3. Sohn des Herzogs Konrad von Schwaben aus dem
Hause der KONRADINER und der Judith
von Marchtal, Tochter von Graf Adalbert; Großneffe des Herzogs
Hermann I. von Schwaben
Nach Jackman/Fried Sohn des Herzogs Konrad II. von
Schwaben und der OTTONIN Richlint,
Tochter von Herzog Liudolf von Schwaben
Herzog Hermann II.
war nach den Einsiedler Annalen (MG SS III Seite 144) ein Sohn seines Amtsvorgängers
Konrad
von Schwaben
Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2161
********************
Hermann II., Herzog von Schwaben und Elsaß
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+ 4. Mai 1003
Aus der Familie der KONRADINER. Wohl Sohn Herzog Konrads (+ 997) und der Judith/Jutta (?), Großneffe von Hermann I.
oo Gerberga, Tochter König Konrads von Burgund
Hermann II. war nach OTTOS III. Tod zunächst aussichtsreichster Thronbewerber, da ihn die Mehrheit der bei OTTOS Beisetzung versammelten Fürsten unterstützte, wurde aber durch Herzog Heinrich von Bayern (HEINRICH II.), mit Unterstützung des Erzbischofs Willigis von Mainz, verdrängt (Juni 1002). Hermann II. erkannte den Erfolg seines überlegenen Konkurrenten zunächst nicht an, so daß es zu kriegerischen Auseinandersetzungen (unter anderem in Straßburg) kam. Angesichts eines drohenden Feldzuges HEINRICHS II. gegen Schwaben unterwarf er sich jedoch am 1. Oktober 1002 zu Bruchsal. Als er wenige Monate später starb, übernahm HEINRICH II. für Hermanns Sohn und Nachfolger Hermann III. (1003-1012).
Literatur:
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ADB XII, 153-155 - NDB VIII 641f.
Großneffe des Herzogs Hermann I. von Schwaben (+ 949, s. NDB VIII)
Vater:
--------
nach herrschender Meinung Herzog Konrad von Schwaben
(+ 997)
Mutter:
---------
Judith/Jutta
oo Gerberga, Tochter des KönigsKonrad von Burgund
1 Sohn und 3 Töchter:
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Herzog Hermann III. von Schwaben (seit 1003, + 1012),
Mathilde
[1. oo Herzog Konrad I. von Kärnten, + 1011,
2. oo Herzog Friedrich II. von Ober-Lothringen, + 1033,
s. NDB V],
Beatrix
(oo Adalbero von Eppenstein, + 1039, Herzog von Kärnten
s. NDB I),
Kaiserin Gisela (+ 1043, s NDB VI.).
Wie sein Vorgänger Konrad führte auch Hermannden Titel eines Herzogs im Elsaß. Er gehörte nicht zur engeren Umgebung Kaiser OTTOS III., nahm aber an dessen zweitem Italienzug teil (997/99). Nach OTTOS Tod war Hermann von der Mehrzahl der zur Beisetzung des Kaisers (April 1002) in Aachen versammelten Großen unterstützt, zunächst aussichtsreichster Bewerber um die Nachfolge. Nachdem der Bayern-Herzog Heinrich, Drohung und Widerstand Hermanns mit List überspielend, zu Mainz zum König gewählt und gekrönt worden war (Juni 1002), suchte er durch einen Feldzug nach Schwaben die Huldigung des Herzogs zu erzwingen, der sich ihm indessen am 1. Oktober zu Bruchsal aus freien Stücken unterwarf. Als Hermann wenige Monate später starb, übernahm König HEINRICH für den noch unmündigen Sohn und Nachfolger Hermann III., seinem Vetter, die Leitung des Herzogtums. Seitdem zeichnet sich ein Rückgang der Bedeutung Schwabens im Reich ab.
Literatur: (auch zu Hermann I.)
-----------
ADB XII; R. Köpke u. E. Dümmler, Kaiser Otto
d. Große, 1876; Jbb. d. Dt. Gesch., Otto II. u. Otto III., Heinrich
II.; K. Weller, Gesch. d. schwäbischen Stammes b. z. Untergang d.
Staufer, 1944, S. 161 ff., E.E. Stengel, Udo u. Hermann, die Herzoge vom
Elsaß, das Rätsel d. ältesten Wetzlarer Gesch., in: Hess.
