Jüngerer Sohn des Grafen
Eberhard V. (Eppo) von Nellenburg und der Hedwig
Lexikon des Mittelalters: Band III Spalte 1514
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Eberhard, Graf von Nellenburg
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* um 1018, + 26. März 1078/79
Bis 1050 als Graf im Zürichgau bezeugt.
Eltern: Eberhard (Eppo) von Nellenburg und Hedwig, wahrscheinlich Tochter des lothringischen Grafen Gerhard.
Eberhard entstammt einer mit dem
salischen Kaiserhaus und Papst Leo
IX. verwandten, im Hochrheingebiet begüterten Familie, die sich seit
dem ausgehenden 11. Jh. nach ihrer im Hegau südwestlich Stockach gelegenen
Burg (1045 erstmals urkundlich erwähnt) nannte. Die NELLENBURGER
verstanden es, ihre Machtposition im Königsdienst erfolgreich auszubauen.
Vielleicht begleitete Eberhard bereits
KONRAD II. 1037/38 nach Italien. 1046/47
folgte er HEINRICH III. auf dessen
1. Italienzug. Dieser lohnte seine Dienste nicht nur mit der Verleihung
des Münzrechts in Schaffhausen (DH III. 138), sondern auch mit der
Übertragung der verkehrspolitisch bedeutsamen Grafschaft Chiavenna.
Auch unter HEINRICH IV. begegnet
Eberhard im Dienste des salischen Königtums,
von dem er die Münze in Kirchheim/Teck (DH IV. 60) sowie den Forstbann
über nellenburgische Besitzungen
im Klettgau und Hegau (DH IV. 193) erhielt. Seine Söhne Heinrich
und Eberhard,
die 1073 mit HEINRICH IV. gegen die
aufständischen Sachsen zogen, fielen 1075 in der Schlacht an der Unstrut.
Eberhard ist jedoch nicht mit dem von
Lampert von Hersfeld (Ann. 1071 und 1076) mehrfach erwähnten Ratgeber
HEINRICHS IV. identisch, den 1076 der
päpstliche Bann traf (Meyer v. Knonau II, 43 Anm. 6; 841 Anm. 160).
1050 errichtete Eberhard mit
Unterstützung Papst Leos IX. auf seinem Eigengut in Schaffhausen das
Kloster Allerheiligen, das den NELLENBURGERN
fortan als Grablege diente. Papst Alexander II. bestätigte in einem
nicht erhaltenen Privileg (Jaffe 4749; GP II/2. 10f. Nr. *2) die Rechte
der Stifterfamilie, insbesondere die erbliche Vogtei. Die letzten 6 Jahre
seines Lebens verbrachte Eberhard
als Mönch in seiner Stiftung Allerheiligen, während sich seine
Gemahlin Ida
in die ebenfalls in Schaffhausen errichtete Zelle St. Agnes zurückzog.
Quellen:
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Das Buch der Stifter des Kl. Allerheiligen, ed. K. Schib (Beil. zum
Jahresber. der Kantonsschule Schaffhausen, 1933/34) - AASS April 7, 669-672.
Literatur:
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DHGE XIV, 1291 - LThK² III, 628f. - Verf.-Lex.² II, 284-286
- G. Meyer v. Knonau, JGD H IV. und H.V., 1-2, 1890/94 [Nachdr. 1964],
passim - G. Tumbült, Gf. E. v. Nellenburg, der Stifter von Allerheiligen,
ZGO 44, 425-442 - H. Patze, Adel und Stifterchronik, BDLG 100, 1964, 54f.
- K. Hils, Die Gf.en v. Nellenburg im 11. Jh. (Forsch. zur oberrhein. LG
19, 1967), bes. 46-57, 75-77 - K. Schib, Gesch. der Stadt und Landschaft
Schaffhausen, 1972, 18-23, 35-37 - A. Borst, Mönche am Bodensee, 1978,
121-129, 546 [Lit.].
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR SCHWEIZER GESCHICHTE Band IV
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Hans Kläui: Seite 182
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19. Eberhard VI.
Geboren um 1010/15, + um 1078/80.
(Nach alter Zählung III.), zubenannt "der Selige"
Sohn von Eppo (Nr. 13).
Stiftet mit seiner Mutter Hedwig
das Augustinerchorherrenstift Pfaffenschwabenheim bei Kreuznach im Nahegau.
