Begraben: Kloster Reichenau
Ältester Sohn des hochedlen fränkischen Grafen
Gerold und der Imma,
Tochter des alemannischen Herzogs Hnabi (Nebi); Bruder der Königin
Hildegard und des Herzogs
Udalrich
Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1350
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Gerold I., fränkischer Graf, Präfekt in Bayern
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+ 1. September 799
Begraben: Reichenau
Schwager KARLS DES GROSSEN, entstammte väterlicherseits einer bedeutenden mittelrheinischen Reichsaristokratenfamilie (GEROLDINGER), in der offenbar der AGILOLFINGER-Name Gerold (= Garibald) ein Leitname war. Geroldwar spätestens seit 786 Graf in der alamannischen Bertoldsbaar; große Schenkungen Gerolds an das Kloster Reichenau belegen beachtlichen Besitz an oberer Donau und Neckar. Er beteiligte sich maßgeblich an zahlreichen Feldzügen KARLS DES GROSSEN (gegen Sachsen, Slaven und Avaren, sehr wahrscheinlich auch am Zug KARLS gegen die Langobarden, 773-774). Wegen seiner militärischen Fähigkeiten und Tapferkeit wurde er als signifer (Fahnenträger) KARLS bezeichnet. Nach der Absetzung Tassilos III. (788) erhieltGerold spätestens 791 das Amt des Präfekten in Bayern, das heißt des königlichen Statthalters über das der Reichsgewalt zugeführte bisher agilolfingische Herzogtum. Dabei dürfte auch seine zumindest weitläufige Verwandtschaft mit den AGILOLFINGERN eine Rolle gespielt haben. Da die Quellen über bayerische Unruhen schweigen (abgesehen von einem Aufstand des Königs-Sohnes Pippin 792), gewinnt man den Eindruck, dass Gerolddie schwierige Aufgabe, zu der auch die wiederholte Durchführung von Feldzügen gegen die Avaren gehörte, gut gemeistert hat. 798 fungierte er in Karantanien, als er mit Erzbischof Arn von Salzburg den (Missions-)Bischof Deoderich in seinen Sprengel nördlich der Drau einführte. Gerold fiel im Kampf gegen die Avaren schon vor der Entscheidungsschlacht. Im Kloster Reichenau blieb sein Andenken - märtyrerhaft gesteigert - besonders lebendig.
Literatur:
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NDB VI, 315 - M. Mitterauer, Karolingische Mgf.en im
SO, 1963, 8ff. - W. Störmer, Früher Adel, 1973, 218ff.
Begraben: Kloster Reichenau
Wahrscheinlich aus einem Geschlecht aus dem westlichen
Raum des Frankenreiches stammend, das auch besonders im oberen Neckar-Donau-Gebiet
begütert war.
Verwandt sowohl mit den KAROLINGERN
als auch mit den AGILOLFINGERN (der
alemannischen Linie), wurde er nach dem Sturz Tassilos III. von KARL
DEM GROSSEN als Präfekt (Statthalter) in Bayern eingesetzt.
Gefallen im Kampf gegen die Awaren.
Literatur:
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NDB 6; Mitterauer, Karolingische Markgrafen im Südosten
in: Arch. F. österr. Gesch. 123, 1963.
Schieffer Rudolf:
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"Die Karolinger"
Nach der Absetzung Tassilos III. von Bayern nahm KARL bereits im Herbst 788 die agilolfingische Hauptresidenz Regensburg in Besitz und übertrug die weitere Integration des bayrischen Stammesgebiets, das als rechtliche und kirchliche Einheit erhalten blieb, seinem Schwager Gerold, dem Bruder der verstorbenen Königin Hildegard, der durch seine Abkunft vom alten alemannischen Herzogshaus und dessen Versippung mit den AGILOLFINGERN selbst in kennzeichnender Weise den neuen Reichsadel repräsentierte.
Mitterauer Michael: Seite 8-13
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"Karolingische Markgrafen im Südosten"
Gerold, Präfekt von Bayern,
Bruder der Königin Hildegard,
war einer der mächtigsten Paladine KARLS
DES GROSSEN. Er überragte an persönlichem Format und
trotz seiner kurzen Amtstätigkeit auch an Nachhaltigkeit seines Wirkens
seine Nachfolger bei weitem.
Schon 786 war Gerold
als Graf in der Westbaar nachzuweisen. 790 ist er hier neuerlich
bezeugt. Aus seinen großen Schenkungen an die Klöster Reichenau
und St. Gallen läßt sich sein reicher Besitz in Schwaben rekonstruieren.
Er konzentrierte sich vor allem im altbesiedelten Gebiet an der oberen
Donau und am Neckar und erstreckte sich von Tuttlingen über Signaringen
in die Westbaar, nach Norden bis über das Neckarknie bei Horb und
griff auch teilweise in das Gebiet westlich des Neckar um die Königshöfe
Rottweil und Oberndorf über.
