Königin Fredegunde
Durch gemeinen Meuchelmord wurde sie eine sehr mächtige Frau
Fredegunde weiß, was sie will: Macht und Reichtum.
Der Weg dorthin führt über eine Hochzeit mit König Chilperich...
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Die erste Großmacht, die nach dem Untergang des
Römischen Reiches in Europa aufstand, war das fränkische Königreich
der
MEROWINGER.
Nach dem Tode Chlodwigs
I. entstanden drei Reichsteile Austrasien,
Neustrien und Burgund,
die unter seinen [Richtig:
Chlothars
I.] Söhnen Siegbert,
Chilperich
und
Guntram
aufgeteilt wurden.
König
Chilperich von Neustrien war ein grausamer Herrscher. Damit
bildete er keine Ausnahme. Die ganze Geschichte der MEROWINGER
ist eine einzige Folge von Heimtücke und Grausamkeiten. Durch gedungene
Mörder, List und im offenen Kampf brachte sich die Familie gegenseitig
um.
Schlimm waren die Männer, doch noch schlimmer die
Frauen. So auch
Fredegunde, die Gemahlin
Chilperichs.
Immerhin hatte sie es weit gebracht, die rothaarige Magd, die den
König beherrschte. Sie hatte Chilperich dazu
getrieben, seine erste Gemahlin zu verstoßen, seine zweite,
Galswintha,
ermorden zu lassen und sie zu heiraten. Nun war sie die Königin! Königin
Fredegunde! Endlich hatte es ein Ende mit dem Sklavendasein.
Die Bürger Neustriens waren dann auch gern bereit,
sich an köstlichen Speisen und Getränken gütlich zu tun.
Die Zeiten waren zu hart, als dass sie die Annehmlichkeiten einer Königshochzeit
ausgeschlagen hätten. Die Hochzeitsfeierlichkeiten dauerten eine Woche,
dann klopfte das Unheil an die Grenzen Neustriens.
Brunhilde,
die Schwester der ermordeten Königin
Galswintha, die mit Chilperichs Bruder
Siegbert vermählt
war, forderte den Vollzug der Blutrache und führte einen grausamen
Feldzug gegen Chilperich.
Der Angriff kam so unerwartet, dass die Neustrier bald
die Waffen strecken mussten, Siegbert
erhob sich zum König beider Franken-Reiche.
Die Niederlage steigerte Fredegundes
Zorn. Durch gedungene Meuchelmörder ließ sie Siegbert
beseitigen und kehrte mit Chilperich auf
den Thron zurück.
Aber damit war die machthungrige Fredegunde
noch lange nicht zufrieden. Um sich und ihrem eigenen Sohn,
den späteren König
Chlothar
II., auch in Zukunft die Regierungsgeschäfte zu sichern,
ließ sie die Söhne und Thronerben ihres Mannes aus den ersten
beiden Ehen umbringen.
Nun stand ihr nur noch der eigene Gemahl im Wege, der
wenig später gleichfalls ermordet wurde. Es ist zwar nicht eindeutig
belegt, ob Fredegunde auch bei diesem
Mord ihre Hände im Spiel hatte, gilt aber als sehr wahrscheinlich.
Chilperich
wurde, als er von der Jagd heimkehrte, erstochen. Vor seinem Ausritt hatte
er von der Liebschaft seiner Gemahlin mit dem Hausmeier Landerich
erfahren. Mit der Ermordung Chilperichs
lösten sich alle Probleme, und da ihr eigener Sohn noch zu jung war,
um den Thron selbst besteigen zu können, übernahm sie für
ihn die Regierungsgeschäfte. Mit fester Hand und klugem Kopf führte
sie ihr Land durch die nächsten Jahre, Nur ihr blinder Hass auf Brunhilde
ließ sie nicht zur Ruhe kommen. Zweimal sandte sie Männer aus,
die die Königin Austrasiens ermorden sollten, doch Brunhild
entging beiden Anschlägen.
Bald darauf geriet Neustrien erneut in Schwierigkeiten.
Diesmal waren es Naturkatastrophen, die weite Teile des Landes heimsuchten.
Überschwemmungen, Erdbeben, Feuersbrünste und Seuchen kosteten
vielen Menschen das Leben und richteten große Verwüstungen an.
Doch vor allem die Erscheinung eines riesigen Kometen am Himmel lösten
Angst und Schrecken unter der Bevölkerung aus. Obwohl der alte germanische
Götterglaube unter den Franken durch die Christianisierung fast völlig
verschwunden war, lebten heidnische Vorstellungen wieder auf und deuteten
das Zeichen als Ankündigung noch größeren Unheils. Fredegunde
ließ sich jedoch weder von Naturkatastrophen noch von angeblichen
Zeichen der Götter abschrecken. Ihr ruheloser Ehrgeiz wollte und mußte
Brunhilde
endlich besiegen. An der Spitze ihres Heeres drang sie in Austrien ein
und errang einen entscheidenden Sieg, der sie bis nach Paris führte.
Eine gewonnene Schlacht ist bekanntlich noch kein gewonnener Krieg, doch
den endgültigen Triumph konnte Fredegunde
nicht mehr miterleben. Sie, die grausame und gleichzeitig außergewöhnliche
Frau, erlag zwei Jahre später der tödlichen Beulenpest.
Sie wird als Leibeigene geboren und arbeitet als Magd am Hofe König Chilperichs. Doch sie will Macht und Reichtum - Chilperichebnet ihr den Weg durch Gewalt und Meuchelmord ...
Biographie
Fredegunde wurde 545
n. Chr. geboren und starb 597. Brunhilde
überlebte ihre Erzfeindin immerhin um 16 Jahre. Im Jahre 613 ließ
sie ihren minderjährigen Enkel Siegbert
II. in Metz zum König erhoben, behielt sich jedoch
selbst die Regentschaft vor. Der Adel rebellierte und holte Chlothar
II. von Neustrien, Fredegundes
Sohn, als König ins Land. Die flüchtende Brunhilde
wurde gefangengesetzt und dem neuen König ausgeliefert, der die Rivalin
seiner Mutter voller Hass wie eine Verbrecherin von wilden Pferden zerreißen
ließ. Da der König Burgunds im gleichen Jahr starb, gelang es
Chlothar,
das Franken-Reich wieder zu machtvoller Größe zu vereinen.