Tochter des Königs Ottokar
I. Premysl von Böhmen aus dem Hause der PREMYSLIDEN
aus seiner 2. Ehe mit der Konstanze von Ungarn,
Tochter von Königs Bela III.
Thiele, Andreas: Tafel 82
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band I, Teilband 1"
ANNA
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+ 1265
oo 1216
HEINRICH
II., Herzog von Gesamt-Schlesien
+ 1241 gefallen
HEINRICH II. "DER FROMME"
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+ 1241
oo 1216
ANNA VON BÖHMEN
+ 1265
Tochter des Königs Ottokar I.
1241 Regentin, förderte Klöster
(12 Kinder)
Hoensch, Jörg K.: Seite 16,87
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"Premysl Otakar II. von Böhmen. Der goldene König."
König Premysl Otakar I.
maß den Heiratsverbindungen einen besonders hohen Stellenwert zu,
so daß er für seine zahlreiche Nachkommenschaft aus zwei Ehen
unter anderem König Woldemar II. von Dänemark
(Judith/Jutta),
Herzog Heinrich
von Breslau (Anna) und Graf Heinrich
von Ortenburg (Bozislava) als Schwiegersöhne
erwählte.
Im selben Jahr wußte sich Premysl
Otakar die Dankbarkeit der Breslauer Fürstenlinie
zu sichern, als er dem jüngsten Sohn des 1241 bei Liegnitz gefallenen
Heinrich
II. und seiner Tante Anna, einer
Tochter König Premysl Otakars I.,
die hochdotierte Propstei auf dem Vysehrad übertrug und damit den
damals noch in Padua studierenden Wladyslaw zum böhmischen
Kanzler ernannte.
Kuthan, Jiri: Seite 291,380-383
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"Premysl Ottokar II. König, Bauherr und Mäzen.
Höfische Kunst im 13. Jahrhundert."
So schenkte schon König
Wenzel I. dem Kloster eine Altarplatte, einen goldenen Kelch
mit Edelsteinen und zwei Kristallampullen. Die schlesische Herzogin
Anna
widmete dem Kloster wertvolle Gegnstände für den Gottesdienst.
Heinrich II., der Fromme, dem also keine lange
selbständige Herrschaft vergönnt war, hatte sich bereits 1216
mit Anna, einer Tochter des böhmischen Königs Premysl
Ottokar I., vermählt. Zu Annas
Geschwistern zählten Margarete-Dagmar,
die Gemahlin des dänischen Königs Waldemar
II., und Judith, die Gattin
Bernhards
von Kärnten aus dem Hause SPANHEIM, ferner der böhmische
König
Wenzel I., dessen Ehefrau aus dem Hause
HOHENSTAUFEN stammte, und schließlich auch die hl.
Agnes von Böhmen, die Äbtissin des Prager Klarissenklosters.
Die Ehe zwischen Heinrich II. und Anna
von Böhmen führte zu einer engen Annäherung der
Breslauer
Linie der PIASTEN
an die PREMYSLIDEN und blieb
auch in kultureller Hinsicht nicht ohne Folgen. Heinrich der Fromme
war zusammen mit seiner Gemahlin Anna,
die nach dem Tod ihres Mannes als Regentin herrschte, ein größzügiges
Stifterpaar. Fürstin Anna von Böhmen
gründete nach dem Vorbild des Prager Klosters ihrer Schwester, der
hl.
Agnes, neben dem Minoritenkloster ein Kloster der Klarissen.
Daneben gründete Fürstin
Anna in Breslau auch eine Kommende der Kreuzherren mit dem Roten
Stern. Damit faßte dieser Orden, den der böhmische König
Wenzel I. und seine Schwester, die hl. Agnes, gegründet hatten, in
Schlesien Fuß.
Wir wissen, daß die Breslauer Fürstin Anna
selbst kostbare Gewänder anfertigte, die als ihre Geschenke
nach Rom, Krakau und Marburg geschickt wurden. Reich bedachte Anna
auch das Prager Kloster ihrer Schwester Agnes.
Aus der Beschreibung von Annas Leben
erfahren wir auch von der Gründung des bereits erwähnten Klarissenklosters
in Breslau.