Gerolds Stellung
in Alemannien dürfte weitgehend aus seiner Verwandtschaft mit König
KARL zu erklären sein, wie überhaupt die Heirat seiner
Schwester Hildegard für den Aufstieg
der Familie von entscheidender Bedeutung war. Seit
Hildegards
Heirat dürfte sich Gerold häufig
in der Umgebung des Königs aufgehalten haben. Ziemlich sicher ist
es, dass er sich am Italienzug der Jahre 773/74 beteiligte, der zur Unterwerfung
des Langobardenreiches führte. Wahrscheinlich war er unter jenen Großen,
die zu Ostern 774 mit dem König in Rom weilten.
Nach dem langobardischen Krieg begleitete Gerold
seinen Herrn noch auf zahlreichen anderen Feldzügen. Es wird berichtet,
dass er für ihn gegen Sachsen, Slawen und Avaren gekämpft habe.
Dass er auch die Heerfahrt nach Spanien mitmachte, wird zwar nicht ausdrücklich
berichtet, ist jedoch sehr wahrscheinlich, da er damals noch nicht durch
eine Amtstätigkeit gebunden war. Die Grafschaft in der Westbaar übernahm
er wohl erst nach dem zweitem Sachsenkrieg. Ob er die ihm zugeschriebene
Gründung der Marienkapelle in Paderborn damals vollzog oder erst zur
Zeit des dritten Sachsenkrieges, läßt sich nicht entscheiden.
Auf einem dieser Feldzüge machte KARL
seinen Schwager wegen seiner außerordentlichen Tapferkeit zum Fahnenträger.
Gerold wird in den Quellen wiederholt
als signifer bezeichnet. Die Nachricht von seinen Kämpfen gegen
die Slawen bezieht sich wohl auf die Unterwerfung der Wilzen im Jahre 789.
Spätestens 791 wurde Gerold
die
Oberleitung über das wieder unter die Reichsgewalt zurückgeführte
Bayern übertragen. In seiner neuen Funktion führte er den Titel
eines Praefectus Baioariae. Dass ihm zugleich auch das den Avaren
abgenommene Land unterstellt wurde, beweist seine Amtstätigkeit in
Lorch. Beim ersten Feldzug gegen die Avaren ist allerdings Gerolds
Teilnahme nicht nachweisbar. Für den zweiten von 796 wird
sie zwar auch nicht ausdrücklich berichtet, doch steht sie zu diesem
Zeitpunkt ganz außer Zweifel. 797 führte Gerold
zusammen
mit Erzbischof Arn den neugeweihten Bischof Deoderich in seinen ihm zugewiesenen
Sprengel nördlich der Drau ein. Zwei Jahre später erbat er sich
vom Passauer Bischof eine Kapelle zu Lehen. Gegen Zahlung von Zins verlieh
ihm Bischof Waltrich auf Lebenszeit die berühmte Martinskirche in
der Burg von Linz, die älteste heute noch aufrecht stehende Kirche
im österreichischen Raum. Noch im gleichen Jahr fiel
Gerold
auf einem neuerlichen Feldzug gegen die Avaren. Vor Beginn der entscheidenden
Schlacht wurde er mit zwei seiner Begleiter getötet. Der Tod des Schwagers
traf KARL schwer. Gerold
war ihm ja nicht nur verwandtschaftlich verbunden, sondern zählte
auch zu seinen tüchtigsten Feldherren und Ratgebern. Das übereinstimmende
Urteil der Zeitgenossen läßt Gerold
als eine in Charakter und Leistung hervorragende Persönlichkeit
erscheinen. Wegen seiner Kämpfe gegen heidnische Völker wurde
er als Verteidiger der Kirche gefeiert, sein Tod im Avarenkrieg verlieh
ihm den Ruhm des Märtyrers. Auch im Volke muß er sehr bekannt
gewesen sein, so dass seine Gestalt sogar in der Sage Eingang fand.
Seine letzte Ruhestätte fand Gerold
in
dem von ihm geförderten Kloster Reichenau. Hier war sein Andenken
besonders lebendig. Ihm und seiner königlichen Schwester hatten es
die Mönche ja in erster Linie zu danken, dass ihnen Immunität
und freie Abtswahl zugestanden worden war.
Borgolte Michael
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"Die Grafen Alemanniens"
GEROLD (II)
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belegt als Graf 785/86/88/89 IV 11,
Bereich der Bertoldsbaar 786 V 3, ?790 I 24,
belegt als Verstorbener + 799 IX 1
Belege mit comes-Titel:
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DD KdGr Nrn. 231f., W I Nrn. 108 (= ChLA I Nr. 107),124
(= ChLA 11 Nr. 109), Heitonis Visio Wettini 268,274, Visio Wettini Walahfridi
329f., Necrologium Augiae Divitis 279 ad 1.9. mit Note g), Necrologium
monasterii sancti Galli 480 ad 1.9. (= St. Galler Todtenbuch 51), D KdGr
Nr.281, Ratperti casus s. Galli 15 c.8 (= MGH SS II 64 c.3), ? W I Nr.
