Älteste Tochter des Königs
Wladyslaw I. Lokietek von Polen aus dem Hause der PIASTEN
und der Hedwig
von Großpolen, Tochter von Herzog Boleslaw; Schwester
von König
Kasimir III. dem Großen
Thiele, Andreas: Tafel 339
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"
MARGARETE
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* vor 1298, + 1331
1. oo vor 1312
BERNHARD, Herzog von Schlesien-Schweidnitz
+ 1326
2. oo 1329
RUDOLF
I., Herzog von Sachsen
+ 1356
Otto hatte damals
nach dem tragischen Tod seiner Frau Elisabeth von Nieder-Bayern zunächst
(wohl wegen einer Kumulierung seiner Erbansprüche) den Plan einer
Ehe mit einer sizilianischen Großnichte des Herzogs von Kärnten
erwogen und war dann in Verhandlungen mit dem ungarischen Königshaus
wegen einer Heirat mit Margaretha-Kunigunde,
der verwitweten Schwester von Karl Roberts
Frau, getreten [1104 Johann von Victring II, Rez. B. D. A 2, Buch
V Kap. 8, Seite 136 Zeile 35f.; vgl. ebd., Rez. A, Buch V Kap. 9, Seite
102 Zeile 3ff. Margaretha-Kunigunde
(zu ihr: O. Balzer 1895, Seite 374ff.) war seit 1326 Mai 5 Witwe von Herzog
Bernhard von Schweidnitz, dessen Schwester Jutta die Mutter
von Ottos erster Frau gewesen war;
zu den Geschwistern vgl. K. Jasinski II, 1975, Seite 14ff. und 18-21.].
Diesmal sollte Otto Konstanze
von Schweidnitz heiraten, die Witwe Herzog Primkos von Glogau
und Tochter jener Margaretha-Kunigunde von Polen,
die 1330 bereits als Gattin für ihn in Aussicht genommen worden war
[1159 Siehe oben Seite 190.]. Wie damals, setzte sich auch jetzt
wieder Karl Robert von Ungarn sehr
für diese Verbindung ein, denn Konstanze war eine Nichte seiner
Frau [1161 Margaretha-Kunigunde, die
einzige Schwester der ungarischen Königin, hatte aus ihrer Ehe mit
Herzog
Bernhard von Schweidnitz außer Konstanze nur eine überlebende
Tochter (Elisabeth), die aber bereits vor 1326 Mai 5 mit Herzog
Bolko II. von Oppeln (+ 1356) verheiratet war und 1348 starb
(K. Jasinski II, 1975, Seite 43f., und ebd. III, 1977, Seite 56f.), so
daß sie als jene Tochter der Schwester der ungarischen Königin,
die mit Otto verbundnen werden sollte,
nicht in Frage kommt. Aus Margaretha-Kunigundes
Ehe
ging auch Herzog Heinrich II. hervor, der Vater von
KARLSdritter
Frau (siehe unten Seite 324).].
Der König von Böhmen und der Kurfürst
von Trier waren der Vater und der Großonkel des Gewählten; der
Herzog von Sachsen war als Vetter der ersten Frau des Böhmen-Königs,
dessen jüngsten Sohn Wenzeler
übrigens aus der Taufe gehoben hatte [1787 CogJoh, Nr. 12 Seite
7 zu 1337 Januar 13 (o.O.): Königin
Beatrix bittet Rudolf um die Übernahme der Patenschaft
für ihr noch ungeborenes Kind. Johann
von Böhmen hatte Rudolf zudem in seinem Testament
zum Exekutor eingesetzt: RegBM IV, Nr. 819 Seite 321 zu 1340 September
9 (Bouvines). Zur engen Verbundenheit des Sachsen mit den LUXEMBURGERN,
die allerdings ein Einvernehmen mit den WITTELSBACHERN
nicht ausschloß, vgl. E. Werunsky I, 1880, Seite 427 Anm. 2; F. Meltzer
1940, Seite 53f.; W.-D. Mohrmann 1975,, Seite 63-67,77f. - Rudolf war
in zweiter Ehe mit Margaretha-Kunigunde von Polen
(+ 1331), der Witwe Herzog Bernhards von Schweidnitz
(siehe oben Seite 190 Anm. 1104), verheiratet gewesen.] ein Onkel zweiten
Grades von KARL.
Bolkos II. Mutter war nämlich Margaretha-Kunigunde
von Polen gewesen, die älteste Tochter Wladislaws
I. und Schwester Kasimirs III.;
gleichzeitig war Bolko, da die Schwester Beatrix
seines Vaters die erste Frau LUDWIGS
DES BAYERN gewesen war, aber auch ein Neffe des Kaisers.
Die beiden Fürsten hatten vereinbart, man solle
Anna
bis zum 24. Juni des folgenden Jahres von Ungarn bringen in unser gewalt
[1979
ACRB
II, Nr. 177 Seite 225 Zeile 24.]. Anna
lebte nämlich am Hof Ludwigs I. von Ungarn,
der ja ein Halbbruder ihrer Mutter war; dort wuchs sie unter den Augen
ihrer Großtante, der Königin
Elisabeth auf, die eine Schwester ihrer Großmutter
väterlicherseits war [1980 Margaretha-Kunigunde
von Polen, Schwester der Königin
Elisabeth, war in erster Ehe mit Herzog Bernhard von Schweidnitz
verheiratet
gewesen.] und "an ihrem glänzenden Hofe eine Art Erziehungs- und Heiratsvermittlungsanstalt
für Fürstentöchter eingerichtet hatte" [1981 M. Wertner
1901, Seite 219; vgl. J. Gottschalk 1972, Seite 28.].
vor 1310
1. oo Bernhard Herzog von Schlesien-Schweidnitz
1288/91-6.5.1326
1329
2. oo 2. Rudolf I. Herzog von Sachssen
x
um 1185-11.3.1356
Kinder:
1. Ehe
Bolko II. Herzog von Schweidnitz (1326-1368)
1309/12-28.7.1368
1338
oo Agnes von Österreich, Tochter des Herzogs
Leopold I.
1321/26-2.2.1392
Konstanze als Witwe Äbtissin von Alt-Sandor
1309/14-1.2.1360/21.11.1363
1324/26
oo Primko Herzog von Glogau
-11.1.1331
Elisabeth
1309/15-8./9.2.1348
1326
oo Boleslaw II. Herzog von Oppeln
-21.6.1356
Heinrich II. Herzog von Schweidnitz
1316/24-14.8.1343/28.6.1345
Beata
1320/27- nach 9.4.1331/33
Literatur:
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Thiele, Andreas: Erzählende genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 339 - Veldtrup, Dieter: Frauen um
Herzog Ladislaus (+ 1401). Oppelner Herzoginnen in der dynastischen Politik
zwischen Ungarn, Polen und dem Reich. Fahlbusch Verlag 1999 Seite 15,27,167,243,245,282
- Veldtrup, Dieter: Zwischen Eherecht und Familienpolitik. Studien
zu den dynastischen Heiratsprojekten Karls IV., Studien zu den Luxemburgern
und ihrer Zeit Verlag Fahlbusch/Hölscher/Rieger Warendorf 1988 Seite
190,199,299,324,329 -