Verheiratet mit Ita
"von den höchsten Graven geslechte, so in tützschen lande
was". Mit ihr unternimmt Eberhard eine
Wallfahrt nach Santiago de Compostela. Der Ehe entsprossen 6 Söhne
und 2 Töchter (Nr. 20-27) .
1036/37 Graf im Zürichgau. Erhält 1045 Jul. 10. von HEINRICH
III. das Münzrecht in Schaffhausen.
1049 Nov. 22. weiht Eberhards Verwandter,
Papst Leo IX., in Schaffhausen einen Altar "in honore dominice resurrectionis",
womit die vom Grafen beschlossene Gründung des Klosters Allerheiligen
kirchliche Gutheißung erfährt.
Anfangs 1050 tauscht Eberhard,
nun ausdrücklich "comes Turgie provincie" genannt, einige Äcker
der Domkirche Bamberg, an der Schaffhauser Furt gelegen, von deren
Vogt, Berthold I. von Zähringen, ein, weil er dort, ohne sich nach
den Besitzverhältnissen zu erkundigen, Steine hatte brechen lassen.
Beurkundet 1056 seine früher an die Abtei Reichenau gemachten
Stiftungen für das Seelenheil seines Vaters Eppo
sowie seiner Brüder Burkhard
und Manegold,
die daselbst bestattet wurden. Dabei erwähnt Eberhard
der Selige erstmals die fortan für das Geschlecht namengebende
Burg auf dem Nenzinger Berg bei Stockach mit den Worten: "in decimis villae
quae posita est in Nacingareberge juxta castellum meum Nellenburg".
Er hat diese wohl kurz vor 1050 erbaut.
1059 Nov. 22. verleiht ihm HEINRICH IV.
die Münzstätte zu Kirchheim im Neckargau, dessen Grafschaft Eberhard
ebenfalls innehat. In einem Bericht über die 1064 Nov.
3. vorgenommene Weihe des Klosters Allerheiligen wird Eberhard
der Selige "occidentalium Suevie partium cicis et Turegie provincie
commes illustris" genannt.
Besaß bis 1065 Mai 20. die Grafschaft Chiavenna mit dem Brückenzoll
und wurde für deren Rückgabe an das Bistum Como durch HEINRICH
IV. mit Königsgütern im Elsaß entschädigt.
1067 (Mitte Juni) verleiht ihm HEINRICH IV.
den Wildbann in seiner Grundherrschaft Schaffhausen, gelegen in den Grafschaften
Klettgau und Hegau. Nach dem Ausbruch des Investiturstreites, in welchem
Eberhard der Selige zur päpstlichen
Partei hält, werden ihm die Güter im Elsaß und ein Lehen
in Kreuznach vom König entzogen (1076/ 77).
Nachdem seiner Familie 1078 auch die Grafschaft im Zürichgau verloren
gegangen ist, stirbt Eberhard vor
1080 März 1. im Kloster Allerheiligen . Seine Gattin Ita
tritt in das von Abt Siegfried gestiftete Kloster St. Agnes in
Schaffhausen über und lebte noch bis etwa 1105. Beide Eheleute kommen
in der Folge noch öfters in Urkunden, Güterbeschreibungen und
chronikalischen Aufzeichnungen des Klosters Allerheiligen vor.
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Prinz Isenburg:
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Eberhard I. der Selige war verwandt mit Papst Leo IX. und erhielt am 10.7.1045 das königliche Münzrecht in Schaffhausen. Er war 1045/59 Graf im Neckargau, 1065 Graf von Chiavenna, erbaute vor 1050 die Nellenburg und stiftete 1050 das Kloster Allerheiligen zu Schaffhausen.
Mechthild Black-Veldtrup:
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"Kaiserin Agnes" Seite 258,260
Chiavenna war dem Bistum Como wahrscheinlich von HEINRICH III. entzogen und an Graf Eberhard von Nellenburg verlehnt worden. Am 20. Mai 1065 mußte Eberhard seinerseits für die Rückgabe Chiavennas an Como entschädigt werden und erhielt dafür, wie in der Urkunde für die bischöfliche Kirche ausdrücklich festgehalten wurde, die im Besitz der Kaiserin Agnes befindliche villam Hochwelt nominatam und zusätzlich noch andere ungenannte Güter von HEINRICH IV. 2 Tage später, am 22. Mai erhielt Eberhard diese Entschädigungsleistungen in einer eigenen Urkunde verbrieft, in der aber erstaunlicherweise keine Rede mehr davon ist, dass Hochfelden aus dem Besitz der Kaiserin stammte.