Jb. f. Landesgesch. 1, 1951, S. 42 ff.; G. Tellenbach, Vom karoling. Reichsadel
z. dt. Reichsfürstenstand, 1956, S. 208; H. Werle, Titelhzgt. u. Herzogsherrschaft
in: ZSRGG 73, 1956, S. 230 FF.; M. Hellmann, Der dt. Südwesten in
d. Reichspol. d. Ottonen, in Zs. f. Württ. Landesgesch. 18, 1959,
S. 193 ff.; H. Keller, Kloster Einsiedeln im ottonischen Schwaben, = Forsch.
z. oberrhein. Landesgesch. 13, 1964; H. Büttner, Heinrichs I. Südwest-
u. Westpol., 1964, S. 43 ff:; K. Schmid, Pobleme um d. "Gf. Kuno von Öhningen",
in: Dorf u. Stift Öhningen, 1966, S. 87 ff.; W. Kienast, Der Herzogstitel
in Frankreich u. Dtld (9.-12. Jh.), 1968.
VIII. Generation
16-17
--------
Es ist unverständlich, wenn Brandenburg in seiner
Anmerkung zu Brandenburg VIII, 13 bemerkt, es sei ungewiß, ob Hermann
II. von Schwaben
ein Sohn Hermanns I. (ganz abwegig. Dessen Tochter und Erbin hatte
Liudolf,
der Sohn OTTOS I., geheiratet) oder
seines Bruders Udo war. Die Brüder Hermann I. und Udo
liegen eine genaue Generation früher, und Udos Ehe mit einer
Heribert-Tochter führt ja erst in die karolingische
Abkunft seiner Söhne Gebhard, Konrad (Herzog von
Schwaben), Udo und Heribert herbei. Wenn Brandenburg
sagen wollte, es sei ungewiß, von welchem dieser Brüder Hermann
II. abstamme (und diese Ungewißheit trifft zu), so hat
er dies nicht in der Tafel zum Ausdruck gebracht, wo Hermann
II. als Sohn Herzog Konrads von Schwaben (982-997)
eingetragen ist. Hermann war zwar Nachfolger
Konrads
in Schwaben, aber nicht sein Sohn, sondern sein Neffe (Uhlirz 251). - Hermanns
II. früh verstorbene Schwester Oda (vgl. Decker-Hauff,
ZWLG 15, 1955, 267f. fehlt bei Brandenburg.
VII. 109 HERMANN II., 997
Herzog von Schwaben,
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1002/03 Thronprätendent gegen HEINRICH II.
, + 1003 V 4
oo c 988 Gerberga, Tochter König
Konrads von Burgund, Witwe Graf Hermanns von
Werl
+ 1019 (eventuell 1018) am VII 7.
Die Angaben zu Herzog
Hermann II. von Schwaben sind
bei Werner VIII, 16 ermittelt, zu Gerberga
vgl. oben VI, 22.
HERMANN II.
-------------------
+ 2. oder 3.V. 1003
996 dux
997 HERZOG von SCHWABWEN
1002/93 Thronkandidat
oo um 986
GERBERGA VON BURGUND
(WELFEN)
+ 7.VII.1019 (1018)
Witwe von Hermann Graf von Werl, Tochter von Konrad dem
Friedfertigen (Pacificus) Herzog von Burgund [Richtigstellung: Konrad
war König von Burgund.]
997. König OTTO
bemächtigte sich nach Unterwerfung der Aufständischen Italiens
und Roms. Und Gregor V., der auch Bruno hieß, der Sohn Herzog Ottos,
wurde als 142. Papst ordiniert und OTTO
von ihm zum Kaiser gekrönt. Dieser ehrwürdige Papst, der sich
bemühte, die kanonische Zucht dort wiederherzustellen, saß 3
Jahre 9 Monate auf dem Thron. In Reichenau wurde nach Absetzung Abt Witegows
Alawich zum 26. Abt erhoben und in Rom vom Papst geweiht und mit einem
Privileg beschenkt. Der Alamannen-Herzog Konrad starb, und an seiner
Stelle erhielt Hermann das Herzogtum [131 Hermann II.
