Tochter des N.N.
Schwennicke Detlev: Tafel 1
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
CHILDERICH I.
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†
482
König der FRANKEN 463,469
oo BASINA (aus Thüringen)
†
Childerichs Wiedereinsetzung setzt gewiß auch dessen sittliche Läuterung voraus, die herauszustellen Gregor sehr am Herzen lag. Hierbei steht die utilitas im Mittelpunkt, deren Rühmen einer Frau in den Mund gelegt wird: Weil Basina, die Gattin des Thüringer-Königs Bisin, bei dem Childerich jahrelang im Exil lebte, niemanden kennengelernt hatte, der utilior als Childerich gewesen, folgte sie diesem in das Franken-Reich nach. Ihrer neuen Ehe entstammte Chlodwig.
Ewig Eugen: Seite 17
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"Die Merowinger und das Frankenreich"
Wenn Childerich seit 475 in direkten Beziehungen zu Kaiser Zeno stand, wenn seine thüringische Gattin Basina, was freilich nicht feststeht, aus dem Hause der thüringischen Großkönige stammte, dann ist er vielleicht schon über Syagrius hinausgewachsen.
Offergeld Thilo: Seite 139
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"Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im
frühen Mittelalter."
Der erste Thüringer-König ist mit Bessinus/Bisin zwar erst für die Zeit um 500 zweifelsfrei bezeugt [316 Venantius Fortunatus, Vita Radegundis II. 3, Seite 38. In die Zeit um 460 gehört die Erzählung Gregors von Tours, Historium libri decem II.12, Seite 61f., vom Exil des MEROWINGERS Childerich bei dem thüringischen König Bysinus und seiner anschließenden Vermählung mit dessen Gattin Basina. Ob die sagenhafte Geschichte einen historischen Kern enthält, ist unsicher; vermutlich hat Gregor die Gestalt Bisins einfach um Jahrzehnte zurückversetzt. Das Exil Childerichs wird allgemein bei den niederrheinischen als bei den mitteldeutschen Thüringern lokalisiert. Childerichs Hof war gleichwohl erkennbar von ostgermanisch-donauländischer Kultur beeinflußt, und auch die thüringische Herkunft Basinas gilt als recht wahrscheinlich; vgl. zu diesem Komplex Schmidt, Königreich Seite 289f.; Perin/Kazanski, Grab Seite 178; Schlesinger, Frühmittelalter Seite 321; Zöllner, Geschichte Seite 40.], doch erscheint dieser als Ausgangspunkt einer veritablen Königsdynastie mit weitgespannnten genealogischen Verbindungen zu den Herrscherhäuser der Nachbarreiche.
Zöllner Erich: Seite 40,43
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"Geschichte der Franken bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts."
Gregor berichtet uns, Childerich
sei
wegen seines lasterhaften Lebens von den Franken vertrieben worden, das
Volk hätte den Aegidius
zum König gewählt. Mit dessen Herrschaft wurden die Franken auch
unzufrieden und als sie das achte Jahr ihrer Dauer erreicht hatte, rief
ein im Lande gebliebener Vertrauter den
Childerich
zurück, der sich beim
Thüringer-König
Bisin und dessen Gemahlin Basina verborgen
gehalten hatte. Basina verließ
ihren Gemahl und folgte dem Childerich
[4
Greg.
Tur. II 12.].
Es ist nicht ganz deutlich, wo wir in Gregors Erzählung
Sage und Geschichte zu trennen haben. Unbedenklich wird man nur annehmen
dürfen, daß Childerichs Gemahlin
Basina
hieß
- den Namen der Mutter der berühmten Chlodowech
hat man gewiß richtig überliefert. Daß sie eine Thüringerin
war,
vielleicht aus königlichem Geschlecht [5 Das könnte man
vielleicht doch aus ihrem Namen schließen, vgl. aber Schmidt, Westgermanne²
II/1 Seite 105, 2. In Weimar wurde einn Silberlöffel mit dem Namen
BAS-N ("Basenae?") in einem Grab gefunden. Schmidt, ebenda; vgl.
A. Götze, Die altthüringischen Funde von Weimar (1912) Seite
26.], wäre denkbar, ebenso erscheint es aber möglich, daß
nur die Ähnlichkeit ihres Namens mit dem historischen Thüringer-König
Bisin
eine entsprechende stammesmäßige Deutung ihrer Herkunft
zur Folge hatte und ganz zu Unrecht hat man sie gar zu Bisins
Gattin
gemacht.
Der Aufstieg zur fränkische Großmacht vollzog
sich unter seinem Sohn Chlodowech,
Childerich
aber war der Wegbereiter. Der Frankensage galt er wohl als der tapferste
Krieger seiner Zeit; schon Gregor läßt Basina
zu
Childerich
die Worte sprechen, sie wäre ihm nicht gefolgt, hätte sie von
einem tüchtigeren Manne gehört und lebte dieser auch jenseits
des Meeres [4 Greg. Tur. II 12; vgl. auch F
Fredegar III 12.].
DEUTSCHE GESCHICHTE: Band I Seite 213
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"Von den Anfängen bis zur Ausbildung des Feudalismus
Mitte des 11. Jahrhunderts."
Auch von Childerich
wir behauptet, daß er Basena,
die Gattin oder Tochter des Thüringer-Königs
Bisin
geehelicht
und mit ihr den späteren
Franken-König
Chlodwig
gezeugt haben soll. Selbst wenn es sich bei dieser Erzählung des fränkischen
Hofchronisten um eine Fabel handeln sollte, so käme auch darin das
Gewicht, das dem Thüringer-Reich beigemessen wurde, zum Ausdruck.
1. oo Bisin Thüringer-König
†
2. oo Childerich I. König der Franken
† 481
Kinder:
2. Ehe
Chlodwig I.
466 † 27.11.511
Audafleda
um 470 † nach
526
493
oo Theoderich der Große König der Ostgoten
um 454
† 30.8.526
Lantechild
†
Literatur:
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Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899
- DEUTSCHE GESCHICHTE. Von den Anfängen bis zur Ausbildung
des Feudalismus Mitte des 11. Jahrhunderts. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften
Berlin 1982 Band I Seite 213 - Ewig, Eugen: Die Merowinger und das
Frankenreich, Seite 17 - Gregor von Tours: Fränkische Geschichte.
Phaidon Verlag, Essen und Stuttgart 1988 Buch II Kapitel 12 - Offergeld
Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen
Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 139 - Schneider,
Reinhard: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter,
Seite 68 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue
Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel
1 - Zöllner Erich: Geschichte der Franken bis zur Mitte des
6. Jahrhunderts. Verlag C. H. Beck München 1970 Seite 40, 43,106
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