Sohn des N.N.
Ewig Eugen: Seite 44,86,93
**********
"Die Merowinger und das Frankenreich."
Die Großen des auf die Grenzen von 561 zurückgeworfenen
Reimser Teilreichs erhoben ihn zu ihrem König und richteten eine Regentschaft
unter der Leitung des Hausmeiers Gogo ein. Gogo trat in Verbindung
mit König Gunthram
als Senior der Dynastie, dem er die Hälfte von Marseille abtrat.
Gogo scheint mit der Erziehung Childeberts
II. die Ausbildung der am Hof lebenden Söhne der Großen
des Reiches übernommen zu haben.
Gogo und Wandalenus, die während der
Unmündigkeit Childeberts II. die
austrasische Regierung leiteten, erscheinen bei Gregor von Tours als nutricii/nutritores
regis. In der Fredegar-Chronik des 7. Jahrhunderts werden sie - vielleicht
retrospektiv - als Hausmeier bezeichnet. Die kontinuierliche Reihe
der Hausmeier, die als erste Minister die Geschäfte des Reiches führten,
setzt um 600 mit Gundulf
unter Theudebert
II., mit Landerich unter Chlothar
II. und mit Warnachar
unter Theuderich
II. ein.
Offergeld Thilo: Seite 202
*************
"Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im
frühen Mittelalter."
Welche Rolle der Königsmacher Gundowald in der Folgezeit spielte, ist nicht auszumachen. Als Schlüsselfiguren in der Regierung des Childebert-Reiches wird man die nutritores des Königs ansehen müssen, zunächst Gogo, den Leiter der Palastschule, und nach dessen 581 erfolgtem Tod Wandalenus [514 Gregor vonn Tours, Histroriarum libri decem V. 46, Seite 256; VI.1, Seite 265. Zur Bedeutung dieser nutritores, die keineswegs nur 'Erzieher' waren, vgl. Grahn-Hoek, Oberschicht Seite 226; vgl. auch Weidemann, Kulturgeschichte I, Seite 99f. Zu dem auch in geistiger Hinsicht bedeutenden Gogo vgl. Irsigler, Untersuchungen Seite 149-153; seine politische Aktivität äußerst sich in drei leider nicht näher einzuordnenden Briefen (Epistolae Austrasicae Nr. 13, Seite 128; Nr. 16, Seite 128f.; Nr. 22, Seite 134). Vgl. weiterhin Selle-Hosbach, Prosopographie Seite 101-103, 167f.; ebd. Seite 107 zu Gundowald.].
Hartmann Martina: Seite 60,156
****************
"Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger."
Sein Onkel Chilperich
aber häufte Erfolg auf Erfolg, indem er den gesamten Anteil
Sigiberts
am Erbe Chariberts
vereinnahmte und 581 davon profitierte, dass eine Revolte gegen die Regentin
Brunichild
nach
dem Tod des Hausmeiers Gogo zu einer Wendung gegen
Gunthram
hin zu Chilperich
führte.
Die Hochschätzung gerade des heidnischen Dichters
Vergil begegnet in der Spätantike und in der gesamten
MEROWINGER-Zeit immer
wieder. So schrieb um 575 der Vorsteher der Hofschule in Austrien
namens Gogo bedauernd, er verfüge nicht über die eloquentia
Maroniana, also die vergilische Beredsamkeit (MGH Epp. 3 Nr. 13 Seite
128), und der Mythos von der trojanischen Abstammung der Franken und ihrer
Verbindung zu Italien.
Literatur:
-----------
Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich.
W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988 Seite 44,86,93 - Hartmann
Martina: Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag
2003 Seite 34,60,156,163 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum
Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover
2001 Seite 202,286 -