Ältester Sohn des Pfalzgrafen
Hartwig I. von Bayern und der Wigburg
von Bayern, Tochter von Herzog Eberhard
Nach Prinz von Isenburg, Wilhelm Störmer Sohn des
Grafen
Chadalhoh im Isengau und Schwiegersohn des Pfalzgrafen
Hartwig
Vermutlich ist hier die Ansicht des Prinzen von Isenburg
richtig
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 57
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12. Aribo IV.
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-13.2. nach 1020
F. Keine Quelle berichtet darüber. Aber weil
Aribo offenkundig auf Hartwig
II. folgt, weil sein ältester weltlicher Sohn wieder Hartwig
heißt,
kann kaum bezweifelt werden, dass
Hartwig II. sein Vater war. Der Vermutung Eggers, dass Aribo
III. und Aribo IV. dieselbe
Person seien, ist entgegenzuhalten, dass Eberhard
(n 13), ein beglaubigter Bruder Aribos
IV., Graf im Isengau war, während Aribo
IV. den unteren Salzburggau beherrschte.
Beide Grafschaften waren aber zuvor in der Hand Hartwigs
II. vereinigt gewesen. Ferner kann die ganz nahe Blutsverwandtschaft
Aribos
IV. mit Kaiser HEINRICH II.
(s. 10 unter Wigburg) nur durch
Hartwig II. vermittelt sein. e.V.
c 980 als Spitzenzeuge Aripo
Salzb. UB 1, 184 f. n 21; im Freisinger Raum
c 981 8/9 Aripo comes
nQ 5, 176 ff. n 1287 f.; im unteren Salzburggau
c 990 Aripo comes
Spitzenzeuge Salzb. UB 1, 171 n 4. -
994 1/11 Erzbischof
Hartwig von Salzburg und Aribo
comes, sein Burggraf (praefectus), erleiden bei Piebing (Gegend
von Straubing) Schiffbruch auf der Donau und helfen dann bei der Überführung
der Leiche des tags zuvor gestorbenen Bischofs Wolfgang nach Regensburg
(Othlo SS 2, 541)
999 gründet Aribo
auf Eigengut das Kloster Seeon:
999 15/4 D O III n 318 f., 18/4 päpstliche Bestätigung
Kehr-Brackmann GP I 73 n 1
c 1000 Vogt der Salzburger Besitzungen im Lavanttal Salzb.
UB 1, 190 f. n s f., 142 n 9
IV. 1020 1/5 Aribo,
alt und auch geistig hinfällig, gibt mit seiner
Gattin Adala seine Zustimmung zur Gründung des Frauenklosters
Göß (s. 5) durch seinen Sohn, den Diakon
Aribo D H II n 428
+ (nach 1020 13/2 Salzburg Dom: Aribo
comes, Sewensis cenobii fundator
Seeon: Aribo palatinus comes, fundator
huius loci, hic iacet Necr. 2, 105, 220
Niedermünster: Aribo comes 11.
Jh.
Tegernsee und Weihenstephan, beide zum 14/2: Aerbo
(Erbo) palatinus comes Necr. 3, 290, 140, 205.
Gemahlin:
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Adala
s.o. 1020 1/5
+ 7/9 Seeon: Adala
comitissa uxor Aribonis Necr.
2, 230
Niedermünster:
Adala
comitissa 11. Jh. Necr. 3, 292.
Kinder:
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Hartwig IV.
-24.12.(1027)
Wigburg
-12.8.
Wigburg
-5.12.
Kadalhoh IV.
-11.9. c.1030
Aribo V.
-6.4.1031
Hildburg
-5.8.
Adala
-1.1.
Kunigunde
-28.9.
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN
GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 62
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8. Aribo
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+ 14.II. (Nec. II. 220, Seeon; 13.II. Nec. II.
105).
Begütert im Kroatengau in der Grafschaft
Hartwichs, den das Diplom jedoch nicht Vater nennt; gibt das Gut
und das von 904 (siehe Nr. 1. und 3) dem von ihm 1020 gegründeten
Nonnenkloster Göß (MG. Dipl. Heinr. II. S. 548)
Stifter von Seeon 994, dessen Totenbuch (Nec. II. 220)
ihn Pfalzgraf nennt und seine Familie anführt (Gattin: Adela),
ebenso einen Markgraf Otakar, + 29.III., und die Gräfinnen Wilpirg
und Alta.