107 (= ChLA II Nr. 112), ? Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau
114D1
Belege ohne comes-Titel:
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Chronik des Gallus Öhem I8 (mit dem Titel graff
oder hertzog), 39 (mit dem Titel grav), 44 (mit dem Titel graff), D HIV
Nr. 153, Poetae latini II 426 Nr. 3, Poetae latini I 114 Nr. 10, Necrologium
monasterii sancti Galli 480 ad 1.9. (= St. Galler Todtenbuch 26), St. Galler
Gedenkbuch pag. 8 (= Piper, Libri Confrat. 20 col. 32, 3), ? CL II Nr.
1974
Literatur:
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Stälin, Geschichte I 246f.,329,393 A. 3 - Meyer
von Knonau, Die angeseheneren Urheber 229f. - Baumann, Gaugrafschaften
5,12,14 f.,136f. - Abel-Simson, Jb. Karl der Große I 105,442,643,
II 100, 139,189-194 - Weller, Die Besiedlung 348 mit A. 3 - Manser-Beyerle,
Aus dem liturgischen Leben der Reichenau 331f. - Beyerle, F., Grundherrschaft
459,465,471-476 - Beyerle, K., Von der Gründung 62,67-69,134 f. -
Ders., Verbrüderungsbuch 1115 - Bauer, Gau und Grafschaft 58-6o,94
- Tellenbach, Königtum und Stämme 51 Nr. 28a - Bader, Zum Problem
430f. - Ross, Two Negtecced Paladins - Jähnichen, Baar und Huntari
96-107, Tafel: " Die Grafen der Baaren" im Anhang - Dienemann-Dietrich,
Der fränkische Adel 182-192 - Schmid, Familie, Sippe und Geschlecht
10f. - Sprandel, Kloster St. Gallen 41-43 - Mitterauer, Markgrafen 2,7-16,19,57,82,
98 - Uffelmann, Regnum Baiern 15,17,76 - Deer, Untergang des Awarenreiches
725 - Ganshof, Charlemagne et les institutions 375f. - Werner, Adelsfamilien
111f. - Fleckenstein, Karl der Große und sein Hof 34 - Reindel, Bayern
im Karolingerreich 226,228,230,234 - Bosl, Franken 138f. - Reindel, Handbuch
der bayerischen Geschichte I 251,254 - Prinz, Handbuch der bayerischen
Geschichte I 365 - Strömer, Früher Adel I 218,220f.,225, II 338f.
- Ders., Adelsgruppen 54f. - Schulze, Grafschaftsverfassung 80f.,116,162,204
A. 194 - Mayr, Studien 30-34 - Berges, "Gründung der Hildesheimer
Kirche" 88,93 - Czarnetzki, Skelettreste 567 - Schmid, Zur historischen
Bestimmung 513 - Wenskus, Sächsischer Stammesadel 474 - Rappmannn,
Studien 46-48 - Balzer, Paderborn 48-50 - Wolfram, Conversio Bagoariorum
et Carantanorum 109f. - Borgolte, Geschichte der Grafschaften Alemanniens,
Kap. V.3 - Rappmann, Die älteren necrologischen Aufzeichnungen
Am 3. Mai 786 übertrug Graf
Gerold an St. Gallen in pago, qui
uocatur Perihtilinpara, Güter, die sich zwischen Seedorf im Westen,
Betra im Norden, Hechingen im Osten und Deilingen im Süden erstreckten
(W I Nr. 108; vgl. die Karte bei Borgolte, Das Königtum am oberen
Neckar). Während er sich zu einem jährlichen Zins von 20 solidi
verpflichtete und das Recht zum Rückkauf mit drei Wergeldern vorbehielt,
sollten die Güter nach seinem Tod endgültig an das Kloster fallen;
weder seinem Kind noch seinem Bruder noch einem seiner Erben oder Nacherben
räumte er das Recht ein, die Tradita wie er gegen Zins zu behalten
oder wiederzuerwerben. Die in Nagold ausgestellte Urkunde ist außer
von Gerold
selbst von Bischof Egino,
Imma genetrix, also der Mutter des Tradenten, dem Grafen Pirihtilo
und dem iudex Arnolt unterzeichnet. Die carta schließt mit der Wendung
sub ipso Gerolto comite; der Eschatokollvermerk
steht wohl auf Rasur, doch wurde er anscheinend vom Schreiber der Urkunde
gleichzeitig mit dem Kontext eingetragen (s. Chla I 134 Note h und Facsimile
ebd. 135). Wenige Jahre darauf, vielleicht am 24. Januar 790, wurde Geraldus
comes in einer weiteren St. Galler Urkunde als Zeuge und in
der Grafenformel genannt, als Cozbertus in Perathtoltipara schenkte (W
I Nr. 124); der Güterort Priorberg lag etwas westlich von Betra. Unsicher
ist, ob schon Gerold oder noch sein
Vater Gerold (I) in einer Lorscher Traditionsnotiz von 779/783 gemeint
war (CL III Nr. 3637). Nach der Urkunde lagen Glatten (Karte bei Borgolte,
Kommentar: 17) und Dornstetten (16) in Waltgouue in comitatu Geroldi
(zum
Beleg s. Art. Gerold I).
