Begraben: Kathedrale Krakau
Tochter des Großfürsten
Gedimin von Litauen aus dem Hause der GEDIMINIDEN
aus seiner 3. Ehe mit der Jewna von Polozk,
Tochter von Fürst Iwan
Thiele, Andreas: Tafel 347
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"
ALDONA
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+ 1360
oo 1325
KASIMIR
III., König von Polen
+ 1370
KASIMIR III. DER GROSSE, König von Polen
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* 30.4.1310, + 5.11.1370
Kowal/Kujawien Krakau
Begraben: Kathedrale Krakau
Sohn von König Wladislaw I. Lokietek und der Hedwig von Kalisch
1.) - ... um 1320
ANNA VON HABSBURG
* 1318/20, + 14./15.12.1343
Tochter von König FRIEDRICH (III.) DEM SCHÖNEN und der Elisabeth(Isabella) von Aragon
2.) - ... wohl 1320/22
JUTTA VON LUXEMBURG
* 20.5.1315, + 11.9.1349
Prag
Tochter von König Johann von Böhmen und seiner 1. Frau Elisabeth von Böhmen
3.) 1. oo Krakau 16.10.1325
ANNA
(ALDONA) VON LITAUEN
* 1309/10, + 26./29.5.1339
Krakau
Begraben: Kathedrale Krakau
Tochter von Großfürst Gedimin und der Olga
aus dem Hause RURIK
Ein neuer Vorstoß in Avignon blieb ohne Wirkung.
Lokietek
bereitete sich auf einen Waffengang vor, schloß zunächst (1324)
ein auf zwei Jahre befristetes Stillhalteabkommen mit dem Orden und verbündete
sich mit dessen größtem Gegner, dem heidnischen Litauer-Fürsten
Gedymin,
desen Tochter Aldona-Anna
1325 mit
Lokieteks
Sohn
Kasimir
verheiratet wurde [1
Dabei
sollen 24.000 polnische Gefangene und Verschleptte aus Litauen freigelassen
wordens ein.].
Auch dem Deutschen Orden gegenüber bewährte
sich die Politik des Bündniswechsels und der politischen Schachzüge.
Obwohl Kasimir grundsätzlich als
Gegner der litauischen Fürsten erschien und über 20 Jahre
mit ihnen um das Erbe von Halic-Vladimir stritt, nachdem der Tod seiner
ersten litauischen Gattin Aldona-Anna
1339 die familiären Bindungen gelöst hatte, näherte er sich
ihnen zeitweilig erheblich.
Stoob Heinz: Seite 298
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"Kaiser Karl IV. und seine Zeit."
Kasimir war inzwischen fast 60-jährig und infolge seines ausschweifenden Lebens nicht mehr gesund. Er hatte keine legitimen Söhne, auch der Sohn seines Vetters, Ladislaus von Kujawien, war ohne Erben. Die piastische Krone von Krakau stand also auf den Augen der Nachkommenschaft von Kasimirs um zehn Jahre älterer Schwester Elisabeth von Polen, der Mutter König Ludwigs, oder denen dessen eigener Töchter. Aus erster Ehe mit Anna von Litauen hatte Kasimir zwei weibliche Erbinnen gehabt, die mit dem Pommern Bogislaw verheiratete Mutter der Kaiserin und kinderlos gebliebene Frau des brandenburgischen WITTELSBACHERS Ludwig VI. Beide Töchter waren lange tot; aus der Ehe mit Adelheid von Hessen hatte Kasimir keine Kinder gewonnen, wir erinnern uns daran, daß die Hessin, von ihm abstoßend hart behandelt, aus Krakau abgereist war, nachdem der König sich eine Prager Bürgerin mit heimgebracht hatte. Der 1365 gerschlossenen dritten Ehe mit Hedwig von Sagan waren auch nur zwei Töchter entsprossenn, beide als Kleinkinder für die Nachfolge ohne Belang.
Veldtrup, Dieter: Seite 213,241,394
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"Zwischen Eherecht und Familienpolitik. Studien zu den
dynastischen Heiratsprojekten Karls IV., Studien zu den Luxemburgern und
ihrer Zeit."
Durch seine Frau Elisabeth
von Polen waren die jungen Prinzen Neffen Kasimirs,
der aus seiner Ehe mit Anna Aldona von Litauen
nur zwei Töchter hatte; obwohl Kasimir
erst Ende 20 war und es nach Lage der Dinge nicht auszuschließen
war, daß er noch männliche Erben zeugen würde, hatte das
ungarische Königspaar doch bereits die Nachfolge in Polen im Auge.