Eduard Hlawitschka:
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"Untersuchungen"
Im Umkreis von Schaffhausen jedoch trat erst Eberhard
der Selige 1045 erstmals auf, wobei Schaffhausen auch nicht
in seinem Amtsbereich, sondern in der Grafschaft eines Grafen Udalrich
lag. HEINRICH III. verlieh damals nämlich
auf Bitten seiner Gemahlin Agnes und
in Anbetracht der geleisteten treuen Dienste nostro fideli Eberhardo
comiti das Münzrecht in villa Scafhusun dicta et in comitatu
Odalrici comitis atque in pago Chletgouui dicta siat. Eberhard
der Selige gründete 1050 consilio et auxilio piissime sue
conjugis, vocabulo Ita, das Schaffhauser Allerheiligenkloster und war dabei
noch immer comes Turegie provincie, also des Zürichgaus. In seinen
letzten Jahren wurde er selbst Mönch in seiner Stiftung und starb
nach 6-jährigem strengen Mönchsleben an einem 26. März
zwischen 1076 und 1079. Es scheint, dass angesichts der sonstigen
Verankerung der Ahnen Eberhards im
Zürichgau - der um Schaffhausen und im Klettgau nördlich des
Hochrheins sowie am Schwarzwaldrand gelegene Besitz Eberhards
des Seligen diesem erst durch seine Frau Ita
zugekommen zu sein.
Eberhard, um 1070 einer der Hauptratgeber
König HEINRICHS IV. vermittelte einen Waffenstillstand
zwischen dem König und dem als Herzog von Bayern abgesetzten Otto
von Northeim. Im Jahre 1075 brach der Gesandte Graf
Eberhard, der auch zu den vom Papst gebannten Ratgebern des
Königs gehörte, die Macht der Pataria in Piacenza.
Kurt Hils: Seite 14,39,47
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"Grafen von Nellenburg"
Der Baubeginn der 1. Klosteranlage ist auf das Jahr 1050 anzusetzen;
der Ort Schaffhausen war zum größten Teil Eigengut der NELLENBURGER.
Das Entscheidende der Urkunde von 1050, die uns über die Klostergründung
berichtet, ist, dass der Zürichgaugraf Eberhard
in Schaffhausen am Rhein, im Grenzgebiet zwischen Hegau und Klettgau, ein
Kloster errichtet, also außerhalb seiner Grafschaft. Eberhard
errichtete eine Grablege für seine Familie auf dem Friedhof der Reichsabtei
Reichenau.
Beim Ausbruch des Investiturstreites nimmt HEINRICH
IV. den NELLENBURGERN
die Grafschaft im Zürichgau weg und überträgt sie den ihm
treu ergebenen Grafen von Lenzburg. Die NELLENBURGER
üben also kein Grafenamt mehr aus.
Dem 1030 gefallenen Vogt
Manegold, dessen Bruder Burkhard
und seinem Vater Eberhard
- deren Vorfahren hatten das Kloster Reichenau reich beschenkt und sind
dort auch begraben - errichtete Graf Eberhard,
der Gründer von Allerheiligen, nach 1034 die Laurentiuskapelle auf
der Insel als Grablege und stattete sie mit Gütern aus. Die Vogtei
darüber beanspruchte er für sich und seine Nachkommen. Damit
besaßen die NELLENBURGER
mindestens seit 1024 Reichenauer Vogteirechte. Abt
Ekkehard von Reichenau, ein Sohn des Stifters Eberhards,
war zusammen mit Vogt Hecelo ein erbitterter Gegner des Kaisers im Investiturstreit.
Es ist nicht auszuschließen, dass Eberhard
während des Aufenthaltes KONRADS
II. in Oberitalien im Februar und März 1038 im Auftrag
des Kaisers handelt; denn am 2. März dieses Jahres wird in Perugia
von den Grafen Adalbert und Eberhard ein
Placitum abgehalten. Vielleicht handelt es sich dabei um den NELLENBURGER
Eberhard.
