Sohn des N.N.
eigentlich Rinaldo di Conti, Graf von Segni
Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 373
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Alexander IV., Papst seit 12. Dezember 1254
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+ 25. Mai 1261
Viterbo
Durch seinen Onkel Gregor
IX.wurde er 1227 Kardinal-Diakon, 1231 Kardinal-Erzbischof
von Ostia; seine Papstwahl fand in Neapel unter dem Einfluß des
Kardinals Ottaviano Ubaldini statt. Persönlich religiös und versöhnlich,
setzte Alexander
IV. die anti-staufische
Politik seiner Vorgänger fort, die er bei seinem Tod gescheitert sah.
Nach vergeblichen Verhandlungen mit Manfredbelehnte
er 1255 den englischen Prinzen Edmundmit
Sizilien (dessen Kandidatur das englische Parlament wegen der harten päpstlichen
Bedingungen zum Scheitern brachte). Der mehrfach gebannte
Manfred
baute seit 1255 seine Herrschaft in ganz Italien und Sizilien aus und ließ
sich 1258 in Palermo krönen. Weite Teile des Kirchenstaates gingen
verloren, in Rom kam es zu heftigen Machtkämpfen. Im deutschen Interregnum
trat Alexander für WILHELM
VON HOLLAND ein, widersetzte sich der Wahl Ottokars
II. von Böhmen, verbot nach
WILHELMS
Tod die Wahl des STAUFERSKonradin
und bevorzugte nach der Doppelwahl 1257 zeitweilig
RICHARD
VON CORNWALL. Mit dem Ende des Lateinischen Kaiserreichs
schwanden Unionshoffnungen. Kreuzzugsaufrufe und kirchliche Reformbemühungen
blieben erfolglos. Alexander IV. unterstützte
die Mendikantenorden gegen den Weltklerus an der Universität Paris
und vereinigte 1256 mehrere Eremitenverbände zum Orden der Augustiner-Eremiten.
Der Neffe Gregors IX. regierte machtlos und erfolglos,
ein Entscheidungen ausweichender, unentschlossener Papst. Er bannte den
STAUFER
Manfred, belehnte Edmund Lancaster,
den von Innocenz IV. ausersehenen
8-jährigen Prinzen, mit Sizilien, ohne dass es zur Besitzergreifung
gekommen wäre. Als der schattenhafte deutsche
Gegen-König Graf Wilhelm II. von Holland
starb, traten nacheinander Prinz Richard von Cornwallis,
der Bruder Heinrichs III. von England,
und ALFONS
X. VON KASTILIEN als von verschiedenen deutschen Fürstengruppen
gewählte Prätendenten auf, denen gegenüber der Papst sich
völlig neutral verhielt.
Manfred
ließ sich zum König von Sizilien krönen und wurde zum ernsthaftesten
Gegner des Papstes, aber auch mehr oder weniger der des fernen Knaben Konradin
als des rechtmäßigen Reichserben, den auch der Papst ablehnte.
Der König, der sich zum König von Italien machen und eine national-italienische
Politik betreiben wollte, wurde zum zweitenmale gebannt, indessen er überall
große Erfolge hatte.