 1399
Begraben: Krakau, Kathedralkirche
Tochter des ungarischen Königs Ludwig der Große und der Elisabeth, Königin von Polen
oo Wladyslaw II., König von Polen
Hedwig wurde bereits
mit vier Jahren mit Wilhelm, Sohn des
österreichischen
Herzogs Leopold III., verlobt.
Nach dem Tod ihres Vaters (1382) wurde der Ehevertrag aufgelöst und
sei zur Königin von Polen gekrönt. Auf Betreiben der polnischen
Stände vermählte sich
Hedwig
mit dem Litauer-Fürsten
Jagiello, der nach der Taufe den Namen
Wladyslaw
annahm und 1386 zum Mit-König gekrönt wurde (Bildung der polnisch-litauischen
Union). Unter Hedwigs Regentschaft
wurde das Fürstentum Halic in das Königreich Polen eingegliedert.
Sie versuchte mehrmals zwischen der polnisch-litauischen Union und dem
Deutschen Orden zu vermitteln.
Gedenktag katholisch: 17. Juli
Übertragung der Gebeine: 25. August
in Lebus: Übertragung der Gebeine: 26. August
Name bedeutet: die kämpferische Kämpferin (althochdt.)
Jadwiga war die jüngste Tochter von Ludwig von Anjou, "dem Großen", König von Ungarn und Polen. Gleich nach ihrer Geburt wurde sie mit Wilhelm von Österreich verlobt, 1384 in Kraków zur Königin erhoben. Nach der Wahl des litauischen Großfürsten Jagiello zum König von Polen und nach dessen Taufe 1386 sowie seiner Zusage zur Christianisierung des Landes wurde sie mit ihm verehelicht.
Als Königin war Jadwiga besonders bedacht auf die Mission in Litauen, sie gründete Klöster, das Bistum Wilna/Vilnius und die theologische Fakultät der Universität in Kraków. Besonderes Anliegen war ihr die politische Verständigung mit dem Deutschen Orden und mit Ungarn.
Kanonisation: 1997 wurde Jadwiga von Papst Johannes Paul II. in Kraków heilig gesprochen.
Biographisch-Bibliographisches KirchenLexikon
HEDWIG (HADWIGA)
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* 1371, + 1399
1382 Königin von Polen
Hedwig wurde vom
Adel gezwungen, ihr Verlöbnis mit Wilhelm
von Österreich aufzugeben und mußte 1386
Jagello, Großfürst von Litauen, heiraten.
oo 1386
WLADISLAW II. JAGELLO
+ 1434
Wikipedia-Portal
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Hedwig I., poln. Jadwiga, (Heilige Hedwig von Polen)
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(* 1373; † 17. Juli 1399)
war Tochter des Königs von Polen und Ungarn Ludwig
I. (1326-1382) aus
dem Hause Anjou (Zweig der Kapetinger)
und seiner Gemahlin Elisabeth von Bosnien.
Sie ist nicht zu verwechseln mit der heiligen Hedwig
von Andechs, auch Hedwig von Schlesien genannt.
1382 ernannte Ludwig I. seine ältere Tochter Maria von Brandenburg-Luxemburg zur Thronfolgerin in Polen unter heftigem Widerstand der kleinpolnischen und magyarischen Magnaten, die keinen Luxemburger als König haben wollten. Eigentlich war der Vertrag ausgemacht, der König Sigismund (der spätere Kaiser) solle eine von den zwei Töchtern Ludwigs I. heiraten, um als König in dem Land zu regieren. Marias Erbe in Ungarn kam zuerst an die Reihe, daher wurde Sigismund König von Ungarn.
Es wurde nun Hedwig von der polnischen Obrigkeit auferlegt, sie solle sich zum Besten des Landes opfern. Zum Wohl der Christenheit nahm sie diese große Pflicht auf sich. Nach teilweise blutigen politischen Auseinandersetzungen wurde Hedwig nach Krakau geholt und am 15. Oktober 1384 zur regierenden Königin gekrönt, sie musste aber ihre langjährige Verlobung mit Herzog Wilhelm von Habsburg, den sie sehr liebte, auflösen. Sie war alleinige Regentin 1384-1386.
1386 wurde sie von den polnischen Großmännern zur Heirat mit dem heidnischen litauischen Großfürsten Jogaila (Jagiello, 1351-1434) gezwungen, der eigens die Taufe annahm, sein Land christianisieren ließ und das riesige Reich in Personalunion mit der Krone Polens vereinigte.