(997-1003), Sohn Konrads (Anm. 116); "auch er hatte ...":
wie Heinrich II. von Baiern, vgl. zu
995.]; auch er hatte eine Tochter König Konrads
von Burgund, Gerbirg, zur
Frau; von ihr hinterließ er einen gleichnamigen Sohn und drei Töchter.
1003. König HEINRICH griff
Markgraf Heinrich an, der sich gegen ihn auflehnte, und zerstörte
die meisten seiner Burgen. Ernst [139 Ein BABENBERGER
und Vetter des Schweinfurters, später Herzog von Schwaben,
siehe zu 1012.] wird gefangen genommen, während
Bruno, des Königs Bruder, und Heinrich mit Mühe durch
die Flucht entkommen. Straßburg wird von Herzog Hermann von Schwaben,
der gegen den König im Aufstand war, geplündert und durch göttliche
Fügung an den Urhebern des Frevels schwer gerächt, und der Herzog
selbst leistete dem heiligen Ort Genugtuung.
1004. König HEINRICH
zog über Verona nach Italien diesseits des Po und unterwarf sich alle
Städte jener Gegenden, brach an seinem Krönungstage in Pavia
ein und bändigte es mit Feuer und Schwert. Nachdem er Geiseln erhalten
hatte, kehrte er von dort nach Sachsen zurück, wandte seine Waffen
nach wenigen Tage gegen die Slawen, brachte die Böhmen zu ihrer früheren
Dienstbarkeit und Tributpflicht zurück, unterjochte auch Boleslaw,
den Herzog der polnischen Slawen, mit seinem ganzen Stamm und kehrte
als Sieger nach Sachsen zurück. Herzog Hermann von Schwaben
starb, und ihm folgte im Herzogtum sein Sohn Hermann, der noch ein
Knabe und beim Volk beliebt war [143 Hermann II. starb schon am
4.
Mai 1003. Sein höchstens dreijähriger Sohn Hermann III.
regierte unter königlicher Vormundschaft bis 1012.].
Annalista Saxo:
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"Reichschronik"
Das Jahr 1002.
[Herimann empfing die Leiche des Vaters mit außerordentlicher
Trauer und ließ sie in seiner Burg Namens Gene bestatten,] in der
Mainzer Parochie, an der Stelle, wo Sala und Unstrod zusammenfließen.
Nach mehreren Jahren jedoch wurde er mit vielen Anderen von demselben Geschlechte
versetzt in die Stadt Nuenburh, nicht weit von dem früheren
Platze am weiteren Laufe des Flusses Sala, eine Stadt, welche die nachfolgenden
Erben sammt ihrem sämmtlichen Erbgute in Demuth zum Dienste Gottes
und seiner Mutter und des heiligen Petrus und anderer Heiligen hergaben,
da leibliche Nachkommenschaft fehlte. Seit dieser Zeit ward der Bischofsitz,
der bisher in der Stadt Ciz gewesen, in selbige Stadt versetzt. [Nachdem
aber der dreißigste Tag vorüber war, reiste Frau Suanehild mit
ihren Söhnen nach Misni. Sie war die Tochter Herimanns des Herzogs
von Liuniburch, die Schwester des Herzogs Benno oder Bernhard, des
Grafen Liudiger und der Gräfin Machtildis, welche den Grafen Baldwin
von Flandern und nach dessen Tode den Herzog Godefrid geheirathet
hatte. Suanehild selbst aber hatte zuerst den Markgrafen
Thetmar geheirathet, des Kölner Erzbischofs Gero Bruder, und von ihm
gebar sie den Markgrafen Gero, später aber gebar sie von dem
genannten Markgrafen Ekkihard den Herimann, Ekkihard und Gunter.