Baumann hat den Gerold-Beleg
von 786 nicht auf die Tradita, sondern auf den Actumort Nagold bezogen
und
Gerold deshalb als Graf im Nagoldgau
gekennzeichnet; als zuständigen Grafen im Bereich der Güter Gerolds
sah er den als Zeugen genannten Pirihtilo an (Gaugrafschaften 12,14,136f.;
danach Weller, Jänichen). Diese Auffassung, die im Zusammenhang mit
Baumanns Versuch entstanden ist, die Identität von Baar und Grafschaft
zu erweisen (s. Borgolte, Geschichte der Grafschaften Alemanniens 136),
ist nicht akzeptabel. Es gibt methodisch keine Rechtfertigung für
die Annahme, dass im Falle der St. Galler Urkunde 108 der Grafenvermerk
abweichend von der allgemeinen Praxis auf den Actumort, und nicht auf die
Güterorte bezogen werden müßte (vgl. Bauer 58, Schulze
80f.). Der Nagoldgau läßt sich auch nicht als eigene Grafschaft
erweisen (vgl. Borgolte, Geschichte der Grafschaften Alemanniens, Kap.
V.3). Gerold muß vielmehr für
Mai 786 als Graf über zahlreiche Orte mit eigenem Besitz im Norden
der Bertoldsbaar angesehen werden. Seine Grafenstellung stützte sich
neben dem Allodialgut, das über seinen Vater wohl auf herzogliche
Besitzungen zurückgehen dürfte, zweifellos auf die Gunst KARLS
DES GROSSEN, der sein Schwager war. Im Bereich seiner Güter
konkurrierte Gerold allerdings offenbar
mit Pirihtilo, nach dem die Pirihtilinsbaar benannt war. Pirihtilo stand
wahrscheinlich in Verbindung mit Warin und Ruthard, den Repräsentanten
einer "harten" Alemannienpolitik, und gründete seine Grafengewalt
auf konfisziertes Königsgut.
Abgesehen von der St. Galler Urkunde von 786 erscheint
ein Graf Gerold noch in zwei weiteren
Quellen neben dem Grafen Pirihtilo; mit ihm war jeweils eher der jüngere
als der ältere Gerold gemeint. Eine in St. Gallen ausgestellte Schenkungsurkunde
vom 11.4.785,786,788 oder 789 über Güter in Seitingen in pago
Bertoldesbara haben die Grafen Chrodharius, Geroldus,
Birtilo und Bertoldus signiert (W I Nr. 107). Der zweite, dritte und vierte
Grafenname erscheint auch in einem Anlageeintrag der NOMINA DEFUNCTORUM
QUI PRESENS COENOBIUM SUA LARGITATE FUNDAUERUNT im Reichenauer Verbrüderungsbuch
(114D1). Offensichtlich sind Gerold,
Birtilo und Bertold in beiden Quellen identisch gewesen. Das Ausstellungsdatum
der St. Galler Urkunde und die Namen der Grafen Ruachar (I, II) und Bertold
(II) deuten, wenn auch nicht sehr entschieden, eher auf Gerold hin. Wichtiger
ist, dass im Verbrüderungsbucheintrag auf Cerolt als weiterer Name
Odalrich comis folgt, da Gerold einen
gräflichen Bruder Udalrich
(I) hatte.
Neben St. Gallen hat Gerold
auch
die Abtei Reichenau materiell gefördert (vgl. noch D HIV Nr. 153 von
?1065 V 31). Gallus Öhem überliefert in seiner Chronik (18),
dass Geroldus, graff oder hertzog,
dem Inselkloster Güter in 25 Orten der Baar vermacht habe. Es handelt
sich um Tuttlingen (Karte bei Borgolte, Kommentar: L 12), Nendingen (L
12), Stetten (M 11, so Jähnichen 102f., dagegen Brandi in der Edition,
danach Beyerle, Grundherrschaft 473 - Stetten a. k. Markt, N 10), Mühlheim
a. d. Donau (M 11), Irrendorf (M 11), Trossingen (K 11), Dietfurt (nach
Beyerle 475 und Jänichen 103 abgeg. auf der Gemeinde Isenburg bei
Horb: im Planquadrat K 7, nach Brandi Dietfurth bei Sigmaringen: O 11),
Nordstetten (K 7), Buchhof (im Planquadrat K 7, so nach Brandi auch Beyerle
475 und Jänichen 103), Dettensee (K 7, nach Brandi auch Beyerle 475
und Jänichen 103), Wiesenstetten (L 7, nach Jänichen 103f., nach
Beyerle 475f. dagegen Oberhaugstett: K 4), Bickelsberg (K 8), Endingen
(L 9, so Jänichen 103f., dagegen nach Brandi Eigeltingen: M 13), Zillhausen
(M 9), Weilheim, Waldstetten (= Weilstetten: LM 9), Burchingen oder Burladingen
uff der Schär (Buriadingen gilt als Deutung Öhems; Jänichen
103 - abgeg. bei Ringingen, N 8), Mahlstetten (L 11, so Brandi und Beyerle
473, dagegen Jänichen 103 f.), Giteringen (vgl. Jänichen 103f.),
Ringingen (N 8), Wangen (P 12, so Brandi und Beyerle 459, anders Jänichen
103f.), Azenweiler (im Planquadrat O 14, so Brandi mit ?, anders Jänichen
103f.), Fischingen (K 7), Bildechingen (K 6-7, so nach Brandi Beyerle 475
und Jänichen 103) und Ahldorf (L 7).