In der 1. überlieferten Kaiserurkunde des 11. Jahrhunderts für
die NELLENBURGER Familie
verleiht HEINRICH III. am 10. Juli
1045 dem Grafen Eberhard, dem Sohn
Eppos,
auf Bitten seiner Gattin Agnes und
für treue Dienste das Münzrecht in der villa Schaffhausen. Wenn
das königliche Recht des Münzenschlagens Eberhard
gewährt wird, bedeutet das eine besondere Auszeichnung für ihn
und die Stadt Schaffhausen; denn der Ort muß sich in Verkehr und
Handel eine gewisse Stellung errungen haben.
Wahrscheinlich finden wir Eberhard auch
in der Begleitung HEINRICHS III. in
Italien im Jahre 1047. In Mantua nämlich schenkt der Kaiser auf Verwendung
der Grafen Eberhard und Berthold dem
Getreuen Magongod eine Königshufe zu Waldkirch, nördlich von
Waldshut. Nach der Lage des Ortes dürfte es sich um den Grafen
Eberhard von Nellenburg handeln, der auch das Münzrecht
für Schaffhausen 1047 erhalten hatte. Der Graf Berthold wird ein ZÄHRINGER
gewesen sein, der spätere Herzog von Zähringen.
Der junge König HEINRICH IV.
verleiht am 22. November 1059 dem Grafen Eberhard
auf Intervention seiner Mutter Agnes für
treue Dienste die Münze in Kirchheim im Neckargau in der Grafschaft
des Grafen Eberhard. Eberhard,
der Klosterstifter, erhält also nach Schaffhausen eine 2. Münze
in Kirchheim, das wohl als Kirchheim-/Teck aufzufassen ist; dafür
spricht die Lage im Neckargau und die Nähe des Nellenburger Besitzes.
Neben der Grafschaft im Zürichgau übt Eberhard
auch noch im Neckargau die Grafengewalt aus, doch sicher nur vorübergehend;
denn 1046 erscheint ein Werinher als Graf im Neckargau. Baumann wirft die
Frage auf, ob Eberhards Gemahlin
Ida, deren Herkunft unbekannt ist, eine Tochter des Wernerschen
Hauses wäre, und Eberhard durch
Heirat diese Grafschaft erlangt hätte. Als Hinweis nimmt er die nellenburgischen
Besitzungen im Nahegau, die sich aber weit besser durch
Eppos Heirat mit Hedwig
erklären lassen. Sichere Verwandtschaftsbeziehungen dagegen
bestehen zwischen NELLENBURGERN
und den Grafen von Lauffen, da sich Erzbischof Bruno von Trier (1102-1124),
ein Angehöriger der Lauffener Grafenfamilie, "consanguineus" Eberhards
nennt und gute Verbindungen zu Kloster Allerheiligen aufrechterhält.
Am 22. Mai 1065 schenkt HEINRICH IV. einem
Grafen Eberhard die villen Hochfelden
und Schweighausen mit dem Heiligen Forst im Nordgau. Über den Grafen
Eberhard wird nichts Näheres mitgeteilt; doch ist er ohne
Zweifel derselbe, der unter HEINRICH III.
die Grafschaft Chiavenna innehatte. Diese wurde 2 Tage vor der Schenkung
HEINRICHS an Graf
Eberhard am 20. Mai desselben Jahres dem Bistum Como wieder
zurückgegeben. Die Schenkung von Hochfelden und Schweighausen mit
dem Heiligen Forst am 22. Mai 1065 an Graf Eberhard
ist also als Entschädigung für die am 20. Mai 1065 Como zurückgegebene
Grafschaft Chiavenna, die Eberhard
bisher besaß, aufzufassen.