-
[Herzog Heinrich wird am 7. Juni zum Könige gewählt, mit Beifall aufgenommen und vom Erzbischofe Willegis geweiht und gekrönt. Die Mannschaft des Fürstenthums der Franken und Musellenser erwarb sich durch ihren damaligen Anschluß an den König seinen Dank]. Dieser Heinrich war der Sohn des Herzogs Heinrich, der ein Sohn von dem Bruder Ottos I, Herzog Heinrich, war. Als er einst in der Regensburger Kirche betete, hörte er eine Stimme, welche zu ihm sagte: "Lies die Schrift an der Wand." Es war aber geschrieben: "Nach sechs." Als er dies gelesen hatte, er hatte nämlich lesen gelernt, ging er mit innerer Verwunderung fort, und da er fürchtete am sechsten Tage zu sterben, mühte er sich inzwischen mit Gebeten, Fasten und Almosen ab. Wie nun? Die sechste Woche, den sechsten Monat, das sechste Jahr beobachtete er also. Als nun im sechsten Jahr Otto III gestorben war, wird er, wie oben erzählt, zum Könige erhoben. - Dieser hat die Frau Kunigunde, eine Jungfrau seligen Andenkens, die Schwester des Bischofs Theoderich von Metz und des spätern bairischen Herzogs Heinrich, welche die Genossin der Regierung geworden, scheinbar zur Ehe mit sich verbunden, aber nach einem Gelübde der Keuschheit, welche beide beschlossen hatten, niemals erkannt, sondern wie eine Schwester geliebt. -
[Der König wird von dem Grafen Willehelm von
Thüringen und von den Großen dieses Landes und von allem Volk
gebeten, ihnen den Schweine-Zins zu erlassen, und das hat er auch gethan.]
Dieser Zins wurde von der Zeit Theoderichs,
des Sohnes des Clodoveus, der auch
Lodowich
hieß, bis auf
diesen König jedes Jahr in die königliche Kasse
gezahlt, fünfhundertzweiundachtzig Jahre hindurch.
[Weil er in allen Reichen seines Vorgängers, ausgenommen
Italien und Alamannien, zum Könige erhoben und erwählt war, gedachte
er mit Anbruch des Frühjahrs den Herzog Herimann anzugreifen,
der diesseits der Alpen allein ihm widerstand.] Dieser Herimann
war der Sohn des Herzogs Udo,
der mit vielen in Calabrien gefallen ist, als Kaiser
Otto II gegen die Sarracenen kriegte.
Annalen von Quedlinburg:
*********************
Das Jahr 1002.
Jedoch am Anfange schon des folgenden Jahres, am 24. Januar,
wurde er zur Trauer fast des ganzen Erdkreises der schon dem Verbrechen
bestimmten Rache und dem Elende dieses hinfälligen Lebens entzogen
und auf den Händen der Engel in den Schooß des großen
Patriarchen Abraham getragen, um zur Zeit der künftigen Auferstehung
besser gekrönt zu werden und glücklicher zu herrschen. Seinen
unglücklichen Ausgang verbargen die Anwesenden, damit er der Frechheit
der Feinde nicht zu früh bekannt würde, bis sie die Genossen
zusammengerufen, welche zerstreut von Burg zu Burg irrten, und dann brachen
sie plötzlich den Leichnam ihres Herrn tragend hervor, indem sie jedoch
mehrere aus Mangel an Pferden daselbst zurückließen, ach!
ohne Hoffnung das Leben zu erhalten. Da aber eine so große
Sache nicht länger verborgen bleiben konnte und die Feinde in Rom
zeitig davon erfuhren, begannen sie in ungebührlicher Keckheit einen
Kampf, der in alle Ewigkeit zu verwünschen ist. Mit Waffen
gerüstet, gleichsam als wollten sie für Leben und Vaterland fechten,
versuchen sie die Leiche des gestorbenen Kaisers - welcher, so lange
er der Oberwelt Luft genossen, sie allen Völkern wie durch ein
Privileg seiner besonderen Liebe vorgezogen hatte, weil er damals
noch nicht die Ungeheuerlichkeit der versteckten Falschheit gekannt - mit
frevelhaften kriegerischen Angriffen schamlos zu rauben und den Todten
ohne Verzug mit wunderbaren Arten der Schmach zu quälen, da
sie ihm im Leben nicht hatten schaden können; jedoch Gottes Güte
gestattete, sie so oft zurückzuschlagen, so oft sie mit grausamem
Tode zu bestrafen, daß kaum wenige, welche die Flucht zu Schlupfwinkeln
ergriffen, ruhmlos davonkamen. Die Unsrigen aber, welche überall fröhlichen
Sieg gewonnen, trugen nun endlich sicher den aufbewahrten Schatz
der kostbaren Last in treuer Hingebung über der Alpen schneeige
Gipfel.
