Konstantin Dukas der Purpurgeborene    Kaiser von Byzanz
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1074 1093
 

Einziger Sohn des Kaisers Michael VII. Dukas von Byzanz und der Maria von Alania, Tochter von König Bagrat IV. von Georgien
 

Lexikon des Mittelalters: Band III Spalte 1443
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Dukas (pl. Dukai)
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Nachdem Michael VII. zum Thronverzicht gedrängt worden war, berief sich sein Nachfolger Nikephoros Botaneiates zur Legitimierung seiner Herrschaft nicht nur auf seine Verwandtschaft mit den PHOKAI, sondern er ehelichte auch, noch zu Lebzeiten Michaels VII., dessen Gattin Maria. Ähnlich verhielt sich auch Alexios I. Komnenos, der Irene heiratete, die Tochter des Verräters Andronikos und Enkelin von Johannes, der Alexios 1081 geholfen hatte, sich des Thrones zu bemächtigen. Alexios wurde zuerst nur zum Erben des jungen Konstantin bestimmt, des Sohnes von Michael VII.; er verlobte ihn mit seiner ältesten Tochter Anna. Als ihm aber ein Sohn geboren wurde und Konstantin (ca. 1095) starb, gingen die DUKAS endgültig des Thrones verlustig.



Thiele, Andreas: Tafel 199
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

KONSTANTIN "DER PURPURGEBORENE"
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Konstantin Dukas wurde 1074-1078 und 1081-1087 Mit-Kaiser, wurde von Kaiser Alexios I. zuerst adoptiert und dessen Schwiegersohn. Nach der Geburt von dessen Sohn Johannes II. enterbt und geschieden, verschwand er danach aus der Überlieferung.

 1074-1078
  oo HELENE D' HAUTEVILLE, Tochter des Herzogs Robert Guiscard
           

 1084-1090/91
  oo 1. ANNA KOMNENA VON BYZANZ, Tochter des Kaisers Alexios I.
           1.12.1083 um 1154

Cousine, berühmte Geschichtsschreiebrin



Norwich John Julius: Band III Seite 74
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"Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches."

Annas Haß auf Johannes währte ihr Leben lang und gründete auf verständlicher Eifersucht. Als Irenes und Alexios' ältestes Kind war sie schon als Säugling mit dem jugendlichen Prinzen Konstantin - einem Sohn Michaels VII. - verlobt worden und galt die ersten fünf Jahre ihres Lebens als mutmaßliche Erbin des byzantinischen Throns. Dann gebar Kaiserin Irene am 13. September 1087 einen Sohn, nämlich besagten Johannes, und Annas Träume von der kaiserlichen Krone zerschlugen sich. Doch nicht für lange. Nach Konstantins frühzeitigem Tod heiratete sie 1097 Nikephoros Bryennios, Sohn des gleichnamigen Feldherrn, der nach einem versuchten Aufstand gegen den erbärmlich unfähigen Kaiser Michael VII. Dukas 1077 von ihrem Vater Alexios geblendet und gefangengesetzt worden war.

Bünemann, Richard: Seite 87,106,109,113,205
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"Robert Guiskard 1015-1085. Ein Normanne erobert Süditalien."

Seit der Zeit nach dem Fall von Bari bemühten sich die Kaiser der Rhomäer um ein Ehebündnis mit dem Normannen-Herzog. Robert reagierte zunächst jedoch überhaupt nicht. Erst nach der Geburt von Konstantin Porphyrogennetos Anfang 1074, dem Sohn von Kaiser Michael VII. Dukas, stimmte der HAUTEVILLE grundsätzlich zu. Mitte des Jahres sandte er Bevollmächtigte nach Konstantinopel, um den Vertrag über eine Ehe von Konstantin Porphyrogennetos und seiner Tochter Olympias auszuhandeln. Konstantin besaß als in Purpur Geborener - er erblickte das Licht der Welt, als sein Vater Kaiser war, besondere Aussichten auf die Thronfolge. Der Basileus verlobte seinen noch nicht einjährigen Sohn Konstantin mit der Tochter Olympias-Helena) des Guiskard und versprach, die beiden später zu verheiraten.
Dabei hat der Sturz seines Bundesgenossen und Verwandten Michaels VII. Dukas im März 1078 sicher eine Rolle gespielt. Schließlich wurde seinem Schwiegersohn Konstantin und seiner Tochter Olympais-Helena dadurch jede Aussicht auf die byzantinische Kaiserkrone genommen.
Am Hofe des Basileus sollte Raoul Peau de Loup Beschwerde über die Behandlung von Guiskards Tochter vorbringen. Der Gesandte habe deutlich gemacht, daß sein Herr wegen der Beleidigung, die Helena zugefügt wurde, zum Krieg gezwungen sei. Botoneiates hatte die Verlobung des jungen Mädchens mit Konstantin annulliert.
Der Gesandte überbrachte die Nachricht vom erfolgreichen Staatsstreich des Alexios. Er versicherte, daß der KOMNENE Helenas Ex-Verlobten, den siebenjährigen Konstantin Dukas, zum Mitregenten ernannte. Im März 1078 ist der DUKAS gezwungen worden, die byzantinische Kaiserkrone abzulegen. Sein Nachfolger, Nikephoros Botoneiates, löste die Verlobung von Guiskards Tochter mit dem Thronprätendenten Konstantin auf, eine Maßnahme, die das normannisch-byzantinische Bündnis von 1074 faktisch aufhob.
 
 
 
 

    1074-1078
  1. oo Helene von Hauteville, Tochter des Herzogs Robert Guiscard
           um 1070 nach 1090
 

  2. oo 1. Anna Komnena von Byzanz, Tochter des Kaisers Alexios
               1.12.1083 um 1154
 
 
 
 

Literatur:
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Bünemann, Richard: Robert Guiskard 1015-1085. Ein Normanne erobert Süditalien. Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln 1997 Seite 87,106,109,113,205,252,255 - Norwich John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf und München 1993 Band III Seite 74 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 199 -