(Dieser Aribo und
sein Vater Hartwich
gehören
zur Familie der sogenannten ARIBONEN.
Die vom Verfasser hier vermutete Angliederung an die OTAKARE schien ihm
selbst nicht genügend gesichert, um die Stammtafel der ARIBONEN
hier einzufügen. Sie wird gesondert behandelt werden. Anmerkung des
Herausgebers.)
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Aribo IV.
Graf im Chiemgau
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Pfalzgraf von Bayern
- c. 1005
Stifter von Seeon
Sohn des Grafen
Aribo III.
HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER
GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Gewin Dr. J.P.J.: Seite 54
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IV. 7. Aribo IV.
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Graf im Chiemgau, Pfalzgraf von Bayern c. 976- c. 1005.
972/76. Der Edle
Aripo vertauscht 11 Morgen Ackerland
zu Elsendorf (B. A. Mainburg) gegen das gleiche Maß ebenda: F. nr.
1246.
C. 985/93. 1. Zeuge bei einem Vergleich zwischen Bischof
Albuin C. 12. und dem Edlen Liuto: A. t. I. nr. 19.
981. Aripo comes
1. Zeuge bei zwei Schenkungen durch den Priester Ratolt B. 18.:
F. nr. 1287, 1288.
991/1023. Graf Aribo
1. Zeuge bei Traditionen der Salzburger Kirche: S. U. I. 191,
3; 194, 9.
994. Pfalzgraf Aribo
konstruierte aus seiner in seiner Grafschaft gelegenen Burg "Bürgeli"
das Kloster Seeon (bei Chiemsee), "Aribo comes
palatinus tempore OTTONIS III. ex
castro comitatus sui dicto Pirgel monasterium Sewen construxit: Quellen
und Erörterungen N. F. III. 133, 10.
Gemahlin:
--------------
Adala
D. 22.
Note:
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So weit uns bekannt ist, wird in der einschlägigen
Literatur allgemein angenommen, dass Pfalzgraf
Hartwig, der um 980 bei einem Tausch mit diesem Titel in dem Trad.
Cod. der Freisinger Kirche erscheint, der Vater Aribos
ist. Dieser Hartwig
(D. 15.) ist 959 Juni 8. erwähnt in einer Urkunde König
OTTOS I., wobei der König den Kanonikern von Salzburg die
ihnen vom Grafen
Hartwig überlassenen Güter zu Grabenstätt im Chiemgau
schenkte. (Urk. OTTOS I.) nr. 202).
Seine Grafschaft lag im Isengau, wie sich aus dem Salzburger Urkundenbuch
ergibt. Wir kommen auf Pfalzgraf
Hartwig I. bei dem Salzburger Geschlecht Kapitel D. ausführlich
zurück. In diesem Zusammenhang beschränken wir uns auf folgendes.
Graf
Hartwig D. 15. war Vogt des Erzbischofs von Salzburg (D. 17., sein
Bruder). In dieser Qualität kommt er noch um das Jahr 990 vor; sein
Bruder Friedrich regierte als Erzbischof 958-991.
Wenn man die Lebenszeiten dieser beiden Brüder betrachtet,
dann ist wohl schon deswegen unannehmbar, dass Hartwig
Aribos
Vater war. Da Töchter
erfahrungsgemäß viel jünger heirateten als Männer,
passt hier genau ein Verhältnis von Schwiegervater zu Schwiegersohn.
Auffällig ist weiter, dass der Taufname Hartwig zuvor nie in dem ARIBONEN-Geschlecht
erscheint, während dieser Name im Salzburger Geschlecht der ENGELBERTE
schon von Hartwigs
Großvater Hartwig D. 6. getragen wurde. Schließlich ist wohl
ausschlaggebend, dass zwei Hartwige ungefähr in derselben Zeit lebten:
der Erzbischof
von Salzburg Hartwig D. 21., der ein Sohn des 1.
