Markatrude                                     Königin der Franken
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um 545 vor 577
 

Tochter des Jura-Herzogs Magnachar
 

Schwennicke Detlev: Tafel 1
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

GUNTCHRAM
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    28.III.592

Begraben: Chalon-St-Marcel

561/92 König in ORLEANS

  I. oo VERNERANDA
              

  II. oo vor 561
           MARCATRUD
                  

Tochter des Jura-Herzogs Magnachar

  III. oo 566/67
            AUSTREGILDIS genannt BODILLA, ancilla der Königin Marcatrud
             * 548, IX. 580



Dahn Felix: Seite 384
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"Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas."

"Der gute König Gunchramn nahm zuerst Veneranda, die Magd eines seiner Leute, als Beischläferin in sein Bett auf, und diese gebar ihm den Gundobad. Nachher heiratete er Markatrude, die Tochter des Magnachar, und sandte seinen Sohn Gundobad nach Orleans. Markatrude aber stellte aus Neid, als sie auch einen Sohn erhalten hatte, jenem nach dem Leben und mischte ihm, wie man sagt, Gift in einen Trunk, den sie ihm übersandte. Als er aber an dem Gift gestorben war, verlor auch sie selbst durch Gottes Gericht ihren Sohn und lud des Königs Zorn auf sich. Sie wurde von ihm verstoßen und starb nicht lange nachher.

Hartmann Martina: Seite 58,95
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"Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger."

Gunthram, der Beschützer seiner Neffen

Gunthram, den zweiten Sohn Chlothars mit Ingunde, bezeichnet Gregor von Tours wiederholt als rex bonus, guten König, und schildert seine Bemühungen, den Familienfrieden zu wahren.
Dieser nahm - seit Chariberts Tod 567 Senior der merowingischen Dynastie - Sigiberts kleinen Sohn Childebert II. nicht nur in Schutz, sondern adoptierte ihn schließlich 577, nachdem in diesem Jahr seine beiden kleinen Söhne Chlothar und Chlodomer gestorben waren.
Seinen ältesten Sohn Gundobad, geboren von einer Konkubine namens Veneranda, hatte Gunthram bereits 565 verloren: Gregor von Tours berichtet, Gunthrams Gemahlin Marcatrud habe ihren Stiefsohn vergiften lassen, sei darauf vom König verstoßen worden und bald darauf gestorben. Von Marcatrud hatte Gunthram nur einen Sohn unbekannten Namens, der bereits als Kleinkind starb. Die Söhne Chlothar und Chlodomer stammten aus seiner Ehe mit Austrechilde-Bobilla, einer Magd aus dem Gefolge Marcatruds, die Gunthram nach deren Verstoßung oder Tod zur Frau nahm.
Von einer Kritk der Großen des Reiches an einer nicht ebenbürtigen Gattin und an den aus dieser Verbindung stammenden Kindern berichtet ansonsten nur Gregor von Tours imm Falle der Austrechilde, der dritten Frau König Gunthrams (561-592), die aus dem Gesinde der Königin Marcatrud stammte. Der König hatte Marcatrud um 566 verstoßen, nachdem diese seinen Sohn aus der Verbindung mit Veneranda vergiftet hatte, und Austrechilde geheiratet. Gregor berichtet nun, daß Gunthram die beiden Brüder der bald nach der Trennung verstorbenen Marcatrud hinrichten ließ, weil sie Schmähreden gegen die neue Königin und ihre Kinder geführt hätten (Historien V, 17 = II Seite 309).
 
 
 
 

  oo 2. Guntram Franken-König
           um 53028.3.592
 
 
 
 

Literatur:
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Dahn Felix: Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas. Verlag Hans Kaiser Klagenfurt 1977 Seite 384 - Hartmann Martina: Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag 2003 Seite 58,95 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 1 -