Des großzügigen Mehrers des Klostergutes haben
die Reichenauer, aber auch Ratpert von St. Gallen, mehrfach gedacht. Bei
Ratpert (15 c. 8) und Walahfrid Strabo (Visio Wettini 329 Z. 813f.) wird
Gerold
dabei als Bruder der Königin Hildegart bezeichnet.
Das paßt zum signum der Imma genetrix in Gerolds
St. Galler Tradition von 786, da bei Thegan (Vita Hludowoci 590f. c. 2)
eine Imma als Mutter Hildegarts
genannt wird.
Ein Diplom KARLS DES GROSSEN
für Reichenau, in dem von Bertoldus comes de Bussen, filius Geroldi,
und von den Tradita Geroldi comitis
in Unlingen, Grüningen und Altheim (alle auf der Karte bei Borgolte,
Kommentar: Q 10) die Rede ist (D KdGr Nr. 281, danach Chronik des Gallus
Öhem 44), nimmt offenkundig auf Gerold
Bezug. Die Urkundenkritik hat das Schriftstück aber als
Fälschung des 12. Jahrhunderts ohne echte Vorlage erkannt (Brandi,
Die Reichenauer Urkundenfälschungen 45, Lechner, Urkundenfälschungen
40f., s. a. Art Bertold II), so dass es als Quelle für Gerolds
Leben nicht in Betracht kommt. Dasselbe gilt für zwei andere
für Reichenau angefertigte Falsifikate (D DKdGr Nrn. 231f., danach
Chronik des Gallus Öhem 39; dazu: Brandi 24,42,124-127; Lechner 77,83ff.;
Rappmann, Studien 47f.), in denen Gerold
neben seiner Schwester Hildegart
als Intervenient genannt wird.
Ohne ausreichende Argumente hat man Gerold
als Geschäftspartner und Wohltäter auch der mittelrheinischen
Abtei Lorsch betrachtet; Dienemann-Dietrich (187f., dagegen Gockel, Königshöfe
293 A. 719, vgl. Mayr 58f.) identifizierte ihn vermutungsweise mit einem
vir
illuster Heroldus, der im Oktober 785 Besitz in der Mark von Münsingen
(Karte bei Borgolte, Kommentar: Q 7) gegen Klostergüter in Hayingen
(Q 9) eintauschte (CL III Nr. 3225). Glöckner (CL III 157 Nr. 3614
A. 1) und neuerdings wieder Seiler, (Nördliches Württemberg 628)
hielten den Grafen auch für jenen ohne Titel genannten Geroldus,
der 794 in ducatu Francorum in Ditzingen Besitz verschenkte.
Neben Imma als Mutter, Gerold (I) als Vater
und die Königin Hildegart als
Schwester glaubt man, noch weitere Verwandte
Gerolds
zu
kennen. Zu Gerolds
Geschwistern
zählte demnach Udalrich
(I) und Voto. Ein weiterer Bruder könnte
Megingoz/Meingoz
gewesen sein; ein Grundherr dieses Namens schenkte 784/95 aus dem Erbgut
seines Vaters Gerold
an Lorsch und gab 801, quidquid in basilica s. Lantberti germanus meus
Gerholt
michi dereliquit (CL II Nr. 1974; s. a. Art. Gerold I).
Nichts Sicheres ist von der Nachkommenschaft Gerolds
bekannt (vgl. Schmid, Familie, Sippe und Geschlecht 10f.). Walahfrid
begründet die ungewöhnlichen Gunsterweise des Grafen für
die Augia Dives mit der Feststellung: Defuerat soboles, pariterque et defult
heres (Visio Wettini 329 Z. 816). Sie läßt sich mit der Urkunde
von 786 durchaus vereinbaren, da der hier ohne Namen genannte infans später
verstorben sein kann. Allerdings wissen wir von Kindern Udalrichs (I).
Ein Adrianus fiilius
Geroldi, der 793
im Wormsgau pro anima Erbionis germani mei Güter schenkte (CL II Nr.
936), kann kaum als Sohn Gerolds gelten
(so Mitterauer 11,13), wenn Erbio,
wie man gleichzeitig vermutet (Mitterauer 13f., Gockel, Königshöfe
245f.), Gerold überlebt hat (s.a.
Art. Gerold I).
Wie im Reichenauer Verbrüderungsbuch, in dem er
an der Spitze der Grafen steht (vgl. Beyerle, Verbrüderungsbuch 1115),
wurde Gerold wohl auch im ältesten
Eintrag des St. Galler Gedenkbuches neben seinem Bruder Udalrich (I) vermerkt
(St. Galler Gedenkbuch pag. 8; vgl. Schmid, Zur historischen Bestimmung
507,513f.). Die Namenreihe beginnt hier mit Rodbertus, Odalricus,
Kerolt,
von denen der erste auf Immas Bruder Ruadbert (I) bezogen werden
kann.
