Tochter des Grafen Rudolf von Achalm und der Adelheid
von Wülfingen, Tochter von Liutold von Mömpelgard
Schwennicke, Detlef: Tafel 77 A
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"Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte
der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben"
WILLEBIRG
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+ nach 1053
oo WERNER III. GRAF VON GRÖNINGEN
+ 24.II.1065
WERNER III., 1061 GRAF VON MADEN
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+ erschlagen Ingelheim 1065
oo WILLIBIRG VON ACHALM, Tochter von Graf
Rudolf
+ nach 1053
Höchstens mag in einer innerhalb des ablaufenden Jahres getroffenen königlichen Entscheidung eine Einwirkung des Grafen Wernher hervorgetreten sein, nämlich bei der neuen Besetzung des durch Bischof Hezilos Tod, schon am 12. oder 13. Januar, erledigten bischöflichen Stuhles zu Straßburg. Wahrscheinlich war Wernher der Gemahl einer Schwäbin, der Willibirg aus dem gräflichen Hause von Achalm, und so empfahl er dem Könige seinen Schwager, den jüngsten Bruder seiner Gemahlin, Wernher, für das offen gewordene Bistum [178 Lambert, a. 1065: Heceloni Argentorati episcopo paulo ante defuncto successor substitutus est Wernheri, propinquus Wernheri comitis (168); Annal. Argentin. ebenso: Hezil Argentinensis episcopus obiit, cui successit Wernharius secundus (SS. XVII, 88). Nach dem Todtenkalender des Straßburger Domstiftes (Böhmer, Fontes rer. German. III., XV. n. 1) starb Hezil episcopus schon II. Id. Januar, dagegen nach nekrologischen Eintragungen in einen Kirchenkalender von Kloster Honau: Idib. Jan. (Hezel episcopus obiit: Zeitschrift füpr die Geschichte des Oberrheins, IV, 251). Über den Nachfolger Wernher spricht Ortliebi de fundatione mionast. Zwivildens. Lib. I., c. 1: Nomina filiorum (sc. des Grafen Rudolf von Achalm und der Adelheid, geborenen Gräfin von Mömpelgard-Wülfingen) fuerunt ista: Cuono primogenitus (Graf von Wülfingen), secundus Liutoldus (Graf von Achalm), ... septimus Wernherus, postae Strazburgensis episcopus. Horum sorores fuerunt Willibirc ... (SS. X, 71 und 72). Es ist nun ganz wahrscheinlich, daß diese Willibirg die Gemahlin des zu Ingelheim getöteten Grafen Wernher war; denn der Sohn der ACHALMERIN Willibirg, Wernher, der von Ortlieb, c. 5, so genannte Wernherus comes de Grouningin (Neckargröningen, wirttemb. O. A. Ludwigsburg), filius sororis eius (sc. Liutoldi), noch deutlicher in c. 7 als filiuis Willibergae sororis erwähnt (I. c. 74,76), war sowohl in Schwaben, als auch in Hessen begütert (vgl. Schenk zu Schweinsberg, Das Wernerische Grafenhaus im Neckargau, Hessengau, Lahngau und zu Worms, im Correspondentenblatt des Gesammtvereins der deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine, XXIII. - 1875 -, 49-52,85 und 86, sowie P. Fr. Stälin, Geschichte Württenbegrs, I 371 n. 1, wo aber dieser Wernher von Gröningen "Enkel des im Jahre 1046 genannten Grafen Wernher vom Neckargau" heißt, was nach der in n. 177 vorgebrachten Kombination unmöglich wäre, wie es denn überhaupt zweifelhaft ist, ob schon Willibirgs Vermählung nach Hessen eine Verbindung des Wernherischen Hauses mit Schwaben bestand). Vgl. über Bischof Wernher Riezler, Geschichte des fürstlichen Hauses Fürstenberg, 22 und 23.].