Im März 1386 wurde Hedwig zusammen mit Jogaila - nunmehr Wladyslaw II. Jagiello genannt - abermals gekrönt und war nun Co-Regentin.
Sie war unglücklich in der Ehe mit dem alten und
oft als wild und abscheulich beschriebenen Mann. Sie war jung, schön,
musikalisch begabt, beherrschte fünf Sprachen. Er dagegen verstand
nur litauisch und weißrussisch, Sprachen, die ihr fremd waren. Hedwig
wandte sich nunmehr der Armen- und Altenpflege zu. Sie starb am 17.
Juli 1399 im Wochenbett und vermachte ihr gesamtes Privatvermögen
der 1364 neu gegründeten Jagellonischen Universität zu Krakau,
der zweitältesten in Mitteleuropa. Königin
Hedwig, "Królowa Jadwiga",
hat sich als Legende im polnischen Nationalbewusstsein erhalten und bleibt
bis heute, nach beinahe 700 Jahren, unvergessen. Sie ruht im Kirchenschiff
der Wawel-Kathedrale zu Krakau. Am 8. Juni 1997 wurde sie von Papst
Johannes Paul II. während einer feierlichen Zeremonie in Krakau
heiliggesprochen.
Wilhelm wurde im Alter
von 10 Jahren mit Hedwig verlobt, der
Tochter des Königs von Ungarn, Ludwig
von Anjou. Deren ältere Schwester Maria
war zuvor mit dem LUXEMBURGER SIEGMUND,
dem Zweitgeborenen Kaiser KARLS IV.,
verlobt worden; dies illustriert die luxemburgisch-habsburgische
Konkurrenz um das zu erwartende ungarisch-polnische Erbe der ANJOU.
Ständische Widerstände gegen eine Personalunion von Ungarn und
Polen unter der Herrschaft der älteren Tochter des letzten ungarischen
ANJOU
(bzw. von deren Ehegatten) führten 1384 zur Krönung Hedwigs
als Königin von Polen in Krakau. Im Winter 1385 und im Frühjahr
1386 hielt sich Wilhelm in Krakau auf,
ohne zunächst in das Königsschloß eingelassen zu werden,
und mußte schließlich flíehen, obwohl die Königin
an der Verlobung festhielt und die Ehe in der Zwischenzeit vollzogen
worden war. Hedwig wurde Wladislaw
Jagiello als Gemahl aufgezwungen. Wilhelm
betrachtetet sich als an Hedwig gebunden,
solange sie lebte.
Etwa später konnte ein Eheprojekt zwischen
Ludwigs
jüngster Tochter Hedwig
und Leopolds
III. Sohn Wilhelm vverabbredet
werden.
Zwar konnte Maria von Anjou
ohne Schwierigkeiten die Nachfolge im St. Stephansreich antreten, aber
ihrem Verlobten SIGISMUND VON LUXEMBURG gelang
es auch mit militärischen Mitteln nicht, die Mehrheit des polnischen
Adels zu einer Huldigung zu veranlassen, zumal er mit keiner Unterstützung
seitens der Königs-Witwe, der bosnischen Prinzessin Elisabeth
Kontromanic, rechnen konnte, die ihre
jüngere Tochter Hedwig (Jadwiga)
als Nachfolgerin in Polen favorisierte. Nach schweren Verwicklungen wurde
die zur Aufgabe ihrer Verlobung mit Wilhelm
von Habsburg gezwungene Hedwig
im Oktober 1384 in Krakau zur Königin gekönt und im Februar
1386 mit dem litauischen Großfürsten Jagiello
(Wladyslaw
II. Jagiello) vermählt.
SIGISMUND mußte
nach dem tödlichen Reitunfall seiner Gemahlin Maria
im
Mai 1395 wegen der Ansprüche seiner Schwägerin
Hedwig,
der polnischen Monarchin, erneut um sein Königtum bangen.
Stoob Heinz: Seite 12,176,377,394
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"Kaiser Karl IV. und seine Zeit."
Doch das scheiterte am Widerstand des polnischen Adels.
Er hatte schon Ludwig bei dessen Erhebung
auf den polnischen Thron wichtige Zugeständnisse einer Mitwirkung
der Aristokratie abgewonnen und entschied sich nach Ludwigs
Tode
gegen eine Thronfolge von dessen älterer, mit SIGMUND
verheirateten Tochter Maria zugunsten
der jüngeren Hedwig. Sie wurde
1384 zur Königin gekrönt, zum Verzicht auf ihr Verlöbnis
mit einem HABSBURGER gezwungen (Wilhelm
von Steier, geb. 1370) und 1386 mit dem zuvor getauften Litauer-Fürsten
Ladislaus
Jagielloverheiratet.