Nach dem Sturz des Herzogs Tassilo (788), wurde Gerold,
dem Schwager KARLS DES GROSSEN, die
Statthalterschaft in Bayern übertragen (vgl. Mitterauer bes.
7-16, danach Reindel, Prinz, Uffelmann, Ganshof). Urkundlich läßt
er sich hier zuerst im September 791, also nach dem letzten alemannischen
Grafenbeleg, fassen (Bitterauf I Nr. 142, vgl. Nr. 143b; danach Nr. 166a,
vgl. Bosl; Störmer, Adelsgruppen 54f.; Ders., Früher Adel II
338f.; Conversio Bagoariorum et Carantanorum 48 c.8; Heuwieser Nr. 46).
Die Einsetzung Gerolds als erster
Präfekt in Bayern gilt in der bayerischen Landesgeschichte als
besonders geschickte Maßnahme KARLS DES
GROSSEN (Reindel, Handbuch 251; Ders., Bayern im Karolingerreich
226; Prinz; Störmer, Früher Adel I 225; auch Werner, Adelsfamilien
112; Wenskus 474).
Gerold wird nämlich
wie Tassilo dem Geschlecht der AGILOLFINGER
zugerechnet; einerseits soll er diesem Geschlecht durch die Abkunft seiner
Mutter von den altalemannischen Herzögen angehört haben (Chaume,
Bourgogne I 113 A. 2; Zöllner, Otakare 15 mit A. 64; Ders., Agilulfinger
125-134; zuletzt Prinz, Frühes Mönchtum in Südwestdeutschland
55f.; Lacher, Die Anfänge der Reichenau 106f.; s. Art. Nebi), andererseits
werden die GEROLDE,
das heißt das Geschlecht von Gerolds
Vater Gerold (I), aufgrund ihres Namens und mittelrheinischen
Besitzes ebenfalls als AGILOLFINGER
betrachtet (Werner, Adelsfamilien 111f.; Wenskus 425-427).
Von Bayern aus unternahm Gerold
799 einen Kriegszug gegen die Awaren, in dem er fiel (Annales Regni Francorum
108, vgl. Annales q.d. Einhardi 109; Einhardi Vita Karoli Magni 16; Lendi
172f.; weitere Quellen bei Abel-Simson II 189f. A. 5; zur Sache Deer 725,
771f.; Ross bes. 225f., Reindel, Handbuch 254). In Walahfrids metrischer
Bearbeitung der Visio Wettini wird das Lob des Reichenauer Wohltäters
mit dem Preis des Kämpfers gegen die Ungläubigkeit verbunden,
der in einem Krieg KARLS mit den "Hunnen"
sein Leben gelassen habe (Visio Wettini Walahfridi 329f., vgl. Heitonis
Visio Wettini 274). Wie Walahfrid weiter berichtet, wurde die Leiche Gerolds
von Getreuen tam longa per avia nach der Reichenau gebracht und bei dem
Marienaltar bestattet (Visio Wettini Walahfridi 330 Z. 825, vgl. Czarnetzki);
den Altar hatte Gerold selbst gestiftet
(Poetae latini II 426 Nr. 3; vgl. Manser 332). Das abschriftlich erhaltene
Epitaph Gerolds, das wohl nicht von
Walahfrid stammt (Dümmler, Poetae latini I 101), nennt als Todestag
ergänzend den 1. September und identifiziert als einen der
Gefolgsleute Saxo (Poetae latini I 114 Nr. 10). Der transitus bzw. obitus
Kerolti
(comitis) wird durch die St. Galler und Reichenauer Necrologien
bestätigt (Necrologium monasterii sancti Galli 480; Necrologium Augiae
Divitis 279; vgl. Rappmann, Die älteren necrologischen Aufzeichnungen).
Gerolds Kriegstaten
fanden noch das Interesse späterer Geschichtsschreiber. Notker Balbulus
beruft sich im zweiten Buch seines Karlswerkes auf die Erzählungen
Adalberts, der cum domino suo Keroldo
den Krieg gegen die Hunnen, die Sachsen und die Slawen mitgemacht habe
(Notkeri Balbuli Gesta Karoli Magni 48 cap. I. 34). Gleich am Beginn erzählt
er eine Anekdote mit KARL und Gerold
aus dem Sachsenkrieg (51 cap. II. 2). Auch wenn nicht bekannt ist, auf
welchen Kriegszug Notker bzw. Adalbert sich dabei bezogen (vgl. Mitterauer
11), erscheint das Zeugnis doch glaubwürdig. Man darf daran erinnern,
dass es ein Saxo gewesen sein soll, der Gerolds
Leiche nach der Reichenau geschafft hat (vgl. Abel-Simson II 190 mit A.
2; vgl. Althoff, Über die von Erzbischof Liutbert auf die Reichenau
übersandten Namen 231f.). Einen anderen Beleg für Aktivitäten
Gerolds
im sächsischen Gebiet bietet die Vita Meinwerci (82 cap. 155).