Pfalzgrafen Hartwig D. 15. und der zweite Pfalzgraf dieses Namens
Hartwig C. 14., der ein Sohn des Pfalzgrafen Aribo C. 7. war.
Kinder:
Hartwig Pfalzgraf 1025/41
- c.
1041
Aribo Erzbischof von Mainz (1021-1031)
-6.4.1031
Piligrim Erzbischof von Köln
-25.6.1036
Eberhard Graf im Leobental
- c.
1044
Chadalhoch Graf im Isengau
- c.
1045
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EUROPÄISCHE STAMMTAFELN NEUE FOLGE BAND III TEILBAND
1 Tafel 26
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Nach Prinz von Isenburg:
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Aribo I.
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um 940-13.2.1000
Sohn des Grafen Chadalhoch im Isengau
Er gründete 974 Seeon und 999 Göß.
oo 1. Adala von Bayern, Tochter des Pfalzgrafen
Hartwig I.
-7.9.
2. oo Engelbert Graf im
Chiemgau (SIEGHARDINGER)
um 945- 1020
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Thiele Andreas:
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"Erzählende genealogische Stammtafeln"
Aribo I. folgte dem Vater in dessen Ämtern und Besitzungen und wurde auch Pfalzgraf von Bayern. Er gründete zusammen mit seiner Frau Adele, einer Cousine HEINRICHS II., das Kloster Seeon.
Weinfurter Stefan: Seite 40
****************
"Heinrich II."
Eine besondere Rolle spielten in diesem Zusammenhang die ARIBONEN. Neben den Grafen von Ebersberg und dem Markgrafen von Schweinfurt dürften die ARIBONEN die mächtigsten Herren im damaligen Bayern gewesen sein. Sie hatten die Grafschaften im unteren Salzburggau und im Isengau inne, und ihre ausgedehnten Besitzungen erstreckten sich über Bayern, Kärnten und die Steiermark. Etwa 985 übernahm Aribo I. [gest. 1001] das Amt des bayerischen Pfalzgrafen. Dieses Amt, das ursprünglich mit der Pfalz in Regensburg zusamemnhing, war in Bayern vermutlich nicht dem König, sondern dem bayerischen Herzog untergeordnet. Jedenfalls verlieh es dem Inhaber im Rechts- und Gerichtsbereich eine führende Stellung im Herzogtum.
Trillmich Werner: Seite 103
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"Kaiser Konrad II. und seine Zeit"
Aribo I. (+ 1020), ein Freund Kaiser HEINRICHS II., fühlte sich dem Heiligen Wolfgang von Regensburg eng verbunden. Sein gleichnamiger Sohn erlangte 1021 das Erzbistum Mainz.
Störmer Wilhelm: Seite 249
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"Früher Adel"
Aribo, Sohn des
Grafen Chadalhoh, heiratete
Adela, die älteste Tochter des Pfalzgrafen
Hartwig. Dieser Aribo rückte
früh in die Positionen seines Schwiegervaters ein und wurde nach dessen
Tode auch sein Nachfolger als Pfalzgraf von Bayern. Wiederum erfolgt ein
Akt religiös-politischer Legitimierung der ARIBONEN,
als der Pfalzgraf auf seinem väterlichen Erbgut Seeon ein Hauskloster
gründete und Reliquien des heiligen Lambert von Lüttich, den
die Sippe schon fast 200 Jahre verehrte, dorthin transferierte. Seine Gattin
aber gründete mit ihrem Sohn, dem späteren Erzbischof
Aribo von Mainz, das Kloster Göß, das einst König
Ludwig das Kind den ARIBONEN
geschenkt hatte. Göß, die älteste klösterliche Niederlassung
in der Steiermark, deren 1. Äbtissin Adelas
Tochter
Kunigunde
war, wurde denn auch 1020 dem Kaiser übergeben.
Die Kinder des Pfalzgrafen Aribo
I. und seiner Gemahlin Adela
zeigen die ganze Breite der aribonischen
Familienbeziehungen.
