Begraben: Rom, St. Peter
Sohn des N.N.
Lexikon des Mittelalters: Band VII Seite 1787
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Sergius III., Papst seit Januar 904
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+ 14. April 911
Begraben: Rom, St. Peter
Aus römischem Adel, 893-896 Bischof von Caere, wurde nach gescheitertem Versuch 897/98 und Jahren des Exils von den antiformisianischen Kräften in Rom durchgesetzt, er beseitigte seine rivalisierenden Vorgänger Leo V. und Christophorus. Als erbitterter Gegner des Formosus erklärte er dessen Pontifikat und alle Päpste seit 898 sowie deren Weihen für ungültig, was heftige Kontroversen auslöste. Politischen Rückhalt hatte er unter Verzicht auf einen Kaiser (LUDWIG DER BLINDE) an dem römischen Senator Thephylakt und an Markgraf Alberich von Spoleto; aus Sergius' III. Verbindung mit Marozia, der Tochter Theophylakts und Gattin Alberichs, soll der spätere Papst Johannes XI. hervorgegangen sein. Sergius III. vollendete die Wiederherstellung des 897 eingestürzten Laterans und griff in den byzantinischen Tetragamie-Streit zugunsten Kaiser Leons VI. ein.
Quellen:
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LP II, 236-238; III, 128 - Jaffe I, 445-447; II, 705,
746 - H. Zimmermann, Papsturkk. 896-1046, I, 1988, 31-57
Literatur:
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Haller II, 194-198 - Seppelt II, 346-349 - H. Zimmermann,
Das dunkle Jh., 1971, 26-42 - S. Scholz, Transmigration und Translation,
1992, 228-240.
In diesem Mörder sieht die Geschichte den ersten
Tiefpunkt der Epoche, die der Kardinal und Historiker Cesare Baronio im
17. Jahrhundert als Pornokratie und saeculum obscurum, düsteres Jahrhundert,
bezeichnet hat.
Mit diesem Papst begann das Geschlecht der Grafen
von Tusculum, dem er möglicherweise selber angehörte,
sich zu allbeherrschender Stellung in Rom aufzuschwingen und in über
anderthalb Jahrhunderten nicht weniger als 8 Grafen zu Päpsten zu
machen. Den Anfang der Machtergreifung machten Theophylakt, seine Frau
Theodora
I. und beider Töchter, Theodora
II. und Marozia. Letztere,
die Mätresse des Papstes, begann umsichtig, Päpste einzusetzen,
abzusetzen, zu morden und zu gebären. Theophylakt nannte sich Magister
Militum, Dux und Senator. Theodora I. und Marozia,
die den mächtigen Herzog Alberich I. von Spoleto heiratete, nannten
sich Senatrix. Auf diese Weise sollten altrömische Ämter erneuert
werden, während das Papsttum zur Kulisse für den persönlichen
Ehrgeiz des Hauses TUSCULUM wurde.
Kinder: von Marozia
Johannes XI.
- 12.935
Literatur:
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.
in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters
Band XI Seite 220,222,236 - Cawthorne Nigel: Das Sexleben der Päpste.
Die Skandalchronik des Vatikans. Benedikt Taschen Verlag 1999 Seite 75,76
- Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen
zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 628 - Liudprands
von Cremona: Werke in: Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit.
Band VIII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1977 Seite 246,278,332,390
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