Gerold
soll
demnach in Paderborn eine der heiligen Jungfrau Maria geweihte Kapelle
errichtet haben (vgl. Balzer, Berges, Abel-Simson II 192 mit A. 3).
Bei Hermann dem Lahmen (Chronicon 101 ad a. 799), dem
Verfasser der Vita Meinwerci, 126 Gerold (II) und
anderen Autoren (vgl. Abel-Simson II 192 A. 6) wird Gerold
zum Fahnenträger (signifer) KARLS
DES GROSSEN. Diese Charakterisierung ist ein Ergebnis der intensiven
Beschäftigung mit
Gerold
in
der Nachwelt, die zur Sagen- und Legendenbildung führte (vgl. Stälin
I 247 mit A. 8, 383 mit A. 3; Beyerle, Von der Gründung 69; Abel-Simson
II1 192 f.).
GEROLD (II)
-----------------
+ 1.9.799
Necr. A/B 1.9. "Keroldus com./Geroldus comes", im Norden der Bertoldsbaar, Statthalter in Bayern,
Weitere Necrologbelege:
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St. Gallen, Necr. 1, zum 1.9.: "Tran. Kerolti" (p. 282,
Seite 26); St. Gallen, Necr. 2, zum 1.9.: "Ob ... Kerolti com" (p.334,
Seite 51)
Literatur:
-----------
NDB 6 Seite 315; Borgolte, Grafen Seite 122ff.; Pohl,
Die Awarenkriege Seite 25ff.; Wolfram, Alamannen im bayerischen und friulanischen
Ostland Seite 189f.
Graf Gerold II.
war wohl fränkischer Herkunft und Angehöriger einer
der bedeutendsten
karolingischen Adelsfamilien,
die mit den Namen 'GEROLDE',
'UDALRICHINGER'
oder 'ULRICHE'
bezeichnet
werden. Er scheint im Norden der Bertoldsbaar gräfliche Funktionen
ausgeübt zu haben. Nach dem Sturz des Bayern-Herzogs Tassilo im Jahre
788 wurde er von KARL DEM GROSSEN mit
der Statthalterschaft in Bayern betraut. Gerold
war einer der größten Förderer der Abtei Reichenau
im endenden 8. Jahrhundert. Selbst ohne das heute verlorene Urkundenmaterial
der Reichenau läßt sich seine Bedeutung für das Kloster
erkennen. Am besten lassen sich noch seine großen Schenkungen an
das Kloster fassen: In der Chronik des Gallus Öhem Seite 18 werden,
vor allem im Bereich der Baar, 25 Orte genannt, in denen diese Grundschenkungen
lagen; vgl. dazu die detaillierte Aufstellung bei Borgolte Seite 123f.
und Beyerle, Von der Gründung Seite 62. Ob jedoch die Gerold und
seiner Schwester
Hildegard, der Frau
KARLS DES GROSSEN, von Beyerle und
Miscoll-Reckert beigemessene Bedeutung bei der Loslösung der Abtei
vom Bistum Konstanz gerechtfertigt ist, muß aufgrund zweifelhafter
Überlieferungen, wie Ratperts Casus s.Galli Seite 15c. 8 und eine
auf den Namen KARLS DES GROSSEN gefälschte
Urkunde, unklar bleiben; vgl. auch Brandi, Urkundenfälschungen Seite
11.
Als weiterer Hinweis auf Gerolds
Bedeutung für die Inselabtei wird oft betont, daß er in das
jüngere Reichenauer Necrolog mit dem Zusatz "caritem constituit" eingetragen
worden sei, so zum Beispiel Meyer von Knonau, Die angesehenen Urheber Seite
230 Anmerkung 31, Dienemann-Dietrich, Der fränkische Adel Seite 186
Anmerkung 216 und Baumann, in: MGH Necr. 1 Seite 279 Anmerkung g. Dieser
Zusatz stammt jedoch von einer Hand des 11. Jahrhunderts. Außerdem
muß beachtet werden, daß der Vermerk über dem Eintrag
Gerolds
und
unter dem des Laien "Cunrath" steht, der ebenfalls einer Schreiberhand
des 11. Jahrhunderts zuzuordnen ist. Es ist also durchaus denkbar, daß
er sich auch auf den nicht identifizierbaren Laien Konrad bezieht; ansonsten
müßte dem Schreiber des 11. Jahrhunderts ältere Überlieferung
mit Hinweisen auf eine Stiftung Gerolds
vorgelegen haben. Nachdem Gerold 799
im Kampf gegen die Awaren gefallen war, wurde sein Leichnam im Reichenauer
Münster neben dem von ihm selbst gestifteten Marienaltaer beigesetzt;
vgl. Beyerle, Von der Gründung Seite 67 und neuerdings Zettler, Die
frühen Klosterbauten Seite 103ff. Auch nach seinem Tod gedachte man
seiner, wie die Weiheinschrift, seine märtyrergleiche Verehrung in
der Visio Wettini und seine Erwähnung sowohl im Verbrüderungsbuch
als auch im Totenbuch der Inselabtei zeigen; zur Inschrift siehe Manser-Beyerle,
Aus dem liturgischen Leben Seite 331f.