Graf Eberhard von Nellenburg ist
der 3. Graf, der für D D H IV 149 und 152 in Frage kommt. Eberhard
ist im Hegau, Klettgau, Südschwarzwald, Zürich- und
Thurgau, im Vorderrheintal bei Malans und Fläsch (Kt. Graubünden),
im Breisgau (ohne namentliche Nennung im Stifterbuch), im Nahegau (Ausstattungsgüter
für das Kloster Pfafenschwabenheim) und im Neckarland begütert;
außerdem verwaltet er die Grafschaft im Zürichgau und zumindest
die einige Jahre die des Neckargaus. Zusammen mit der wichtigen Stellung
Eberhards auf der Nordseite der Alpen
und der guten Beziehungen zum Herrscherhaus ist der Besitz der Grafschaftsgewalt
in Chiavenna am Südzugang zu den Alpenpässen und des einträglichen
und verkehrspolitisch wichtigen Brückenzolls gut denkbar. HEINRICH
IV. gibt dann 1065 diese Rechte wieder an das Bistum Como zurück
und schenkt dem Grafen Eberhard zum Ausgleich Königsgut, die Orte
Hochfelden, Schweighausen und den heiligen Forst bei Hagenau. Nimmt man
im Norden die NELLENBURGER
Gebiete im Kreuznacher Raum und im Süden die Güter im Breisgau
(Schallstadt und Talhausen) und im Elsaß (Mitgift Hedwigs, ohne Nennung
im Stifterbuch des Klosters Allerheiligen) dazu, so liegen die Schenkungen
des D H IV 152 genau in der Mitte.
Sein Verwandter, Graf
Manegold, der unter der Kaiserin Adelheid
eine besondere Vertrauensstellung innehatte, hatte erheblichen Einfluß
rechts und links des Oberrheins erlangt, was die Schenkung königlichen
Hausgutes in Hochfelden und Schweighausen an Eberhard
von Nellenburg verständlicher macht.
Graf Eberhard von Nellenburg hatte
also unter HEINRICH III. die Grafschaft
Chiavenna inne; HEINRICH IV. gab dann
die Grafschaft und den Brückenzoll am 20. Mai 1065 dem Bistum Como
wieder zurück. Zum Ausgleich verlieh HEINRICH
IV. dem Grafen Eberhard 2
Tage später Königsgut in Hochfelden, Schweighausen und den Heiligen
Forst. Graf Eberhard scheint nicht
lange im Besitz dieser Güter gewesen zu sein; denn einige Jahrzehnte
später werden andere Besitzer genannt. Wahrscheinlich ging den NELLENBURGERN
dieses Gut während des Investiturstreites infolge ihrer Parteinahme
für den Papst verloren. Zum letzten Mal erfährt Eberhard die
Gunst des Kaisers Mitte Juni 1067; HEINRICH IV.
gibt seinem Getreuen, dem Grafen Eberhard,
den Wildbann innerhalb seines eigenen Besitzes im Klettgau und Hegau in
des Grafschaften des Gerung und Ludwig zu eigen; der Forstbann erstreckt
sich auf das Gebiet nördlich von Schaffhausen bis zum Randen, dem
Verbindungsstück zwischen Schwäbischer Alb und Schweizer Jura.
Da das Forstrecht auf Eigenbesitz gewährt wurde und deshalb die
Zustimmung anderer Personen nicht erforderlich war, verfügten die
NELLENBURGER nördlich
von Schaffhausen über einen größeren geschlossenen Besitz.
Es ist der einzige, der sich im 11. Jahrhundert in der Hand der NELLENBURGER
nachweisen läßt. Und gerade in diesem Gebiet erbauten die NELLENBURGER
ihre namengebende Burg nicht, sondern weiter östlich im Hegau, in
dem ihr Besitz bei weitem nicht so konzentriert war.
oo Ita
-2.3.1105/06
(26.2. nach 1105 Isenburg)
Kinder: 2 T
Udo Erzbischof von Trier (1066-1078)
um 1030/35-11.11.1078 gefallen
Burkhard III. Graf von Nellenburg
- ca. 1105(21.1.1106
Isenburg)
Ekkehard Abt von Reichenau (1071-1088)
-24.11.1088
Adelheid
-
oo Arnold Graf von Lauffen (von Arnstein Isenburg)
-
Eberhard
um 1035-9.6.1075 gefallen
Homburg
Heinrich
um 1040-9.6.1075 gefallen
Homburg
Adalbert
- bald nach 1050
Literatur:
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Eduard Hlawitschka: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten
Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands.
Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke
Verlag Sigmaringen 1987, Seite 154,159,163-169 - Hils, Kurt: Die Grafen
von Nellenburg im 11. Jahrhundert. Ihre Stellung zum Adel, zum Reich und
zur Kirche, Eberhard Albert Verlag Freiburg 1967, Seite 12-16,18-25,28-30,33-40,46-55,58-78,82,84,91,93,99,106,111,120,127
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