Kläui Paul: Seite 13
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"Die schwäbische Herkunft des Grafen Werner"
Gattin Werners
III.
war Willebirg von Achalm,
Tochter
Rudolfs und der Adelheid und Enkelin Lütolds
von Mömpelgard und Willebirgs von Wülfingen (bei Winterthur),
einer Tochter des Grafen Ulrich von Ebersberg. Letztere aber hat - wie
ich in der oben erwähnten Arbeit näher ausführen werde -
einen Teil der konfiszierten Güter des Rebellen Werner
erhalten,
und davon dürfte ein Teil, und zwar die vorwiegend unmittelbar südlich
der Kyburg gelegenen Güter, an ihre Enkelin gegangen sein, die sie
dann an Werner III. gebracht hat.
Ihr Sohn Wernher
war nach Stälin, Geschichte Württembergs Seite 371, Enkel des
1046 genannten Grafen Wernher von Neckargau. Er war der Inhaber
der hessischen Grafschaft Maden, Vogt zu Kaufungen, Burggraf von Worms
und starb am 22. Februar 1121.
Schmid Karl: Seite 209-210
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"Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im
Mittelalter. Ausgewählte Beiträge."
Denn in der Besitzgeschichte spiegelt sich die Familiengeschichte
am konkretesten wider.
Beginnen wir mit einem Beispiel: Die Zwiefaltener Chroniken
Ortliebs und Bertholds [56 Die Zwiefalter Chroniken Ortliebs und
Bertholds, hrsg. von E. König und K. O. Müller, Schwäbische
Chroniken der Stauferzeit 2 (1941) passim.] (verfaßt etwa um 1140)
berichten ausführlich von den Gründern und der Grübndungsgeschichte
des Klosters. Kuno und Liutolt, die Söhne des Grafen
Rudolf von Achalm und dessen Gattin Adelheid von Wülfingen/Mömpelgard,
hatten sich entschlossen, mit Hilfe des Abtes Wilhelm von Hirsau (1089)
in Zwiefalten eine Mönchsgemeinschaft ins Leben zu rufen und diese
reich mit Gütern auszustatten. Die beiden Grafen waren beiderseits
der Schwäbischen Alb, im Thurgau (Burg Wülfingen mit Pertinenzien),
in Unterwalden, in Currätien und im Elsaß begütert. Dazu
beerbten sie ihre Brüder, die der Chronik zufolge auf beiden Seiten
des Rheins über Besitzungen verfügten, wobei ihnen reicher Besitz
ihres Bruders Bischof Werner von Straßburg zufiel. Die Söhne
ihrer Schwester Mathilde von Horburg, die unter anderem den wertvollen
Hof Hirzenach bei Boppard am Rhein erhalten hatte, bekamen nach Kunos
Tod von Liutolt dazu noch die Burg Wülfingen. Bei der
Dotation des Klosters Zweifalten aber war vor allem Graf Werner von
Grüningen, der Sohn ihrer Schwester Willibirg, abzufinden,
da er nach dem Erbrecht einen größeren Anspruch auf die Nachfolge
in ihrem Besitz geltend machen konnte als die übrigen Verwandten,
wie die Chronik ausdrücklich sagt.
