Einziger Sohn des Pfalzgrafen
Heinrich I. der Rasende von Lothringen und der Mathilde
von Lothringen, Tochter von Herzog Gozelo II.
Hermann II. wurde Graf im Ruhr- und Zülpichgau und 1061 Pfalzgraf. Sein Vormund war Erzbischof Anno II. von Köln. Er hielt Frieden mit ihn und geriet gegen dessen Nachfolger wegen der alten Streitpunkte. Er war eine treue Hilfe von Kaiser HEINRICH IV. und wie dieser zeitweise gebannt. Er scheiterte gegen die Erzbischöfe von Köln, wie auch gegen die von Trier im Moselraum und verlor unter anderem Cochem.
Schieffer Rudolf: Band II Seite 8
**************
"Die Salier und das Reich"
Kurz danach brach über das Pfalzgrafenhaus die Katastrophe herein, als Heinrich nach vorübergehendem Klosteraufenthalt auf seine Burg Cochem zurückkehrte und dort in einem Anfall von Wahn seine Gattin umbrachte (1060). Der Pfalzgraf verschwand für den Rest seiner Tage in Haft, während Anno eine Art Vormundschaft über den Sohn des unglücklichen Paares übernahm. Der in Köln erzogene Hermann II., 1064 erstmals als pfalzgräflicher Nachfolger seines Vaters genannt, behauptete später zwar die moselländischen Besitzungen seiner Vorfahren, ließ sich aber bis zu seinem Tod (1085) auf keinen Zwist mit den Kölner Erzbischöfen ein. Anno blieb im unangefochtenen Besitz des ezzonischen "Nachlasses", den er ohne erkennbares Zutun der Reichsgewalt an sich gebracht hatte.
Lewald Ursula: Seite 164-167
*************
"Die Ezzonen. Das Schicksal eines rheinischen Fürstengeschlechtes"
Dass der palatinus comes Hermann,
der die Schenkung an das Stift Kerpen machte, ein Sohn der unglücklichen
Pfalzgräfin
Mathilde gewesen ist, geht aus der eben behandelten Urkunde hervor.
Väterlicherseits aber stammte er von den ERENFRIEDEN
ab, denn die in der Brauweiler Klosterchronik überlieferte erweiterte
Fassung der Vita des Abtes Wolfhelm nennt ihn einen patruelis, also einen
(vom Vater-Bruder abstammenden) Vetter der Königin
Richeza von Polen. Diese umständliche Verwandtschaftsbezeichnung
enthob den ungenannten Klosterschreiber der Notwendigkeit, den Vater Hermanns,
Heinrich, an dessen Händen ja Blut klebte, zu nennen. Nach der
Vita Annonis soll der Erzbischof, nachdem er die ermordete Pfalzgräfin
bestattet hatte, den Sohn zu sich genommen, ihn aufgezogen und mit vielen
Lehen begabt haben. Schon Jenal hat kritisch angemerkt, dass dieser Akt
der Barmherzigkeit einen politischen Hintergrund hatte. Durch die Übernahme
der Erziehung machte sich Anno zum Vormund über den Erben seines Gegners.
Lange freilich kann dieser Zustand nicht gedauert hatte, denn, wie oben
ausgeführt, ist Hermann schon
1064 zum ersten Mal als Pfalzgraf bezeugt. Spätestens zu dieser
Zeit hatte also die Vormundschaft ein Ende.
Auf eine Auseinandersetzung mit dem mächtigen Kölner
Erzbischof hat es Hermann II. nicht
ankommen lassen. Anno und damit das Kölner Erzstift waren endgültig
in die pfalzgräfliche Machtstellung im Bonn- und Auelgau eingerückt.
Auch die linksrheinische Tomburg blieb Kölner Lehen. Nur außerhalb
der Kölner Einflußzone, im Ruhr- und Keldachgau sowie in Westfalen,
hat Hermann Grafenrechte besessen.
