Sohn des Herzogs
Theudebert von Bayern und der Regintrud
Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 378
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Hugbert (Hucperth), bayer. Herzog
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* um 690, + 736
Vater:
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Herzog Theudebert
Mutter:
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Regintrud
oo um 715 Rattrud
Vereinigte Bayern wieder.
Holte den Freisinger Bischof Korbinian zurück.
Der heilige Bonifatius machte in seiner Regierungszeit
erste Reisen in sein Land.
Sein Schwiegervater Ratchis,
König der Langobarden, ließ den nach ihm benannten
Altar im Dom von Cividade erbauen.
Literatur:
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R. Reiser, Agilolf od. d. Herkunft d. Bayern, 1977.
Menghin Wilfried: Seite 196
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"Die Langobarden. Archäologie und Geschichte"
Anlaß zu einer engeren Bindung zwischen Franken
und Langobarden gaben dynastische Streitigkeiten nach der Erbteilung im
bajuwarischen Stammesherzogtum.
Grimoald,
der Bruder des verstorbenen Theudebert
und Sohn Herzog Theodos,
machte seine Neffen Hucbert, dem Schwager
Liutprands,
das Teilherzogtum Regensburg streitig. Der Langobarden-König griff
zugunsten seines Schwagers ein und schob die Grenzen seines Reiches bis
nach Meran in S-Tirol vor, was wohl hauptsächlich auf Kosten des Freisinger
Herzogs Grimoald geschah.
Dieselben Spannungen in Baiern nutzte auch
Karl Martell, um das Herzogtum wieder fester an das Frankenreich
zu binden. Er nahm sich ebenfalls der Sache Hucberts
an, verzeichnete Gebietsgewinne im bairischen Nordgau und führte schließlich
die AGILOLFINGER-Prinzessin Swanahild
als Gemahlin ins Frankenreich heim, wodurch er sich mit Liutprand
verschwägerte.
Spindler Max: Seite 161,163
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"Handbuch der bayerischen Geschichte"
Nur Theodebert
hatte einen Sohn Hucbert, der dem Vater
in der Herrschaft nachfolgte. Neben ihm dürfte weiterhin Grimoald
regiert haben, so dass wir mit einer Zweiteilung des bayerischen Herzogtums
rechnen müssen; allerdings ist damit nicht die Angabe der Vita Corbiniani
Arbeos zu vereinen, der von Grimoald
als dem "princeps totius gentis" spricht.
Die Dynastie Grimoalds
scheidet damit 728 völlig aus der Herrschaft über Bayern aus,
und Hucbert scheint von diesem Zeitpunkt
an über ganz Bayern geherrscht zu haben; jedenfalls rief er sogleich
Corbinian ins Land zurück. Man nimmt allgemein an, dass Hucbert
unter
fränkischer Oberhoheit regiert habe, doch ein wirklicher Beweis dafür
fehlt. Man darf auch nicht übersehen, dass Hucbertmit
dem mächtigen Langobarden-König Liutprand
verschwägert war, bei dem er gegen allzu starken fränkischen
Druck wohl Unterstützung gefunden hätte. Der Nachfolger des um
736 gestorbenen Hucbert war Odilo,
dessen Verwandtschaftsverhältnisse zu seinem Vorgänger ungeklärt
ist.
Störmer Wilhelm: Seite 22
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"Adelsgruppen"
Wir wissen, dass nach dem Tode Hucberts,
eines Enkels des Herzogs
Theodo, die agnatische Linie des AGILOLFINGERS
Theodo
nicht mehr den bayerischen Dukat übernahm. Das geht aus den Salzburger
Quellen deutlich hervor.
oo Rattrud, Tochter des Langobarden-Königs
Ratchis
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Literatur:
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Menghin Wilfried: Die Langobarden. Archäologie
und Geschichte Konrad Theiß Verlag Stuttgart Seite 196 - Spindler
Max: Handbuch der bayerischen Geschichte Erster Band Das alte Bayern das
Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche
Verlagsbuchhandlung München Seittw 160-164 - Störmer Wilhelm:
Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur
bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte Band IV. Kommission für
bayerische Landesgeschichte München 1972 Seite 22 -