Winrich von Kniprode hat es nicht mehr erlebt, daß
nach Ludwigs Tode durch die Heirat
zwischen dessen Tochter Hedwig und
dem Litauer-Fürsten Ladislaus Jagiello
1386 eine ganz neue Konstellation heraufkam, die der Blütezeit des
Ordens bald nach Anbruch des neuen Jahrhunderts ein Ende machen sollte.
Ende 1370 stand nicht einmal fest, ob der ANJOU
zu
den zwei damals lebenden Töchtern Katharina
und Marie von seiner bosnischen zweiten
Frau doch noch einen männlichen Erben gewinnen würde - die letzte
Geburt hat dann allerdings 1371 wieder eine Tochter Hedwig
gebracht, von der noch niemand wissen konnte, daß sie später
einmal die polnische Krone erben sollte.
KARL mußte
verhindern, daß der Ungar nun die bisher SIGMUND
versprochene
zweite Tochter Maria dem Franzosen
gab. Karl V. hatte sich "Ersatz" im
Todesfalle der Braut bedungen. Ludwigs
dritte,
erst 1373 geborene Tochter Hedwig war
nun bereits den HABSBURGERN zugesagt
worden; KARL plante, seinen französischen
Neffen auf sie abzulenken, um die für SIGMUIND
erhoffte Aussicht einer Thronfolge in Polen nach dem Tode König
Ludwigs abzusichern.
Veldtrup, Dieter: Seite 367,396,404,405
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"Zwischen Eherecht und Familienpolitik. Studien zu den
dynastischen Heiratsprojekten Karls IV., Studien zu den Luxemburgern und
ihrer Zeit."
Im Jahre 1390 wurde nämlich erwogen, Prokop
von Mähren mit Johanna,
einer Tochter König Johanns I. von Aragon
(1387-1395),
zu verehelichen [2255 Vgl. den Auszug aus einem Schreiben König
Johanns von 1390 September 7 (o. O.): super contractu felicis
matrimonii contrahendi ... inter virum magnificum Procopium marchionem
Moravie, ... et inclitam infantissam Johannam,
mitgeteilt von H. Finke 1935, Seite 476 Anm. 32. Vgl. auch den von S. Steinherz
1932, Nr. 18 Seite 51 §14 gebrachten bericht zu [1391] Janaur 15 (Avignon),
in dem das Projekt noch erwähnt wird; vgl. ebd., Seite 56f., mit chronikalischen
Nachweisen und der Erwähnung der Tatsache, daß zur Zeit von
Prokops Brautwerbung auch Albrecht III. von Habsburg
für seinen Neffen Wilhelm, der
bereits 1385 das Beilager mit Hedwig von Polen
gehalten hatte (siehe unten Anm. 2444), um Johanna
warb.]
Da trat ein, womit wohl niemand mehr gerechnet hatte:
Elisabeth
von Ungarn gebar ihrem Mann im Juli 1370 eine Tochter (Catharina),
der in den nächsten Jahren noch zwei weitere (Maria
und Hedwig) folgten [2444 Vgl.
Johann von Thurocz, Buch III Kap. 52, Seite 246. Hedwig
wurde
1374
Anfang oder Mitte Januar geboren (vgl. die Zusammenstellung der Belege
bei H. Quillus 1938, Seite 17); Maria
muß
demnach zwischen 1371 April und 1373 April zur Welt gekommen sein (M. de
Ferdinandy 1972, Seite 70, gibt 1371 als Geburtsjahr an). Hedwig
wurde 1375 März 4 (Wien) von ihrem Vater dem Sohn Wilhelm
von Herzog Leopold III. von Habsburg
zur Ehe versprochen (R. M. Lichnowsky IV, 1839, Nr. 1210 S. DCXC); in Hainburg
wurde bereits ein symbolisches Beilager der beiden Unmündigen abgehalten
(J. Caro II, 1863, Seite 397f.). Die Verbindung kam jedoch nicht zustande,
sondern wurde zugunsten der Ehe Hedwigs
mit Wladislaw II. Jagiello aufgegeben
(dazu ausführlich ebd., Seite 488-510), siehe auch unten Anm. 2513.],
und im November bestieg er nach dem am 5. November erfolgten Tod seines
Onkels als dessen Nachfolger den polnischen Thron.
