Begraben: Kloster Brauweiler
3. Sohn des Pfalzgrafen
Ezzo von Lothringen und der Mathilde,
Tochter von Kaiser OTTO II.; Urenkel
von Kaiser OTTO I.
Glocker Winfrid: Seite 317
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der
Politik"
VII, 10 Otto
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* c 995, + 1047 IX 7
1025 Graf im Deutzgau, 1035 rheinischer Pfalzgraf, 1045 Herzog von Schwaben
Als Graf im Deutzgau ist der Pfalzgrafen-Sohn
Otto bezeugt in D Ko. II. 9 von 1025 I 3. Da Ottos
ältester
Bruder bereits drei Jahre vor dem Tod des gemeinsamen Vaters verstorben
war, folgte Otto dem
Pfalzgrafen
Ezzo in dessen Amtsstellung nach (Brun. mon. fundat. actus c. 24 f.,
SS XIV 137 f.).
Die Belege für die Erhebung desPfalzgrafen
Otto zum Herzog von Schwaben hat Steindorff, Jbb. Heinrich
III. Band 1 S. 225 f. zusammengestellt; zu OttosTodestag
und -jahr vgl. ebd. Bd 2, Seite 17.
Kimpen, Ezzonen passim, bes. S. 32-40, versuchte die
Vermählung
Pfalzgraf Ottos mit
einer Schwester Papst Leos IX. (Bischof Bruno von Toul), also einer Gräfin
von Egisheim, wahrscheinlich zu machen. Aus dieser Ehe Ottos
soll
Richeza,
die Gemahlin Ottos von Northeim (in 1. Ehe mit Graf Hermann II. von Werl
[VIII, 51]) vermählt, die wegen der Komplexität der mit ihrer
Person verbundenen genealogischen Probleme in der Forschung berühmt-berüchtigte
Ida
von Elsdorf sowie Hildegard, die Gemahlin Friedrichs von Büren,
hervorgegangen sein. Kimpen hat diese seine Sicht in späteren Arbeiten
(Letzter Ezzone, Zur Herkunft) stillschweigend wieder aufgegeben, während
Hucke, Grafen S. 58-71, Kimpens frühere Sicht gegen Kimpen selbst
verteidigt hat.
Ida von Elsdorf war wohl, wie Hlawitschka, Untersuchungen
Kap. IIId, gezeigt hat, eine Tochter Graf Liudolfs von Braunschweig (vgl.
VIII, 1) und somit eine Enkelin der Kaiserin Gisela
und derem ersten Gemahl, Graf Bruno von Braunschweig. Mehr Akzeptanz fand
Kimpens These, die Gemahlin Ottos von Northeim, Richeza,
sei eine Tochter des Ezzo-Sohnes
Otto,
unter anderem bei Lange, Grafen S. 10 ff., Leidinger, Untersuchungen S.
117, und Jakobs, Adel S. 191, Anm. 13.
Doch wie Lewald, Ezzonen S. 143, gezeigt hat, und auch
aus einer verunechteten Urkunde Bischof Embrichos von Würzburg des
Jahres 1131 (Druck: Monumenta Boica Bd. 37, Nr. 38) hervorgeht, starb der
EZZONE
offenbar unverheiratet und kinderlos.
Stälin Paul Friedrich: Seite 206
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"Geschichte Württembergs"
Für die Dauer vermochte übrigens der König die beiden süddeutschen Herzogtümer nicht in seiner Person zu vereinigen, und so übertrug er, nachdem er schon einige Jahre zuvor für Bayern einen eigenen Herzog bestellt hatte, an Ostern 1045 zu Goslar Schwaben dem lothringischen Pfalzgrafen Otto II. (1045-1047), Sohn des Pfalzgrafen Erenfried (Ezzo) und Mathildens, der Tochter Kaiser OTTOS II. Der neue Herzog hatte sich kurz zuvor in den lothringischen Händeln durch seine Treue um den König verdient gemacht und vermochte anderseits ohne Familienverbindungen im Lande nicht leicht ein der königlichen Macht nachteiliges Ansehen zu erlangen. Für seine Ernennung zum Herzog trat er St. Swibertswerth (das heutige Kaiserswerth) und Duisburg an HEINRICH III. ab und gab ihm das verliehene Pfalzgrafenamt zurück. Um seiner körperlichen und geistigen Vorzüge willen hochgepriesen, starb derselbe, ohne Zweifel als er dem Kaiser auf seinem Feldzug gegen den mit Herzog Gottfried von Ober-Lothringen verbundenen Grafen Dietrich von Holland gefolgt war, schon den 7. September 1047 auf dem pfälzischen Sitze Tomberg (südlich von Köln) und wurde im Kloster Brauweiler (westlich von dort), einer Stiftung seines Vaters, begraben.