Nachdem seine Frau im Jahre 1339 gestorben war
[1438 1339 Mai 29 (Jan Dlugosch IX, Buch IX, Seite 213; O. Balzer
1895, Seite 385, gibt Mai 26 an). Eine blumenreiche Charaktersitik
Annas
bei J. Caro II, 1863, Seite 215f.], ohne ihm männliche Erben geschenkt
zu haben, regelte er am 7. Mai dieses Jahres die Thronfolge in der von
Karl Robert erwünschten Form.
Nach kirchlichem Recht galten sie als illegitim [2430
Wenn
Kasimir von der Kurie vorgeworfen wird,
er sei zudem mit Hedwig
verwandt (nach
P. W. Knoll 1964, Seite 445, im vierten Grade), so geht dieser Vorwurf
ins Leere; zwar stammten beide im dritten berührend den fünften
Grad von Wladislaw
Odonicz von Großpolen ab, jedoch zählte nach
den Regeln des kanonischen Rechts nur der entferntere Grad (siehe oben
Seite 99), so daß die beiden einer Dispens wegen Verwandtschaft nicht
bedurft hätten; vgl. die beiden von 1365 September 29 (Avignon) datierenden
Schreiben von Urban an Kasimir und
an Ludwig von Ungarn; ebenfalls auf
die angeblich verbotene Verwandtschaft wird angespielt in VetMonHung II,
Nr. 147 Seite 79 zu 1366 Juli 11 (Avignon). Es bestand allerdings Schwägerschaft
im ersten berührend den dritten (nach kanonischem Recht also im dritten)
Grade, da Hedwigs Großmutter
mütterlicherseits Elisabeth von Litauen
(verheiratet mit Wenzel von Plock)
eine Schwester von Kasimirs erster
Frau Anna-Aldona war.], konnten also
deshalb den Thron auf keinen Fall erben. KARL
scheint
Kasimir
nun vorgeschlagen zu haben, er wolle sich da eine Annullierung
seiner Ehe mit Adelheid nicht zu erreichen
sei, beim Papst wenigstens für die Legitimierung seiner Töchter
von Hedwig einsetzen; sobald sie erfolgt
sei, solle dann die Ehe zwischen ihnen und KARLS
Söhnen verabredet werden. Seine Überlegung war einfach: Da seine
vierte Frau eine Enkelin des Polen-Königs war, war ihr und
KARLS
erster Sohn SIGMUND
Kasimirs Urenkel; durch eine Ehe mit der Tochter des Königs
würde er seine Thronfolgeansprüche verdoppeln. Zusätzlich
sollte aber auch WENZEL,
der Urgroßneffe Kasimirs, eine
andere von dessen Töchtern heiraten. Nicht des Kaisers Erstgeborener
stand hier im Vordergrund der Überlegungen, sondern SIGMUND
aufgrund der direkten Abstammung von Kasimir.
19.10.1325
oo 1. Kasimir III. der Große König
von Polen
30.4.1309-5.11.1370
Kinder:
Elisabeth
1330- 1361
23.2.1343
oo 1. Bogislaw V. Herzog von Pommern-Stolp
1318-7.12.1375
Kunigunde
vor 16.5.1335-26.4.1357
Berlin
1352
oo Ludwig VI. der Römer Herzog von Bayern
7.5.1328-17.5.1365
Literatur:
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Hoensch, Jörg K.: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche
Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437. Verlag W. Kohlhammer
2000 Seite 73 - Lebe Reinhard: Ein
Königreich als Mitgift. Heiratspolitik in der Geschichte. Deutsche
Verlagsanstalt Stuttgart 1998 Seite 191 - Rhode Gotthold: Kleine
Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite
68,79 - Stoob Heinz: Kaiser Karl IV. und seine Zeit. Verlag Styria
Graz Wien Köln 1990 Seite 298 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband
2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II
Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 339,347
- Veldtrup, Dieter: Frauen um Herzog Ladislaus (+ 1401). Oppelner
Herzoginnen in der dynastischen Politik zwischen Ungarn, Polen und dem
Reich. Fahlbusch Verlag 1999 Seite 117 -
Veldtrup, Dieter: Zwischen Eherecht und Familienpolitik.
Studien zu den dynastischen Heiratsprojekten Karls IV., Studien zu den
Luxemburgern und ihrer Zeit Verlag Fahlbusch/Hölscher/ Rieger Warendorf
1988 Seite 213,241,394 -