Über Allode verfügte er nachweislich im Remagen, hier übrigens
zusammen mit dem König, an der Maas und in Brabant. Auch die Position
seines Vater als Vogt von Klotten scheint er behauptet zu haben, wenn auch
der wichtigste Stützpunkt an der Mosel, die Burg Cochem, an
den Gegen-König HERMANN VON SALM
zu einem bestimmten Zeitpunkt verloren ging. Jedenfalls setzte sich der
neue Pfalzgraf später mit Erfolg dafür ein, dass Klotten an Brauweiler
zurückerstattet wurde. Bei den Mönchen des Klosters Afflighem
in Brabant stand Hermann ebenfalls
in gutem Gedächtnis. Die Klosterchronik hebt hervor, dass er die Hälfte
des Abteigebietes, die ihm gehörte, für die Neugründung
hergab. Dieses Allod stammte vermutlich aus der Erbschaft seiner Frau,
Adelheid
von Orlamünde, einer Tochter der Adela von Löwen, denn
eben diese stiftete den anderen Teil des Abteigrundes.
Weniger großzügig verfuhr Hermann
dort,
wo seine eigensten Interessen im Spiele waren. Jocundus, der Verfasser
der Translatio S. Servatii, wirft ihm vor, er habe zusammen mit anderen
mächtigen Herren die Burg Dalhem zwischen Lüttich und
Maastricht auf seinem Erbbesitz erbaut. Da diese Burg inmitten eines alten
Reichsgutkomplexes lag, wird es sich hier nicht um Allod, sondern um ein
entfremdetes Amtsgut des Pfalzgrafen gehandelt haben. Der Wunsch, sich
wieder einen festen Sitz zu schaffen, ist nach dem Verlust des Siegberges
und der Tomburg nur verständlich. Später sollte diese Burg zum
Mittelpunkt einer eigenen Herrschaft werden. Sie gelangte als Kölner
Lehen in die Hände der Grafen von Hochstaden. Aber nicht der Kaiser,
der im Jahre 1085, in dem sich der Vorgang abspielte, in Franken, Sachsen
und Bayern weilte, griff dagegen ein, sondern die benachbarten Fürsten
an ihrer Spitze Graf Adalbert III. von Namur. Bei der nun folgenden Fehde
soll Pfalzgraf Hermann, als er es wagte,
ein in der Nähe gelegenes Heiligtum des heiligen Servatius zu plündern,
schmählich ums Leben gekommen sein. Dieser Vorwurf des Jocundus, ein
solches Sakrileg verübt zu haben, ist freilich bei einem Manne, der
zum Wohltäter mehrerer geistlicher Anstalten geworden war, wenig glaubwürdig.
Aber wahrscheinlich fürchtete man in Maastricht nicht ganz zu Unrecht,
die neue Burg werde die eigenen nahen Besitzungen bedrohen, zumal Hermann
wahrscheinlich
als Erbe seines Vaters auch Vogt der Maastrichter Mosel-Besitzungen
gewesen ist, und man einen so mächtigen Herren nur ungern in unmittelbarer
Nähe des Stiftes dulden mochte: Sein Tod, den man nach Jocundus dem
Eingreifen des heiligen Servatius verdankte, hatte das Stift von ihm befreit,
aber die Burg blieb bestehen.
Mag im Fall von Dalhem Hermann
auch gegen das Interesse des Reiches im allgemeinen und des Reichsstifts
Maastricht im besonderen gehandelt haben, so hielt er persönlich doch
treu zu HEINRICH IV. Nach der Rückkehr
des Königs aus Italien ermöglichte es ihm Hermann,
mit seinem Anhang auch im Rheinland Fuß zu fassen. Dabei war er als
Schwiegersohn des Gegen-Königs RUDOLF VON
RHEINFELDEN vorgesehen gewesen. Aber dieser Verlockung, mit
der ihn RUDOLF wohl zu seiner Partei
hinüberziehen wollte, hat er sichtlich widerstanden, wie die schon
genannte Ehe mit Adelheid von Orlamünde zeigt. Das Angebot
der Gegenseite macht aber deutlich, welche einflußreiche StellungPfalzgraf
Hermann trotz der Verluste, die sein Vater hatte hinnehmen müssen,
immer noch im Reich besaß. Dem Lütticher Gottesfrieden von 1082
hat er nach Papst und König an dritter Stelle unter den lothringischen
Großen zugestimmt und bei der Kaiserkrönung
HEINRICHS
IV. durch den Gegenpapst Clemens III. Ostern 1084 in Rom ist
er auch zugegen gewesen. Der strenge Gregorianer Bernolf läßt
ihn wegen dieser Parteinahme denn auch 1086 unbußfertig sterben,
heu miserabiliter periit, ruft er ihm nach, während die Hildesheimer
Annalen seinen Tod im Jahre 1085 ohne Kommentar melden. Demgegenüber
berichten die Miracula des heiligen Nikolaus aus Brauweiler, dass Pfalzgraf
Hermannmit seiner Frau Adelheid
in der Fastenzeit des
Jahres 1080 dorthin eine fromme Wallfahrt machte, und die Fundatio bezeichnet
ihn ausdrücklich als pius comes. Die durch den Investiturstreit entfachte
Spaltung der Meinungen in Deutschland spiegelt sich also auch in der widersprüchlichen
Beurteilung des letzten Pfalzgrafen aus dem Geschlecht der ERENFRIEDE
wider. Seine beiden Kinder sind im gleichen Jahr wie er selbst gestorben.