Jetzt wird erst die beträchtliche politische und Besitzposition der
ARIBONEN
im Kärntner Raum sichtbar. Offenbar spielen sie auch an
den Pässen nach Italien (bei Tarvis) und in den früheren Bergbaugebieten
Kärntens eine führende Rolle. Die letzte Generation der ARIBONEN
gründet im Zeitalter der Reform neue Klöster in diesem Raum,
die noch einmal den Glanz und das Ansehen des ARIBONEN-Hauses
festigen sollten: Millstadt in Westkärnten, Moggio an der Fella auf
dem Alpenwege von Villach nach Venedig und Aquileja und das Stift Eberndorf
im Jauntal, inmitten eines großen aribonischen
Besitzkomplexes,
durch den die Passstrasse nach Krainburg und Laibach verläuft.
Störmer Wilhelm: Seite 307
***************
"Früher Adel"
Aribo, der Sohn des
Grafen
Chadalhoh, Vasall des Erzbischofs Friedrich von Salzburg, erhält
von diesem etwa 976 die Kirche zu Altenbeuern samt Zehnt, Land und Rechten;
Aribo
gibt dafür dem Erzbischof eine Vollhube in Reith bei Brixlegg, 5 km
vom Zillertaleingang, ferner eine andere zu Bichelwang und 2 Mühlen
in Brixlegg, welche einst sein Vater Chadalhoh
von Erzbischof
Odalbert erworben hatte. Mit diesem Besitz in und um Brixlegg begegnet
uns also ein weiterer Gutskomplex der ARIBONEN,
der nun schon an das Zillertal heranreicht, wo wir sie bereits im
endenden 9. Jahrhundert angetroffen haben.
Die Urkunde besagt ferner, dass Aribo
zur
Befestigung des Vertrags auch noch den Hengstfutterzins dazugibt. Der Hengstfutterzins
zeigt also die Beziehung des aribonischen Inntalbesitzes zur königlichen
Verkehrsorganisation.
Diepolder G.: Seite 77,81
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"Die Herkunft der Aribonen"
Da in der Pfalzgrafenfamilie die Namen Aribo und Chadalhoh
zusammentreffen, muss auffallen, dass schon bald nach 958 ein homo nobilis
und Vasall des Erzbischofs Friedrich von Salzburg sich Aribo
comitis Chadalhohi
filius nennt. Dass er Besitz im Inntal aufgibt, den sein Vater einst von
Erzbischof
Odalbert
eingetauscht hatte, erweist ihn als Sohn jenes
Grafen Chadalhoh, der im Codex Odalberti mit hergebrachten Besitz
in Kufstein und Bichlwang erscheint und häufig im Isen- und Salzburggau
auftritt, ebendort, wo später die pfalzgräflichen ARIBONEN
erscheinen.
Was die Einordnung des Chadalhoh-Sohnes
Aribo in den ARIBONEN-Stammbaum
betrifft, so liegen die Dinge anscheinend einfacher: Schon Egger hielt
ihn für identisch mit Pfalzgraf
Aribo I. und Klebel stützte diese Annahme durch die Beobachtung,
dass eine Urkunde, die Chadalhoh betrifft, später in dem von den pfalzgräflichen
ARIBONEN
gegründeten Kloster Göß überliefert ist. Tyroller
bewegt sich auf der gleichen Linie, doch schiebt er zwischen
Chadalhoh
und
Pfalzgraf
Aribo noch eine Generation, womit er Recht haben dürfte:
Graf Chadalhoh
ist vor 958 gestorben und Pfalzgraf Aribo
erst nach 1000, so dass er doch eher in die Enkel- als in die Söhne-Generation
nach Chadalhoh
gehören dürfte.
oo Adele
-7.9.
Kinder:
Aribo Erzbischof von Mainz (1021-1031)
um 990-6.4.1031
Wigburg Äbtissin
-5.12.
Hartwig II. Pfalzgraf
-24.12.1027
Wigburg
-12.8.
klein
Chadalhoch Graf im Isengau
-11.9.1030
Hildburg
-15.8.
oo Arnold II. Graf von Wels und Lambach
- nach 1020
Kunigunde Äbtissin von Göß (1020-
)
-28.9.
Eberhard Graf im Isengau 995
-
Literatur:
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Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter,
Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I, Seite 537/Band II Seite 48/Band III
Seite 262 -