Hlawitschka Eduard: Seite 103-105
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"Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte
des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschland"
Die Wiederkehr der Namen Liutold und Kuno bei den ACHALMERN sollte dabei nicht übersehen werden [90 Ortliebs Zwiefaltener Chronik Seite 12 besagt, daß nobilissimi comitis Liuthonis ac Willibirgae de Mumpilgart seu de Wulvelingin Tochter Adelheid, die eine Schwester des Erzbischofs Hunfried von Ravenna war, ihrem Gemahl Graf Rudolf von Achalm septem filii et tres filiae gebar: Cuonoprimogenitus, secundus Liutoldus, tertius Egino, quartus Roudolfus, quintua Hunfridus, sextus Beringerus, septimus Wernherus postea Strazburgenzsis episcopus. Horum sorores fuerunt Willibirc, Mahtild atque Beatrix. Von diesen Kindern sind Hunfried und Berengar schon als parvuli verstorben (Seite 38, 154) und zunächst in Dettingen, später in Zwiefalten begraben worden. Betrachtet man das von Graf Rudolf von Achalm und seiner Frau Adelheid an die Kinder vergebene Namengut, so fallen - außer den Namen Kuno und Liutold, die (entsprechend unserer Rekonstruktion) und Adelheids Großvater und Vater übernommen scheinen - die Namen der jung verstorbenen Berengar und Hunfried auf. Ist der Knabe Hunfried offenbar nach Adelheids Bruder, das heißt nach seinem berühmten Onkel und königlichen Kanzler Erzbischof Hunfried von Ravenna benannt worden, so könnte der früh verstorbene Berengar seinen Namen nach dem 1027 gefallenen Berengarius filius Liutoldi comitis de Alamannia erhalten haben, der - wenn Liutold von Mömpelgard und Wülfingen mit dem Liutoldus comes de Alamannia identisch war - ebenso ein Bruder Adelheids war! Die Namen Rudolf und Egino wiederholen schließlich die Namen des Adelheid-Gemahls und dessen Bruder Egino. Die Namen der Töchter spiegeln sodann denjenigen von Adelheids Mutter und - wenn unsere Rekonstruktion zutrifft - offenbar die Namen von zwei Cousinen Adelheids wider: Mathilde und Beatrix hießen doch zwei der drei Töchter Herzog Hermanns II. von Schwaben!]. Daß die Namen Liutold und Berengar gerade in jener Rheinauer Gründerfamilie geläufig waren, die letztlich Herzog Konrad = "Kuno von Öhningen" beerbt hat, sollte man wohl desgleichen beachten [91 Vgl. oben Seite 61 und besonders K. Schmid, Königtum, Adel und Klöster Seite 265-268 u. ö.; desgleichen M. Borgolte, Die Grafen Alemanniens, Skizzen Liutold und Berengar.].
Metz Wolfgang: Band III Seite 356
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" Wesen und Struktur des Adels Althessens" in: Die Salier
und das Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich
der Salier.
Graf Werner IV. hatte zur Mutter Willibirg von
Achalm; die von Schwalenberg beerbten ihrerseits auf Grund verwandtschaftlicher
Ansprüche die Edelherren von Itter.
Graf Werner IV. (von Grüningen) erscheint
ind er Zwiefaltener Chroniks Ortliebs als wichtigster Erbe der Familie
seiner Mutter, der Grafen von Achalm [164 Ortliebi Chronicon, cap.
7 (wie Anmerkung 146), MGH SS 10, Seite 76]; auch hier findet Werners
Vater keine Erwähnung, und der "namengebende" Oheim dürfte der
Mutterbruder Bischof Werner II. von Straßburg gewesen sein.
1. oo Reinhard
-
2. oo Werner III. Graf von Gröningen
1040/45-24.2.1065 erschlagen
Kinder:
1. Ehe
Rudolf von Tapfheim
-
Tochter
-
oo Adalbert
-
2. Ehe
Willibirg?
-
oo Wolfrad von Althausen-Treffen
-
Werner IV. Graf von Gröningen
um 1060-22.2.1121
Literatur:
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Bühler,
Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte
Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 735,738,742,744/45,748,752/53,790,792,797,798,807,816/17,
894/95,1008/09,1039,1056,1121,1126/27,1160,1162,1164,1184 - Die
Salier und das Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel
im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen
1991 Band I Seite 356 - Eckhardt
Karl August: Eschwege als Brennpunkt thüringisch-hessicher Geschichte.
Verlag Trautvetter & Fischer Nachfolger. Marburg/Lahn 1964 Seite 85-89
- Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten
Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands.
Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke
Verlag Sigmaringen 1987, Seite 104 - Kläui Paul: Die schwäbische
Herkunft des Grafen Werner, in Zeitschrift des Vereins für Hessische
Geschichte und Landeskunde Band 69, 1958, Seite 9-18 - Meyer von
Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV.
und Heinrich V., Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 Band I Seite
486 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis
im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen
1983 Seite 209-210 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln.
Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band
XII, Schwaben, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 25 - Schwennicke,
Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen
Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben, Verlag von J.A. Stargardt Marburg
1984 Tafel 77 A -