Kimpen Dr. Emil: Seite 62
***************
"Der letzte Ezzone"
in: Eifel-Kalender für das Jahr 1952
Zum Tod der Brüder Heinrich I. und Herzog
Konrad III. von Kärnten sagt die Lebensbeschreibung des heiligen
Willibrord, mit dem Untergang dieser hellglänzenden Gestirne des Römischen
Reiches sei auch ihre erhabene Familie untergegangen und das reiche Erbe
an Auswärtige gefallen. Diese Mitteilung trägt wohl Schuld daran,
dass man den nunmehr folgenden, 1065 zum ersten Male als Pfalzgrafen
genannten
Hermann II. bisweilen für
einen LUXEMBURGER hielt. Man begründete
dies damit, dass Hermanns Witwe
Adelheid
von Meißen nach Urkunden von 1097 und 1124 zu seinem Seelenheil
dem Limburger St. Georgstift Besitz in den Westerwaldorten Isenburg und
Meuth überließ und das Haus der Grafen von Luxemburg, vor allem
sein Gleiberger Ast an der Lahn begütert war, außerdem Hermann
II. nach einer Urkunde Kaiser HEINRICHS
V. in dem rechtsrheinischen Bendorf einen Hof gehabt haben soll.
Da der 1077 noch als ledig bezeugte Hermann1085
oder 1086 mit seinen "Kindern" verstarb und zeitlich für ein Enkel
des 1019 dahingeschiedenen luxemburgischen Grafen Friedrich sein konnte,
wurde er daher zumeist dem Grafen Hermann von Gleiberg gleichgesetzt, der
Vogt über einen Hof in Bendorf war. Aber jeglicher Beweis fehlt, dass
die Limburger Schenkungsgüter jemals Hermann
II. gehört hätten, auch
sein Bendorfer Hof wurde nach einer Urkunde Kaiser
KONRADS III. nicht von ihm, sondern vom Pfalzgrafen Siegfried
dem Kloster Laach übergeben und war überdies gar nicht derselbe
Hof wie derjenige Hermanns von Gleiberg.
In Wahrheit war Hermann II.ein
echter Angehöriger des EZZONEN-Geschlechts. Sein erstes Auftreten
1064 zeigt ihn bereits in einer Angelegenheit des Stifts Kornelimünster,
dem Hezelin schon die andere Hälfte des Waldes Vele (Ville) nebst
Bergheim schenkte und dessen Vogt Pfalzgraf Heinrich I. war. 1065
und 1072 wird er als Graf im Ruhrgau genannt, in welchem Ezzo
von
Kaiser
HEINRICH II. die Höfe Kaiserswerth und Duisburg erhalten
hatte, die Pfalzgraf
Otto bei seiner Erhebung zum Schwabenherzog der Krone dann wieder
zurückgab. Nach dem EZZONEN-Kloster in Brauweiler machte Hermann
1080 mit seiner Gattin eine Bittfahrt, und bei dem Kölner Erzbischof
setzte er sich außerdem für die Rückgabe des dem Kloster
durch Anno widerrechtlich entzogenen Klottener Besitzes ein, wozu nach
Richezas
Anordnung vom Jahre 1051 in erster Linie die Erben des Pfalzgrafen Heinrich
I. befugt sein sollten. Dies alles bezeugt schon Hermanns
nahe Verwandtschaft mit den EZZONEN und läßt darüber
hinaus ganz besonders an Beziehungen mit dem Ast Hezelins denken.