Als Herzog Heinrich,
dem die oberste Stelle im Reiche zukam, dies erfuhr, zog er überaus
traurig von starker Mannschaft begleitet dem jammervollen und von allen
würdig zu beklagenden Leichenzuge entgegen und brachte den todten
Leib unter vielem Seufzen endlich nach Aachen, wohin er lebend sich gesehnt
hatte. Ohne Aufenthalt geht man zum Tempel, und so zu sagen mit großer
Ehrenbezeigung, die freilich mit unerträglichem Schmerze gemischt
war, wird er, der die größte Freude der Seinigen gewesen
war, der Erde übergeben, der Geist aber durch das einmüthige
Gebet aller, wie wir glauben, in den Palast des Himmels aufgenommen.
Indem nun inzwischen viele sehr verschieden dachten und jeder an seinem Theile die Gerechtsame des Reiches an sich zu reißen trachtete, wurde Markgraf Eghard am 30. April zu Palithi von Sigifrid und Udo schändlich erschlagen und die meisten der Seinen mit ihm. Darauf wurde am 29. Juni der genannte Heinrich, des Kaisers Vetter, von den Franken zur Herrschaft erwählt und ohne Wissen der Sachsen zu Mainz von Willichis gesalbt und gekrönt. Das Gerücht davon flog und sagte zugleich, daß er so schnell als möglich nach Mersburg kommen wolle, und so geschah es auch. Herzog Bernhard und die Großen der Sachsen, welche mit glänzendem Gefolge dorthin zusammenkamen, wurden wohlwollend von ihm empfangen und erwählten ihn alsbald zu ihrem Herrn und Könige. Aber sie fanden auch Herzog Bolizlav von Polen vor, der dem Könige entgegengekommen war und um seine Gnade flehte, indem er Frieden und Bündniß versprach; später zeigte sich, daß es nicht fest war. Als er von dort wegzog, verweilte er eine Zeit lang in den Städten und Oertern des Landes und ordnete klug, was zu thun war, wie Zeit und Umstände es erforderten. Auch die Kaisertöchter Sophiaund Adelheid, welche die Neuigkeit von so hohem Titel mit Ehren empfingen, kamen mit größtmöglichster Liebe ihm entgegen. Da sie es mit dem Bruder nicht konnten, freuten sie sich mit dem königlichen Vetter. Indem er diese mit gebührender Ehre mit sich führte und seine Gemahlin Kunigunde ihn begleitete, gelangte man zur Stadt Patherbrunn, wo zwischen Baiern und Sachsen ein gefährlicher Streit entstand, welcher den Tod vieler zur Folge hatte. Am Tage des heiligen Märtyrers Laurentius aber wird Kunigunde zur Königin geweiht und ihr die Krone aufgesetzt; auch empfängt die Kaisertochter Sophia die Weihe für die Abtei Gandersheim. Als dies vollbracht war und der König den Rhein überschritt, zog jeder heim zu den Seinigen. Herzog Heriman mit den Schwaben widerstand dem Könige und ein Theil der Franken fing an sich zu widersetzen, wobei sie viel Unnützes begingen, heilige Oerter verbrannten und andere verwüsteten; doch hat sie der Herr schleunigst gedemüthigt.
Annalen von Hildesheim
********************
Die Jahre 1001-1003.
In der vierzehnten Indiction, 1001, feierte der Kaiser Weihnachten zu Rom und am Epiphanientage kam dorthin der Bischof Bernward mit Klagen über viele Anfeindungen durch den Erzbischof Willigis und am meisten über die Synode, welche jener in seiner Kirche, nämlich zu Gandesheim mit auswärtigen Bischöfen gehalten, und erklärte den ganzen unerlaubten Eingriff desselben Metropoliten in Gegenwart des Papstes Gerbert und des Kaisers Otto III nach Beschluß der Synode durchaus für ungültig. Gerberg, die Aebtissin von Gandesheim, starb am 13. November.