Steinbach Franz: Seite 861
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"Die Ezzonen"
Pfalzgraf Ezzo ist im Jahre 1034 gestorben. Sein Sohn Ludolf bereits drei Jahre vor ihm aus dem Leben geschieden. So wurde Ezzos jüngster Sohn Otto Pfalzgraf. Pfalzgraf Otto wurde 1045 von König HEINRICH III. mit dem Herzogtum Schwaben belehnt. Er ist aber in die Heimat zurückgekehrt und 1047 auf der Burg Tomberg gestorben.
Lewald Ursula: Seite 134,142-143
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"Die Ezzonen. Das Schicksal eines rheinischen Fürstengeschlechtes"
Zwei tapfere Söhne, Ludolf
der Bannerträger des Kölner Erzbischofs, der bereits mit Mathilde,
der Tochter des Grafen von Zütphen verheiratet war, und Otto,
der seine Kühnheit durch die erfolgreiche Jagd auf einen gewaltigen
Bären im Waldesdickicht von Saalfeld bewiesen hatte, würden,
so durfte man annehmen, ausreichend für das Fortleben des Geschlechtes
sorgen.
Würdiger Erbe Ezzos und wohl schon zu Lebzeiten
sein Vertreter wurde sein jüngerer Sohn
Otto,
der dem Vater in der Pfalzgrafschaft und in einem Teil der Allode
nachfolgte. Die provincia Saalfeld, Coburg, die Tomburg und die Hälfte
des Brauweiler praedium werden als sein Eigentum ausdrücklich genannt.
In ihm scheinen nach der fundatio alle besonders den Adel auszeichnenden
Eigenschaften vereint zu sein. Er war schön von Antlitz, hochgewachsen,
liebenswürdig, allgemein beliebt und unerschrocken. Im Gegensatz
zu seinem Neffen Konrad,
dem Rebellen, hat Ottotreu zum König
gehalten. Er und sein Bruder, Erzbischof
Hermann von Köln, unterstützten
HEINRICH III. in dem gefährlichen Kampf gegen Gottfried
den Bärtigen und Balduin von Flandern. Um ihn zu belohnen, so stellt
die Fundatio es dar, verlieh ihm der König 1045 das Herzogtum Schwaben,
nahm aber gleichzeitig die wichtigen Stützpunkte auf der Rheinachse,
Duisburg und Kaiserswerth, die HEINRICH II.
einst an Ezzo gegeben hatte, wieder in das Reich zurück. Möglich,
dass es dem König zu gefährlich erschien, die höchste geistliche
und weltliche Macht am Strom in der Hand zweier Brüder zu wissen.
Wie vier Jahre später bei dem Neffen Konrad
wollte
er vermutlich auch hier durch eine ehrenvolle Entfernung des Inhabers der
Gewalt vom Rhein die Bildung eines starken weltlichen Territoriums im Westen
verhindern. Kaiserswerth ist vom König wenig später als Ersatz
für das von Gottfried dem Bärtigen zerstörte Nimwegen planmäßig
zu einer bedeutenden Königspfalz ausgebaut worden.