Zwar huldigten noch vor Ludwigs
Tod die polnischen Stände seiner Tochter Maria
als der künftigen Königin, weigerten sich jedoch, als Maria
nach
dem Tode ihres Vaters zur Königin von Ungarn gekrönt worden war,
die Fortsetzung der Personalunion zu dulden, und erzwangen die Krönung
ihrer jüngeren Schwester Hedwig
zum "König" von Polen.
Als er ein halbes Jahr später wieder freikam, fühlte
er sich an die Beziehung zu der schlesischen
Herzogs-Tochter nicht mehr gebunden, sondern verlobte sich 1401 mit
Gräfin
Barbara von Cilli, deren Verwandten er seine Befreiung verdankte.
Aus der im Jahre 1408 vollzogenen Ehe [2513
Ebd., Seite 262f.; H. Chilian 1908, Seite 17 (mit chronikalischen
Nachwiesen). - Durch diese Ehe trat SIGMUND
erneut in verwandtschaftliche Beziehungen zu seinem polnischen Schwager
Wladislaw
II. Jagiello, der 1402 nach dem Tod seiner ersten Frau Hedwig
von Ungarn-Polen Barbaras Cousine Anna
von Cilli geheiratet hatte. Anna
war eine Tochter des Grafen Wilhelm von Cilli und durch ihre gleichnamige
Mutter, die 1369 mit WENZEL
oder
SIGMUND hatte vermählt werden
sollen ( siehe oben Seite 394), eine Enkelin vonn SIGMUNDS
Urgroßvater Kasimir III. von Polen
(siehe oben Anm. 586).] stammte als einziges Kind die im folgenden Jahr
geborene Tochter Elisabeth.
v oo Wilhelm Herzog von Österreich
um 1370-15.7.1406
13.2.1386
oo 1. Wladyslaw II. Jagiello König
von Polen
x 1348-1.6.1434
Literatur:
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Biographien zur Weltgeschichte. VEB Deutscher
Verlag der Wissenschaften Berlin 1989 Seite 261 - DIE BEGEGNUNG
DES WESTEN MIT DEM OSTEN. Kongreßakten des 4. Symposiums des Mediävistenverbandes
in Köln 1991 aus Anlaß des 1000. Todesjahres der Kaiserin Theophanu.Hg.
Odoilo Engels und Peter Schreiber, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993
Seite 214 - DIE HABSBURGER. Ein Biographisches Lexikon. Piper Verlag
GmbH & Co. KG, München 1988 Seite 428 - Hoensch, Jörg
K.: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer
Bedeutung 1308-1437. Verlag W. Kohlhammer 2000 Seite 202,204,211 - Hoensch,
Jörg K.: Kaiser Sigismund. Herrscher an der Schwelle zur Neuzeit 1368-1437.
Verlag C.H. Beck München 1996 Seite 21,40,46,52,64,87,96,104 - Hoensch,
Jörg K.: Matthias Corvinus. Diplomat, Feldherr und Mäzen. Verlag
Styria Graz Wien Köln 1998 Seite 28 - Lazar Istvan: Kleine
Geschichte Ungarns. Österreichischer Bundesverlag Wien 1990 Seite
90 - Lebe Reinhard: Ein Königreich
als Mitgift. Heiratspolitik in der Geschichte. Deutsche Verlagsanstalt
Stuttgart 1998 Seite 193-199 - Ökumenisches Heiligenlexikon
- Rhode Gotthold: Kleine Geschichte
Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 108,110-117,123,125,126
- Seibt Ferdinand: Karl IV. Ein Kaiser in Europa 1346 bis 1378.
Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG München 1994 Seite
358 - Stoob Heinz: Kaiser Karl IV. und seine Zeit. Verlag Styria
Graz Wien Köln 1990 Seite 12, 176,377,394 - Thiele, Andreas:
Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte
Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 339 -
Veldtrup,
Dieter: Frauen um Herzog Ladislaus (+ 1401). Oppelner Herzoginnen in der
dynastischen Politik zwischen Ungarn, Polen und dem Reich. Fahlbusch Verlag
1999 Seite 152,170,190,192 - Veldtrup, Dieter: Zwischen Eherecht
und Familienpolitik. Studien zu den dynastischen Heiratsprojekten Karls
IV., Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit. Verlag Fahlbusch/Hölscher/Rieger
Warendorf 1988 Seite 367,396,397,404,405 -