In der 15. Indiction, 1002, feierte Kaiser Otto Weihnachten mit dem Herrn Papst zu Tudertina; von dort kam er auf dem Wege zur Stadt Paternum; aber von einem heftigen Fieber und der italischen Krankheit ergriffen, ist er, o Jammer! am 23. Januar zur allgemeinen Betrübniß durch allzu frühen Tod aus diesem Leben geschieden. Ihm folgte, geweiht durch den Erzbischof Willigis von Mainz, Heinrich, Herzog von Baiern, ein in jedem kirchlichen Dienste ausgezeichneter Mann. In demselben Jahre nun feierte der neue König Heinrich den Tag des heiligen Laurentius zu Parderbrunnen, und dort empfing Frau Gunigund vom genannten Metropoliten die königliche Weihe und die Krone. Aber auch Sophia, welche zur Regierung Gandesheims erwählt war, erhielt daselbst auf Andringen der Fürsten vom Herrn Bernward die Erlaubniß, vom Palliumträger eingesegnet werden zu dürfen. [Markgraf Eggehard, welcher sich der Regierung bemächtigen wollte, wird in Palidi getödtet.]
Im 2. Jahre der Regierung Heinrichs,
in der 1. Indiction, 1003, feierte der König Weihnachten zu Frankanavorde,
Ostern aber in Quidelingaburg. Herimann, der Alemannenherzog,
welcher der Erwählung des Königs eine Zeit lang widerstrebte,
unterwarf sich der Botmäßigkeit des Königs und verblieb
auf Verwenden der Königin und der Fürsten in seiner Würde.
Heinrich, der Sohn des Grafen Berhthald, und Bruno,
der Bruder des Königs, und beide Bolizlav, nämlich der Pole und
der Böhme,
fallen ungetreu als Hochverräther vom Könige
ab. Heinrich aber, welcher zum Könige kam und wieder entfloh, wird
zu Givekanstin unter Obhut gehalten. Der ungarische König Stephanüberzog
seinen Oheim den König Julus mit einem Heere, und als er ihn mit seiner
Gemahlin und zwei Söhnen ergriffen, brachte er das Reich desselben
mit Gewalt zum Christenthume. Die Kapelle des heiligen Martin wird
geweiht.
986
oo 2. Gerberga von Burgund, Tochter des Königs
Konrad
965/66-7.7.1018/19
1. oo Hermann I. Graf von Werl
- um 985/88
Kinder:
Mathilde
ca 988-29.7.1031/32
1003
1. oo Konrad I. Herzog von Kärnten
um 975-12.12.1011
1014
2. oo Friedrich II. Herzog von Lothringen
-13.5.1026/27
nach 1026/27
3. oo Esiko Graf von Ballenstedt
- um 1059/60
Gisela
13.11.989-15.2.1043
vor 1002
1. oo Bruno Graf von Braunschweig
ca 975/80- ca 1010 ermordet
um 1010
2. oo Ernst I. Herzog von Schwaben
970-31.5.1015
1016
3. oo KONRAD II.
12.7.990-4.6.1039
Berthold
Anfang 992- Anfang 993
Beatrix
ca 990/1000-12.5. nach 1025
1019
oo Adalbero I. Herzog von Kärnten
um 980-28.11.1039
Hermann III.
ca 994/vor 1.995-1.4.1012
oder 991/92 (Hlawitschka)
Literatur:
Einige Gedanken
-----------
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ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 202-207
-
Annalen von Quedlinburg a. 1002 - Annalen von Hildesheim
a. 1003 - Annalista Saxo: Reichschronik a. 1002 - Baumgärtner,
Ingrid (Hg): Kunigunde - eine Kaiserin an der Jahrtausendwende, Furore
Verlag Kassel 1997 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer
Stuttgart Berlin Köln, Seite 157-159,163 - Boshof, Egon: Die
Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 23-26,29,67
- Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls
des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998
Tafel Seite 7,125,92 (Stammbaum) - Brunhofer, Ursula: Arduin von
Ivrea. Untersuchungen zum letzten italienischen Königtum des Mittelalters.
Arethousa Verlag Augsburg 1999 Seite 141,192, 196 - Brüsch,
Tania: Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte.
Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert. Matthiesen
Verlag Husum 2000 Seite 28, 44,48 - Bühler, Heinz: Adel, Klöster
und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton
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360,382,384/85,457,704,707,710,712-718,719,724,728,752/53,758,767-7770,773,792,903,914,917,
919,922,1002,1008/09,1011,1015,1021,1069,1078,1096/97,1104/05,1107,1110,1121,1124,1126/27,
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- Keller, Hagen: Schwäbische Herzöge
als Thronbewerber: Hermann II. (1002), Rudolf von Rheinfelden (1077), Friedrich
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