Begraben: Köln Hildebold-Dom
Jüngerer Sohn des Pfalzgrafen
Ezzo von Lothringen und der Mathilde,
Tochter von Kaiser OTTO II.
Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2163
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Hermann II., Erzbischof von Köln 1036-1056
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+ 11. Februar 1056
Begraben: Köln Hildebold-Dom
Sohn Pfalzgraf Ezzos von Lothringen und der Mathilde, Tochter Kaiser OTTOS II.
Die Bedeutung des bereits unter KONRAD II. als Kaplan, italienischer Kanzler und Teilnehmer am letzten Italienzug einflußreichen Propstes und Archidiakons der Kölner Kirche kulminierte unter HEINRICH III., wie zahlreiche Interventionen des Erzbischofs und Erzkanzlers für Italien, sein Einsatz für Wazo als Bischof von Lüttich, die Weihe der kaiserlichen Stiftung St. Simon und Judas in Goslar, die Taufe (1051) und Krönung HEINRICHS IV. (1054) wie auch seine und seiner Familie Königstreue beim Aufstand des oberlothringischen Herzogs Gottfried der Bärtige (1044-1049) erweisen. Als Erzbischof erhielt er von Leo IX. anläßlich eines Besuchs in Köln 1049 gegebene Versprechen 1052 (V 7) urkundlich bestätigt: Die Privilegierungen (auch als Erzkanzler des apostolischen Stuhls), nach neueren Forschungen zweifellos eine echte Dokumentation der Rechtsstellung der Kölner Kirche, entschieden auch über den Vorrang im Reichsepiskopat, unter anderem gegen Trierer Primatsansprüche.
Quellen:
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F.W. Oediger, Reg. der Ebf.e v. Köln, 1954-1961,
225-242 - Ser. episcoporum ... V/I, cur. St. Weinfurter-O. Engels,, 1982,
24f. - Regesta Pontificum Romanorum, GP VII/I, auct. Th Schieffer, 1986,
55-60
Literatur:
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NDB VIII 635 - D. Lück, Die Kölner Ebf.e H
II. und Anno II. als Erzkanzler der röm. Kirche, ADipl. 16, 1970,
1-50 - F.W. Oediger, Gesch. des Ebm.s Köln I, 1972, 111-114 - H. Wolter
(Stud. und Vorarbeiten zur GP VI, 1976), 101-151 - U. Lewald, Die Ezzonnen,
RhVjbll 43, 1979, 120-168 - O. Engels (Fschr. J. Kard. Höffner, 1986),
78-80.
B 7
Lü: 9.2. Herimannus aps + 1056 Köln
Hermann stammte aus
der Familie der EZZONEN (vgl. Schnitger, Die deutschen Bischöfe
aus den Königssippen, Seite 142f.) und ist als der bedeutendste Ratgeber
HEINRICHS
III. einzustufen. Er wurde 1036 von KONRAD
II. auf den Kölner Erzstuhl erhoben. Mehrere enge Vertraute
dieses Herrschers finden sich im Lüneburger Necrolog und dokumentieren
den Ausgleich der BILLUNGER mit dem ersten SALIER;
siehe dazu obern Seite 123.
Allgemein zu Hermann siehe
Oediger, Regesten der Erzbischöfe von Köln, Nr. 770-837; NDB
8, Seite 635 und FW B 189 mit weiteren Hinweisen.
Trillmich Werner: Seite 362
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"Kaiser Konrad II. und seine Zeit"
Da Erzbischof Pilgrims Nachfolger, der EZZONE Hermann, im Kölner Kapitel und in der königlichen Kapelle seit Jahren aufs engste mit ihm zusammengearbeitet hatte, konnte der neue Metropolit seine vielseitigen Amtsgeschäfte ohne Zeitverlust kontinuierlich fortsetzen.
Black-Veldtrup Mechthild: Seite 189,190,359
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"Kaiserin Agnes"
Wohl im Anschluß an den Ungarnfeldzug zog Erzbischof Hermann II. von Köln, der Erzkanzler für italienische Angelegenheiten, im Spätsommer des Jahres 1043 nach Rom. Dabei werden die Ehepläne des Königs Gegenstand seiner Verhandlungen mit dem Papst gewesen sein. Erzbischof Hermann war mit den SALIERN verwandt und galt als einer der engsten Vertrauten HEINRICHS III.
Lewald Ursula: Seite 134
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"Die Ezzonen. Das Schicksal eines rheinischen Fürstengeschlechtes"
Hermann, der jüngste
Sohn, für den geistlichen Beruf erzogen, gehörte der Hofkapelle
an und war bereits Archidiakon der Kölner Kirche und italienischer
Kanzler, als er von KONRAD II. zum
Erzbischof von Köln und zum Erzkanzler für Italien erhoben wurde.
Seine claritas generis war dann auch später die Begründung dafür,
dass HEINRICH III. seinen Sohn HEINRICH
IV. nicht nur 1051 von Hermann
taufen, sondern auch 1054 von ihm in Aachen krönen ließ. Das
geschah freilich gegen den vergeblichen Widerspruch des Erzbischofs Liutpold
von Mainz. Der Streit um das Krönungsrecht des Kölner, das diesem
möglicherweise schon 1024 vom Papst verliehen, und von Leo IX. 1052
Erzbischof
Hermann noch einmal bestätigt wurde, war damit endgültig
zugunsten von Köln entschieden worden.Hermann
"hat unter HEINRICH III. alle übrigen
Bischöfe in den Schatten gestellt.... Er war ein enger, wenn nicht
der engste Vertraute des Kaisers, ein Helfer, der ihm stets zur Verfügung
stand"; nicht einmal zur Beerdigung des eigenen Bruders mochte der Kaiser
ihn beurlauben, so unentbehrlich war er ihm.
Literatur:
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Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im
Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der
Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 123,292
B 7 - Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische
Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 42,46,172,285 - Die
Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991,
Band
I Seite 1,5-9,405/Band III Seite 80,144,146,374,377,382,524 - Erkens,
Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers.
Verlag Friedrich Puset Regensburg 1998, Seite 130,181 - Lewald
Ursula: Die Ezzonen. Das Schicksal eines rheinischen Fürstengeschlechtes.
In: Rheinische Vierteljahresblätter 43, 1979, Seite 134 - Schaab
Meinrad: Geschichte der Kurpfalz. Verlag W. Kohlhammer 1988 Seite 26,220
- Trillmich Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union
Verlag Bonn 1991 Seite 362 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser
dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 284,304 -