Ottohat sein Herzogtum
Schwaben gerecht und tatkräftig regiert, doch finden wir ihn weiter
in der Umgebung des Kaisers. Er war offensichtlich unterwegs, um sich dem
Feldzug
HEINRICHS III.
gegen Friesland
1047 anzuschließen, als er auf seiner Veste Tomburg völlig unerwartet
starb. Die Nachricht erreichte den Kaiser in Xanten, wo er das Fest Mariä
Geburt feierte, bei dem Erzbischof Hermann die Predigt hielt. HEINRICH
III.
gestattete es dem Erzbischof nicht, seinen Bruder zu bestatten,
denn er mochte ihn im Augenblick nicht missen. Bischof Bruno von Toul,
der spätere Papst Leo IX., wurde an seiner Stelle nach Brauweiler
geschickt, umOtto im Hauskloster mit
allen Feierlichkeiten zu beerdigen, ad tumulandum fratrem eius. Aus dieser
Formulierung wollte man schließen, Bruno sei der Bruder, beziehungsweise
Schwager Ottos gewesen, der demnach
eine Schwester des Bischofs, eine Gräfin von Egisheim, geheiratet
haben sollte. Aber dieses eius bezieht sich aller Wahrscheinlichkeit nach
auf den leiblichen Bruder Ottos, auf
Erzbischof Hermann. Nachkommen hat der Herzog jedenfalls nicht gehabt,
sonst hätte er die Nutznießung seines praediums Brauweiler nicht
seiner Schwester
Richeza übertragen,
um dann später diesen Besitz zu seinem Seelenheil und dem seiner Eltern
- andere Familienangehörige werden nicht genannt - dem Hauskloster
zu übereignen. Nach seinem Tode 1047 und dem Untergang des
Vetters Konrad
in
Ungarn waren von der von Ezzo
abstammenden pfalzgräflichen
Familie in der jüngeren Generation nur noch die Nachkommen vonRicheza,
der Königin von Polen, übriggeblieben.
Steindorff Ernst: Band I Seite 225
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"Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich
III.
So entäußerte er sich damals fortschreitend
auf dem Wege, den er vor drei Jahren zuerst mit der Wiederherstellung des
bayerischen Herzogtums betreten hatte, auch des Herzogtums Schwaben, welches
er nun schon im 7. Jahre selbst verwaltete, und übertrug es einem
anderen Fürsten, nur freilich einem fremden, der seinem neuen Wirkungskreis
von Geburt ebenso wenig angehörte, wie Herzog Heinrich von Bayern,
der jüngere LUXEMBURGER, dem seinigen.
Es war dies der lothringische Pfalzgraf Otto,
wie Erzbischof Hermann von Köln, ein Sohn der ottonischen
Mathilde und des Pfalzgrafen Ezzo, dem er überdies
in der Pfalzgrafschaft nachgefolgt war. Dem König empfahl sich Otto
wohl
nicht nur durch seine vornehme Herkunft, seine bisherige Stellung und andere
äußere Vorzüge wie seine schöne Gestalt, seltene Ritterlichkeit
und dergleichen, sondern vor allem auch dadurch, dass er in dem jüngst
zwischen HEINRICH III. und Gottfried
von Lothringen entbrannten Kampfe mitsamt seinem Bruder Hermanntreu zum
König gehalten, ihn wohl auch tatkräftig mit den Waffen in der
Hand unterstützt hatte. Mochte demgemäß die Erhebung
Ottoszum
Herzog von Schwaben Fernerstehenden immerhin als eine Belohnung
persönlichen Verdienstes erscheinen, so hatte sie doch unverkennnbar
zugleich eine große sachliche Bedeutung als Zeichen, dass der
König nach einer neuen Bürgschaft suchte, um sein Ansehen wie
bisher über Schwaben behaupten zu können. Denn nahe genug lag
die Gefahr, dass bei fortdauerndem Widerstande Gottfrieds und wenn etwa
die kaum wiederhergestellte Ruhe von Burgund aufs Neue gestört werden
sollte, auch Schwaben in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Indessen, solche Erwägungen waren doch, wenn der
König sie überhaupt anstellte, vorwiegend auf die Zukunft gerichtet
und sollten sich erst durch den Erfolg als richtig erweisen; unmittelbar
dagegen erwuchs dem König durch die Wiederherstellung des schwäbischen
Herzogtums ein anderer, gleichfalls sehr erheblicher Vorteil, da Herzog
Otto ihm zwei große Erbgüter, welche einst HEINRICH
II. seinem Vater Ezzo zum Geschenk gemacht hatte, nämlich
die S. Suitbertinsel (Kaiserswerth) und Duisburg, gleichsam als Preis für
das Herzogtum überließ. In der Pfalzgrafschaft trat an OttosStelle
sein Vetter Heinrich.
