Ältester Sohn des Herzogs
Theodo II. von Bayern und der Folchaid
Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 771
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Theudebert(Theodo III., Theotpert), bayer. Herzog
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+ um 720/25
Vater:
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Herzog Theodo (+ 717/18)
Mutter:
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Folchaid
oo Regintrud
Sein Vater beschwor ihn bei der Regierungsübernahme,
sich allezeit schützend vor den heiligen Rupert zu stellen.
Wahrscheinlich regierte er nach der Landesteilung (nach
711) mit dem Vater in Regensburg.
Literatur:
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R. Reiser, Agilolf od. d. Herkunft der Bayern, 1977.
Theodebert, Sohn des
Herzogs
Theodo, leistete dem Langobarden-König
Ansprand, der 9 Jahre lang in Bayern gelebt hatte, 711/12 bei
der Rückeroberung Italiens militärische Hilfe. Sein Vater hatte
ihn anläßlich einer Erkrankung mit seiner Vertretung beauftragt.
Vor Pavia kam es zur Schlacht, die nach den Angaben des Paulus Diaconus
mit einer Flucht der Bayern endete. Doch die Tatsachen sprechen eine andere
Sprache: Aripert zog sich nach Pavia
zurück und versuchte von dort aus ins Frankenreich zu fliehen; dabei
ist er in einem Fluß ertrunken. Das läßt wiederum einen
Schluß auf die damaligen politischen Konstellation zu, die nun merkwürdigerweise
die Franken als die Verteidiger der älteren agilolfingischen
Linie in Italien zeigt, während die bayerischen AGILOLFINGER
den mit wohl nicht mehr verwandten Ansprand
und
seinen Sohn Liutprand unterstützten.
Jedoch wurden sogleich neue verwandtschaftliche Beziehungen geknüpft,
denn König Liutprand (712-744)
heiratete Guntrut,
die Tochter Herzog Theodos
oder Theodeberts,
seiner bayerischen Helfer. Diese Vorgänge zeigen, wie das bayerische
Herzogtum sich zur Vormacht im Südosten entwickelt, dass es in die
inneren Verhältnisse des Langobarden-Reiches eingreift, im eigenen
Interesse handelnd, ohne Rücksicht auf die Franken, im Gegensatz zu
ihnen, deren Großmachtpolitik, nach Jarnut, eine "indirekte Niederlage"
erlitten hat.
Theodebert wird im
Indiculus Arnonis, in den Breves Notitiae und bei Paulus Diaconus erwähnt;
seine Gemahlin war nach jüngeren Salzburger Aufzeichnungen eine Regintrud.
nach einer Urkunde Erzbischof Konrads I. aus dem Jahre 1117 hat eine Regintrud
regina Besitz in Tittmoning an das Kloster Nonnberg, das Regintrud
auch als seine fundatrix bezeichnet, geschenkt. Da hier nach den Aufzeichnungen
des Indiculus Arnonis und der Breves Notitiae ebenfalls Theodebert
schenkte, hat man vermutet, dass Regintrud
seine Frau oder seine Mutter gewesen sei. Auch über ihre Herkunft
bestehen unterschiedliche Meinungen; sie wurde für eine Tochter Dagoberts,
aber auch für eine Tochter des Pfalzgrafen Hugobert angesehen, in
welch letzterem Fall die Verschwägerung mit Pippin
einen Hinweis auf einen Ausgleich zwischen AGILOLFINGERN
und PIPPINIDEN geben, vielleicht auch
eine Erklärung für das in diese Zeit fallende Wirken Ruperts
in Bayern sein könnte. Da der Vater dem Theodebert
während
der Zeit seiner Krankheit die Herrschaft anvertraute, scheint er der Älteste
gewesen zu sein.
oo Regintrud
- 730/40
Kinder:
Hukbert
-
725
Guntrud
-
oo Liutprand König der Langobarden
- 744
Literatur:
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Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann
Stuttgart 1986 Seite 8,115,117 -