Nun sagt Kaiser HEINRICH V.
von dem im einstigen KONRADINER-Gebiet
liegenden Hof Bendorf, er sei "a cognato nostro Herimanno
palatino comite", also von dem "verwandten"Pfalzgrafen
Hermann II. erbrechtlich auf ihn übergegangen. Noch wichtiger
ist, dass Kaiser HEINRICH IV. im Remager
Forst Gemeinschaftsrechte mit Pfalzgraf Hermann
II. besaß, die nur durch verwandtschaftliche Beziehungen
zu erklären sind, wie sie zwischen Herzog Konrad III. von Kärnten
und den SALIER-Herrschern bezeugt sind.
Es ist deshalb so gut wie sicher, dass Hermann
II. der Linie des Grafen
Hezelin entstammte. Die Worte der Vita Willibrords, mit dem Untergang
der Söhne Hezelins
sei auch ihre höchst erhabene Familie untergegangen und Erbe und Ruhm
an Auswärtige gefallen, brauchten auch keineswegs zu bedeuten, dass
diese Söhne kinderlos waren. Die Vita, die erst 1100 geschrieben wurde,
konnte ebenso gut nur den um diese Zeit geltenden, durch den Tod der beiden
Brüder angebahnten Zustand kennzeichnen wollen. Hätte sie aber
wirklich mit ihren Worten deren Kinderlosigkeit betonen wollen, so war
dies ganz zweifellos ein Irrtum, der sich dadurch völlig einwandfrei
nachweisen läßt, dass der Biograph Erzbischof Annos von Köln
mitteilt, dieser habe nach Pfalzgraf Heinrichs Tod dessen Sohn erzogen
und mit Lehen ausgestattet. Pfalzgraf Heinrich I. hatte also einen
Sohn. Und diese Tatsache genügt zu der nunmehr letzten Feststellung,
dass Pfalzgraf Hermann II.mit Bestimmtheit
Pfalzgraf Heinrichs I. Sohn war. Eine undatierte Kopie, nach der
ein Pfalzgraf Hermann zum Seelenheil
seiner Mutter Magdilis
und ihres "compar" (Teilhaber, hier vielleicht
Unglücksgefährte) Sigebodo dem Kerpener Martins-Kloster Besitz
und Lehen in Bilemarche, Sinzig, Echeze und Beller schenkte, bezieht sich
also ebenfalls auf ihn; Eccheze könnte das Gut Hezelins
in Aeccheze gewesen sein, auf dem Mathilde,
die Gattin seines Bruders Ezzo,
im Jahre 1025 bei einem Besuch aus dem Leben schied.
Pfalzgraf Hermann
und seine Kinder waren die letzten EZZONEN. Mit ihrem Erlöschen
starb ein Haus aus, das etwa anderthalb Jahrhunderte lang den größten
Tei der Eifel beherrscht hatte und, was die vorstehenden Ausführungen
für unser Eifelgebiet besonders interessant macht, eines der glänzendsten
Eifel-Geschlechter aller Zeiten gewesen war. Die Pfalzgrafschaft aber kam,
wie ich bereits an anderer Stelle gezeigt habe und noch zeigen werde, nunmehr
in die Hände Auswärtiger, die aber doch auch wieder durch weibliche
Vermittlung verwandtschaftliche Bindungen zu den alten lothringischen Pfalzgrafengeschlecht
besaßen.
Van Droogenbroeck, F.J.: Seite 38-95
*********************
"Paltsgraaf Herman II (+ 1085) en de stichting van de
abdij van Affligem", Jaarboek voor Middeleeuwse Geschiedenis 2 (Hilversum
1999)
Die richtige Identifizierung des Pfalzgrafen, der am 31. März 1084 die Hälfte des Baugeländes der Abtei Affligems schenkte, hat die Entstehungsgeschichte dieser Abtei ganz verändert. Hermann II. von Lothringen († 1085!), und nicht seinem Nachfolger Heinrich II. von Laach, oder seiner Frau, Adelheid von Weimar-Orlamünde, gehörte das Allod. Das Grundstück fand vermutlich seinen Ursprung in der Erbschaft seiner Mutter, Mathilde von Verdun. Heinrich III. und Gottfried I. von Löwen, die Kinder der Gräfin Adela, Witwe des Grafen Heinrich II. von Löwen, besaßen die andere Hälfte des Allods. Dieser Teil entstand aus der Erbschaft ihrer Großmutter, Oda von Verdun.
