Sohn des Grafen
Hezelin I. zu Zülpich und der N.N. von Kärnten,
Tochter des Herzogs Konrad I.; Bruder des Pfalzgrafen
Heinrich I. der Rasende
Konrad rebellierte 1055 zusammen mit Welf III., wurde 1056 durch die Kaiserin-Regentin Agnes Herzog von Kärnten und besaß im Lande nie herzogliche Autorität, wo die EPPENSTEINER die eigentlichen Herrscher blieben.
Lewald Ursula: Seite 153
************
"Die Ezzonen. Das Schicksal eines rheinischen Fürstengeschlechtes"
Ganz ausgestorben war die Pfalzgrafenfamilie freilich
nicht. Es gab noch zwei Söhne von Ezzos
Bruder Hezelin, also Seitenverwandte, die nicht zum Hause Ezzos
im engeren Sinne angehörten. Beide starben zwar vor
Richeza,
waren aber zur Zeit der Übertragung ihrer Güter an die Kirche
noch am Leben, ja, sie haben dabei sogar mitgewirkt. Der eine, Vetter Chuono,
vertrat Richeza als Muntwalt bei der
Übertragung von Salz an Würzburg, der andere,
Heinrich
fungierte im gleichen Amt bei der Schenkung von Klotten an Brauweiler.
Er erhielt für diesen Dienst von seiner Cousine das erbliche Amt eines
defensor und advocatus super ipsum predium Klotten und ferner zu persönlichem
Eigen die Burg Cochem mit Zubehör. Aber ein weitergehendes
Erbrecht an den ezzonischen
Gütern ist diesen Seitenverwandten nicht eingeräumt
worden. Und doch konnte sich auch dieser Zweig der Familie rühmen,
mit dem Königshaus verwandt zu sein. Die Mutter der Brüder, die
Frau Hezelins, muß daher aus vornehmsten Hause gestammt haben.
Kimpen vermutet, ohne es freilich schlüssig beweisen zu können,
dass sie eine in den Quellen sonst nicht erwähnte Schwester Konrads
des Jüngeren gewesen sei, aus der Ehe seines Vaters mit Mathilde von
Schwaben. Kein glücklicher Stern hat über dem Lebensweg dieser
Brüder gestanden, und ein Panegyriker hat ihnen anders als den EZZONEN
auch gefehlt. Sie fanden keine Gelegenheit, ein Hauskloster zu gründen,
in dem die Insassen zur Ehre der Fundatio hätten zur Feder greifen
können.
Über Chuono
berichten die Quellen nur sehr summarisch. Er, den die Altaicher Annalen
1056 einen nepos HEINRICHS III. nennen
und den sie 1057 als cognatus HEINRICHS IV. bezeichnen,
hatte sich anscheinend an der oben geschilderten Rebellion seines Vetters
Konrad
von Bayern und Gebhards von Regensburg beteiligt. Vom Kaiser wurde
er dafür mit der Einziehung des Hofes Bruchsal und des Forstes Luthart
im Kraichgau zugunsten der Speyerer Bischofskirche bestraft, wenig später
aber wieder in Gnaden aufgenommen. In der Zeit der Regentschaft erhielt
er nominell von HEINRICH IV. 1057 den
durch den Tod des oben genannten Welf III. freigewordenen Dukat Kärnten.
Noch weniger als seine zu Herzögen erhobenen Verwandten, Konrad von
Bayern und Otto von Schwaben, ist er dieses Dukates froh geworden. Gegen
den einheimischen Adel konnte er sich nicht durchsetzen uns ist bei vergeblichen
Versuchen, sein Herzogtum zu erobern, an unbekanntem Ort gestorben. Heinrich
Witte möchte ihm eine Tochter Richwara zuweisen, die Berthold von
Zähringen heiratete, den Nachfolger im Kärntner Herzogtum, der
aber ebenso wenig Fuß faßte, wie vor ihm der Rheinländer
Chuono.
Hätte Witte recht, so würde dieser Zweig der Pfalzgrafenfamilie
wenigstens biologisch in einem berühmten süddeutschen Geschlecht
fortleben. Schlüssig beweisen läßt sich das freilich nicht.
Heyck Dr. Eduard: Seite 25
1891
***************
"Geschichte der Herzöge von Zähringen"
Im Jahre 1061 starb Konrad III. von Kärnten, dem das Herzogtum erst Weihnachten 1056 oder Anfang 1057 übergeben worden war. Er war nur dem Namen nach Herzog gewesen; ein gewaffneter Heereszug im Herbst 1058, den ihn die Verhältnisse im Lande in dasselbe zu machen nötigten, damit er überhaupt nur die Regierung antreten könne, und den er in einer Art Umgehung von Süden her versuchte, war trotz der sehr zahlreichen Truppen gänzlich fehlgeschlagen.
Schaab Meinrad: Seite 27
**************
"Geschichte der Kurpfalz."
Die HEZELINIDEN, mangels einer eigenen Geschichtsschreibung
viel spärlicher als die EZZONEN dokumentiert, scheinen in Verwandtschaft
zum salischen Kaiserhaus gestanden
zu haben. So erklärt sich wohl auch, daß Heinrichs Bruder Kuno
1056 Herzog von Kärnten wurde. Er ist dort aber gescheitert.
An der Mosel hat er das spätere Cröver Reich dem Kloster Echternach
entzogen und so die Position um Cochem weiter abgerundet. In Kuno
wird auch der letzte Erbe des salischen
Bruchsaal gesehen, bevor dieses 1056 an die Speyerer Kirche fiel.
Literatur:
-----------
Heyck, Eduard: Geschichte der Herzoge von Zähringen.
Freiburg im Breisgau 1891 Seite 25 - Lewald Ursula: Die Ezzonen.
Das Schicksal eines rheinischen Fürstengeschlechtes. In: Rheinische
Vierteljahresblätter 43,1979, Seite 153 - Schaab Meinrad: Geschichte
der Kurpfalz. Verlag W. Kohlhammer 1988 Seite 27,220 -