Band II Seite 17
Aber noch hatte der Erzbischof seine Rede nicht beendet,
so erhielt er eine Nachricht, die ihn tief erschütterte, die beiden
Versammelten überhaupt große Trauer und Bestürzung hervorrief.
Es wurde gemeldet, dass Hermanns Bruder, Herzog
Otto von Schwaben, am Tage vorher, den 7. September zu
Tomburg,
einer pfalzgräflichen Burg in der Eifel, verschieden wäre. Wie
es scheint, war der Herzog entschlossen gewesen, an dem friesischen Feldzug
teilzunehmen, er war unterwegs zum Heere, als ihn das Geschick erteilte.
Was seine Stellung in Schwaben betrifft, so war er noch nicht lang Herzog,
aber die Art, wie er gewaltet hatte, trug ihm nur Lob und Anerkennung ein.
Die Leiche wurde nach Brauweiler gebracht und in der dortigen Klosterkirche,
der Stiftung und Grabstätte des Vaters, des
Pfalzgrafen Ezzo,
bestattet, indessen nicht vom Erzbischof Hermann - auch nicht auf einen
Tag wollte der Kaiser diesen Kirchenfürsten von seiner Seite lassen
- sondern durch Bischof Bruno von Toul und im Beisein der ältesten
Schwester Richeza,
der
verwitweten Königin von Polen, welche aus Trauer um den Verstorbenen
am Tage des Begräbnisses der Welt feierlich entsagte, ihre gesamten
Kostbarkeiten auf den Hochaltar niederlegte und aus Brunos Hand den Schleier
empfing.
Schaab Meinrad: Seite 26
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"Geschichte der Kurpfalz."
Hermanns jüngster Bruder Otto war für
kurze Zeit Pfalzgraf. Das Amt konnte immer noch vom König wohl
innerhalb einer Familie, aber ohne Bindung an eine strenge Erbfolge vergeben
werden. Der Kaiser entzog auch Otto wieder die Pfalzgrafschaft,
indem er ihn 1045 zum Schwaben-Herzog machte. Dahinter steht womöglich
die Absicht, die Macht der EZZONEN im rheinischen Raum zu mindern.
Vorübergehend scheint der schwäbische Herzog Otto als
Nachfolger HEINRICHS III. im Gespräch
gewesen zu sein, als der bis dahin söhnelose Kaiser ernstlich erkrankt
war.
oder unverheiratet und kinderlos
oo N.N. von Egisheim, Tochter des Grafen Hugo IV.
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Schwester von Papst Leo IX.
Kinder:
Richenza
- März
vor 1083
1040
1. oo Hermann III. Graf von Werl
vor ca 1020- vor ca 1050
um 1050
2. oo Otto Graf von Northeim
-11.1.1080
Literatur:
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Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter,
Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 237,257,531/Band II Seite 5,365,386
- Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung
in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 VII, 10; Seite 317
- Lewald Ursula: Die Ezzonen. Das Schicksal eines rheinischen Fürstengeschlechtes.
In: Rheinische Vierteljahresblätter 43,1979, Seite 134, 142-143 -
Schaab
Meinrad: Geschichte der Kurpfalz. Verlag W. Kohlhammer 1988 Seite 26 -
Stälin, Paul Friedrich: Geschichte Württembergs, Gotha
1882 Seite 206 - Steinbach, Franz: Die Ezzonen. Ein Versuch territorialpolitischen
Zusammenschlusses der französischen Rheinlande, in "Das erste Jahrtausend
" Düsseldorf 1964 Seite 861 - Steindorff, Ernst: Jahrbücher
des Deutschen Reiches unter Heinrich III. 1. und 2. Band, Wissenschaftliche
Buchgesellschaft Darmstadt 1963 Band I Seite 225;Band II Seite 17 -