Anna von Böhmen gelang
es während ihrer Regentschaft nicht, alle Gebiete zu halten,
die Heinrich der Bärtige einst vereinigt hatte. Zunächst
ging Kleinpolen verloren,
das nach der Schlacht bei Liegnitz Konrad
von Masowien und bald darauf Boleslaw
der Schamhafte von Sandomierz an sich gerissen hatten. Vom
einstigen Besitz Heinrichs des Bärtigen wurde auch Großpolen
abgetrennt. Die Herrschaft im restlichen Teil seines Reiches teiltenn sich
schließlich seine Enkel: Boleslaw der Kahle mit Beinamen
Rogatka, Heinrich III. und zwei weitere Brüder, Konrad
und Wladislaw, die für den geistlichen Stand bestimmt waren.
Schnith Karl: Seite 261,263
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"Frauen des Mittelalters in Lebensbildern."
Lag er krank zu Bett, so besuchte sie ihn nur mit ihrer
Schwiegertochter, der Herzogin Anna,
und in Begleitung anderer Frauen. Das enge Zusammanwirken mit Anna,
die dem böhmischen Königshaus entstammte, ist auch anderweitig
bezeugt. Sie war seit etwa 1218/20 mit Heinrich II., der 1238 den
niederschlesischen Herzogsstuhl bestieg, verheiratet.
Sie vergoß keine Tränen und offenbarte kein
Zeichen des Schmerzes, sondern tröstete ihre Tochter, die Abtissin
in Trebnitz, und ihre Schwiegertochter, die Gemahlin des gefallen Herzogs.
Hedwig
und Anna stifteten auf dem Schlachtfeld
von Liegnitz ein Benediktinerpriorat.
Die Herzogin Anna
übernahm 1241 für kurze Zeit als Verweserin die Regierung des
Herzogtums, weil ihr ältester Sohn - Boleslaus - noch nicht
volljährig war. Hedwig hatte sich wohl bis dahin um die Erziehug
der zehn Kinder - fünf Söhne und fünf Töchter - gekümmert,
die aus der Ehe Heinrichs II. mit der przemyslidischen
Prinzessin hervorgegangen waren.
1214/18
oo Heinrich II. der Fromme Herzog von Schlesien,
Krakau und Großpolen
1196/1204-9.4.1241
gefallen
bei Liegnitz
12 Kinder:
Gertrud
1218/20-23./30.4.1244-4.1245/47
um 1232
oo Boleslaw I. Herzog von Masowien
1208- 1248 nach 25.2.
Boleslaw II. Herzog von Liegnitz
1220/25-26./31.12.1278
Mieszko
1223/27- 1241/42
Konstanze
1221/27- 1253/3.5.1257
1239
oo Kasimir I. Herzog von Kujawien
-14.12.1267
Elisabeth
1224/32-16.1.1265
1244
oo Przemyslaw I. Herzog von Posen und Gnesen
-4.6.1257
Heinrich III. Herzog vom Breslau
1227/30-3.12.1266
Konrad I. Herzog von Glogau
1228/31-6.8.1273/74
Agnes I. Äbtissin von Trebnitz
1230/36-14.5. nach 1277
Wladislaw Bischof von Bamberg
1237-27.4.1270 ermordet
Hedwig Äbtissin von Trebnitz
1238/41-3.4.1318
Literatur:
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Hoensch, Jörg K.: Premysl Otakar II. von
Böhmen. Der goldene König. Verlag Styria Graz Wien Köln
1989 Seite 16,87 - Kuthan, Jiri: Premysl Ottokar II. König,
Bauherr und Mäzen. Höfische Kunst im 13. Jahrhundert, Böhlau
Verlag Weimar 1996 Seite 291,380-383,386 - Schnith Karl: Frauen
des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997
Seite 261,263 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag
Frankfurt/Main 1993 Tafel 82 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 82 - Westmitteleuropa - Ostmitteleuropa.
Vergleiche und Beziehungen. Festschrift für Ferdinand Seibt zum 65.
Geburtstag, hg. von Winfried Eberhard, Hans Lemberg, Heinz-Dieter Heimann
und Robert Luft, R. Oldenbourg Verlag München 1992 Seite 94,299-300,304
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