Die Entfaltung Pirihtilos in der Bertholdsbaar wurde im nördlichen Teil der Landschaft durch zwei Grafen gehemmt, die ihre Stellung auf andere Weise als er selbst erlangt haben dürften: Gerold I. und dessen Sohn Gerold II. Der ältere Gerold war wohl als vermögender Grundherr aus dem Mittelrheingebiet nach Alemannien gekommen und hatte sich hier schon in den 50-er Jahren mit Imma vernmählt, der mutmaßlichen Tochter Nebis und Urenkelin Herzog Gottfrids. Anscheinend durch die Heirat oder durch Konfiskationen im Dienste der fränkischen Herrschaft hatte er umfangreiche Güter in der gesamten Bertoldsbaar, besonders aber am Neckarbogen um Sulz und Horb erworben. Zu den Kindern Gerolds I. und Immas zähten neben Gerold II., dem nach dem Tassilos Sturz die Statthalterschaft in Bayern anvertraut wurde, der Graf Udalrich I. und vor allem Hildegart, die KARL DER GROSSE 771 zu seiner Frau nahm. Um 779/83 hat Gerold (I. oder II.) nach einer Lorscher Urkunde die Grafengewalt über Dornstetten und Glatten bei Freudenstadt ausgeübt, und in derselben Zeit beschenkte er das Kloster des hl. Nazarius mit Besitz in Gültstein und in Reistingen bei Herrenberg. Gerold II. erscheint ?790 in einer St. Galler Urkunde als Zeuge in Sulz und in der Grafenformel für das südlich von Glatten gelegene Priorberg. Bevor er nach Bayern überwechselete, hat er sich vor allem als Förderer der Klöster Reichenau und St. Gallen hervorgetan. In der Traditionsurkunde für St. Gallen um 786 werden die Liegenschaften in pago, qui uocatur Perihtilinpara, lokalisiert, aber sowohl Graf Pirihtilo auch unter den Zeugen aufgeführt ist, steht in der Grafenformel Gerold selbst (sub ipso Gerolto comite). Offenkundig endete Pirihtilos Grafengewalt am Besitz Gerolds. Trotzdem hat Gerold seine Grafenstellung sicher nicht im Gegensatz zur karolingischen Herrschaft behauptet; er gründete sie aber wohl weniger auf gräflichem Amts- oder auf Königsgut als auf Allodialgut; dieses könnte freilich aus altem, schon bald nach der Unterwerfung Alemanniens von 746 angefallenem Fiskalbesitz hervorgegangen sein.
Störmer Wilhelm: Band I Seite 218
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"Früher Adel. Studien zur politischen Führungsschicht
im fränkisch-deutschen Reich vom 8. bis 11. Jahrhundert."
Noch am Ende des 8. Jahrhunderts werden Burg und Martinskirche
in Linz erwähnt und gleichzeitig auch die bedeutendsten Aristokraten
Bayerns. 799 ließ sich Graf Gerold
- Schwager
KARLS DES GROSSEN, gleichfalls
mit den AGILOLFINGERN verwandt, nach
der Absetzung Tassilos der Praefectus Baioariae - von Bischof Waltrich,
der offenbar ebenfalls karolingische
Beziehungen hatte, die capella St. Martin in der Burg zu Linz als Lehen
gegen einen jährlichen Zins übergeben.
oo Gisela, Tochter des Königs Pippins I.
757- 810
Kinder:
Adrian
- nach 793
Erbio
- nach 808
Literatur:
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Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer
und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen
1986 Seite 59,70,73-75,96,115,119,122-126,155,184,195-198,202,208,211,216,248,250,253
- Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer
Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag
Sigmaringen 1984 Seite 30,66,128,136,139,145,154,162,205,227,236,247,251-
Dienemann-Dietrich
Irmgard: Der fränkische Adel in Alemannien im 8. Jahrhundert. in:
Grundfragen der Alemannischen Geschichte. Vorträge und Forschungen
Band 1 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen Seite 182-188 - Kalckhoff
Andreas: Karl der Große. Profile eines Herrschers. R. Piper GmbH
& Co. KG, München 1987 Seite 51,53-54,253 - Rappmann Roland/Zettler
Alfons: Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft und ihr Totengedenken im
frühen Mittelalter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998 Seite 396,426,430,453,473,481,510,512,517
- Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher
Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 122,132,139
- Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart
Berlin Köln 1992 Seite 85,88 - Schmid Karl: Gebetsgedenken
und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge,
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 192,227,401,494 - Schnith
Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern
zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 26 - Störmer
Wilhelm: Früher Adel. Studien zur politischen Führungsschicht
im fränkisch-deutschen Reich vom 8. bis 11. Jahrhundert. Teil I und
II. Anton Hiersemann Stuttgatrt 1973 Band I Seite 25,186,218,220,221,225,305,338
- Werner Karl Ferdinand: Bedeutende Adelsfamilien im Reich Karls
des Großen. in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk
und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 112 - Wies
Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen
1986 Seite 148,151,162 -