Weil Oda und Mathilde von Verdun beide als Töchter Gozelos I. dem lothringischen Herzogshaus entstammten, gehörte das Klosterareal vordem wahrscheinlich dem Grafen von Verdun, statt dem Grafen von Löwen, wie bisher angenommen wurde. Die Beteiligung des Pfalzgrafen Hermann II. erklärt gleichfalls die bisher unvereinbare Erwähnung des Erzbischofs Anno II. von Köln in der Stiftungschronik. Hermannwurde von diesem Kölner Bischof aufgezogen, nachdem seine Mutter von ihrem wahnsinnigen Ehemann, Pfalzgraf Heinrich der Wütende, ermordet worden war. Unter dieser Vormundschaft sollten die Stifter Affligems sich an den kaiserlichen Regenten Anno wenden und sollten ihn (als stellvertretenden Grundbesitzer für Hermann) um Erlaubnis für die Stiftung bitten. Sie trafen sich wahrscheinlich in Köln im Jahr 1062 und nicht im Jahr 1083, wie irrtümlicherweise in der Chronik interpoliert. Einige Tage später, am 28. Juni 1062, wurde sodann die eremitische Gemeinschaft Affligems gegründet. Die sogenannte aedificatio im Jahr 1083 scheint nur die Grundsteinlegung der ersten Abteikirche gewesen zu sein.
Schaab Meinrad: Seite 28
**************
"Geschichte der Kurpfalz."
Anno zog Hermann, den Sohn des unglücklichen
Pfalzgrafen, bei sich auf. Diese Regentschaft dürfte in vielfacher
Weise zur Schwächung der Pfalzgrafenmacht im ripuarischen Kernraum
beigetragen haben. Die Grafschaften waren wohl damals bereits alle
weiterverlehnt, und ie Lehnsinhaber hatten mehr ihre Selbständigkeit
als den Zusammenhalt mit den HEZELINIDEN im Sinn. Anno selbst konnte
nochmals seinen Einfluß im Köln-Bonner Umland mehren Von 1064/65
bis 1085 hat Hermann das Pfalzgrafenamt ausgeübt. Er versuchte,
im Einvernehmen mit Köln und unter weitgehendem Verzicht auf seine
Ansprüche im Bonn- und Auelgau, die alten Positionen an der Mosel
und nunwieder nördlich von Köln im Ruhr- zund Keldachgau auszubauen.
Selbst nach Westfalen konnte er mit Kölner Billigung ausgreifen. Seine
weiterreichende politische Bedeutung rührte daher, daß er der
sicherste Parteigänger des so angefochteneen Kaisers
HEINRICH IV. im nieder- und mittelrheinischen Raum war. Vermählt
war er mit Adelheid von Orlamünde, der Witwe des sächsischen
Grafen Albert von Ballenstedt, die wiederum von Mutterseite Erbin der Grafen
von Löwen wurde. So erwarb Hermann Besitz in Thüringen,
wo schon einmal die EZZONEN sich festgesetzt hatten sowie in Brabant.
Jedoch blieb die Ehe ohne Kinder. Damit starb die gesamte alte lothringische
Pfalzgrafenfamilie aus.
um 1080
oo 2. Adelheid von Weimar, Tochter des Markgrafen
Otto I.
x um 1060-28.3.1100
Literatur:
-----------
Die Salier und das Reich. Gesellschaftlicher und
ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter.
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band II Seite 8 - Droogenbroeck
Van, F.J.: Paltsgraaf Herman II (+ 1085) en de stichting van de abdij van
Affligem., Jaarboek voor Middeleeuwse Geschiedenis 2 (Hilversum 1999) Seite
38-95 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung
im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977,
Seite 89 A. 348,341 - Kimpen, Emil: Ezzonen und Hezeliniden in der
rheinischen Pfalzgrafschaft, in: Mitteilungen des Instituts für österreichische
Geschichtsforschung, XII. Ergänzungsband, Innsbruck 1933 Seite 62
- Lewald Ursula: Die Ezzonen. Das Schicksal eines rheinischen Fürstengeschlechtes.
In: Rheinische Vierteljahresblätter 43,1979, Seite 164-167 - Schaab
Meinrad: Geschichte der Kurpfalz. Verlag W. Kohlhammer 1988 Seite 28 -